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Warnung vor dem Fernstudium


Markus Jung

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Hallo

Nun, ja bei uns im Betrieb gibt es zwei Beispiele die Zeigen das ein Fernstudium oder Fernschule doch etwas bringen. Wir sind ein Mittelständisches Unternehmen mit um die 150 Mitarbeitern. Der eine hat sich als Netzwerkadministrator weitergebildet und der andere hat einen NC CNC Kurs gemacht. Beide Arbeiten bei uns. So ganz kann ich das nicht verstehen. Was Hopy da schreibt. Aber ich glaube schon das es Arbeitgeber gibt die ein Fernstudium nicht gleichwertig ansehen. Nun wenn man dann aber erwartet oder bzw davon aus geht, nun habe ich meinen Technicker oder Dipl ING. und nun Muß mich der Chef damit auch nehmen dann ist die Frage für mich, ob man das Blatt nicht überreizt. Und ich glaube das wird in Betrieben nicht gern gesehen.

MFG

Trotzkopf:confused:

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Mit meinem Beitrag wollte ich jetzt auch nicht das Fernstudium allen madig machen - manchen wird es vielleicht tatsächlich was bringen. Ich kann hier nur von meinen Erfahrungen berichten und die sind nun mal so, wie sie sind.

BWL habe ich damals studiert, weil es zu meiner Ausbildung als Bürokaufmann gepasst hat. Das ich davor das Abitur nachgeholt hatte lag an meiner weiteren Planung, die zum Abschluß meiner Weiterbildungsanstrengungen dieses Studium vorgesehen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ja auch durchaus die Hoffnung, mich durch Weiterqualifizierung auch im Beruf qualitativ und finanziell verbessern zu können (tja, jung und naiv). Dies erwies sich dann halt leider als Trugschluß.

Das Zeugnis hatte ich natürlich nicht nur meinem Chef präsentiert, sondern der wusste schon von meinem Plan - nahm es aber nicht ernst bzw. hatte es scheinbar wieder vergessen oder es hatte ihn ganz einfach nicht interessiert (was ich jedenfalls aus dem Spruch mit den 100% abgeleitet habe). Bei diesem Verlagshaus war man als Sachbearbeiter eh nur eine Nummer, deswegen musste ich auch nicht lange überlegen, als das Abfindungsangebot kam - wie ungefähr 200 andere Kollegen auch nicht.

Das mit den "Mit Mitte 40 bringen einen keine Ausbildungen mehr weiter" ist übrigens nicht nur von mir so dahergesagt, sondern ist die Realität auf dem Arbeitsmarkt - auch wenn jetzt alle vom Aufschwung XXL faseln (vielleicht bei den Zeitarbeitsfirmen). Ab einem gewissen Alter helfen einem bestenfalls noch Beziehungen, aber sonst nichts (naja, vielleicht noch simples Glück). Aber ich schweife ab...

Daß sich das Fernstudium in den letzten Jahren gewandelt hat, ist klar. Wäre ja auch eine Schande, wenn die Neuen Medien nicht eingesetzt werden würden. Ich habe auch keine Klagen, was das BWL-Fernstudium angeht. Die Materialien waren so, daß man diesen Lehrgang ohne Probleme bestehen konnte.

Falls das Geschriebene jetzt etwas verbittert klingt, so ist das meinem damaligen Arbeitsleben geschuldet, das sich auch nach drei Jahren nicht recht verklären will (mein Blutdruck steigt immer noch in ungeahnte Höhen, wenn ich an diese Zeit zurückdenke) - nicht generell dem wenig ertragreichen Fernstudium. Jetzt werde ich erst einmal das Studium der Geschichte/Archäologie geniessen (das ist wörtlich zu nehmen) und was dann in 4-5 Jahren ist, wird sich zeigen.

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Ok. Nun lasse ich das mal mit mitte 40 stehen. Und ob man eine Stelle bekommt oder nicht. Aber das wissen was Du dir geholt hast das kann man doch einsetzten oder nicht. Manches sieht man dann aus ein anderen Blickwinkel. Ich meine man Muß ja nicht Los gehen und sagen nun bin ich Ing oder Techniker ( sorry das ich auf diese beiden ein bischen harke.) Sondern einfach nur das wissen einsetzten und vor alle dem sich in zurückhaltung üben. Klar kann ich das verstehen bei dir irgend wie.

Aber ich kann kein Vollzeitstudium an ein Technikum machen. Und Teilzeit ist in meiner arbeitszeit gar nicht daran zu denken. Bei mir ist bleibt das Fernstudium. Wo bei ich aber das auch nur für mich mache. Und nicht weil ich an Aufstieg denke. Was man weiß das kann keiner einen nehmen.

Trotzkopf

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Schöner Einwand - ich gebe dir recht.

Man sollte aufhören das Studium mit "mehr Geld" oder "besserer Posten" anzugehen. Erst einmal sollte man ein Studium für sich machen und sich entwickeln. Und außerdem: Es gibt auch andere Arbeitgeber, die nur auf solche aktiven Leute warten.

Der Fachkräftemangel rührt einzig und allein daher, dass man ab 40 zum alten Eisen gehört. Erfahrung scheint heute nichts mehr zu zählen. Ich bin froh das ich viele "alte" Arbeitskollegen hatte - Lebenserfahrung kann die Jugend nicht so reichlich vorweisen.

Falls es hier noch keiner gemerkt hat: Die offiziellen Arbeitslosenzahlen sind gnadenlos schön gerechnet. Inoffiziell geht man von 4,5 Mio. aus. Rechnet man sämtliche Beschäftigungsverhältnisse in Vollzeitäquivalente um, dann sind es sogar 7,8 Mio. Arbeitslose.

Kopf hoch und trotzdem studieren! Das kann dir keiner nehmen!

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Also sorry Leute, aber so kann man das nicht stehen lassen. Der Mann hier hat fast ein ganzes Jahrzent in nebenberufliche Weiterbildung gesteckt und während dieser Zeit unmengen an Geld und Freizeit investiert, danach bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen keine Annerkennung bekommen und ihr redet hier von dem Wissen das man immerhin erworben hat.

Leute, wir reden hier nicht über einen VHS Kurs oder irgendeinem Hobbylehrgang, wir reden über ein extrem schweißtreibendes Vorhaben ein Studium neben dem Beruf zu erwerben.

Wenn ich mich für Computerarchitektur oder Programmieren interessiere, brauche ich kein IT-Studium absolvieren, sondern leihe/kaufe mir Bücher in die ich mich nach Lust und Laune reinlese. Diese "mal so für sich studierende"-Hobby-Gesellschaft kann ich einfach nicht verstehen. Wie sieht das denn aus? Leute mit Ausbildung und welche mit Studium arbeiten im selben Job? Gehen der selben Tätigkeit nach? Wofür dann das Studium? Derjenige der mit 16 aus der Schule rausging und mit 19 ausgelernt hat, lacht sich doch ins Fäustchen wenn einer mit einem Abi mit 19 und Studiumabschluss mit 24 oder gar mit Ausbildung + Studium mit 28 dann den selben Job macht wie er.

Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb Führungspositionen sind natürlich nicht automatisch durch den Erwerb eines akademischen Grades garantiert, aber ein anderer bzw. besserer Job muss erreichbar sein. Alles andere wäre wie ein Messerstich ins Herz. Erfahrungen wie die, die Hopy gemacht hat, sind eine ernsthafte Katastrophe und eine Schande für unser Land (also wenn Fernstudenten nicht gleichwertig anerkannt werden). Ich jedenfalls fühle völlig mit dir und hoffe, dass mir das dann nach meinen vorrausichtlichen 6 Jahren Fernlernerei nicht auch passiert.

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Meine Meinung kurz und knapp:

Ein Studium macht noch keine Karriere

oder

Erfolg kann man nicht studieren

Das ist 2010 so und war auch vor 10 Jahren so. Karriere macht man in dem man den Job wechselt und nicht im gleichen Unternehmen bleibt. Da hilft auch ein Studium nicht weiter. Wenn ich mit meinem Studium fertig bin stehen die Chancen maximal bei 30% einen entsprechenden Job im Unternehmen zu kriegen, dazu muss man seinen Hintern bewegen.

Ich habe auch lange geglaubt, dass Wissen, Können und Ausbildung die Jobs definieren. Das tun sie... aber sehr sehr oft nur zum Zeitpunkt der Einstellung. Danach ist der Posten besetzt. So ist es nun mal in Deutschland... und das nicht erst seit den neusten, bedenklichen, Entwicklungen am Arbeitsmarkt

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Webby, sicherlich ist da ein wahrer Funken in deiner Aussage, aber im Weitestgehen muss ich dir widersprechen. Ich denke, es sollte die Arbeit und die Leistung entlohnt werden, nicht der Bildungsgrad. Wenn jemand mit 25 ohne Studium genauso gut die Arbeit erledigt wie jemand mit 45 und Studium, dann haben beide das selbe Geld verdient. Zumindest in meinen Augen.

In meiner Abteilung sind 20 Einkäufer unterschiedlichster Bildungsstufen und Alterklassen. Einige haben einen IHK Betriebwirt, andere einen Techniker, manche ein Studium, einige sind von der neuen dualen Generation (Ausbildung und Studium parallel) und manch altes Eisen hat nur eine Ausbildung oder sogar normale Meister Metall haben bei uns ihren Weg in den kaufmännischen Bereich geschafft. Den Weg des Fernstudiums hat bereits ein Kollege von mir genutzt und so seinen Master auf sein Dipl.-Ing. gesetzt, aber dafür erhält er nun nicht mehr Geld (und deswegen wird er nicht gleich zur Belohnung hochgestuft).

Ich habe keinen Einblick auf ihre aktuellen Gehaltsgruppen, aber die Anträge für Gehaltserhöhungen werden von mir erstellt von daher kann ich gewisse Personen einschätzen. Die Einstufung des Startgehalts ist bei meiner Firma je nach Grad unterschied (unsere Dualisten werden höher eingestuft als die normal Ausgebildeten) aber die Möglichkeiten sind nach oben allen offen. Für bestimmte Tätigkeiten gibts es natürlich Qualifikationsrichtlinien, teilweise mit Gehaltsgruppen verbunden, aber in der Praxis ist mit einem gewillten Chef nichts unmöglich.

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Na ja, ich kann die Aussage von Webby schon nachvollziehen. Ich denke, Vorteile im Beruf ist sicher noch einer der Hauptgründe zu studieren. Immerhin ist dies häufig, wenn man mal von begleitendem Fernstudium absieht, mit einer enormen Verzögerung ins Arbeitsleben verbunden.

Prinzipiell sollte ein Studium auf jeden Fall eine bessere berufliche Perspektive eröffnen, da es einen enormen Aufwand und einen enormen Wissenszuwachs darstellt. Genauso wie wir erwarten, dass Berufserfahrung als Wissenzuwachs honoriert wird und es nicht beim Einstellungsgehalt bleibt. Diese Erwartungen finde ich auf jeden Fall gerechtfertigt.

Und das finde ich, völlig unabhängig davon, ob jemand ein Studium "nur" für sich selbst macht oder nicht.

Normal sollte sein, dass man als Akademiker einen anderen Aufgabenbereich erhält (meist mit mehr Verantwortung). Früher war jedenfalls normal, dass dies dann auch honoriert wurde.

Jetzt stellt sich mir ja direkt provokativ die Frage: Braucht Deutschland dann überhaupt Akademiker, wenn dieselbe Arbeit von allen gemacht werden kann?:confused:

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Karriere macht man in dem man den Job wechselt und nicht im gleichen Unternehmen bleibt.

Das ist sicher (meist) richtig. Wer direkt nach dem Abitur studiert und noch nicht gearbeitet hat, muß sich ja auch eine Stelle suchen, die zu seinem Studium passt. Davor ist man als Fernstudent mit seinem "neuen Lebenslauf" nicht ausgenommen.

Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass Wissen und Können nach wie vor sehr wichtig sind, um beruflich an gute Stellen zu kommen. Aber eben nicht nur. Es sind einige Faktoren von mehreren.

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Prinzipiell sollte ein Studium auf jeden Fall eine bessere berufliche Perspektive eröffnen, da es einen enormen Aufwand und einen enormen Wissenszuwachs darstellt. Genauso wie wir erwarten, dass Berufserfahrung als Wissenzuwachs honoriert wird und es nicht beim Einstellungsgehalt bleibt. Diese Erwartungen finde ich auf jeden Fall gerechtfertigt.

Und das finde ich, völlig unabhängig davon, ob jemand ein Studium "nur" für sich selbst macht oder nicht.

Normal sollte sein, dass man als Akademiker einen anderen Aufgabenbereich erhält (meist mit mehr Verantwortung). Früher war jedenfalls normal, dass dies dann auch honoriert wurde.

Jetzt stellt sich mir ja direkt provokativ die Frage: Braucht Deutschland dann überhaupt Akademiker, wenn dieselbe Arbeit von allen gemacht werden kann?:confused:

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