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Bachelor/Master - "In Nieten investieren?"


Timste

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Hallo Timste,

vielen Dank für den Artikellink.

Zu den rechtlichen Hintergründen kann ich nichts sagen, jedoch fällt mir nun wiederholt auf, dass zum einen die Hochschulen kein richtiges Konzept haben, wie sie nun mit der Bachelor/Master Konstellation umgehen und es fällt mir auf, dass man nur einen Berufsausbildungszweig (nämlich den akademischen) an internationale Bedingungen angepasst hat. Hinzukommt, dass man noch immer mit einem über 100 Jahre altem Schulsystem arbeitet.

Die Zugangsbeschränkungen zum Master gelten auch in Großbritannien, sind also keine deutsche Erfindung und ehrlich gesagt, sehe ich darin auch kein Problem. Das eigentliche Problem sehe ich darin, dass mit dem Bachelor ein Abschluss geschaffen wurde, der einer kampfwertgesteigerten und akademisch angehauchten "Lehre" gleich kommt, auf den die Arbeitswelt zum heutigen Zeitpunkt nicht eingestellt ist.

Meiner Meinung nach hätte man mit der Einführung des Bachelors, zumindest die kaufmännischen Ausbildungsberufe abschaffen können. Wenn ich an meine Banklehre zurückdenke, dann kann ich nur den Kopf schütteln, denn die Inhalte, die man da vermittelt bekam, können mit einer zunehmen globalen Finanzwelt nicht mithalten und um ehrlich zu sein, ich denke, dass auch viele Banker nicht wussten, was sie da verkauften.

Die Politik hat - wie schon so oft - anstelle richtig zu reformieren, nur das augenscheinlich wichtigste geändert und die vielen Variablen, die von der Veränderung betroffen sind, nicht bzw. nur unzureichend berücksichtigt.

Meine 2 cents.

Inés

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Ich persönlich denke, dass man mit dem, was man jetzt hat, auskommen lernen muss. Die Großdemos, Petitionen und Diskussionsrunden vor Einführung haben ja nicht stattgefunden, stattdessen schreien alle, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Ich halte diese Einstellung für ziemlich arrogant und typisch deutsch - Kritiker, die den Arsch selber nicht hochkriegen, aber nachher groß rummaulen, man möchte wieder das alte System und alle Veränderungen sind Satanswerk.

Was mir zum Thema einfach noch einfällt ist, dass man ein System eingeführt hat, das nun mal unter anderen geschichtlichen Aspekten entwickelt wurde und in einer anderen Kultur eingebettet ist. Wie man davon ausgehen konnte, dass man das 1:1 übernehmen kann, ist mir schleierhaft. Aber wie die Kritiker oben, denken wohl viele erst über die Geschmacksrichtung nach, wenn der Kuchen schon gebacken ist. Oder glauben wir hier in Deutschland wirklich, kulturell nicht so arg weit entfernt zu sein von den Briten und Amerikanern?

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Ich frage mich, warum man mit dem Bachelor offensichtlich in einigen Bereichen nichts anfangen kann. Konkret weiß ich das von den "Lehrern" und anscheinend ist das auch bei Psychologie so. In Chemie ist es wohl - zumindest praktisch - auch der Fall. Warum denn? In diversen anderen Fächern wie Ing., Informatik, BWL, Mathe, Physik und und und ist es tatsächlich ein erster berufsqualifizierender Abschluß. Es war ja schon immer so, dass man mit höheren Abschlüssen unter Umständen für andere Aufgaben qualifiziert ist, mehr verdienen kann und z.B. eine Promotionsberechtigung erwirbt. In einigen Fachgebieten ist der Bachelor aber anscheinend nutzlos. Das könnte man dann vielleicht mit einem Vordiplom vergleichen. Warum ist das so? Kann mir jemand den Unterschied erklären?

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...anscheinend ist das auch bei Psychologie so.

Warum es so ist, kann ich dir nicht genau sagen. Es war aber bereits zu Diplom-Zeiten so, dass man mit dem reinen Diplom wenig in Richtung Psychologie anfangen konnte. Viele sind dann halt Personaler geworden oder haben versucht, in sozialen Einrichtungen unterzukommen. Wer psychotherapeutisch tätig werden will, muss/musste in einer Klinik arbeiten und nebenher noch eine Therapieausbildung machen, die viel Geld gekostet hat/kostet. Genaugenommen war es also auch vor dem Bachelor schon nicht ausreichend, was man während eines normalen Studiums gemacht hat. Trifft ja auch auf Chemie zu. Kurzum, die Diplomer waren schon nicht gut genug für ihr Fach, warum sollten es die Bachelor dann überhaupt sein?

Da fragt man sich schon, warum man erst den Bachelor brauchte, um das zu erkennen...

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Das dürfte wohl die Anforderung der Arbeitgeber sein.

Bei Lehrern ist eben der Staat gefragt - bei Jura und Psychologie sind es die "mächtigen" Berufsverbände die dafür sorgen.

Alles in allem sicherlich nicht ganz unerheblich von Lobbiisten beeinflusst - man denke an den Aufschrei bei der Einführung des LL.B und LL.M - angeblich ist dies der Untergang der Juristerei ;)

Dort wo es bereits vorher eine FH-Qualifikation gegeben hat, kann der Bachelor ja auch nicht so schlimm sein - denn das Niveau dürfte ja vergleichbar sein. Die Ausnahme (theoretisch) ist aber, das dafür eben die FH-Absolventen nun einen Master aufnehmen können (theoretisch!) und somit Diplom(Univ.) Niveau erreichen.

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