Dual Degree auf Doctoral Level nach beendeter Promotion

[KanzlerCoaching]

Dies hat weniger mit Eitelkeit zu tun, sondern vielmehr mit der Problematik, dass in den Staaten keiner etwas mit einem Diplom-Ökonom oder mit einem Dr. rer. pol. anfangen kann.

Ich kann es, ganz ehrlich, nicht nachvollziehen, denn ich kenne eine Reihe von Leuten, die in den USA und auch anderswo mit einem deutschen Dr.-Titel beruflich erfolgreich sind.

[Doktor_C]

Ich kann es, ganz ehrlich, nicht nachvollziehen, denn ich kenne eine Reihe von Leuten, die in den USA und auch anderswo mit einem deutschen Dr.-Titel beruflich erfolgreich sind.

Jedes Unternehmen "tickt" nunmal anders, im einen können nur Uni-Absolventen Karriere machen, bei anderen reicht ein Fachschulabschluss.

[Doktor_C]

Reicht es nicht aus, wenn er in den USA den Fachzusatz weglässt? Dort titulieren die Promovierten ja auch mit dem Dr. vor dem Namen oder dem jeweiligen Kürzel hinter dem Namen.

In der Tat habe ich Ihm geraten, sich einfach als PhD / Dr. zu bezeichnen. Was in Deutschland rechtlich so nicht erlaubt ist, sehen die Schweizer und Ami's ja lockerer.

[stefhk3]

Danke für den Input. Aber: Der PhD beinhaltet ja in der Tat Prüfungen ("doctoral training"), denn er ist, genauso wie der DBA, ein Promotionsstudium und kein Promotionsverfahren. Seine Dis. könnte er ja als Thesis einreichen, es verbleiben jedoch die doctoral trainings.

Höchstens ginge es umgekehrt. Und ein PhD ist schon ein Promotionsverfahren, jedenfalls in England. Niemand wird hier eine bereits eingereichte Arbeit akzeptieren.

[Doktor_C]

Und ein PhD ist schon ein Promotionsverfahren, jedenfalls in England.

Das ist wohl eine Sache des Wordings. Bei einem Promotionsstudium muss ich Credits erwerben (für die Thesis gibts 60 Credits, für das Doctoral Training im 1. Semester gibts 15 Credit, usw.). Ein Promotionsverfahren ist eher frei angelegt und enthält wenig bis gar keine Auflagen (typisch für Deutschland).

[stefhk3]

Eben. Und zumindest in England (USA mag anders sein) ist die Promotion in aller Regel kein Studiengang mit Credit-Erwerb. Vielleicht gibt es das in einzelnen Fächern, und an einzelnen Unis, aber typisch ist es nicht. Es gibt zwar sog. Trainings, aber die zählen nicht für die Frage, ob man promoviert wird oder nicht, man ist nur gehalten, einige zu besuchen (das sind eher allgemeine Dinge a la Präsentationstechniken, Literatursuche etc.). Es mag sein, dass in gepflegten Personalberaterkreisen andere Gerüchte umgehen und ich mag nicht ausschließen, dass es in BWL an manchen Unis vielleicht anders ist, aber typischerweise ähnelt die englische Promotion eher der deutschen. Siehe z. B. http://www.gradschl.lifesci.cam.ac.uk/skills/Credits - und das ist meist so ähnlich. Bei der Idee, die Doktorarbeit anrechnen zu lassen und nur die Trainings zu besuchen und dafür den PhD zu kriegen, zeigt Dir jeder den Vogel. Ist so. Ich weiß das.

[stefhk3]

Ach ja, "The author shall also confirm in the declaration that the thesis has not been submitted for a degree at another university" (http://www2.warwick.ac.uk/services/academicoffice/gsp/current/submitting/presentation/). So ein Klausel enthält mit Sicherheit jede Promotionsordnung. So viel zum dazu. Sonst noch Ideen wie man einen zweiten Doktor bekommt ohne was dafür zu tun?

[Doktor_C]

Sonst noch Ideen wie man einen zweiten Doktor bekommt ohne was dafür zu tun?

Ich erkenne in deinen Aussagen eine gewisse Schärfe - vermutlich weil Du dem Vorhaben generell skeptisch gegenüber stehst. Das ist dein gutes Recht. Aber selbst die Regierung der Bundesrepublik Deutschland spricht z.B. im "deutsch-tschechischen Abkommen über die gegenseitige Anerkennung von Gleichwertigkeiten von Bildungsnachweisen im Hochschulbereich" davon, dass Inhaber tschechischer Doktorgrade ihre Doktorarbeit an einer deutschen Universität anerkennen lassen können, oder diese ggf. in Absprache mit der deutschen Uni erweitern können, um einen zweiten Doktorgrad, diesmal einen deutschen, erwerben zu können. Soweit hergeholt ist die Sache also nicht. Den Wunsch nach vollwertiger Anerkennung haben demnach z.B. Tschechen, die dauerhaft in Deutschland bleiben wollen oder wie in meinem Fall Deutsche, die gen USA streben. Wo ist das Problem?

[Gast]

Eine Anerkennung eines ausländischen Doktorgrades ist meines Erachtens aber etwas völlig anderes, als seine Diss nochmals an einer anderen Hochschule einzureichen oder wiederzuverwerten, wie es in vorherigen Posts angedeutet wurde. Letzteres wäre so eine Art Eumann-Style, wobei es sich in dem Fall um die teilweise Zweitverwertung einer Magisterarbeit handelte, ohne dies ausreichend zu kennzeichnen.

[Doktor_C]

Eine Anerkennung eines ausländischen Doktorgrades ist meines Erachtens aber etwas völlig anderes, als seine Diss nochmals an einer anderen Hochschule einzureichen oder wiederzuverwerten, wie es in vorherigen Posts angedeutet wurde. Letzteres wäre so eine Art Eumann-Style, wobei es sich in dem Fall um die teilweise Zweitverwertung einer Magisterarbeit handelte, ohne dies ausreichend zu kennzeichnen.

In dem Abkommen geht es in diesem Punkt aber nicht um eine Anerkennung, sondern um die Verleihung eines zweiten Doktorgrades.

Mit dem Fall Eumann hat dies nichts zu tun, da dieser eine Magisterarbeit als Doktorarbeit einreichte, ohne das dies dem Doktorvater bekannt war.

Hier dagegen wird mit offenen Visier und auf gleicher Ebene (Doktor/Dr. --> Doctor/PhD) gearbeitet (und Deutschland unterstützt derartige Vorhaben ganz offiziell (wohl als Instrument der Integration, um Diskriminierungen vorzubeugen)).