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Nach Teilzeit Studium weniger verdienen als in meinem alten Job


JayY653

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

nun ist es mal soweit, dass ich, statt immer nur anonym mitzulesen auch mal einen Beitrag verfassen möchte.

 

Ich habe einen staatl. geprüften Maschinenbautechniker und arbeite 35 Std./Woche in einem internationalen Konzern, wo ich für ein überschaubares Arbeitspensum ca. 65k brutto im Jahr verdiene.

 

Um meine Karriereaussichten zu verbessern, habe ich ein Wirtschaftsingenieursstudium an der HFH aufgenommen und mich einerseits unternehmensintern, andererseits auch außerhalb nach neuen Stellen umgeguckt.

 

Nun zu meinem "Problem" bzw. meiner Frage:

Unternehmensintern kam z.B. eine Stelle als Junior Supply Chain Manager in Frage. Die Bezahlung wäre dort, vor allem auf Grund der mangelnden Erfahrung im Bereich SCM, allerdings 10k geringer als bei meiner aktuellen Stelle.

 

Generell war es so, das Stellen, die für einen frischen Wing-Absolventen in Frage kommen würden, eher geringer vergütet werden als mein aktueller Job, hauptsächlich wegen mangelnder Erfahrung oder Referenzen.

 

Da ich neben dem Beruf studiert habe, konnte ich natürlich auch nirgends Erfahrung als Trainee oder Praktikant sammeln.

 

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Würdet ihr trotzdem eine neue Stelle mit geringerer Bezahlung annehmen um dort vielleicht schneller aufzusteigen oder darauf hoffen, dass sich irgendwann eine Stelle ergibt, bei der man mit der aktuell vorhandenen Berufserfahrung als Maschinenbautechniker bereits punkten könnte?

 

Viele Grüße,

Jay

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Die Frage ist: wohin möchtest du?

Welche Positionen blieben dir vor deinem Studium verwehrt, weil dafür ein Studium nötig gewesen wäre?

Wenn du das Studium gemacht hast, um deine

vor 41 Minuten schrieb JayY653:

Karriereaussichten zu verbessern

dann hattest du ja sicher Themen- und Aufgabengebiete im Blick, wo du gerne hin möchtest.

 

Zur Stelle im Supply Chain Management: ist das etwas, was du wirklich tun willst, oder wäre das nur etwas, was dich von deiner aktuellen Tätigkeit wegbringt?

 

Es wird sicher auch immer mal Positionen geben, wo du deine bisherigen Erfahrungen und dein Studium kombinieren kannst. Du kommst allerdings, wenn ich das mal so ehrlich sagen darf, aus einem sehr kuscheligen Federbett, finanziell gesehen. Nicht überall gibt es die 35 Stunden aus dem Metalltarif oder ein Brutto in dieser Höhe. Du wirst vermutlich noch öfter abwägen müssen, mit welchem Einstiegsgehalt du klarkommen würdest und ob dir die künftigen Erfahrungen in einem anderen Arbeitsbereich mögliche Einschnitte in der Bezahlung wert sind.

 

 

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Erstmal vielen Dank für die Antwort!

 

vor 36 Minuten schrieb Naledi:

Die Frage ist: wohin möchtest du?

Welche Positionen blieben dir vor deinem Studium verwehrt, weil dafür ein Studium nötig gewesen wäre?

Wenn du das Studium gemacht hast, um deine

dann hattest du ja sicher Themen- und Aufgabengebiete im Blick, wo du gerne hin möchtest.

 

Zur Stelle im Supply Chain Management: ist das etwas, was du wirklich tun willst, oder wäre das nur etwas, was dich von deiner aktuellen Tätigkeit wegbringt?

 

Da ich mich auch privat mit dem Erfassen und Verarbeiten von Daten(banken) durch Python und SQL beschäftige, war Supply Chain auf jeden Fall eins der Themengebiete welches mich interessierte.

 

Generell war mein Ziel, aus diesem direkten Produktionsumfeld rauszukommen. Auch Controlling könnte ich mir gut vorstellen.

 

Aktuell bin ich im direkten Produktionsumfeld als Konstrukteur für Werkzeuge zur internen Ersatzteilfertigung tätig. Diese Stelle hatte ich damals vertretungsweise übernommen, aber hatte nie das Ziel hier lange zu bleiben. Nun ist der Kollege von dem ich die Stelle übernommen habe, krankheitsbedingt aus dem Unternehmen ausgeschieden und so wurde ich hier die letzten 3 Jahre  "festgenagelt".

 

Ich sehe mich langfristig allerdings weder auf meiner aktuellen Stelle, noch auf einer Stelle z.B. meines Vorgesetzten im mittleren Management, da dort doch die Arbeit hauptsächlich aus dem Erstellen von Schichtplänen und Wartungskalendern besteht, was auch der Hauptgrund war, warum ich mich durch das Studium breiter aufstellen wollte.

 

vor 43 Minuten schrieb Naledi:

Es wird sicher auch immer mal Positionen geben, wo du deine bisherigen Erfahrungen und dein Studium kombinieren kannst. Du kommst allerdings, wenn ich das mal so ehrlich sagen darf, aus einem sehr kuscheligen Federbett, finanziell gesehen. Nicht überall gibt es die 35 Stunden aus dem Metalltarif oder ein Brutto in dieser Höhe. Du wirst vermutlich noch öfter abwägen müssen, mit welchem Einstiegsgehalt du klarkommen würdest und ob dir die künftigen Erfahrungen in einem anderen Arbeitsbereich mögliche Einschnitte in der Bezahlung wert sind.

 

 

 

Das ist mit dem kuscheligen Federbett ist mir vollkommen bewusst. Allerdings dachte ich ich (naiverweise) auch, dass ein Akademiker im Bereich der Ingenieurswissenschaften in der Regel mehr verdient als ein minimal besser qualifizierter Facharbeiter.

 

Da ich dieses Jahr Vater geworden bin, kämen finanzielle Einschnitte im Prinzip nicht in Frage, vielleicht von wenigen Tausend Euro, allerdings nicht im Umfang von 10k brutto oder sogar mehr, vor allem da ein schneller Karriereaufstieg in anderen Bereichen wie SCM oder Controlling ja auch nicht garantiert ist.

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Wenn Deine angestrebten Tätigkeiten mit dem was Du bisher machst wenig gemeinsam haben, wirst Du auf dem Arbeitsmarkt mit anderen Bachelor-Absolventen:innen um Einstiegsjobs mit Einstiegsgehältern konkurrieren. Und diese haben möglicherweise während des Studiums sogar schon relevante Praxiserfahrung gesammelt.

 

Dennoch kannst Du ja schauen, wie es bei Dir in der Region ausschaut bei weiteren Bewerbungen und hier besonders einbringen, dass Du berufsbegleitend studiert und damit entsprechende Soft Skills gezeigt hast und grundsätzlich Unternehmenserfahrung mitbringst. Und die Fähigkeit, Dich schnell in neue Bereiche einzuarbeiten.

 

Vermutlich würde es aber nur so gehen, dass Du aktuell, zumindest gehaltsmäßig, erstmal einen Schritt zurück machst, um dann möglicherweise zwei voran zu gehen.

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Sie sollten als ersten Schritt ausrechnen, was 10.000 Euro brutto weniger im Nettogehalt ausmacht.

 

Wichtig wäre auch zu wissen, wie alt Sie sind. Einfach um abschätzen zu können, welchen zeitlichen Horizont Sie einkalkulieren können, um einen Wechsel des Berufsfeldes vorzunehmen.

 

Aus finanziellen Gründen auf dem derzeitigen Job x Jahre zu verbleiben könnte bedeuten, dass Ihr Studienabschluss irgendwann verfällt. Dann hätten Sie das Studium quasi umsonst gemacht. Ich sehe auch nicht, dass das Einstiegsgehalt allein durchs Abwarten höher wird.

 

Das Grundproblem scheint mir zu sein, dass Sie noch gar nicht so richtig wissen. welche berufliche Richtung Sie einschlagen wollen. Denn auch ein "Themenhopping" in Stellen als Wirtschaftsingenieur wird Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit keine großen Karriere- und Gehaltssprünge einbringen.

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vor einer Stunde schrieb Markus Jung:

Vermutlich würde es aber nur so gehen, dass Du aktuell, zumindest gehaltsmäßig, erstmal einen Schritt zurück machst, um dann möglicherweise zwei voran zu gehen.

 

Typische High Risk/High Reward (oder auch nicht) Situation. Also am besten den Zielmarkt analysieren, welche Gehälter überhaupt möglich sind etc. pp.. Mit Menschen sprechen, die dort unterwegs sind, um die Traumvorstellungen auf die Realität anzupassen. Auf 10k Brutto (inkl. meist standardmäßiger Inflation. Ausgleich) , zu verzichten , mgl. dauerhaft, können teurer Opp Kosten bis zur Rente bedeuten . Das Lebensglück würde ich dann eher Privat ausbauen.

Bearbeitet von Muddlehead
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Vielen Dank für die Rückmeldungen bzw. Antworten und Blickwinkel und Denkanstöße, die sich mir dadurch eröffnen. 

 

vor 34 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

Sie sollten als ersten Schritt ausrechnen, was 10.000 Euro brutto weniger im Nettogehalt ausmacht.

 

Wichtig wäre auch zu wissen, wie alt Sie sind. Einfach um abschätzen zu können, welchen zeitlichen Horizont Sie einkalkulieren können, um einen Wechsel des Berufsfeldes vorzunehmen.

 

Aus finanziellen Gründen auf dem derzeitigen Job x Jahre zu verbleiben könnte bedeuten, dass Ihr Studienabschluss irgendwann verfällt. Dann hätten Sie das Studium quasi umsonst gemacht. Ich sehe auch nicht, dass das Einstiegsgehalt allein durchs Abwarten höher wird.

 

Das Grundproblem scheint mir zu sein, dass Sie noch gar nicht so richtig wissen. welche berufliche Richtung Sie einschlagen wollen. Denn auch ein "Themenhopping" in Stellen als Wirtschaftsingenieur wird Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit keine großen Karriere- und Gehaltssprünge einbringen.

 

Ich bin jetzt 36 Jahre alt, also gehöre nicht mehr unbedingt jungen Eisen.

 

Im derzeitigen Job zu verbleiben, würde auch eher bedeuten meine Karriere hier weiter auszubauen (was ebenfalls ein Maschinenbau oder Wing Studium voraussetzen würde), allerdings in einem Feld welches ich nicht aufgesucht hätte, wenn ich nicht durch Zufälle hier rein gerutscht wäre, und in dem ich eigentlich auch keine Karriere "mit Spaß an der Arbeit" angestrebt hätte.

 

"Themenhopping" zu betreiben, habe ich auch nicht wirklich vor. SCM und Controlling habe ich genannt, weil es beides meine Interessensgebiete des analytischen Vorgehens in Kombination mit Datenmengen etc. entspricht und ich mich auch nicht auf ein Themenfeld versteifen wollte. So bald allerdings eine Richtung eingeschlagen wurde, habe ich, auch auf Grund meines Alters, nicht vor, diese nochmal grundsätzlich zu ändern. Eher habe ich den erworbenen Studienabschluss jetzt nochmal als Gelegenheit gesehen, dies jetzt zu tun. Nach dem Motto: Wenn nicht jetzt, dann nie.

 

vor 22 Minuten schrieb Muddlehead:

 

Typische High Risk/High Reward (oder auch nicht) Situation. Also am besten den Zielmarkt analysieren, welche Gehälter überhaupt möglich sind etc. pp.. Mit Menschen sprechen, die dort unterwegs sind, um die Traumvorstellungen auf die Realität anzupassen. Auf 10k Brutto (inkl. meist standardmäßiger Inflation. Ausgleich) , zu verzichten , mgl. dauerhaft, können teurer Opp Kosten bis zur Rente bedeuten . Das Lebensglück würde ich dann eher Privat ausbauen.

 

Ja genau, so empfinde ich es auch. Gerade als frisch gebackener Vater ist es natürlich nochmal ein besonders hohes Risiko im Vergleich zum Junggesellen ohne größere Verantwortung. Daher habe ich mal diesen Beitrag eröffnet, um zu gucken ob es anderen Menschen vielleicht ähnlich ging oder wie Außenstehende so eine Situation beurteilen. Danke für das Feedback.

 

vor einer Stunde schrieb Markus Jung:

Wenn Deine angestrebten Tätigkeiten mit dem was Du bisher machst wenig gemeinsam haben, wirst Du auf dem Arbeitsmarkt mit anderen Bachelor-Absolventen:innen um Einstiegsjobs mit Einstiegsgehältern konkurrieren. Und diese haben möglicherweise während des Studiums sogar schon relevante Praxiserfahrung gesammelt.

[....]

Vermutlich würde es aber nur so gehen, dass Du aktuell, zumindest gehaltsmäßig, erstmal einen Schritt zurück machst, um dann möglicherweise zwei voran zu gehen.

 

Mich würde einfach mal interessieren, ob andere Leute es so sehen, dass man danach auch wirklich, wie du sagst, zwei Schritte voran geht oder ob es eher ein unnötiges Risiko darstellt. Gleichzeitig stellt sich mir natürlich auch die Frage, ob sich meine Chancen signifikant verbessern, wenn ich jetzt erstmal noch in meinem aktuellen Job bleibe, welcher mir eine sichere und gute Bezahlung gewährt, und hier vielleicht noch einen Masterabschluss mache, oder ob die Kosten dafür in Anbetracht der Gesamtsituation vermutlich eher rausgeschmissenes Geld ist und meine Situation bezüglich des Gehalts überhaupt nicht verbessern würden, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass ich dann auch immer noch keine Praxiserfahrung sammeln konnte.

 

Noch einmal vielen Dank für eure Einschätzungen und Rückmeldungen zu der Thematik!

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vor 8 Minuten schrieb JayY653:

Gleichzeitig stellt sich mir natürlich auch die Frage, ob sich meine Chancen signifikant verbessern, wenn ich jetzt erstmal noch in meinem aktuellen Job bleibe, welcher mir eine sichere und gute Bezahlung gewährt, und hier vielleicht noch einen Masterabschluss mache, oder ob die Kosten dafür in Anbetracht der Gesamtsituation vermutlich eher rausgeschmissenes Geld ist und meine Situation bezüglich des Gehalts überhaupt nicht verbessern würden, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass ich dann auch immer noch keine Praxiserfahrung sammeln konnte.

Ich denke nicht, dass du allein durch den Abschluss die Gehaltsdifferenz ausgleichen könntest. Erst recht nicht wenn man bedenkt, dass dein Gehalt bis zum Abschluss im aktuellen Job ja wahrscheinlich ebenfalls noch steigt.

Ob das rausgeschmissenes Geld ist ist aber eine andere Frage.

 

Ich würde wahrscheinlich noch ein paar Bewerbungen schreiben bis wirklich das Bild über die zu erwartenden Gehälter klarer wird. Das "Mindestgehalt", ab dem ein Wechsel überhaupt erst in Frage kommt, solltest du aber schon festlegen.

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vor 19 Minuten schrieb JayY653:

Mich würde einfach mal interessieren, ob andere Leute es so sehen, dass man danach auch wirklich, wie du sagst, zwei Schritte voran geht oder ob es eher ein unnötiges Risiko darstellt. Gleichzeitig stellt sich mir natürlich auch die Frage, ob sich meine Chancen signifikant verbessern, wenn ich jetzt erstmal noch in meinem aktuellen Job bleibe, welcher mir eine sichere und gute Bezahlung gewährt, und hier vielleicht noch einen Masterabschluss mache, oder ob die Kosten dafür in Anbetracht der Gesamtsituation vermutlich eher rausgeschmissenes Geld ist und meine Situation bezüglich des Gehalts überhaupt nicht verbessern würden, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass ich dann auch immer noch keine Praxiserfahrung sammeln konnte.

 

Ich weiß, es ist immer recht unterhaltsam über sowas zu lamentieren, aber am Ende stecken so viele Variablen drin. Und Gehalt hat auch etwas mit Karriere zu tun und Karriere hat etwas mit Glück zu tun. Ich weiß, viele tollen HechtInnen (;)) da draussen, negieren das - alles "self made" - aber so ist es nun mal.

 

Wenn du ein Mensch bist, der mit Misserfolg klar kommt - do it. Die Unsicherheit kann dir hier kein Mensch nehmen. Es lassen sich auf diesem Wege hier die dümmsten Fehler vermeiden, aber das Risiko bleibt. Deswegen ja der Reward. 

 

Und jetzt verstehst du auch, wenn nicht schon zuvor, woher der Begriff goldene Käfig kommt. :-P

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Hey, sorry für meine verspätete Rückmeldung!

 

Hab mich sehr über eure Antworten gefreut da sie mich doch nochmal zum Nachdenken angeregt haben.

 

Ja der goldene Käfig war bisher immer nur etwas, in dem man andere gesehen hat, aber jetzt auch sich selbst 😬

 

Ich lass mir alles nochmal durch den Kopf gehen und werde bestimmt in Zukunft nochmal von meinem eingeschlagenen Weg und denn dadurch gewonnen Erfahrungen berichten.

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