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Psychologie hoffnungslos überlaufen?


Emmma

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Meine Empfehlung - die zu solchen Fragen nachgerade gebetsmühlenartig von mir gepostet wird: Suchen Sie nach Jobofferten im angestrebten Bereich. Für Ihre Beruflsfelder finden Sie nirgends den Bachelor, immer den Master oder das Diplom. Das Ganze dann gerne auch noch "angereichert" durch gewünschte Zusatzqualifikationen in irgendeiner beratenden/therapeutischen Richtung, die meistens nur von privaten Instituten angeboten werden.

Ohne jetzt konkret gesucht zu haben, habe ich noch nie eine Stellenanzeige gesehen, in der ein Bachelor Psycholgie gesucht wird. Wenn jemand eine findet -bitte mir den Link oder die Quelle nennen!

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Ich studiere ja in genau diesem Studiengang in Hagen Psychologie, bin allerdings erst im ersten Semester und möchte gerne auf ein paar Punkte aus der bisherigen Diskussion eingehen.

Der Studiengang sei hoffnungslos überlaufen

Ja, es ist ein Massenstudiengang. Die letzte mir bekannte Zahl sind irgendwas um die 11.000 eingeschriebene Studierende, pro Semester gibt es Neueinschreibungen im vier-stelligen Bereich.

In der Praxis merkt man das zum Beispiel daran, dass es nur Mulitple-Choice Klausuren gibt und die Betreuung quasi ausschließlich über die Moodle-Foren läuft. Dort ist es so organisiert, dass eine Taktung vorgegeben wird. Und je nachdem, welches Thema dann gerade dran ist, wird dann dort auch von den Online-Tutoren aktiv moderiert und auf Fragen eingegangen. Die große Anzahl der Studierenden hat aber auch Vorteile. So gibt es, wenn man das möchte, viele Lerngruppen, auch in Wohnort-Nähe. Nachteilig scheint die Masse der Bewerber wohl auch bei der Vergabe von Praktika zu sein. Hier ist es vermutlich sinnvoll, Eigeninitiative zu zeigen und sich nicht auf die Unterstützung der Uni zu verlassen.

in drei Jahren spätestens stehen massenhaft arbeitslose Bachelor-Absolventen auf der Straße

Aktuell sieht es mit einem Bachelor-Abschluss in Psychologie in der Tat eher schlecht aus. Meiner Meinung nach liegt das aber weniger am Stoffumfang, sondern insbesondere an der Einstellung des BDP zum Bachelor, so dass sich Bachelor-Absolventen nicht als Psychologen bezeichnen dürfen. Wenn es hier zumindest eine Zwischenstufe (vielleicht "Psychologe (B.Sc.)"?) geben würde/wird, würde das die Sache deutlich erleichtern. Ich denke, so viel weniger Stoff als im Diplom wird es gar nicht sein.

wie viele Studienanfänger den Studiengang überhaupt durchziehen

Ich habe speziell für Psychologie in Hagen keine Zahlen. Aber die Abbrecherzahlen dürften erheblich sein:

1. Wird in den ersten Klausuren "gesiebt"

2. Gehen viele nach Hagen, um den NC zu umgehen. Darunter sind dann vermutlich einige, die tatsächlich weniger leistungsstark sind, aber sicherlich auch sehr viele, die für die Lernform Fernunterricht gar nicht geeignet sind

3. Viele gehen mit falschen Erwartungen an ein Psychologie-Studium insgesamt, aber auch speziell an das Studium in Hagen heran (es ist zum Beispiel erschreckend, wie viele doch vorhaben, auf diesem Wege in den Bereich Klinische Psychologie/Psychotherapie rein zu kommen)

Fest steht auf jeden Fall, dass ich in der Elternzeit studieren will - ansonsten drehe ich zu hause durch

Du schreibst recht häufig, dass Du in der Elternzeit studieren willst. Dabei solltest Du aber auch mit berücksichtigen, dass Dein Studium vermutlich weit über die Elternzeit hinaus gehen wird.

Wie gesagt, die reine Vernunftebene sagt "WiWi", aber irgendwas in mir sagt, dass das nicht das Richtige für mich ist.

Solche Gefühle sollte man nicht unterdrücken. Insbesondere bei den Erfahrungen, die Du ja bisher schon gemacht hast (Abbruch des Erststudiums vor dem Staatsexamen, aktuelle Unzufriedenheit mit dem Job etc.). Es scheint Dir ja sehr wichtig zu sein etwas zu machen, wo Du wirklich dahinter stehst. Umso wichtiger fände ich es an Deiner Stelle, sehr intensiv zu prüfen, ob die Psychologie wirklich das ist, was Dir liegt.

Wer tatsächlich beratent tätig sein möchte, der erwirbt in einem Fernstudium nicht die nötigen Kenntnisse. Dazu braucht es Praktika etc.

Nach meinen Kenntnisstand gibt es in Hagen nicht weniger Pflicht-Praktika, als im Präsenzstudium auch. Sonst würde der BDP den Studiengang auch nicht als Psychologie-Studium anerkennen. Das sind:

- Ein Forschungspraktikum

- Ein berufspraktisches Praktikum

Einblicke in die Praxis erwirbt man ggf. darüber hinaus auch noch durch die Versuchspersonenstunden.

Darüber hinaus gehende Praxiserfahrungen müssen im Präsenz- wie im Fernstudium aus Eigeninitiative heraus erfolgen.

Über die Euro-FH habe ich nicht das Beste gehört. Abgesehen davon interessiere ich mich für ein Hochschulstudium.

Der Ordnung halber sei darauf hingewiesen, dass die Euro-FH auch eine Hochschule (FH) ist, nur eben keine Universität wie die FernUni Hagen.

Suchen Sie nach Jobofferten im angestrebten Bereich. Für Ihre Beruflsfelder finden Sie nirgends den Bachelor

Das Problem ist auch hier, dass es oft einfach an der Bezeichnung "Psychologe" scheitert, nach der gesucht wird. Ich denke schon, dass "eigentlich" für viele beratende Tätigkeiten der Bachelor durchaus ausreichend wäre. Vielleicht wird sich das in einiger Zeit auch auf dem Arbeitsmarkt rumsprechen.

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Ich studiere in Hagen Psychologie im ersten Semester und kann Dir nur soviel berichten, dass im Studienmaterial explizit die Schulpsychologie und auch alle anderen von Dir favorisierten Gebiete als Arbeitsfelder für Bachelor-Absolventen genannt werden, auch wenn es wohl besser ist, den Master noch draufzusatteln. Schau Dir doch am besten den ganzen Studiengang nochmal ganz genau an: http://www.fernuni.de/KSW/bscpsy/

Wenn das Wort Statistik bei Dir nicht gleich Panikattacken auslöst, hast Du doch die besten Voraussetzungen bei Deiner Vorbildung. Aber unterschätze bitte nicht den Zeitaufwand gerade für das erste Modul. Ich kann Dir nur raten, als Teilzeitstudentin anzufangen und nur das Modul 1 zu bearbeiten. Du kannst Dich dann jedes Semester wieder neu entscheiden, ob Du Teilzeit oder Vollzeit machst. Du hast ja schließlich trotzdem einen Job in Gestalt Deines süßen Babys:)

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Meine Empfehlung - die zu solchen Fragen nachgerade gebetsmühlenartig von mir gepostet wird: Suchen Sie nach Jobofferten im angestrebten Bereich. Für Ihre Beruflsfelder finden Sie nirgends den Bachelor, immer den Master oder das Diplom. Das Ganze dann gerne auch noch "angereichert" durch gewünschte Zusatzqualifikationen in irgendeiner beratenden/therapeutischen Richtung, die meistens nur von privaten Instituten angeboten werden.

Ohne jetzt konkret gesucht zu haben, habe ich noch nie eine Stellenanzeige gesehen, in der ein Bachelor Psycholgie gesucht wird. Wenn jemand eine findet -bitte mir den Link oder die Quelle nennen!

Vielleicht habe ich das Gefühl auch nur, weil wir hier ausschließlich schriftlich kommunizieren, aber es macht den Anschein, als seien Sie von Anfragen zum Thema Psychologie Bacherlor bereits latent genervt. Ich möchte Ihnen mit meiner Anfrage nicht Ihre Zeit rauben, zumal ich nicht mal Sie persönlich um Rat gebeten habe. Wenn Sie nicht auf die Fragen eingehen möchten, dann nehme ich Ihnen das nicht übel.

Was Ihren Rat bezüglich der Stellensuche betrifft, so hat dieser sicher auch seine Berechtigung. Umgekehrt frage ich mich aber auch, welche Aussagekraft dieser Tipp hat, wenn doch gerade erst vor wenigen Jahren die Umstellung von Diplom auf Bachelor erfolgte. Dass der Bachelor langfristig mehr Anerkennung erfahren wird, da einfach keine Diplomabsolventen nachrücken, liegt auf der Hand. In welchem Ausmaß und in welchem Zeitraum ist dagegen wohl kaum vorherzusehen.

Für mich wäre ein Masterstudium übrigens eine gangbare Alternative, falls die Berufsaussichten als Bachelor in fünf Jahren tatsächlich noch so schlecht sind.

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Ich studiere ja in genau diesem Studiengang in Hagen Psychologie, bin allerdings erst im ersten Semester und möchte gerne auf ein paar Punkte aus der bisherigen Diskussion eingehen.

Ich danke dir erstmal für den ausführlichen Beitrag und den Infos aus erster Hand zu Studienablauf und Organisation

Du schreibst recht häufig, dass Du in der Elternzeit studieren willst. Dabei solltest Du aber auch mit berücksichtigen, dass Dein Studium vermutlich weit über die Elternzeit hinaus gehen wird.

Ja, das ist mir durchaus bewusst. Allerdings hoffe ich, nach der ersten anstrengend Babyzeit noch auf ein Vollzeitstudium umsatteln zu können oder zumindest in einigen Semestern mehr als ein Modul belegen zu können. Wenn sich alles einpendelt, kann ich mir vorstellen, dass sich meine Studienzeit irgendwo zwischen sechs und zwölf Semestern einpendeln wird.

Darüber hinaus kann ich nach der Elternzeit in Teilzeit arbeiten und falls es zeitlich gar nicht anders geht, würde ich notfalls auch den Job aufgeben, um mich die letzten Semester ganz dem Studium zu widmen. In meinem Ausbildungsberuf gibt es einen großen Fachkräftemangel, es riskiere also nicht viel. Was das Finanzielle betrifft, so steht mein Mann zum einen vollkommen hinter mir und zum anderen ist meine Berufstätigkeit ohnehin nur ein kleines Zubrot, da von dem Einkommen sehr viel durch steuerliche Benachteiligung, Fahrtkosten und Kinderbetreuungskosten aufgefressen wird.

Solche Gefühle sollte man nicht unterdrücken. Insbesondere bei den Erfahrungen, die Du ja bisher schon gemacht hast (Abbruch des Erststudiums vor dem Staatsexamen, aktuelle Unzufriedenheit mit dem Job etc.). Es scheint Dir ja sehr wichtig zu sein etwas zu machen, wo Du wirklich dahinter stehst. Umso wichtiger fände ich es an Deiner Stelle, sehr intensiv zu prüfen, ob die Psychologie wirklich das ist, was Dir liegt.

Hm, ich habe erste Erfahrungen ja bereits in meinem damaligen Studium gesammelt. Überschneidungen gab es damals im erziehungswissenschaftlichen Bereich und ich habe einige Lehrveranstaltungen besucht, die entweder im FB Psychologie abgehalten wurden oder aber von Dozenten aus diesem Bereich geleitet wurden. Wie ich ja schon schrieb, interessiert hat es mich damals schon, aber an meiner Uni war das einfach keine vernünftige Alternative. Privat holt mich das Thema immer mal wieder ein, indem ich mich gern mit psychologischen Fragestellungen auseinandersetze und mich auch für die dahinterstehenden empirischen Untersuchungen interessiere. Ob mich das nun bereits für ein Studium qualifiziert, weiß ich nicht. Ich würde dem Ganzen nur einfach gern ein Chance geben, auch wenn sich der Plan vielleicht etwas irre anhört. ;)

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"Genervt" ist übertrieben, sonst würde ich ja nicht antworten. Allerdings frage ich mich schon, warum Fragende nicht erst einmal die Suche benutzen und dann, gezielt auf ihre persönliche Situation bezogen, weiter fragen. Aber das ist wohl ein Phänomen in allen Communitys.

Zum Bachelor und dem Diplom: Ich denke, diese Gleichsetzung ist ein Irrtum. Das Diplom entspricht eher dem Master.

Zur Relevanz der Aussage: So lange der klassische Diplom-Psychologe auf dem Arbeitsmarkt ist, wird sich jeder Bachelor an diesem Abschluss messen lassen müssen, zumal sehr viele Psychologenstellen in ihrer Vergütung irgendwie mit der des Öffentlichen Dienstes verknüpft sind - durch die Anlehung der freien Träger an deren System der Eingruppierung.

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Ich studiere in Hagen Psychologie im ersten Semester und kann Dir nur soviel berichten, dass im Studienmaterial explizit die Schulpsychologie und auch alle anderen von Dir favorisierten Gebiete als Arbeitsfelder für Bachelor-Absolventen genannt werden, auch wenn es wohl besser ist, den Master noch draufzusatteln. Schau Dir doch am besten den ganzen Studiengang nochmal ganz genau an: http://www.fernuni.de/KSW/bscpsy/

Ich habe die Berufsfelder auf der Homepage gesehen, aber schreiben können die ja erstmal viel. Wenn ich zwar als Schulpsychologe qualifiziert bin, aber jeder nur einen Master einstellen will, hilft ja alles Lamentieren nichts. Ich kann denen dann ja nicht einen Link zur Homepage schicken und behaupten, Sie müssten mich deshalb einstellen. ;)

Wenn das Wort Statistik bei Dir nicht gleich Panikattacken auslöst, hast Du doch die besten Voraussetzungen bei Deiner Vorbildung. Aber unterschätze bitte nicht den Zeitaufwand gerade für das erste Modul. Ich kann Dir nur raten, als Teilzeitstudentin anzufangen und nur das Modul 1 zu bearbeiten. Du kannst Dich dann jedes Semester wieder neu entscheiden, ob Du Teilzeit oder Vollzeit machst. Du hast ja schließlich trotzdem einen Job in Gestalt Deines süßen Babys:)

Nein, Statistik schreckt mich nicht. Nach einem Physikstudium kann mich wohl keine Formel mehr so beeindrucken, dass ich vom Stuhl kippe. :)

Und das mit dem Teilzeitstudium dachte ich mir auch so. Die ersten zwei oder drei Semester nur ein Modul und dann mal schauen, wie es so läuft und nach Möglichkeit aufstocken.

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"Genervt" ist übertrieben, sonst würde ich ja nicht antworten. Allerdings frage ich mich schon, warum Fragende nicht erst einmal die Suche benutzen und dann, gezielt auf ihre persönliche Situation bezogen, weiter fragen. Aber das ist wohl ein Phänomen in allen Communitys.

Selbstverständlich habe ich die Suche benutzt. Nur kann man einige Antworten ja durchaus in Frage stellen - deshalb habe ich ja auch im Eingangsbeitrag direkt ein paar Dinge genauer hinterfragt (Abbrecherquote vs. Studienanfänger etc.) - und andererseits muss nicht alles Gültigkeit behalten, was hier vor drei Jahren gefragt und beantwortet wurde. Viele Fragen zum Thema Psychologie stammen aus 2009 oder sind noch älter. Soll man dann auf die alten Beiträge antworten? Oder darauf in der Anfrage verweisen?

Der Problematik, die sich aus dem Psychologiestudium ergibt, bin ich ja durchaus bewusst.

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Ich würde dem Ganzen nur einfach gern ein Chance geben, auch wenn sich der Plan vielleicht etwas irre anhört.

Hört sich für mich gar nicht irre an, im Gegenteil. :)

Ich denke, dass du mit einem Versuch in Hagen nichts falsch machst. Die Kosten halten sich in Grenzen, v.a. wenn du erstmal nur ein Modul belegst. Solltest du wirklich feststellen, dass es das nicht ist, ist Aufgeben wirklich keine Schande. Niemand braucht das irgendwie zu erfahren und es muss auch in keinen Lebenslauf hinein. Ich finde es gut, dass du einen Schritt in eine Richtung wagst, von der du noch nicht 100% sicher bist, dass sie die Richtige ist. Eigentlich zeugt das davon, dass du so reflektiert bist, dich nicht vollkommen in eine Sache zu verrennen, wenn sie sich schon längst als falsch herausgestellt hat.

Ich drücke dir die Daumen. :thumbup:

Gruß,

Sonja

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Viele Fragen zum Thema Psychologie stammen aus 2009 oder sind noch älter. Soll man dann auf die alten Beiträge antworten? Oder darauf in der Anfrage verweisen?

Darauf antworten nur dann, wenn es inhaltlich auch wirklich dazu passt. Ansonsten ist es ggf. hilfreich auf Beiträge zu verweisen, mit denen man sich bereits beschäftigt hat, so dass diese Aspekte dann in den Antworten nicht mehr so intensiv beleuchtet werden müssen. Muss aber nicht sein, ggf. würde ich zum Beispiel dann auch in meiner Antwort einen Link zu Infos setzen, die es hier schon gegeben hat.

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