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Das Hagener Manifest zu New Learning - Diskussion und Unterzeichnung


Markus Jung

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Ich finde es auch drastisch ausgedrückt, selbst wenn was dran sein sollte. Meiner Meinung nach ist auch der wichtigste Nutzen dieses Manifests, dass es Aufmerksamkeit für die Entwicklungen im Bildungsbereich erzeugt und eine institutionsübergreifende Diskussion dazu angestoßen wird und stattfindet - und dieser Zweck wird nach meinem ersten Eindruck erfüllt.

 

Wir kommen ja hier noch zu den einzelnen Thesen und ich finde schon, dass diese wichtige Bereiche ansprechen, auch wenn es teilweise wenig konkret ist.

 

Und ich sehe auch einen großen Wandel an der FernUni Hagen, seit Prof. Pellert Rektorin an der FernUni ist. Früher war die Uni sehr stark nach innen gerichtet und jetzt geht sie viel mehr nach außen, in die Diskussion und auch in politische Gremien und Prof. Pellert ist als Keynote-Speakerin aktiv. Ich denke, das kann dem Fernstudium und der weiteren Entwicklung nur zu Gute kommen.

Bearbeitet von Markus Jung
Rechtschreibung
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Hier weiter mit der zweiten These:

 

Zitat

 

2. New Learning fördert Chancengerechtigkeit.

Alle Lernenden haben ein Recht auf gute Bildung. Es gilt, soziale, materielle und kulturelle Hürden zu beseitigen, um allen Lernenden neue zeitgemäße Wege des Lernens zu eröffnen. Dazu gehört auch der Umgang mit digitalen Medien. New Learning sensibilisiert Lehrende und Bildungsinstitutionen für soziale Spaltungen in der digitalisierten Gesellschaft und ermöglicht Lernenden, die digitale Transformation der Gesellschaft mitzugestalten.

 

New Learning braucht:

  • das Bewusstsein von Lehrenden für die Gefahr, dass die Digitalisierung Ungleichheiten (re-)produziert;
  • eine chancengerechte und inklusive Perspektive für digitale Lernprozesse;
  • Ressourcen, die alle Menschen ermächtigen, souverän an Bildungsprozessen und der digitalen Transformation der Gesellschaft teilzuhaben.

 

 

Im Bereich des Fernstudiums sehe ich es so, dass gerade durch die vielen privaten Anbietern etlichen Studieninteressierten aufgrund der hohen Kosten kein digitales Studium möglich ist. Das mehr, als dass diese Zielgruppe keinen Zugriff und keine Kompetenzen zur Nutzung digitaler Angebote hätte.

 

Die FernUni Hagen ist da sicherlich eine Ausnahme, da hier nur relativ geringe Gebühren anfallen und sie für viele zugänglich ist. Andererseits stellt aber die FernUni Hagen möglicherweise größere Anforderungen an die Studierfähigkeit, als dies bei einigen privaten Anbietern der Fall ist, wo die Studierenden etwas mehr "an die Hand genommen" werden.

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Ich denke, der Aspekt hat auch etwas mit der Qualität der Lehre zu tun. Ich hatte mich in der Tat auch mal an dem ein oder anderen Modul an der Fernuni versucht und war nicht so angetan:

Wenn ich mich in einer interaktiven virtuellen Vorlesung mit nahezu 300 Studierenden wiederfinde und dort die Voraussetzungen an die Technik nicht gegeben sind (Mikrofoneinstellungen, etc.), dann hätte man die 3h sinnvoll anders verpacken können und insbesondere nicht jedem Rederecht einräumen sollen, der seine Technik nicht im Griff hat. Ärgerlich ist dies speziell auch dann, wenn die Dozenten die eingesetzte Technik selbst nicht im Griff haben.

 

Die Digitalisierung bringt deutlich mehr Möglichkeiten, Lernstoff zu vermitteln, als es zu analogen Zeiten der Fall war. An der Stelle ist es wichtig, die gegebenen Kanäle auch sinnvoll einzusetzen. Da haben die mir bekannten privaten Anbieter die Nase vorn und ein deutlich stimmigeres Konzept. Es bedarf für mich keines Manifests, sondern eher eines Konzepts, wie die Fernuni Hagen im Bereich des Digital Learnings aufholen, wenn nicht aufschliessen kann. Gerade die Skalierung sollte durch die hohe Anzahl der Studierenden an der FUH gegeben sein.

 

Zudem: Ich würde als Aspekt auch immer einwerfen, ob ich durch ein flexibleres Konzept nicht auch schneller am Ziel bin. Wenn ich durch ein 'analog erprobtes' Konzept am Ende des Studiums zwei oder drei Semester länger benötige, sollte ich die (Opportunitäts-)Kosten in die Kalkulation mit einbeziehen. Es mag nicht in jeder Situation passen, doch steht in meinem Ranking Qualität und Flexibilität vor den Studiengebühren.

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Der TweetUp bestand aus einer Reihe von Fragen - gerne könnt ihr die hier auch beantworten bzw. vervollständigen (und über die Links könnt ihr euch die Antworten anschauen, die es bei Twitter gab - ich habe mich dort auch beteiligt):

  1. „Lernen ist wichtig“, „Lernen ist Leben“, aber „Lernen ist schmerzhaft“? 😱 Erstaunlich, was Google vervollständigt, wenn man nur „Lernen ist“ in die Suche eingibt. Was wäre aus deiner Sicht am passendsten? 🤔
    https://twitter.com/fernunihagen/status/1316695430219157507
  2. Frage 2 beim #NLtweetup: Für @JoergDraeger ist #NewLearning projektbasiert, teamorientiert und datenintelligent. Welche drei Begriffe beschreiben für dich New Learning am ehesten? 1⃣,2⃣,3⃣👇😃
    https://twitter.com/fernunihagen/status/1316698024098369536
  3. Dein Wohlfühl-Lernort – antworte gerne auch mit Foto oder GIF. #NLtweetup
    https://twitter.com/fernunihagen/status/1316700576860823558
  4. #NLtweetup: Wir lernen ja (hoffentlich) täglich etwas Neues. Was war dein jüngster Erkenntnisgewinn?
    https://twitter.com/fernunihagen/status/1316702935364128773
  5. Fokussiert sich die öffentliche Debatte um #DigitaleBildung zu sehr auf die technische Ausstattung der Schulen? 

    Für den Antwort-Thread: Welche Aspekte wären dir besonders wichtig – jenseits der technischen Ausstattung? #NLtweetup
    https://twitter.com/fernunihagen/status/1316705298485309440

  6. Das ging flott: Wir sind bei der letzten Frage unseres #NLtweetup angekommen. Wir möchten das #HagenerManifest stetig weiterentwickeln und in die breite Öffentlichkeit tragen. Welche Aspekte wären dir besonders wichtig?
    https://twitter.com/fernunihagen/status/1316708009486229504

Ich hatte vorher vermutet, dass es eher formell und auf abstrakter Ebene ablaufen würde und war dann angenehm überrascht, wie nah die Fragen am echten Leben waren 🙂. Hat Spaß gemacht.

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Um den Austausch anzustoßen hier meine eigenen Antworten:

  • Lernen ist für mich Entwicklung.
  • #NewLearning ist für mich
    - schnell
    - flexibel
    - individuell
  • Ein Wohlfühl-Lernort  ist für mich überall dort, wo der Kopf frei ist. Kann am Schreibtisch sein, im Zug, in der Bib oder auch im Freibad. 
  • Mein jüngster Erkenntnisgewinn: Was ich mir unter einem #tweetup vorstellen kann und wie der #NLtweetup abläuft. Und dass dies ein interessantes und interaktives Diskussionsformat ist.
  • Ja, ich denke, dass sich die öffentlichen Debatte um Digitale Bildung zu sehr auf die technische Ausstattung an Schulen fokussiert. 
  • Zur Weiterentwicklung des Hagener Manifests wünsche ich mir konkrete Themen mit Beispielen, was die Thesen bedeuten und wie sie umgesetzt werden können.

Und was meint ihr? 

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Heute zum Wochenanfang die nächste These zur Diskussion:

 

Zitat

 

3. New Learning stellt die Lernenden in den Mittelpunkt.

Jeder Mensch lernt auf eigene Weise. Darum denken wir New Learning konsequent von den Lernenden her. New Learning unterstützt ihre individuellen Stärken und ihre Einzigartigkeit sowohl durch eine persönliche Lernbegleitung als auch durch digital gestützte Systeme, die adaptive Lernumgebungen schaffen.

New Learning braucht:

  • persönliche Lernbegleitung und adaptive Lernumgebungen, die sich der Individualität und Diversität der Lernenden anpassen;
  • die adäquate und reflektierte Abstimmung digitaler und präsenter Lernphasen;
  • die Kompetenz von Lernenden und Lehrenden, Lernprozesse auch außerhalb formalisierter Strukturen zu initiieren und zu nutzen, damit sich individuelle Stärken und Interessen möglichst breit entfalten können.

 

 

 

Wie wichtig sind euch diese adaptiven Lernumgebungen, die sich also zum Beispiel eurem Lernfortschritt anpassen, im Idealfall auch zusätzliche Materialien zur Verfügung stellen zu Themen, mit denen ihr euch schwertut etc.? Und was wünscht ihr euch da, auch was verschiedene Lernmedien/Formate angeht?

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Der Punkt, die Lernenden in den Mittelpunkt zu stellen, ist sicherlich von den meisten  Bildungsträgern intendiert. Allerdings sollte sich dies m.E. nicht allein auf solche eher technischen Aspekte wie die Gestaltung von Lernumgebungen beziehen, sondern auch darum gehen, wie man die zu vermittelnden Lehrinhalte didaktisch aufbereitet und vor allem, wie man den Transfer des Gelernten in den späteren individuellen (Arbeits-) Alltag ermöglicht.

 

In Prüfungen sollte/müsste es  nicht ausschließlich um das Abfragen des Gelernten oder dessen praktische Umsetzung in vorgegebenen Fallbeispielen gehen. Es könnte/sollte/müsste auch mehr darum gehen, dass die Lernenden individuelle (!) Projekte entwickeln, die auch aus ihrem individuellen (!) Alltag entstammen. Diesen individuellen Transfer des Gelernten gibt es ja zum Glück im Bildungsbereich immer häufiger.

 

Vielleicht noch ein Zusatz zum im Manifest Geforderten: Es wäre m.E. wünschenswert, wenn die individuelle Entwicklung des einzelnen Lerners wichtig(er) genommen würde: Auf welchem Niveau ist der Lerner gestartet? Welche Herausforderungen kann er jetzt meistern, die er vorher nicht meistern konnte? Wie hat er/sie sich dabei persönlich entwickelt? Im Prinzip könnte dann vielleicht der Vergleich zwischen den verschiedenen Teilnehmern (inkl. Benotung) nicht mehr ganz so wichtig sein wie der Erkenntnisfortschritt des einzelnen Lerners.

 

Dies würde dann allerdings auch bedeuten, dass Noten bzw. die Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen auf der Strecke blieben. In der momentanen Arbeitswelt ist dies sicherlich (noch?) illusorisch und wohl (im Moment?) nicht wirklich wünschenswert.

 

Deshalb ist dies wohl noch Zukunftsmusik, die auch nicht zu jedem Lernziel passen würde.

 

Anne Oppermann

(Fernstudienakademie)

 

Bearbeitet von Fernstudienakademie
Absätze geändert
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