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Ersetzen Computer und Roboter Menschen? Industrie 4.0 und Digitalisierung


Don Alfredo

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Hallo,

in denke man sollte das Thema Industrie 4.0 und Digitalisierung separat diskutieren, bisher kam es ja im Faden zum Fachkräftemangel vor.

Am 06.08 erschien ein neuer Bericht der FAZ dazu - mit der gleichen Überschrift - Ersetzen die Roboter Menschen, von Sven Astheimer.

Der VW Personalvorstand Herr Neumann sagt folgendes:

' wir haben ca. 50.000 Mitarbeiter in der Produktion in Deutschland im Einsatz.

Diese Arbeit wird in 20 Jahren komplett wegefallen sein.

Weiter hinten im Bericht heißt es dann: Roboter kosten 3 bis 6 Euro die Stunden, ein VW Mitarbeiter das 10 fache.

Mir stellt sich dann die Frage: okay, was passiert denn mit diesen vielen Mitarbeitern aus der Produktion, und wer zahlt dann dann eigentlich Steuern?

P.S den Titel habe ich auf Roboter mit Bearbeiten geändert, funktioniert aber leider nicht.

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Bei solchen Fragen bringen ja viele immer dieses bedingungslose Grundeinkommen (BGE) ins Spiel. Naja ob das die Lösung ist, wird wahrscheinlich noch eine harte Herausforderung werden, damit sich die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter öffnet.

Weil im schlimmsten Fall sind dann auf der einen Seite lauter arme Menschen die wegen Robotern keine Arbeit mehr finden, und auf der anderen Seite reiche Unternehmer bei denen durch die Roboter die 24 Stunden durcharbeiten die Kasse klingelt.

Wobei sich dann wieder die Frage stellt, wer Ihnen dann die Ware abkauft, wenn alle keine Arbeit mehr haben.

Eine andere Frage die mir immer zu diesem Thema kommt wäre, warum unsere Politiker sich nie zu diesem Thema äußern, und warum sie immer

so erscheinen als wüssten sie davon nichts.

Immerhin finde ich es fraglich, dass Unternehmen die Technik und nähere Zukunft genau kennen und ja jetzt schon durch bessere Software und Digitalisierung

die ersten Arbeitsplätze wegbrechen, aber die Politiker lassen sich weiter von der Fachkräftemangellüge einspannen.

Ich frage mich, wieso Politiker und Co. so scharf darauf sind Fachkräfte und dudurch auch viele Menschen ohne fachlichem Wissen und Fähigkeiten massenweise ins Land zu holen, wenn man jetzt schon das Wissen besitzt, dass in 10-20 Jahren, vielleicht aber auch schon in 8 Jahren massenweise Entlassungen wohl an der Tagesordnung stehen.

Dann zahlt man jetzt eine Menge Geld für Deutschkurse und Weiterbildungen um den deutschen Stand herbeizuführen, und in 8-15 Jahre wird das alles nicht mehr benötigt und wir haben 100.000 Menschen mehr die arbeitslos sind.

Selbstfahrende Autos und LKW´s ist doch das nächste verlogene Thema. Sie reden dem Bürger ein, dass er sozusagen zu dumm zum Autofahren ist, und nur so ein System die Unfallzahlen auf nahezu 0% sinken lassen könnte.

Aber in Wahrheit sind sie doch nur scharf darauf, weil die Unternehmer mit solchen Fahrzeugen wieder massenhaft Leute entlassen könnten, wenn in späterer Zukunft solche Fahrzeuge komplett alleine fahren dürften.

Naja auf jedenfall noch ein spannendes Thema, bei dem es wichtig wäre besonders die Politiker ins Boot zu holen und auch die Bürger frühzeitig aufzuklären.

Eine Möglichkeit wäre hier sicherlich eine Tabelle mit sicheren Zukunftsberufen zu führen, damit sich Schüler frühzeitig orientieren können.

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Der VW Personalvorstand Herr Neumann sagt folgendes:

' wir haben ca. 50.000 Mitarbeiter in der Produktion in Deutschland im Einsatz.

Diese Arbeit wird in 20 Jahren komplett wegefallen sein.

Die Frage ist, werden durch Industrie 4.0 wirklich 50.000 Arbeitsplätze wegfallen oder wird sich die Arbeit verschieben?

Mal ein Beispiel das ähnlich ist (und so geht es auch sonst schon seit Jahrhunderten):

Du bist Admin und musst in Excel-Tabellen Geschäftsauswertungen erstellen die durchaus sehr komplex sind. Am Anfang machst du es noch per Hand automatisierst aber immer mehr mit Scripten und Programmen, bis der User nur noch einen Knopf drücken muss und du gar nichts mehr machen musst.

Bist du jetzt arbeitslos? Ich denke nicht! Die Welt wird nicht stehen bleiben und es wird Entwicklungen geben, die eine Anpassung des Programms erfordern und die Anforderungen der User werden auch immer komplexer, je mehr sie realisieren was möglich ist. Zusätzlich verlagert sich die Tätigkeit vom Excel-Affen zu anderen, auch höherwertigen Tätigkeiten und generieren durch neue Wettbewerbsvorteile, die daraus für das Unternehmen entstehen, ggf. sogar neue Jobs.

So wird es wahrscheinlich auch mit Industrie 4.0 sein. Das Ersatzteil für dein Auto wird in 10 Jahren vielleicht nicht mehr im Lager liegen sondern per 3D-Druck bei Bedarf angefertigt. Wird der Lagerist jetzt unbedingt arbeitslos oder verlagert sich seine Arbeit auf Beratung und Entwicklung zu individualisierten Teilen? Die Individualisierung wird ein großes Feld werden, dass ohne neue Technologien wie Internet („Neuland“) oder Industrie 4.0 nicht möglich sein werden (das individualisierte Müsli ist hier eher ein kleines Beispiel, es wird aber auch in größeren Dimensionen kommen, z.B. im Fahrzeugbau).

Insgesamt bietet sich durch Fortentwicklung auch immer das Potential für neue, größere Berufsfelder. Mit der Verbreitung des Automobils gab es bestimmt ähnliche Bedenken bei der Pferde-Fuhrwerk-Industrie (wenn man das so überhaupt nennen kann :) ), ich behaupte aber mal ganz vorsichtig, dass trotz Fließbandarbeit und Automatisierung sogar mehr Arbeitsplätze geschaffen wurden als wenn heute noch Pferdekutschen das bevorzugte Transportmittel wären. Außerdem muss man beachten, dass sich solche Transformationen über Jahrzehnte ziehen, es werden nicht über Nacht Millionen von Menschen arbeitslos.

Ein https://www.youtube.com/watch?v=okqLxzWS5R4habe ich noch, dass zwar Virtualisierung erklären soll, aber auch solche Entwicklungen gut veranschaulicht.

Wenn man sich die Entwicklung der Arbeit in den letzten 200 Jahren anschaut, wurde die Arbeit trotz Technologie nicht wirklich weniger. Entwicklung heißt aber auch gleichzeitig, dass Anpassung nötig wird, um konkurrenzfähig zu bleiben – das gilt für Technologie und Unternehmen genauso wie für Menschen.

So, don't Panic!

Änderung: Link eingefügt

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Selbstzitat.

- ich glaube wir werden langfristig viel mehr eine "De-Automatisierung" sehen. Ob man will oder nicht.

Automatisierung ist alles andere als billig, und bei weitem nicht so effizient und störungsfrei wie getan wird.

Arbeit ist aber derartig hoch besteuert das auch eigentlich absurd teure Automatisierungslösungen plötzlich interessant aussehen auf dem Papier... unflexibel gehört sowas aber oft noch schneller zum buchstäblichen "alten Eisen" als man sich vorstellen kann...

Ausfälle und Wartung verschlingen Vermögen.

Und die ganzen "freigesetzten" qualifzierten Arbeitskräfte, (die unqualifzierten berufskonsumenten sowieso) sollen dann entweder alle von der Stütze leben welch die 10% die noch arbeiten dann mit ihren Steuern finanzieren sollen... oder eben umgeschult werden in die Berufe wo es den ganz ganz großen "Fachkräftemangel" gibt. Also anderen Leuten die Betten machen, Gläser in den Geschirrspüler räumen und so

Sicher wird es für viele Dinge mehr Automatisierung geben und man wird in der IT mehr vernetzen, aber was ist Industrie 4.0 eigentlich?

Hier zur Begrifflichkeit

http://www.tup.com/et-voila-industrie-4-0-eine-persoenliche-einschaetzung/

Und hier worum es vielen eigentlich geht...

http://www.bmbf.de/de/9072.php

Hier hauen paar Leute ganz groß auf die Pauke, schließlich gehts ums einstreichen von Subventionsmillionen.

Bei dem Elektroauto ist es ja genau dasselbe. Unglaublich teuer und die armen armen Autokonzerne bekommen unter die Arme gegriffen damit diese "Revolution" nicht verschlafen wird... Während die Japaner (die bisher sowieso als einzige damit Geld verdienen) ihre Pläne für reine Elektroautos in die Tonne getreten haben.

Hm was kommt als nächstes, ach das selbstfahrende Auto wird uns über die Marktsättigung hinwegbringen... und wenn das nicht klappt und weil der Maschinenbau auch nicht läuft Industrie 4.0...

Verteuerbare Energien - das letzte Steckenpferd der realsozialistischen Fassadenwirtschaft - läuft ja auch nicht, und anstand hier neue Technologien zu Fördern ballert man Millarden in die Technik gestern.

Imho ist es besser wenn sich Dumpfbacken die nichtmal ne Rentenreform hinbekommen aus so Themen ganz raushalten. Wir haben ganz andere Probleme...

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Danke für die bisherigen Beiträge und vor allem für die informativen Links von Count Goldbeast.

Ich finde das Thema ist sehr interessant.

Hier als weiteres Beispiel: Steuerberatung Online, ob das gut ist?

http://www.handwerk-magazin.de/digitalisierung-computer-ersetzt-steuerberater/150/11/270822

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Für machen Tätigkeiten finde ich es positiv, wenn diese durch Maschinen ersetzt werden. Das gilt insbesondere für gefährliche oder auch sehr stupide Arbeiten.

In anderen Bereichen finde ich die Automatisierung oder Rationalisierung jetzt schon zu weitgehend und würde mir mehr Einsatz von Menschen wünschen. Das gilt insbesondere im Pflegebereich. Denkbar ist ja zum Beispiel, dass das Essen in Krankenhäusern irgendwann automatisiert zu den Patienten geliefert wird. Das könnte einerseits ein Vorteil sein, da so im Optimalfall keiner auf sein Essen warten muss. Allerdings fällt dadurch auch wieder ein Sozialkontakt weg, wobei Essen tragen kein Job ist, den Menschen machen müssen. Gut wäre es also, wenn es statt dessen Mitarbeiter gibt, die sich rein auf die Sozialkontakte konzentrieren können. Dafür muss allerdings auch erkannt werden, dass dies wichtig ist und dafür Geld investiert werden muss.

Ansonsten denke ich, dass für kreative Tätigkeiten wie Forschung und Entwicklung weiter Mitarbeiter benötigt werden und auch für beratende Tätigkeiten und natürlich müssen die Maschinen auch gewartet, programmiert und überwacht werden - was allerdings zum Teil vermutlich auch wieder automatisiert erfolgen wird.

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