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Welche Vorteile hat ein Fernstudium? Und welche Nachteile?


Markus Jung

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@toxique: du darfst nach meiner Meinung nicht nur die reinen Studiengebühren sehen, sondern musst auch den Lohnausfall betrachten, der durch ein Präsenzstudium entstehen würde (Prinzip der Opportunitätskosten). Dann sieht die Bilanz schobn ganz anders aus....

Präsenzuni macht man meistens direkt nach dem Abi. Du hast also eigentlich keinen Verdienstausfall. Denke man kommt direkt nach dem Abi und ohne weitere Ausbildung nur schwer in einen gut bezahlten Job, in welchem der Lohnausfall so hoch gewichtet werden müsste.

- Unterschiedliche Fernhochschulen haben ggf. bei unterschiedlichen Personalern einen unterschiedlichen Bekanntheitsgrad und Stellenwert.

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Präsenzuni macht man meistens direkt nach dem Abi. Du hast also eigentlich keinen Verdienstausfall. Denke man kommt direkt nach dem Abi und ohne weitere Ausbildung nur schwer in einen gut bezahlten Job, in welchem der Lohnausfall so hoch gewichtet werden müsste.

Rein wirtschaftlich zu kurz gedacht.

Die Alternative zum Studium wäre eine Ausbildung - letztlich müsste für mind. zwei Jahre dieser Verdienstausfall schon betrachtet werden. Da für Abiturienten die Ausbildung meist kürzer ist als ein Studium, müssten auch noch 6 - 12 Monate Vollzeitjob einbezogen werden. Auch ein passables Azubi-Gehalt ist nicht einfach so vom Tisch zu wischen. Die obige Aussage wäre nur von Bedeutung, wenn man unterstellen würde, dass die Abiturienten Däumchen drehend ihren Eltern auf der Tasche liegen.

Daneben gäbe es die weitere Alternative Ausbildung und Studium zu verbinden - auch hier müsste man die Gehaltsbestandteile nebeneinander gewichten.

Dritter Aspekt, der dann aber für den typischen "späteren" berufsbegleitenden Studenten eine große Rolle spielt: Er hat hier nur die Alternativen - Ausstieg aus dem Job und Vollzeit oder (idR) bezahlen und weiterarbeiten. Aus ihrer Sicht ist die Beachtung des Opportunitätskostenaspektes absolut wichtig und richtig.

(Wenn man es jetzt auf die Spitze treiben möchte, müsste man noch eine Vergleich über die Verdienste bis zur Rente machen und evtl. Unterschiede in der Gehaltsentwicklung zwischen Voll- und Teilzeitstudenten beachten.)

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xscythex hat es bereits angedeuted, auch wenn ich mit der Reduzierung der Arbeitszeit nicht zwangsläufig und per se mitgehen würde.

Ein großer Nachteil von Teilzeit- und insbes. Fernstudiengängen ist die unglaubliche Belastung des "Vierkampfes": Studium, Beruf, Familie (Partner, Kinder, Verwandte etc.) und Freizeit (Vereine, Sport, Bekannte etc.). Die meisten die ich habe in solchen Studiengängen scheitern sehen sind es nicht am Verhältnis des Stoffniveaus zu ihrem Verständnispotential, sondern weil sie Familie, Beruf und Freizeit nicht mit dem Studium in Einklang bringen konnten.

Weiterer Nachteil: Viele Anfänger oder Interessenten unterschätzen den Gesamtanspruch des Fernstudiums. Scheinbar suggeriert das man es neben dem Job o.ä. machen kann, dass es auch leicht von der Hand gehen muss. Das passiert auch bei Vollzeitlern aber ich habe zumindest nicht das Gefühl, dass es dort im Vergleich ähnlich häufig vorkommt.

Den Vor- bzw. Nachteil - je nach AG und Personaler - wurde ja bereits geschrieben. Zur Differenzierung sei aber noch einmal gesagt, dass insb. Teilzeitstudiengänge in bestimmten Bereichen/Branchen einen, teils erheblichen Nachteil mitsichbringen: (Strategie-)Beratung, Investmentbanking, Forschung & Lehre (inkl. Promotionsvorhaben), also im Grunde genommen jede Branche, die ohnehin vornehmlich auf Vollzeit und universitäre Abschlüsse achtet.

Ebenso bleiben bestimmte Berufe in aller Regel Teilzeitstudenten versperrt - bspw. der Volljurist, Mediziner, Lehrer

Großer Vorteil, vor allem wenn man das Studium mit einer Ausbildung verbindet ist der zeitliche Vorsprung, den man ggü. den Vollzeitlern hat, zumindest wenn man in einer dafür offenen Organisation steckt. Man kennt das Unternehmen, hat Erfahrung, konnte sich bereits profilieren (evtl. auch schon aufsteigen) usw.

Ebenfalls für viele ein großer Vorteil ist die idR sehr anwendungsorientierte akademische Ausbildung. Im Vergleich zum Vollzeitstudium (auch FH) wird meist noch ein wenig mehr Wert auf die Verbindung in die jeweilige berufliche Praxis gelegt und doch mal nur bedingt nötige Theoriemodelle fallen gelassen. Ausnahmen wie die FernUni Hagen gibt es natürlich auch ;)

Daraus ergibt sich aber auch ein weiterer Nachteil: Wenn man zu den ambitionierten Studenten zählt, die auch studieren um des studierens Willen, dann kann man sich bei einigen Programmen schon schnell fragen ob das jetzt wirklich alles war.

Bearbeitet von aquila
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Vorneweg: Ich bin kein Wirtschaftler ;) .

Rein wirtschaftlich zu kurz gedacht.

Glaube ich nicht. Angenommen die Ausbildung geht wirklich nur 2,5 Jahre und der Azubi hat einen relativ guten Ausbildungsplatz, dann dürfen über die 2,5 Jahren ca. 800-900 Euro Brutto pro Monat rausspringen. Dazu wird in der Regel nichts dazukommen (Bafög nur in Extremsituationen mit deutlich weniger verdienst, ich kenne auch keine Eltern, die ihre Kinder in der Ausbildung auch noch bezuschussen - und wenn sie das tun, tun sie es auch während eines Studiums). Anschließend noch ein halbes Jahr Festanstellung (wenn alles gut läuft) zu sagen wir mal 2500 Brutto. Insgesamt also 30*850 + 6*2500 Euro = 40500 Euro Bruttoeinkommen in 3 Jahren.

Laut Focus (http://www.focus.de/wissen/campus/tid-7581/studentenleben_aid_134921.html) haben Studenten im Monat durchschnittlich 770 Euro zur Verfügung (also nicht Brutto wie bei Azubis). Bspw. über Nebenjobs (Ein Werksstudent verdient ja deutlich mehr die Stunde als ein Azubi), BaFög, Finanzierung der Eltern, ... Kämen also bei 3 Jahren auf 27720 Euro Netto (wovon sie bestimmt einen Teil wieder zurückzahlen müssen, wenn sie BaFög bekommen haben, also sagen wir mal 20000 Netto). Die kleine Differenz, die Studenten in den 3 Jahren ihres Erststudiums weniger zur Verfügung haben als Azubis, sollte meiner Meinung nach also so gering sein, dass sie sich durch das höhere Gehalt nach dem Studium in spätestens 1-3 Jahren aufgehoben hat.

Daneben gäbe es die weitere Alternative Ausbildung und Studium zu verbinden - auch hier müsste man die Gehaltsbestandteile nebeneinander gewichten.

Meinst du ein duales Studium? Da ist das Gehalt in der Regel so hoch oder etwas höher als wie bei einer Ausbildung.

Dritter Aspekt, der dann aber für den typischen "späteren" berufsbegleitenden Studenten eine große Rolle spielt: Er hat hier nur die Alternativen - Ausstieg aus dem Job und Vollzeit oder (idR) bezahlen und weiterarbeiten. Aus ihrer Sicht ist die Beachtung des Opportunitätskostenaspektes absolut wichtig und richtig.

Joa, aber mir ging es ja explizit um Abiturienten die frisch von der Schule kommen.

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Einige Punkte sind sicherlich korrekt - mit einigen würde ich persönlich nicht mitgehen. So würde ich Aspekte, die sie, u.U. in Teilen zurückzahlen müssen (Bafög) oder ohne Gegenleistung von ihren Eltern gestellt bekommen nicht oder nur in Teilen mit einbeziehen. Aber darüber kann man viele verschiedene Ansätze haben.

Joa, aber mir ging es ja explizit um Abiturienten die frisch von der Schule kommen.

Gerade das ist aber in puncto Fernstudium etwas, wo wir nur eine kleine Minderheit von Leuten haben. Die allermeisten Fernstudenten machen ein solches Studium quasi als Weiterbildung oder Umorientierung. Ein Abiturient der neben der Ausbildung direkt in ein Fernstudium einsteigt oder ein solches neben einem Langzeitpraktikum absolviert ist eher selten, zumindest meiner Erfahrung nach. Leute mit diesen Wünschen landen in aller Regel in den ausbildungsintegrierenden Teilzeitpräsenzstudiengängen wie bspw. DHBW, Provadis usw. Ebenso selten sind Vollzeitfernstudenten nach dem Abitur.

Vielen kommt der Gedanke an ein Fernstudium erst, wenn Sie im Beruf oder vorm Ende ihrer Ausbildung stehen. In dem Moment werden die Opportunitätskosten eben auch entsprechend relevant (auch ein gutes Stück relevanter als oben).

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xscythex hat es bereits angedeuted, auch wenn ich mit der Reduzierung der Arbeitszeit nicht zwangsläufig und per se mitgehen würde.

Du hast schon recht, würde ich zwangsläufig auch nicht. Schließlich ist es eine Frage der individuellen Situation. Wer ledig ist, flexible Arbeitszeiten hat und außer sich selbst keine weiteren Verpflichtungen schultern muss, wird es bei entsprechendem Einsatz wohl auch ohne Reduktion schaffen. In anderer Situation (Thema Vierkampf) dürfte es dann allerdings schwierig werden. Zwar kann man sich durch das Überziehen der Regelstudienzeit mehr Spielraum offenhalten, für einige (mich eingeschlossen) dürfte dies aber keine zufriedenstellende Lösung darstellen.

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Schließlich ist es eine Frage der individuellen Situation. Wer ledig ist, flexible Arbeitszeiten hat und außer sich selbst keine weiteren Verpflichtungen schultern muss, wird es bei entsprechendem Einsatz wohl auch ohne Reduktion schaffen. In anderer Situation (Thema Vierkampf) dürfte es dann allerdings schwierig werden. Zwar kann man sich durch das Überziehen der Regelstudienzeit mehr Spielraum offenhalten, für einige (mich eingeschlossen) dürfte dies aber keine zufriedenstellende Lösung darstellen.

Das ist eine sehr pauschale Ausage die ich so nicht stehen lassen kann, alle die ich kenne 35-40 Stunden Woche Frau (oft auch Kinder), Hobbies haben das Studium in der Regelstudienzeit ohne Reduzierung der Arbeitszeit geschafft, ist einfach eine Frage das Wollens und der Orga.

Ich nehme jetzt mein Beispiel

40 Stundenwoche (eher mehr als weniger)

3-4 mal die Woche zum Sport (lwürde ich mir nie nehmen lassen)

Partnerin die auch was von mir will

Freunde die nicht ganz vernachlässigt sein wollen

Ich habe einfach die Zeit die ich frührer entspannt mal nix gemacht habe , für das Studium genutzt, war selbst erstaunt wieviel Zeit da übnrig ist.

Das das Ganze natürlich Stess ist sollte jeden klar sein.

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Also ich stimme Dir zu, dass ein Fernstudium auch neben einem Vollzeitjob zu machen ist und auch darauf ausgelegt ist - aber dennoch lässt sich das je nach persönlicher Belastung und Belastbarkeit nicht pauschal so sagen. Und wenn jemand die Möglichkeit hat, seine Arbeitszeit etwas zu reduzieren, kann ich das nur empfehlen.

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Da würde ich UdoW auch zustimmen.

Ich habe beide berufsbegleitende Programme (Teilzeitpräsenz- und Fernstudium) jeweils auch in Regelstudienzeit und unter Berücksichtigung meines persönlichen Vierkampfes gemeistert ohne meine Arbeitszeit zu reduzieren. Und gerade beim Fernstudium hatte ich eher eine 50-60h Woche im Schnitt als 40h.

Es ist eine Frage der Orga, der persönlichen Leidensfähigkeit aber auch der Leidensfähigkeit des Umfeldes. Sicherlich, man wird nicht jede mehr oder minder oberflächliche Bekanntschaft in der Zeit halten können aber es ist auch durchaus die Frage, ob man das dann auch muss. Man könnte auch sagen, in der Zeit zeigen sich im privaten zwei Dinge ganz besonders:

1.) Welche Freunde zu Dir halten, auch wenn Du mal ein paar Wochen überhaupt keine Zeit hast und

2.) Ob die Beziehung in der man steckt eine solche Ausnahmesituation aushält. Denn auch wenn man versucht auf den Partner einzugehen, so ist es nicht immer ohne weiteres möglich.

Aber es ist natürlich nicht für jeden eine Option und man sollte auch bedenken, dass es Teilzeitstudiengänge gibt, die ausdrücklich auch eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit nahelegen.

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