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Bachelorarbeit ohne eigene Erhebung?


kurban

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Da gebe ich Ihnen voll und ganz recht - der Lerneffekt ist sicherlich höher als bei einer reinen Theoriearbeit. Und in meinen Augen spricht es auch für die Hochschule, dass sie darauf Wert legt. Aber es gibt Momente - gerade am Ende des Studiums, wenn so ein wenig die Luft raus ist - da hätte man es gern "einfacher" ;)

Ich widerspreche mal. :) Der Lerneffekt einer empirischen Arbeit ist anders als der einer theoretischen, ja. Aber nicht allgemein besser. Man lernt mehr zum Thema empirisches Arbeiten, eben dem, was man tut. Aber gerade was das Durchdringen des Themas angeht, kann eine theoretische Arbeit durchaus effektiver sein als einer empirische (muss aber nicht). Theoretische und empirische Arbeiten haben beide ihr Vor- und Nachteile. Ich bezweifle erlich gesagt, das Bachelorarbeiten wirklich gut geeignet sind für sinnvolle empirische Arbeiten. Ich würde sagen, dass eine vernünftige empirische Arbeit deutlich mehr Zeit erfordert als für Bachelorarbeiten meist vorgesehen ist. In Vollzeit ist dafür an den Unis, die ich kenne, nämlich nur zwischen 2 und 3 Monaten Zeit.

Aber Bachelorarbeiten sind sowieso nur das: Bachelor-Arbeiten und noch keine Masterarbeit und noch lange keine Dissertation - Egal ob sie empirisch oder theoretisch gestaltet sind. Ich würde den wissenschaftlichen Wert von Bachelorarbeiten so oder so nicht besonders hoch einschätzen. Es ist eben ein noch sehr früher Lernschritt im Rahmen einer wissenschaftlichen Karriere und mag vielleicht der Abschluss der Studienausbildung sein, der letzte Schritt auf dem Weg in Richtung Arbeitsmarkt - ist aber im Kontext zu anderen wissenschaftlichen Arbeiten noch nicht besonders bedeutend.

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@Zitrone

Hat mir ein Arbeitskollege (Diplomer) heute auch so dargelegt... (er meinte sogar, dass ein Bachelor GAR nichts Wert sei) hat mich ziemlich runtergezogen. Wobei er sein Diplom sogar noch über dem Master sieht... naja. Da ist sie wieder, die Diskussion.

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Ich sage nicht, dass ein Bachelor nichts wert ist. Von der Aussage deines Arbeitskollegen distanziere ich mich. Ich habe nur vom wissenschaftlichen (!) Wert der Bachelorarbeit(!) gesprochen. Nicht vom Wert für den Arbeitsmarkt, nicht vom persönlichen Wert, nicht vom Wert, den das gesamte Studium für die eigene Qualifikation und Weiterbildung hat. Ich werde in Psychologie wahrscheinlich auch nur den Bachelor machen. Und ich hoffe, dass das für meine Karriere und für meine persönliche Entwicklung wertvoll ist. Dennoch mache ich mir keine Illusionen bzgl. des wissenschaftlichen Wertes der Bachelorarbeit. Um wirklich qualitativ hochwertig wissenschaftlich arbeiten zu können ist nun mal Übung notwendig. Ich spreche hier von einer jahrzehnte dauernden wissenschaftlichen Karriere - da kann der Bachelor nun mal nur der erste Schritt sein.

Natürlich muss dieser Schritt auch gegangen werden, ist wichtig und kann für andere Sachen auch alleine wertvoll sein - aber den wissenschaftlichen Wert der Arbeit bezweifle ich. Damit will ich nichts schlecht oder klein reden. Das heißt ja nicht, dass die BA nicht anstrengend und herausfordernd wäre - immerhin hat man im Kopf, gerade seine Abschlussarbeit zu schreiben. Ich selbst habe auch schon etwas Angst vor meiner BA, obwohl ich bereits 8 Hausarbeiten geschrieben habe. Ich hoffe auch, dass meine BA wissenschaftlich wertvoller als meine Hausarbeiten sein wird - aber ich gehe davon aus, dass die BA in Relation zur Masterarbeit weniger wertvoll sein wird.

Es ist übrigens ziemlich sinnlos, 'das' Diplom generell als wertvoller als den Master zu bezeichnen. Offiziell sind sie gleich wertvoll, regelstudienzeitmäßig benötigt der Master idR ein Semester mehr, und dann ist auch noch die Frage, wofür der Wert denn gemessen werden soll und welches Diplom und welcher Master eigentlich verglichen werden sollen. Generell kann man wohl kaum pauschale Aussagen bzgl. des Wertes der Arbeiten sagen, dazu muss immer der Wert definiert werden und sollte eigentlich auch die konkrete Arbeit angeguckt werden.

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@Zitrone: ich gebe dir recht, ein wissenschaftliches Meisterwerk ist eine Bachelorarbeit sicherlich in den seltensten Fällen. Muss sie meiner Meinung nach aber auch gar nicht sein (und kann sie in den meisten Fällen wahrscheinlich auch nicht). Wie du schon sagst, die BA ist nur einer der ersten Schritte in der wissenschaftlichen "Laufbahn".

@HViethen: ich weiß, dass auch eine theoretische Arbeit viel Arbeit ist, aber vielleicht zählt bei der empirischen Untersuchung auch mit hinein, dass man nicht nur von sich selbst, sondern zu einem gewissen Grad auf von den Befragten/ Beobachteten abhängt. Mich verunsichert das ein wenig...

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Ich denke, dass das Thema in "Fernstudium allgemein" eigentlich nicht richtig aufgehoben ist. "Erhebungen" mögen in gewissen Fächern typisch sein, andere (hier genannt Jura), aber auch Naturwissenschaften kennen das Instrument meist gar nicht, es sei denn, man bezeichnet Experimente, Literaturrecherche usw. auch als "Erhebungen". Ich dachte dabei allerdings jetzt eher an "Fragebogenaktionen", mal Laienhaft gesagt. Liege ich damit richtig?

Dazu bin ich etwas kritisch eingestellt. Internetforen werden meinem Eindruck nach mit Bitten um das Ausfüllen von Fragebogen überschwemmt. Ich habe da eine Menge Fragebögen gesehen, die ich als Laie schon für ungeeignet befunden habe (Fragen vollkommen unklar, Abgrenzung der Antworten unklar usw), bei denen ich mich frage, ob der Betreuer sich die Fragebögen nicht anschaut (sollte doch ein Zwischenschritt sein). Dann ist die repräsentativität dieser Umfragen zweifelhaft. Vor allem scheint es auch schwierig zu sein, Leute zum mitmachen zu kriegen. Jedenfalls werden regelmäßig nicht ganz billige Preise angeboten. Abgesehen davon, dass ich mir über die Rechtslage unsicher bin (ist das nicht eine Lotterie), scheint es mir schon bedenklich, wenn man als Student jetzt Preise ausloben muss, um sein Studium abschließen zu können. Und dann ist die Representativität doch endgültig flöten (nicht nur, wenn, wie gesehen, ein iPad ausgelobt wird für eine Umfrage, die irgendwie Mediennutzung untersuchen soll).

Mir scheint es in letzter Zeit so zu sein, dass es nach dem Motto geht "hauptsache irgendwie einen Fragebogen rausgehauen". So etwas scheint mir auch die Ausgangsfrage anzudeuten. Kurbon studiert BWL. Und sorry, aber in BWL gibt es eine Menge Themen, wo Erhebungen einfach Unsinn sind.

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@HViethen: ich schreibe bei meinem AG und werde neben Experteninterviews auch Fragebögen für die Mitarbeiter einsetzen (konkret geht es um die Erarbeitung von Verbesserungsmaßnahmen in einem bestimmte Bereich, daher sind die Befragungen auch einfach notwendig, um die Problemstellen aufzudecken).

Genau der Punkt Erarbeitung des Fragebogens ist auch das, was mir mmt. noch am meisten "Bauchschmerzen" bereitet. Auf der anderen Seite ist ein ausführlicher Pretest in der Zeit auch kaum machbar, daher wird das klein gehalten (mit 1-2 Pretestern).

@stefhk3: ich stimme dir zu, was die Flut an Umfragen in Foren angeht und halte auch Preisverlosungen für die Teilnahme für zweifelhaft. Auf der anderen Seite sehe ich das so: BWL ist nunmal ein eher praktisches Fach und wenn du die Vorgabe hast, Interview, Fragebogen oder Beobachtungen für deine BA zu nutzen, dann fallen Beobachtungen am ehesten raus und es bleiben dann nur die anderen beiden Varianten übrig. Und gerade, wenn man nicht die Möglichkeit hat, beim AG zu schreiben, ist es sicherlich schwierig, überhaupt an Daten zu kommen. Und da wird dann oft ein Thema gesucht, bei dem man eben bspw. die Kommilitonen befragt - und die wiederum erreicht man gerade beim Fernstudium am ehesten über ein Forum.

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vielen Dank für den Tipp, das schaue ich mir mal näher an!

Im Übrigen ist der Hochschule schon bewusst, dass man keine "perfekte" wissenschaftliche Arbeit abliefern kann. Wie Zitrone schon sagte, ist das zeitlich kaum machbar. Mir ist es schon wichtig, überhaupt einen Pretest zu machen, aber ich weiß, dass der nicht perfekt sein kann (und das weiß die FH auch).

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