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Fragen zur Zeitarbeit (für eine Präsentation)


Niemand2000

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Meiner Meinung nach ist die Zeitarbeit dort sinnvoll, wo sie dazu genutzt wird, zum Beispiel Arbeitsspitzen abzufangen. Problematisch sehe ich es aber, dass immer mehr reguläre Beschäftigungsverhältnisse durch Zeitarbeitskräfte besetzt werden.

Meiner Meinung nach wird Zeitarbeit nur noch selten genutzt um Arbeitsspitzen abzufangen. Wenn man sich mal die Jobangebote der Arbeitsagentur anschaut, sind >95% von Zeitarbeitsfirmen. Industriefirmen selbst suchen kaum noch mitarbeiter, da sie fast alle Mitarbeiter über Zeitarbeitsfirmen einstellen.

Noch schlimmer finde ich allerdings, dass die Arbeitsagentur kaum noch versucht "normale" Jobs zu vermitteln, sondern lediglich auf Zeitarbeitsfirmen verweist.

Anfang 2010 war ich Arbeitssuchend gemeldet, da mein Arbeitsvertrag kurz vorm auslaufen war. Ich bekam bei der Beraterin von der Arbeitsagentur direkt eine Liste mit 15 Seiten voll Zeitarbeitsfirmen in die Hand gedrückt und sollte mich dort bewerben.

Eine Woche später bekam ich sogar Post von einer Zeitarbeitsfirma. Sie hätten meine Adresse von der Arbeitsagentur und ich sollte zu einem Vorstellungsgespräch kommen. Und das obwohl ich ausdrücklich abgelehnt hatte, dass sie meine Adresse weitergeben.

Ich habe dann zum glück relativ schnell einen Vertrag in meiner Firma bekommen und musste mich nicht weiter mit der Arbeitsagentur und den Zeitarbeitsfirmen rumärgern.

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Meiner Meinung nach wird Zeitarbeit nur noch selten genutzt um Arbeitsspitzen abzufangen. Wenn man sich mal die Jobangebote der Arbeitsagentur anschaut, sind >95% von Zeitarbeitsfirmen. Industriefirmen selbst suchen kaum noch mitarbeiter, da sie fast alle Mitarbeiter über Zeitarbeitsfirmen einstellen.

Noch schlimmer finde ich allerdings, dass die Arbeitsagentur kaum noch versucht "normale" Jobs zu vermitteln, sondern lediglich auf Zeitarbeitsfirmen verweist.

Wie schon gesagt, ich spreche jetzt von ungelernten Hilfstätigkeiten. Aber für solche Jobs ist die Personalauswahl über eine Ausschreibung und über Vorstellungsgespräche und Probearbeiten so aufwändig, dass es sich für meinen AG niemals lohnen würde.

Wir puffern darüber Urlaubszeiten und kurzfristige Neukunden ab, stellen aber prinzipiell nach 3 Monaten Zeitarbeit ein, wenn die Stelle benötigt wird.

Für "beliebige" Einstiegsstellen gilt sicher das gleiche, je geringer die einzelne Wertschöpfung der Position um so mehr schrecken viele vor dem Aufwand eines Ausschreibungsverfahrens zurück.

Ich kenne hier in der Gegend auch ein größeres Unternehmen, dass über einen Personal-DL auch im Verwaltungsbereich so gut wie jede nicht-Führungskraft extern beschaffen lässt.

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Gleichzeitig beobachte ich auch eine zwar erfreuliche aber dennoch unschöne Entwicklung. Eigentlich sollte die Zeitarbeit meiner Meinung nach ein Instrument sein, um Menschen in feste Beschäftigungsverhältnisse zu bringen.

Wir beobachten aber immer wieder, dass Zeitarbeitsunternehmen gute Mitarbeiter nicht aus ihren Verträgen lassen, bzw. neben der üblichen Ablösegebühr andere Barrieren legen, oder besonders gute Arbeitnehmer ggf. auch kurzfristig abziehen und zu anderen Unternehmen schicken, wenn man Interesse an einer Übernahme bekundet hat.

Das ist ein Fehler des Entleihers, der oft vorkommt. Solche Klauseln sollte kein Entleiher hinnehmen. Und eine Vermittlungsprovision entsteht nicht, wenn der Leiharbeiter normal kündigt und nach Ablauf der Kündigungsfrist beim Entleiher anfängt (steht so im AÜG und wurde auch vom BGH so bestätigt).

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1. Wie stehen Sie zur Zeitarbeit?

Zeitarbeit gehört, aus meiner Sicht, verboten. Es ist pure Ausbeutung

2. Wie empfinden Sie es, dass die gerade erst beschlossenen Mindestlöhne durch Werkverträge, bei denen es keine Mindestlöhne gibt, ausgehebelt werden? Dies sind zum Beispiel die Leute, die in den Supermärkten die Regale auffüllen.

Es zeigt die Schwäche und den unwillen der Politik. Es ist unglaublich das so etwas möglich ist

3. Wie sehen Sie die Forderung der IG Metall, dass Leih- und Stammarbeiter künftig die gleiche Entlohnung bekommen sollen und die Forderung, dass Betriebsräte ihr Veto gegen die Einführung der Zeitarbeit im Betrieb einlegen können?

Eine sehr gute Idee.

4. Wie sehen Sie es, dass die Firma, die Zeitarbeiter einsetzt, die Beweislast zu tragen hat, dass ein insolventes Zeitarbeitsunternehmen seiner Sozialversicherungsfplicht nachkommt? Entscheidung des Sozialgerichts Lübeck https://sozialgerichtsbarkeit.de/sgb...=esgb&id=75329

mh, interessantes Thema, weis aber zuwenig darüber

5. Wie sehen Sie die Zeitarbeit aus Arbeitgebersicht?

Ideal um den eingenen Profit zu steigern

6. Wie sehen Sie die Zeitarbeit aus Leiharbeitersicht?

Keine Perspektiven, keine Recht..,

7. Möchten Sie noch abschließend etwas zur Zeitarbeit sagen?

Ja, ich bin absolut gegen diese Form der Ausbeutung. In langer Sicht wird uns, als Gesellschaft, Zeitarbeit mehr Schaden als Nutzen

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Erschreckend, dass in einem Forum voll angehender Akademiker eine BILD-mäßige Unwissenheit zum Thema Zeitarbeit herrscht und schön brav die Fehlinformationen aus den Unterschichten-Medien weiterverbreitet werden (keine Rechte, Ausbeutung, nur befristete Verträge usw.).

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Erschreckend, dass in einem Forum voll angehender Akademiker eine BILD-mäßige Unwissenheit zum Thema Zeitarbeit herrscht und schön brav die Fehlinformationen aus den Unterschichten-Medien weiterverbreitet werden (keine Rechte, Ausbeutung, nur befristete Verträge usw.).

Dann zeige uns doch mal deine Informationen mit angabe einer Quelle.

Ich kenne etliche Zeitarbeiter verschiedener Firmen. Und unterm Strich ist es auf jeden fall Ausbeutung. Oder wie nennst du es, wenn jemand, der die gleiche Tätigkeit wie ich ausübt, dafür 4-5 € pro Stunde weniger bekommt.

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Das nenne ich entweder rechtswidrig, oder von Gewerkschaftsseite so gewollt.

Auch wenn viele das nicht wissen oder wissen wollen, bereits jetzt gibt es den Grundsatz der gleichen Entlohnung.

Mein AG hat durch die Nutzung von Zeitarbeit ganz sicher keinen finanziellen Vorteil. Die Leute müssen für die kurze Zeit eingearbeitet werden, wir müssen Zuschläge zu Zeiten zahlen, an denen die Stammmitarbeiter keine bekommen und in der Gesamtkostenbetrachtung kostet ein ZA je nach Entleihunternehmen sogar mehr als die Gesamten Lohn- und Lohnnebenkosten.

Dafür habe ich aber eben die Flexibilität und wir sparen, wie schon genannt, die Beschaffungskosten die nicht ganz unerheblich sind.

Das es andere Konstellationen gibt, möchte ich nicht leugnen, allerdings bringt es nichts die schlechten Beispiele auf ganz Deutschland hochzurechnen.

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also vielen dank für die vielen antworten die ich bislang erhielt. sie werden mir bzw. meinem mitschüler, der den part der zeitarbeit übernommen hat sehr weiter helfen, mein part war die innerbetriebliche mitbestimmung und die habe ich mittlerweile in trockenen tüchern. vorgestern musste jede gruppe ihre unterlagen abgeben, damit keine gruppe benachteiligt ist und die erste präsentation ist auch bereits gelaufen. mein kommilitone und ich sind erst mitte april an der reihe.

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sehr interessante meinungen, verfolge dieses Thema hier schon seit Tagen, und ich werde später am abend mein senf auch dazu geben. wird etwas ausführlicher, mit allen vor und nachteilen, und keine stammtischparolen.

Da hat Simpson79 vollkommen recht.

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Erschreckend, dass in einem Forum voll angehender Akademiker eine BILD-mäßige Unwissenheit zum Thema Zeitarbeit herrscht und schön brav die Fehlinformationen aus den Unterschichten-Medien weiterverbreitet werden (keine Rechte, Ausbeutung, nur befristete Verträge usw.).

Hallo Simpson79,

bevor ich mit dem Studium anfing hatte ich das Vergnügen meine Brötchen mit Zeitarbeit zu verdienen. Das was Sie als Fehlinformation bezeichnen möchte ich so nicht stehen lassen, es ist noch schlimmer. In den Firmen in denen ich arbeitete waren mehrere Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen beschäftigt und was dort abging hat mich dazu bewegt gegen diese Form der Ausbeutung zu sein.

Grüße

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