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Schwierigkeitsgrad bei der Fernuni


Joi

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Im Prinzip braucht man nie und nirgends etwas auswendig zu lernen, wenn man sich lange genug kritisch und übend mit dem Stoff beschäftigt.

Das Erlernen einer natürlichen Sprache (als Kind) oder einer Programmiersprache geschieht, indem man sie anwendet. Ebenso ist es in der mathematischen Sprache, wo nach dem Lösen vieler Übungsaufgaben der Stoff einfach sitzt - wenn man so lange durchhält. Generell wird in MINT-Studiengängen obligatorisch viel geübt, was prüfungsrelevant ist, so daß man dadurch nicht mehr viel auswendig lernen muß - außer man sieht das ständige Lösen von Übungsaufgaben zu den selben Problemstellungen selbst als Auswendiglernen an.

Diesen Prozeß kann man natürlich abkürzen, indem man das Wesentliche (z.B. Vokabeln oder Definitionen) oder das Klausurrelevante einfach auswendig lernt. Dies ist

a) umso leichter, je anschaulicher, und damit weniger abstrakt, der Stoff ist, und

B) umso sinnvoller, je weniger ein Transfer des Stoffes auf neue Probleme in der Prüfung gefordert wird

(Uni <=> FH, Kulturwissenschaften <=> MINT).

Es fehlt dann natürlich die nur durch Anwendung erreichte Verknüpfung des Stoffes. (Das erleichtert aber das Vergessen nach der Klausur ;-)

Trotzdem kann Auswendiglernen den Prozeß der Wissensaneignung insgesamt deutlich beschleunigen, wenn es mit der Anwendung sinnvoll verknüpft wird. Beim Fremdsprachenlernen bei Erwachsenen ist dies wohl für jeden am ehesten nachvollziehbar.

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Erkläre doch mal bitte, worin der Unterschied zwischen auswendiglernen und "...sich lange genug [..] und übend mit dem Stoff beschäftigt" liegt?

Im üblichen Sprachgebrauch wird "Auswendiglernen" so verwendet, daß man sich den Stoff ohne "...sich lange genug [..] und übend mit dem Stoff zu beschäftigen" aneignet.

Nach mehrmaligem Üben kenne ich auch die nötigen Rechenwege, da das Gehirn immer mitdenkt und -lernt. Die Informationen werden entsprechend im Gehirn gespeichert. Zuerst im Kurzzeitgedächtnis und nach mehrmaligem Wiederholen im Langzeitgedächtnis.

Eben ! Dieser unter Umständen recht lange Prozeß (für den einen länger, für den anderen weniger) wird durch einfaches Auswendiglernen abgekürzt.

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Sich so lange mit dem Stoff zu beschäftigen, bis man ihn verstanden hat, ist für mich völlig normal und muss man überall machen. Auswendiglernen ist das aber nicht. Zumindest für mich nicht. Auswendig lernt man Dinge, die man sich eben nicht logisch oder aus dem Zusammenhang erschließen kann. Warum heißt Hund auf Englisch dog? Weils halt so ist. Was besagt das Stabilitätsgesetz von 1967? Dies und das. Warum? Keine Ahnung, wurde halt so festgelegt. Das ist für mich auswendig lernen.

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Was besagt das Stabilitätsgesetz von 1967? Dies und das. Warum? Keine Ahnung, wurde halt so festgelegt. Das ist für mich auswendig lernen.
Obwohl ja auch hinter Gesetzen eine Logik stecken sollte :lol: und das Gesetz in einem geschichtlichen Kontext steckt, aus dem man sogar das Ratifizierungsjahr ableiten könnte. Aber irgendwo ist mit der Logik Schluß und Auswendiglernen ist einfacher.
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Wenn ich mir die Kontrollaufgaben bei meinem aktuellen Modul (Einführung in die Wirtschaftswissenschaften) anschaue, geht es da schon viel um Auswendiglernen. Da werden Definitionen abverlangt, und wenn bestimmte konkrete Worte nicht in der Antwort auftauchen ist es falsch.

Natürlich sind das jetzt nur Kontrollaufgaben, ich weiß nicht wie das bei den Klausuren ist.

Aber manche Sachen muss man einfach auswendig lernen, auch wenn man sie inhaltlich versteht und wiedergeben kann.

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Auswendig lernt man Dinge, die man sich eben nicht logisch oder aus dem Zusammenhang erschließen kann. Warum heißt Hund auf Englisch dog? Weils halt so ist. Was besagt das Stabilitätsgesetz von 1967? Dies und das. Warum? Keine Ahnung, wurde halt so festgelegt. Das ist für mich auswendig lernen.

Sprache lernt man sicher nicht durch Logik aber auch nicht auswendig. Auswendig gepaukte Vokabeln sind nirgendwo vernetzt, Sprache lernt man durch Übung und durch Anwendung.

Und was das StabG besagt kann ich Dir heute noch sagen, weil ich es mehrere male gelernt habe. Für das Warum gibt es eine erstklassige Erklärung, ebenso für die verschiedenen Ziele des magischen Vierecks, die restriktionen und die Zielkonflikte.

Hätte ich das nur gelernt hätte ich es längst vergessen und später wieder erneuern müssen, so habe ich in Schule, Ausbildung, Fachwirt und Studium immer auf den Grundstock zugreifen können und musste das Wissen nur hervorholen.

Ich wiederhole mich also mal wieder: Wenn man Interesse an den trockensten Fakten hat, paukt man keine Namen und Daten sondern verinnerlicht sich die Logik.

Ich persönlich fände es beschämend, wenn eine Form von Bildung immer nur das vermittelt, was der Student/Schüler gerne lernt und tut. Dann gingen viele Dinge einfach verloren. Etwas lernen heißt auch sich anstregen und sich bemühen und sich mit Dingen auseinander zu setzen, die einem erst mal nicht gefallen.

WIE man das tut, ist aber jedem selbst überlassen. Kein Mensch ist dazu gezwungen Vokabeln, den Dreisatz, die pq-Regel, Beugungsregeln, das Periodensystem, SQL-Codes, die Thesen der Kathedersozialisten oder die Definition des Almende-Dilemmas auswendig lernen ... wenn man sich aber nicht dafür interessiert und nur die bestandene Prüfung das Ziel ist, dann KANN man das tun.

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Natürlich kann man das Universum vom Urknall aus an logisch betrachten und kommt mit viel Glück sogar irgendwann zum Schluss, dass es ein Land Deutschland im Jahr 1967 gab, welches sich in einer bestimmten Lage befunden hat und der Beschluss eines Gesetzes notwendig wurde. Aber man kann aus alle dem garantiert nicht schließen, dass das Gesetz "Stabilitätsgesetz" heißt, und was genau in welcher Form darin beschlossen wurde. Diese "Dinge" wurden ja von irgendwelchen Leuten aus ihrer subjektiven Sicht beschlossen. Hätten sich andere Leute darum gekümmert, würde das Gesetz evtl. inhaltlich ganz anders aussehen. Natürlich könnte man jetzt noch untersuchen warum diese Leute (und deren Eltern, und deren Eltern, ...) geboren wurde, warum sie an die Macht kamen und wie ihre Psyche aussieht, um dann auf den genauen Inhalt und Wortlaut zu schließen :P .

Solche Dinge muss man eben auswendig lernen, aber das ist keine Theorie. Wer Theorie auswendig lernt hat imho kein Interesse an dem Modul/Fach/Thema oder den Sinn vom Lernen nicht verstanden.

Vokabeln lernt man auch erst einmal auswendig. Ggf. kann man sich etwas aus anderen Sprachen herleiten, aber dazu muss man wieder etwas in einer anderen Sprache auswendig gelernt haben.

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Sprache lernt man sicher nicht durch Logik aber auch nicht auswendig. Auswendig gepaukte Vokabeln sind nirgendwo vernetzt, Sprache lernt man durch Übung und durch Anwendung.

Genau. Kinder lernen Sprachen auch eher leichter durch Anwendung ohne Grammatik zu pauken. Allgemein ist es leichter, wenn man täglich damit zu tun hat, d.h wenn ich von der Fremdsprache umgeben bin.

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Solche Dinge muss man eben auswendig lernen, aber das ist keine Theorie. Wer Theorie auswendig lernt hat imho kein Interesse an dem Modul/Fach/Thema oder den Sinn vom Lernen nicht verstanden.

Wer nur stur auswendig lernt, hat das in kurzer Zeit vergessen. Inhaltlich ist das schlecht.

Vokabeln lernt man auch erst einmal auswendig. Ggf. kann man sich etwas aus anderen Sprachen herleiten, aber dazu muss man wieder etwas in einer anderen Sprache auswendig gelernt haben.

So ähnlich ist es bei Programmiersprachen. Wer eine kann, wird mit anderen nach einiger Zeit auch klarkommen. Also von Java zu C++ oder ähnliches ist gemeint.

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wenn bestimmte konkrete Worte nicht in der Antwort auftauchen ist es falsch.
Da habe ich mich immer verweigert :angry:. Definitionen haben den Vorteil, Aussagen extremst zu komprimieren. Das kann in Klausuren Zeit sparen, anstelle von ellenlangen Umschreibungsromanen.
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