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Einfluss von Sprach-KIs wie ChatGPT auf wissenschaftliches Arbeiten


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Diese Aussage…

Zitat

Diese Tools werden zwar in bestimmten Bereichen zunehmend genutzt, für den akademischen Kontext sind sie aber nicht geeignet!

… ist schwierig und so pauschal gesehen Quatsch. Denn natürlich werden die Tools im akademischen Kontext genutzt. Das lässt sich ja gar nicht verhindern. Und natürlich wird das in naher Zukunft gar keine Frage mehr sein. Inwiefern das hilfreich oder vorteilhaft ist, lässt sich natürlich diskutieren.

Und der Einsatz von KIs im akademischen Bereich MUSS auch diskutiert werden.

 

Mir ist klar, dass die IU in erster Linie juristischen Schaden von sich fern halten möchte. Und das muss sie auch irgendwie aufgrund der aktuellen Entwicklung und gerade wegen dem Konzept, mit dem die IU Zertifikate vergibt.

 

Dennoch hat die IU als Hochschule die Verantwortung und den Auftrag, sich nicht nur juristisch sondern auch inhaltlich mit dem Wert wissenschaftlicher Arbeiten zu beschäftigen. Und so zu tun als würde man eine Plagiatssoftware verwenden, die die Verwendung von KIs unterbinden könnte und damit alles gelöst wäre, ist kein Weg. 
 

Ich hätte mir irgendwie so etwas gewünscht: Man kann den Studierenden ja sagen, dass sie das Verwenden von ChatGPT in den schriftlichen Arbeiten vorerst lassen sollen, weil eine saubere Verwendung und Zitierweise bisher nicht geklärt ist. (Was weiß ich, wie sich das entwickeln wird. Ob mit Wasserzeichen oder so.) Und natürlich muss man sagen, dass Turnitin in der Lage ist, das häufig zu erkennen. Ich finde dazu gehört aber auch ein Statement, dass es zu falschen Kontrollergebnissen kommen kann und dass man vor der Abgabe seine Arbeit selbst prüfen sollte. Man könnte ja beispielsweise einen Link dazu bereitstellen. Man sollte darüber aufklären, dass man selbst als Mensch bisher nicht gut erkennt, ob die Arbeit professioneller ist oder nicht. Auch dazu gehört ein Statement, warum es so gemacht wird mit Turnitin. Und dabei geht es eben nicht nur um den Verkauf von Bildungs-Zertifikaten, sondern darum inwiefern sich Arbeiten durch den Gebrauch von Sprach-KIs verändern. Was macht die Arbeit zu einer schlechteren oder besseren Arbeit und warum? Und was hat die Hochschule vor, um die Studierenden und Lehrenden und Forschenden in dem Umgang zu schulen? 

 

Diese Tools werden ein fester Bestandteil beim Verfassen von Texten sein. Und zu sagen „Lasst das!“ ist inhaltlich gar nichts. Und das finde ich schlimm im Bildungskontext.

 

Vielleicht war meine Aussage unfair. Aber ich fühle mich ebenfalls unfair behandelt.

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vor 40 Minuten schrieb DerLenny:

Sagen wir mal, die Aussage erschließt sich mir nicht aus den Prämissen. Der von Dir gezogene Umkehrschluss ist allerdings ebenfalls nicht gültig, Du begehst hier den "Irrtum des Inversen" (Denying the Antecedent).

Aus: "Wenn A dann B" folgt nicht "wenn nicht A, dann nicht B."

 

vor 26 Minuten schrieb Muddlehead:

 

Stimmt. 


💛 Ich mag euch! ☺️

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vor 2 Minuten schrieb Nadja_studiert_Informatik:

ch hätte mir irgendwie so etwas gewünscht: Man kann den Studierenden ja sagen, dass sie das Verwenden von ChatGPT in den schriftlichen Arbeiten vorerst lassen sollen, weil eine saubere Verwendung und Zitierweise bisher nicht geklärt ist.

 

Naja, ChatGPT zu zitieren ist problematisch, da es ja irgendwo zwischen Sekundärquelle und Hörensagen liegen würde.

 

Ich würde aktuell ChatGPT wie Wikipedia und Google einschätzen: Es kann ein Startpunkt sein.

Für die IU ist natürlich problematisch, dass Workbook Aufgaben sehr leicht mit ChatGPT beantwortet werden können. Was den Aufwand für nen WB halt noch weiter senkt, und der ist auch ohne ChatGPT schon extrem gering und bedarf keiner Auseinandersetzung mit dem Skript, die über Strg-F hinausgeht.

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vor 3 Minuten schrieb Markus Jung:

Was ich auch interessant finde, ist die Überlegung, gerade im Fernstudium mit seinen vielen schriftlichen Materialien, ob die Hochschulen nicht auch verpflichtet sein müssten darauf hinzuweisen, ob ihre Materialien von Menschen verfasst wurden, oder von KI.

 

Eine Selbstverpflichtung als gute wissenschaftliche Praxis wäre mindestens erstrebenswert, so wie auch von Prof. Spannagel vorgeschlagen – und vorgelebt. Der hat ja klar angegeben, dass die englische Variante seines von dir hier eingebrachten Discussion papers mit Hilfe von DeepL entstanden ist.

 

Ich denke, darauf wird es dann auch mittelfristig hinauslaufen. Wie lange das dauert, ist nicht vorhersagbar – deutsche Mühlen mahlen ja traditionell langsam, bei vielem sind wir hoffnungslos hinterm Mond und das wird auch hier ein mögliches Szenario über viele Jahre. Aber all diese Mittel einfach zu ignorieren oder zu verbieten, das wird nicht funktionieren.

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vor 19 Stunden schrieb Nadja_studiert_Informatik:

habe den einen Detector übrigens ausprobiert. Dafür habe ich ein altes IU-Workbook von mir genommen. Ich weiß nicht wie aussagekräftig das ist. Denn ich habe den Text in Englisch übersetzen müssen. Jedenfalls wurde mir bei zwei Passagen gesagt, dass ich ihn nicht einreichen sollte, da er nur zu 75 Prozent von einem Menschen geschrieben wurde. 🤪😂🙈🤔

Das Theoretische Informatik-Skript der IU kommt mit ein paar Passagen von 80 Prozent besser weg. Dennoch wird dem Autor empfohlen: “You should edit your text until there’s less detectable AI content.”

Ganz übel ist das IT-Servicemanagement-Skript der IU. Da wurden Passagen nur zu 18 Prozent von einem Menschen geschrieben. 🤷‍♀️ 

Uff ich hoffe da werden bald Alternativen und Erklärungen seitens der Hochschulen geliefert. 

 

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vor 17 Stunden schrieb DerLenny:

Naja, ChatGPT zu zitieren ist problematisch, da es ja irgendwo zwischen Sekundärquelle und Hörensagen liegen würde.

Da stellt sich auch die Frage, was ist ein Zitat? 

 

Ich arbeite gerade beruflich an was extrem zeit- schreib- und test-intensiven mit Kreativarbeit in dem ich u. a. die Ergebnisse in (ungewohntem) zielgruppen-gerechten Stil transkribieren muss.

 

Das ist sehr anstrengend und chatGPT und Copilot nehmen mir da gerade sehr viel Arbeit ab. Beim wisschebschaftlichen Schreiben zerbricht man sich ja auch oft den Kopf wie kann ich dieses oder jenes ausformulieren so, ist das dann ein Plagiat? 

 

Keine Ahnung, es sind ja immernoch meine Gedanken oder Ideen ich hab sie nur nicht ausformuliert, sondern ich schubse die KIs zu dem Text den ich letztlich will

wer ist da jetzt Quelle, ich oder gpt? 

 

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vor 15 Stunden schrieb Markus Jung:

 

Was ich auch interessant finde, ist die Überlegung, gerade im Fernstudium mit seinen vielen schriftlichen Materialien, ob die Hochschulen nicht auch verpflichtet sein müssten darauf hinzuweisen, ob ihre Materialien von Menschen verfasst wurden, oder von KI. Schon jetzt gibt es ja eine Inflation von Studiengängen, oft modular zusammengesetzt (= recycled). Künftig könnte der ganze Prozess dann noch mehr automatisiert werden: Inhalte erstellen und auch gleich Prüfungsaufgaben daraus generieren und diese korrigieren.

Das sind auch alles Punkte die hoffentlich zur Verbesserung der Lehre beitragen.

Damit könnte man zum Beispiel schon geschriebene Skripte zum Beispiel spezifischer auf das Leistungsprofil eines Fachbereichs anpassen ohne den kompletten Workload an KI out-zu-ssourcen. Mit fallen da auf Anhieb vier Fächer ein, die die IU für den Fachbereich Informatik auf 7-10cp hochskalieren sollte, und mit Generatoren wäre das gar kein Problem mehr.

 

 

-so lange die Inhalte mit Quellenangaben qualifizierter Fachliteratur belegt sind.  

 

Auch sowas wie Lernmaterialien, das kann mit KI eigentlich nur besser werden. Sowas wie Einsendeaufgaben, Übungsmaterial Feedback von Dozenten ist ja fast nicht existent/wahrnehmbar. 

 

Was Prüfungen betrifft: 

Wenn's einen doppelten Boden gibt (KI+Tutor)- warum nicht. Auch das könnte gerechter mit KI werden. Aber auch ungerechter.

 

Die Frage die für mich ist: wird KI in der Lehre genutzt um Arbeit zu ersetzen Professoren, Tutoren und noch günstiger zu ersetzen oder wird KI genutzt um die vorhandenen Ressourcen optimaler nutzen zu können und ein besseres Angebot zu schaffen? 

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vor 4 Stunden schrieb brotkorb:

Beim wisschebschaftlichen Schreiben zerbricht man sich ja auch oft den Kopf wie kann ich dieses oder jenes ausformulieren so, ist das dann ein Plagiat? 

Wenn du Formulierungen aus einen Buch mit wissenschaftlichen Formulierungen nutzt, ist das ein Plagiat?

 

Die Frage ist - wie die Antwort- immer etwas vom könntest abhängig. Bei wissenschaftlichen Arbeiten liegt der Schwerpunkt auf der bin dir getätigten Aussage. Kommt diese von dir, dann ist es erstmal kein Plagiat.

 

der zweite Punkt kommt dann ins Spiel, wenn es um die Wortschöpfung geht. Übernimmst du etwas, das selbst als Sprachwerk anzusehen ist, und änderst nur die Aussage, ohne das dadurch etwas neues entsteht, dann wäre das evtl Copyright rechtlich relevant, wenn du die Übernahme nicht kenntlich machst. 

WIssenschaftlich wärst aber ok, das es hier um die Aussagen geht.

 

DAnn haben wir noch Strukturplagiate, die sind aber noch weicher. Gerade weil wis Arbeiten ja einen relativen kleinen Fundus von strukturellen Aufbauten haben.

 

ähnliche Fragen wurden auch gestellt, als es von Rechtschreib- zur Grammatik- und Stilkorrektur ging.

 

Bei Code ist es noch etwas verzwickter, da ja hier Copy& Paste von anderem Code recht normal ist, und Stack Overflow eigentlich fast immer in den Danksagungen stehen sollte.

 

Und auch ohne ki haben Nutzer von Code Vervollständigung, Templates und Snipetts einen Vorteil - das ist aber inzwischen OK. KI hat aber solche Sprünge gemacht, das es keine inkrementelle Normalisierung gab.

 

Wenn du dich fragst, ob du in einer Grauzone bist, dann ist das meist ein gutes Indiz dafür, das du mindestens in einer Grauzone bist.

 

Und dann musst dich halt entscheiden.

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