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DIE ZEIT: Warum Fernstudien so oft scheitern


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

OK, das stimmt wohl.

Hab gerade mal 27 Tage Urlaub im Jahr, also 7 Wochen verreisen geht gar nicht, ganz so sportbegeistert wie du bin ich auch nicht und fast tägliches Treffen mit Freunden für Essen/Kino/... wäre mir auf Dauer zu teuer. Bei uns spielt sich meistens alles am WE ab. Da verstehe ich dich dann natürlich, wenn du dein Leben vorher so gestaltet hattest, dass das jetzt sehr unangenehm für dich ist.

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Mich würde konkret interessieren, worin ihr die Qualitätsunterschiede ausmacht. Selber Inhalt wird besser/schlechter vermittelt, sinnvollere Inhalte, detailreichere Inhalte, ...?

Hier einmal ein paar Beispiele:

Gerade in der Mathematik, überblickt der Student am Anfang das "große Ganze" noch nicht, da ist es in meinen Augen sinnvoll, wenn man im Text angesprochene Themen über Randnotizen mit vorherigem Gelernten verknüpft. Beweisstrategien werden in den Grundkursen ausführlich besprochen und es wird nicht in einer Übungsaufgabe etwas neues gelehrt. Vielmehr wird mit vielen Übungsaufgaben gearbeitet. In den nachkommenden Kursen werden diese Beweisstrategien dann vorausgesetzt. An der Fernuni Hagen wurden die Beweisstrategien vorausgesetzt: Als ich nachfragte, ob man mir Sekundärliteratur empfehlen könnte, um mir die Beweistechniken selbst beizubringen empfahl man mir ein Buch von Beutelsbacher - ein Totaler Fehlgriff, ich glaube derjenige kannte nur den Titel. Als Sahnehäufchen oben drauf gab es dann noch den Hinweis, dass man ja Beweistechniken in der Oberstufe durch nimmt. (Ein Blick in den Lehrplan zeigt: Beweise sind ein Kann-Thema).

An der Fernuni quälte ich mich gerade zu von Seite zu Seite und bei jedem dritten Satz musste ich irgendeines meiner Sekundärliteratur hinzuziehen (davon hatte ich zeitweise über 20 Bücher). An der OU konnte ich etwas flüssig durchlesen und hatte dann einen Überblick. Beim zweiten Durchlesen, konnte ich es dann für mich bearbeiten. Außerdem werden manche Kapitel durch Audio ersetzt. Man hat dann "PowerPoint"-Folien im Heft abgedruckt und das Thema wird einem per Audio erklärt. Diese Methode hat man immer dann gewählt, wenn man ein Thema nicht sooo gut schriftlich erklären konnte.

Die Korrektur der Einsendeaufgaben an der Fernuni Hagen waren zum Haareraufen, so stand "Hä???" und "Was soll das?" als Kommentar neben meinen Antworten. Tja, woher soll ich das noch wissen, wenn die Korrektur über einen Monat dauert?

An der OU korrigieren nur Tutoren die mind. einen Bachelor haben und ab Level 2 muss Lehrerfahrung nachgewiesen werden. D.h. wenn ich eine Einsendeaufgabe zurück erhalten habe, dann konnte ich diese durcharbeiten und die Kommentare des Tutors waren eine Unterstützung dabei.

Kontaktaufnahme mit den Tutoren ist nicht schwer. Man kann eine eMail schreiben oder anrufen. Manche meiner Tutoren haben auch Skype angeboten. An der Fernuni Hagen war es ein Zeitfenster von 2 Stunden an 2 Werktagen in der Woche. Das Telefon war meist besetzt und auf eMails wurden oftmals erst Wochen später. Zudem hatte ich oftmals den Eindruck, dass die wissenschaftlichen Mitarbeiter selbst nicht wissen, warum ein Beweis so aussieht oder es zumindest nicht beschreiben können.

Ich hoffe, dass ich Dir die Unterschiede verdeutlichen konnte. Es sind oftmals Kleinigkeiten, die ein Skript zu einem sehr guten Skript machen. Im Endeffekt wird durch das Skript die Lehre im Hörsaal ersetzt, es ist nicht nur ein Nachschlagewerk. Ich glaube, das ist bei so manch einer deutschen Fernuni /-FH noch nicht angekommen.

Gerade jetzt, da ich mein Studium an der OU runtergefahren habe und das Studium an der ISITS begonnen habe, merke ich die Unterschiede wieder.

LG, Inés

PS. Informatik würde ich glaube ich nicht an der OU studieren, zum einen ist es sehr teuer und zum anderen sehr Windows-lastig ....

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Ich kann wie gesagt nur von "Mathematische Grundlagen" sprechen, aber

Gerade in der Mathematik, überblickt der Student am Anfang das "große Ganze" noch nicht, da ist es in meinen Augen sinnvoll, wenn man im Text angesprochene Themen über Randnotizen mit vorherigem Gelernten verknüpft.

Also Querverweise mit Bezug auf vorhergehende Themen konnte ich im Skript genug finden.

An der Fernuni Hagen wurden die Beweisstrategien vorausgesetzt:

Habe "nur" Fachhochschulreife, von daher hatte ich noch nie was mit Beweisen zu tun (OK, man konnte es sich freiwillig zusätzlich aneignen, dazu hatte ich aber nicht so die Lust) und finde, dass mich der Kurs recht gut in die Thematik eingeführt hat.

Als ich nachfragte, ob man mir Sekundärliteratur empfehlen könnte, um mir die Beweistechniken selbst beizubringen empfahl man mir ein Buch von Beutelsbacher - ein Totaler Fehlgriff, ich glaube derjenige kannte nur den Titel. Als Sahnehäufchen oben drauf gab es dann noch den Hinweis, dass man ja Beweistechniken in der Oberstufe durch nimmt. (Ein Blick in den Lehrplan zeigt: Beweise sind ein Kann-Thema).

Wie lange ist es denn her, dass du den Kurs belegt hast? Sekundärliteratur brauchte ich überhaupt nicht und der Kurstext ging sehr auf die Thematik der Beweise ein. Ich würde sogar behaupten, dass die korrekte Beweisführung ein Hauptthema des Kurses war.

An der Fernuni quälte ich mich gerade zu von Seite zu Seite und bei jedem dritten Satz musste ich irgendeines meiner Sekundärliteratur hinzuziehen (davon hatte ich zeitweise über 20 Bücher).

Klar liest man es nicht wie ein Buch. Dafür ist es ein wissenschaftlicher Text. Es gibt auch Skripte (unabhängig von Mathe), bei denen ich 30 Minuten oder noch länger mit einer Seite verbracht habe, bevor ich eine Erleuchtung hatte. Sekundärliteratur brauchte ich wie gesagt keine (hab das Modul übrigens mit 2,3 abgeschlossen. Könnte besser sein, aber dafür, dass ich nur Informatiker bin und es eine Durchfallquote von ca. 40% gab, bin ich ganz zufrieden damit).

Die Korrektur der Einsendeaufgaben an der Fernuni Hagen waren zum Haareraufen, so stand "Hä???" und "Was soll das?" als Kommentar neben meinen Antworten.

Hab ich bei mir nirgends gefunden.

Tja, woher soll ich das noch wissen, wenn die Korrektur über einen Monat dauert?

Stimmt, das ist wirklich ein Problem. Ist mir bis jetzt aber auch nur in dieser krassen Form bei überlaufenen Einstiegsmodulen begegnet. Wobei die Korrekturen generell ein wenig schneller ablaufen könnten. Da haben die privaten einfach einen finanziellen Vorteil.

Kontaktaufnahme mit den Tutoren ist nicht schwer. Man kann eine eMail schreiben oder anrufen. Manche meiner Tutoren haben auch Skype angeboten. An der Fernuni Hagen war es ein Zeitfenster von 2 Stunden an 2 Werktagen in der Woche. Das Telefon war meist besetzt und auf eMails wurden oftmals erst Wochen später. Zudem hatte ich oftmals den Eindruck, dass die wissenschaftlichen Mitarbeiter selbst nicht wissen, warum ein Beweis so aussieht oder es zumindest nicht beschreiben können.

Habe ich beides noch nicht verwendet und kann es deshalb nicht beurteilen (ich weiß nur, dass es das gibt). Ich wende mich bei Fragen eigentlich primär an die Newsgroups. Dort kann man sich gegenseitig helfen, bekommt Hilfe von wissenschaftlichen Mitarbeitern und/oder von Profs. Habe selten länger als ein paar Stunden auf eine qualifizierte Antwort/Diskussion warten müssen. Ich kenne aus dem Mathebereich als Tutor leider nur Frau Dünner-Waßerburger, diese hat Ihren Job jedoch sehr gut gemacht.

Ich hoffe, dass ich Dir die Unterschiede verdeutlichen konnte. Es sind oftmals Kleinigkeiten, die ein Skript zu einem sehr guten Skript machen. Im Endeffekt wird durch das Skript die Lehre im Hörsaal ersetzt, es ist nicht nur ein Nachschlagewerk. Ich glaube, das ist bei so manch einer deutschen Fernuni /-FH noch nicht angekommen.

Konnte leider den Großteil deiner Argumente nicht nachvollziehen. Evtl. hat sich ja was geändert, seit du in Hagen studiert hast? Oder mir fällt es nicht so krass auf, da ich bspw. die OU nicht kenne.

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Welchen Kurs hattest Du denn belegt? Ich hatte 2007 die Kurse der Orientierungsphase belegt und dann noch Algebra I und Analysis I.

Konnte leider den Großteil deiner Argumente nicht nachvollziehen. Evtl. hat sich ja was geändert, seit du in Hagen studiert hast? Oder mir fällt es nicht so krass auf, da ich bspw. die OU nicht kenne.

Ich denke, dass dies sicherlich auch eine Rolle spielt.

Kleine Anekdote am Rande: Die OU und die Fernuni Hagen hatten einmal ein Austauschprogramm. Das Ganze wurde äußerst schnell wieder eingestellt, denn die englischen Studenten haben sich sehr über Material und Support beschwert und viele der deutschen Studenten blieben an der OU.

LG, Inés

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Im SS 2010. Hab bei den Studientagen sowohl Mathematiker als auch Informatiker getroffen. Denke also mal, dass das auch eine Pflichtveranstaltung für alle aktuellen Mathematiker ist.

Hmm, auf der Homepage steht noch Lineare Algebra und Analysis ... Vielleicht ist das eine Sparmaßnahme ...

Inés

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Wer weiß ... jedenfalls hatte ich keine schlechten Erfahrungen mit Mathe. Schade, dass du sie hattest. Und ich hoffe mal, dass aktuelle Mathematikstudenten deine Probleme auch nicht mehr haben :) .

Also, ich will hier mal etwas klarstellen: Ich hatte keine Probleme mit Mathe weder an der Fernuni Hagen noch an der OU. Ich habe ein Problem, wie die Fernuni Hagen lehrt. Gerade im Fernstudium ist es meiner Meinung nach wichtig gute Lehrmaterialien zu haben - kein Skript, wie an einer Präsenzuni - denn diese Lehrmaterialien ersetzen nicht nur das Skript sondern auch die Vorlesung und oftmals auch den Kontakt unter den Studenten. Die Fernuni Hagen macht es sich zu einfach.

Ich wechselte damals von der Fernuni Hagen zur OU, weil man überlegte die Mathestudiengänge einzustampfen (eine Überlegung, die nach meinen Informationen, immer noch im Raum steht).

Diese in meinen Augen mangelhaften Lehrmaterialien konnte ich auch im Freundeskreis in anderen Fakultäten der Fernuni Hagen beobachten.

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