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Ein Fernstudium - Viele Fragen


Zeus91

Empfohlene Beiträge

Hallo an alle,

ich bin neu in diesem Forum und habe mich hier angemeldet mit der Hoffnung, viele nützliche Tipps von euch erfahrenen Leuten aufzuschnappen. :)

Erstmal zu mir:

Ich bin 24 Jahre alt, männlich und lebe in NRW. Ich arbeite im Vertrieb eines größeren Unternehmens, welches Autoteile fürs Fahrwerk produziert.

Nach meinem Realschulabschluss im Jahre 2008, habe ich eine Ausbildung zum Fremsprachenkorrespondenten gemacht (Sprachen lagen mir schon immer besonders gut) und habe diese erfolgreich abgeschlossen. Als es sich danach aber im Jahre 2011 schwierig gestaltete Fuß zu fassen und ein Job zu finden, riet mir ein Bekannter eine 2. eventuell kaufmännische Ausbildung in einem guten Unternehmen zu machen. So kommt man einerseits leichter in ein Unternehmen herein und andererseits erweitere ich mein Spektrum an Wissen mit den bis dato fehlenden kaufmännischen Kenntnissen. Gesagt, getan.

Nach Abschluss der 2. Ausbildung im Januar 2014 wurde ich übernommen und bin seitdem im Vertrieb tätig.

Mein "Problem":

Das Unternehmen in dem ich arbeite bietet ausgezeichnete Aufstiegsmöglichkeiten. Es ist aber ein eher technick-orientiertes Unternehmen, wo auch die Vertriebsmitarbeiter etwas von der Technick verstehen sollten. Viele meiner Kollegen zum Beispiel haben entweder Maschienenbau studiert und sind nun Entwickler. Andere haben Wirtschaftsingenieurwesen studiert und sind Vertriebler. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Die vertrieblichen Fertigkeiten und der Umgang mit wichtigen Kunden, so finde ich, kann man an der "Front" lernen - bzw. wenn man auch mit denen zu tun hat. Die technischen Kenntnisse aber sind nur sehr schwer nebenbei aufzuschnappen.

Weil ich eben diese Kenntnisse haben möchte und weil ich unbedingt auch die oben erwähnten Aufstiegsmöglichkeiten nutzen möchte, möchte ich mich nebenberuflich weiterbilden in Form eines Fernstudiums.

Ich tendiere da zu Wirtschaftsingenieurwesen - die Schnittstelle zwischen Technick und Wirtschaft passt bei uns Vertrieblern wie Faus aufs Auge (wie viele meiner Kollegen bezeugen können)

Nun habe ich aber einige Fragen und Bedenken:

1) Wo studiere ich?

In die engere Auswahl stehen nun die Wilhelm Büchner und die Hamburger Fernhochschule. Ich habe gehört, die beiden tun sich "qualitativ" nicht viel. Allerdings, sind die Studienzentren der HFH viel näher an meinem Wohnort als die der WBH und die Kosten sind glaube ich auch geringer. Kann da jemand von euch was dazu sagen und eventuell Erfahrungen teilen? Danke!

2) Da ich kein Abitur habe müsste ich:

a)bei der WBH 3 Jahre Berufserfahrung aufweisen: Ergo -> noch anderthalb Jahre warten

b)bei der HFH 2 Jahre Berufserfahrung (die habe ich fast) + Eignungsprüfung:

Was die Prüfung angeht habe ich, zumindest was Mathe angeht, ein wenig Panik. Ich und Mathe waren nie gute Freunde und ich bin mir durchaus bewusst, dass Mathe im ausgewählten Studiengang eine wichtige Rolle spielt. Aber ich möchte das mir fehlende Talent mit harter Arbeit und Fleiß wett machen. Ich weis, dass ich das irgendwie hinbekommen kann. Der Test aber stellt mich vor dem Problem, dass ich schon ewig kein Mathe mehr gehabt habte, ich weis nicht was abgefragt werden wird und viele Dinge haben nachholbedarf. Hat da jemand Tipps für mich? Ist es überhaupt mögich, eurer Meinung nach, mit viel harter Arbeit meine Matheschwächen zu verbessern und das Studium zu packen?

3) Präsenzzeiten

Von bekannten weis ich, dass man an der WBH praktisch kaum Präsenztage hat und man kann sich diese individuell organisieren. Wie ist das bei der HFH? Muss man da häufiger hin?

Als wäre das nicht alles stressig genug, erwarten ich und meine Verlobte im Dez 2015 Nachwuchs :)

Ich weis, dass wird alles nicht einfach was Kosten, Zeit und Arbeit angeht - aber ich bin fest entschlossen meinen Bachelor zu machen und hoffe einfach, dass ich das irgendwie hinbekomme. Es wäre ein Traum für mich und für meine zukünfitge Familie. Denn ich denke, so ist das nunmal im Leben - man bringt Opfer und kann aber danach die Früchte ernten. Wie seht ihr das? Könnt ihr mir ein wenig Mut machen und ein paar Fragezeichen "löschen" :)

Danke im Voraus für eure Hilfe!!!

Beste Grüße

Zeus

PS - entschuldigt den ellenlangen Text :(

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Hallo,

ad 2):

Ja, das ist möglich! Die HFH empfiehlt ein Mathe-Buch zur Vorbereitung und man weiß auch vorher welche Themengebiete für den jeweiligen Studiengang und die entsprechende Eingangsprüfung relevant sind.

Ich habe mich damals sehr kurzfristig für einen Prüfungstermin entschieden und hatte eine bessere Note als jemals in der Schule (und ich hab viele Nachhilfelehrer "verschlissen").

ad 3):

An der HFH gibt es zu jedem Modul Präsenztage. Bei mir waren das ca. 3-7 pro Semester. Allerdings sind einige davon freiwillig. Nur die "Komplexen Übungen" sind Pflicht, weil sie Voraussetzung für die Zulassung für bestimmte Studienabschnitte sind. Spätestens vor der Anmeldung zur Bachelorarbeit muss man alle abgearbeitet haben.

Insgesamt ist es aber empfehlenswert, die Präsenzen zu besuchen. Man bekommt Kontakt zu den Mitstudenten und kann den Stoff vertiefen, Fragen klären.

Viele Grüße

trixie07

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Hallo,

wenn du in NRW wohnst und innerhalb der Vorlesungszeit mit Präsenzphasen am Wochenende leben kannst, lohnt sich ggf. auch ein Blick auf das Verbundstudium, da hier, ja nachdem wie du dich spezialisieren möchtest, drei Bachelorstudiengänge (Maschinenbau, Wirtschaftsingenieur, Produktions- und Servicemanagement im Maschinenbau) die passen könnten angeboten werden. Außerdem kannst du wohl auch ein Probestudium statt einer Zulassungsprüfung absolvieren. Allerdings brauchst du hier auch 3 Jahre Berufserfahrung in einem Lehrberuf. Das modell ist mit den Präsenzen und festen Prüfungsterminen zugegeben weniger flexibel, dafür aber auch wesentlich günstiger und die Präsenztermine ermöglichen dir eher Kontakte zu anderen Studenten herzustellen (was für den Vertrieb auch nicht soo schlecht ist).

Ansonsten schau doch mal in die Übersicht, ob etwas dabei ist.

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Die HFH und die Wilhelm Büchner Hochschule unterscheiden sich vom Konzept her schon recht deutlich, so dass du überlegen solltest, welches Konzept besser zu dir passt.

An der HFH Hamburger Fern-Hochschule ist das Fernstudium stärker strukturiert und die Präsenzveranstaltungen sind ein zwar zum Teil freiwilliger, aber schon wesentlicher Bestandteil des Studienkonzepts.

Die Wilhelm Büchner Hochschule (WBH) hingegen bietet maximale Flexibilität. Es gibt zahlreiche Prüfungstermine und Prüfungsstandort. Die Präsenzen sind Repetitorien vor den Klausuren und freiwillig - hinzu kommen einige wenige verpflichtende Präsenzen für die Labore. Zum Teil werden die Repetitorien auch online angeboten und vom Umfang her sind die Präsenzen geringer als an der HFH. Auf der anderen Seite sind die Studierenden hier auch mehr gefordert, sich das Studium selbst zu organisieren und sich zu motivieren.

Gerade in Mathe lässt sich meiner Meinung nach mit viel Fleiß manches erreichen, denn viele Bereiche sind einfach Übungssache. Wenn du also bereit bist, hier viel Zeit zu investieren, wird es vermutlich auch klappen.

Wann hast du denn vor mit dem Fernstudium zu beginnen? Mit eurem Nachwuchs steht ja da noch eine weitere große Veränderung bei euch an und es könnte problematisch sein, wenn das dann alle zusammen kommt, also die Umstellung auf das Fernstudium und die Umstellung aufgrund des Kindes.

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Hallo an alle,

erstmal vielen vielen Dank für die Antworten und für eure Tipps!

Ich bin in den letzten Tagen immer stark am überlegen, was bzw welche Fern Hochschule besser für mich geeignet wäre.

Ich muss sagen, dass ich sehr stark zu der HFH tendiere. Die Flexibilität der WBH könnte sich meines Erachtens als "zweischneidiges Schwert" erweisen. Es ist zwar schön und gut, alles flexibel selber organisieren zu können. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass dies auch eine zusätzliche Belastung darstellen kann. Wie organisiere ich mich? Wann mache ich dies - wann mache ich das.

Auch die erwähnten 3-7 Präsenztage an der HFH nehme ich gerne mit, denn da müsste ich nur nach Essen oder Köln - beides "nur" ne Stunde entfernt. Bei der WBH wäre es mit Darmstadt schon über 2 Stunden Fahrt.

@ Markus Jung:

Da ich sowieso erstmal noch ein wenig Berufserfahrung benötige um zugelassen zu werden, erwäge ich entweder zum Sommersemester 2016 oder Wintersemester 2016 anzufangen.

Unser Nachwuchs kommt im Dez 2015 und somit bliebe uns noch etwas Zeit, alles andere organisiert zu bekommen.

Ich habe mir auch überlegt, in der Zeit wo ich noch nicht anfangen kann schon mal eifrig was zu tun und zwar denke ich, es wäre eine gute Idee sich mal wieder mit Mathe (meine Achillesferse) und Physik zu beschäftigen. Ich könnte doch mittels guter Literatur mal alle Grundlagen der Mathematik erneut durchgehen und erfrischen und mir eventuell auch schonmal Mathe für Ingenieure anzuschauen.

Ich hatte nämlich vorher immer gute Noten in Mathe - aber ab der 7. Klasse hat irgendwas nicht mehr richtig "klick" gemacht bei einem Thema und schon war ich raus. Dann kommt die Demotivierung a la "Verstehe ich ja eh nicht mehr, wieso damit beschäftigten" und schon hatte ich den Salat. Ich denke wenn ich mich da reinhänge, kann ich es schaffen. Wenn ich Schritt für Schritt wieder alles auffrische, tue ich mir m. E. nur einen Gefallen.

Was denkt ihr darüber?

Gruß

Zeus

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Ich finde, das klingt erstmal gut.

Mit dem Nachwuchs müsst ihr natürlich sehen, wie sich alles entwickelt. Aber solange schon mal Inhalte zu wiederholen, ist eine gute Idee. Jetzt hast Du nämlich noch keinen (Zeit-)Druck.

Viel Erfolg!

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Sich vorab Mathe/Physik anschauen halte ich für einen guten Plan. Dann kannst du auch schauen wieviel Zeit du wirklich für das Studieren zur Verfügung hast, ob du einen passenden Lernplatz hast und ob es überhaupt etwas für dich ist. Ich würde aber mal über 2-3 Monate versuchen wirklich regelmäßig zu lernen - wie beim richtigen Studium eben auch. Eine Simulation quasi ;)

Für Mathe kann ich den Brückenkurs von Prof. Guido Walz empfehlen. Er wird den WBH Studenten kostenlos zur Verfügung gestellt und ich fand ihn wirklich gut!

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Was denkt ihr darüber?

Ich finde deine Überlegungen nachvollziehbar und sinnvoll.

So wie du es beschreibst, wirst du vermutlich mit dem Konzept der HFH besser zurecht kommen. Empfehlen würde ich dir, dich nochmal genau zu erkundigen, wie viele Präsenztage es jetzt tatsächlich pro Semester sind, wie die Zeiten dafür sind usw., damit du dich darauf einstellen kannst.

Auch der Start erst deutlich nach der Geburt eures Kindes nimmt sicherlich einigen Druck raus.

Und wenn du vorher schon etwas tun möchtest das mit Mathe zu tun, ist auch eine gute Idee. Vorteil ist dabei auch, dass es für Mathe sehr viele und zum Teil auch frei zugängliche Materialien gibt, zum Beispiel in Form von YouTube-Videos, in denen viel ausführlich erklärt wird. Siehe dazu auch im Wiki: http://www.fernstudium-infos.de/wiki/34933-mathematik.html

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Hallo an alle!

danke an alle für die Antworten und für die Ermutigungen!

Mein Glück ist es, dass ich eine tolle Familie habe und dass, auch mit Kind, ich auf jeden Fall die Zeit bekommen werde, mich ausreichend mit dem Studium zu beschäftigen.

Auch bin ich erst seit einem Jahr im Vertrieb und habe so oftmals auch ein bisschen Leerlauf. Bin zwar auch oft unterwegs, aber nicht so oft wie ältere und erfahrenere Kollegen die auch mal länger und weiter reisen müssen (China, Brasilien, USA).

Ich werde glaube ich auch soweit vorne Anfangen wie es geht, was Mathe angeht. Ich werde wieder zunächst alle Grundlagen durchgehen und versuchen, diesen Knoten zu lösen, der sich mal vor Jahren gebildet hat und mir seit jeher alles schwerer gemacht hat. Ich hoffe somit Schritt für Schritt wieder mein Verständnis für die Mathematik wieder herzustellen und, wer weis, mit etwas Glück....

Ich denke übrigens auch, dass die HFH das richtig für mich ist und ich werde mich mal in naher Zukunft über alle möglichen Details informieren!

Beste Grüße

Zeus

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