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Master ohne Bachelor - Neue Wege


HeinerTown

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Hallo Zusammen,

 

ich bin neu hier, daher stelle ich mich kurz mal vor:
 

Ich habe die Fachhochschulreife im Bereich Wirtschaft und Verwaltung gemacht, um dann direkt im Anschluss an der Fachhochschule ein Studium im Fachbereich Mathematik begonnen (Diplom). Im Grundstudium lief es noch ganz ordentlich, doch in meiner jungen Naivität habe ich damals angefangen mehr und mehr zu arbeiten, wodurch ich den Anschluss verlor und schließlich im 8-9 Semester abbrechen musste.

 

Das hat mich damals schon getroffen, da ich mich über mich selbst geärgert hatte, daher habe ich einige Jahre gebraucht, um mich von diesem "Versagen" zu erholen.  3-4 Jahre schlug ich mich mit vielen Jobs als Pizza-Fahrer, Kellner, Bei-Koch, Bauarbeiter, Fließbandarbeiter, Transportfahrer, Sachbearbeiter in der Buchhaltung, Bankberater, Recruiter der Zeitarbeit usw. usw. durch.

 

Nach einigen Jahren beschloss ich wieder, das Thema Ausbildung in Angriff zu nehmen und startete eine Qualifizierungsmaßnahme für Studienabbrecher. Dies ermöglichte es damals allen Teilnehmern, die üblicherweise 3 Jahre dauernde Ausbildung bereits nach 2 Jahren abzuschließen. Die Ausbildung konnte ich erfolgreich abschließen.

Im weiteren Verlauf meiner Berufstätigkeit versuchte ich mich auf dem Weg der Weiterbildung immer breiter aufzustellen.

 

Ich machte mich schließlich selbständig und arbeitete als IT-Consultant, auch ganz erfolgreich, bis die Finanzkrise 2008 den Markt durcheinander wirbelte, so dass es für mich -> ohne Diplom, Bachelor oder Master schwierig wurde an Aufträge zu kommen. Die Sünden der Vergangenheit, hatten mich wieder eingeholt. Als ich ein gutes Angebot von meinem jetzigen Arbeitgeber erhalten hatte, wechselte ich in den sicheren Hafen und arbeite seitdem als Projekt Manager in den Zentralen Diensten. Weiterbildungen die ich durchgeführt habe:

  • Projektmanagement nach IPMA Level D
  • Geschäftsprozessmanagement mit BPMN 2.0
  • Agile Arbeitsmethoden (Design Thinking, Busines Model Generation)

 

Versuche die Karriereleiter nach oben zu erklimmen, waren Aufgrund eines fehlenden Masters stets erfolglos. Dies wurde mir seitens meiner Geschäftsführung auch offen kommuniziert. Ich beschloss daher, meine Möglichkeiten zu prüfen und bin auf die neuen Möglichkeiten der aktuellen Zeit gestoßen. Auch ohne einen Bachelor, das Studium beenden zu können, ist genau was mir gefehlt hat. Mathematik will ich nicht mehr studieren, dazu bin ich inzwischen zu weit weg, aber durch meinen Beruf ergeben sich jetzt ganz neue Möglichkeiten. 

 

Ich bin auf die KMU und ELG gestoßen, bei der ein Studium sogar ohne Bachelor und Master zum MBA möglich ist, bei letzterem wäre der Bereich Projekt- und Prozessmanagement eigentlich genau mein Ding. Das Webinar dazu war auch Klasse, allerdings frage ich mich, wie sehr werde ich ernst genommen, wenn ich ohne Bachelor und Master mit einem 60 ECTS MBA komme? Dazu noch die für mich unverständliche Akkreditierungsproblematik, da ist mir das Risiko noch zu hoch.

 

An der Uni in Koblenz (Personal & Organisation) und Uni Kaiserslautern (Organisationsentwicklung) habe ich schließlich auch 2 tolle Studiengänge in einem ähnlichen Bereich gefunden. Hier muss ich allerdings noch eine Eignungsprüfung durchlaufen.

 

Es ist mir seit Jahren ein tief in mir liegendes Anliegen, mein abgebrochenes Studium nachzuholen. Mit der Reife meines Alters, der vorhandenen Unterstützung meiner Familie und der vorhandenen finanziellen Unabhängigkeit, bin ich sicher, ein Studium im zweiten Anlauf zu schaffen. Nur will diesmal alles gut überlegt sein, da ein zweiter Abbruch nicht in Frage kommt.

 

Es ist mir ein Anliegen, nicht nur den Titel zu erwerben, sondern auch vieles zu lernen und mich persönlich weiterzuentwickeln. Ich habe schließlich noch knapp 20 Jahre zu arbeiten, daher ist es nicht zu spät und ich kann viele Jahre davon profitieren.

 

Jetzt zu meinen Fragen:

 

  1. KMU hab ich im Forum bereits gelesen, haben 2-3 gemacht und waren mit Studium und Ablauf sehr zufrieden. Sind Master und Doctor wirklich was wert?
  2. ELG MBA klingt verdammt interessant, vielleicht nicht heute im ersten Step, aber vielleicht dann doch die einzig mögliche Lösung. Gibt es irgendjemand im Forum, der ein Studium da gemacht hat?
  3. Wie läuft die Eingangsprüfung an der Uni Koblenz / Kaiserslautern ab? Gibt es da Erfahrungswerte? 

 

Vorab Danke für jede hilfreiche Antwort


Heiner

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Nein, festgelegt nicht. Sagen wir eher hier im Forum und im Web recherchiert und dann auf diese Anbieter gekommen.

 

Projekt Management, Organisationsentwicklung und BWL ist auch genau das, was mich auch letztlich interessiert. Von daher würde das schon passen. Bachelor noch mal machen kommt eigentlich nicht in Frage.  Das würde mir dann doch insgesamt zu lange dauern. 2-3 Jahre kann ich der Familie zumuten, mehr sollten es dann aber auch nicht mehr sein. Dann fangen meine an zu studieren, ich will ja nicht mit meinen Kids zusammen studieren ;) 

 

Ich bin jetzt quasi total high, weil ich gar nicht wusste, dass es solche Möglichkeiten in der heutigen Zeit gibt.

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vor 21 Stunden hat HeinerTown geschrieben:

Das Webinar dazu war auch Klasse, allerdings frage ich mich, wie sehr werde ich ernst genommen, wenn ich ohne Bachelor und Master mit einem 60 ECTS MBA komme?

 

 

Hallo Heiner,

 

auf Deine Fragen kann ich leider keine Antwort geben. Jedoch zu dem oben von mir zitierten Inhalt, da ein ähnlich gelagerter Fall vor kurzem (in 2019) bei uns auf der Dienststelle vorkam: mit einem 60 ECTS-Master ohne vorherigen Bachelorabschluss würdest Du - zumindest bei uns - nur ein müdes Lächeln ernten.

 

Daher kann ich nur empfehlen, entweder den Bachelor zu absolvieren oder - wenn es der Master sein soll - zumindest die 120 Punkte-Version in Betracht zu ziehen.

 

Viele Grüße,

 

Skedee Wedee

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Ich würde solche "Umwege" nur in's Auge fassen, wenn mein beruflicher Werdegang keine Zweifel daran lässt, dass ein Bachelor eine Redundanz darstellen würde. Kenne sowas aus meinem Umfeld nur bei Personen aus dem Senior oder Top Management, die durch Ehrgeiz und Glück die Karriereleiter ohne diese Formalitäten erklommen haben. Sonst wär's wohl Zeitverschwendung, da es sicher genug Personen gibt mit einem "normalen" Ausbildungsweg. Meine Meinung.

Bearbeitet von Muddlehead
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Also vom geschilderten Fall her, also der Berufserfahrung, den Zertifizierungen und der Vorbildung fände ich den 90 ECTS MBA, den @jediverlinkt hat, eigentlich ziemlich passend. 

 

Wenn man sagt, man hat einen MBA, dann wird man doch nicht im Gegenzug gefragt, was man für einen Bachelor hat. 

 

Die FH ist staatlich, es ist ein MBA, also kein hardcore Theoriestudium, klingt für mich eigentlich ok. 

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vor 19 Stunden hat jedi geschrieben:

Hi,
ja das klingt auch sehr gut. Wobei Kaiserslautern und Koblenz gut passen und die Themen decken sich super mit meinem Job.
Sollte ich da nicht über die Eignungsprüfung hinauskommen, wäre das sicherlich eine gute Alternative.
@Jott-En
Wir haben eine klare Gehaltsregelung. Ein Bachelor ist nicht sehr viel wert, spiegelt sich nicht auf dem Gehaltszettel wieder. Selbst wenn du Karriere machen wills, ist keines der Führungspositionen bei uns mit einem Bachelor vergeben. Daher würde das im Betrieb keinen Sinn machen. Der Familie will ich auch keine 6 Jahre zumuten (Bachelor, Master).

 

Dann lieber jetzt versuchen direkt den Master zu schaffen, dafür aber das private Leben zurückschrauben. Das würde sich bei mir auch finanziell richtig lohnen. In 2-3 Jahren hätten sich die Ausgaben amortisiert.

 

Wenn dann noch Luft ist, kann ich ja immer noch einen kurzen MBA machen.

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Ich muss gestehen, dass ich hier etwas skeptisch bin, was deine Prämissen und Erwartungen anbelangt.

 

Wenn es tatsächlich so ist, dass man in deinem Unternehmen ohne Diplom oder Master nichts wird, wäre meine Annahme, dass die Voraussetzung nicht diese beiden Abschlüsse, sondern eher die mindestens 4-5-jährige akademische Ausbildung an sich ist. Da würde ich mal versuchen, weitere Infos ggf. aus HR zu besorgen (oder bspw. mal ein, zwei Leute mit Master auszufragen, was bei ihnen so abgefragt wurde).

 

Allgemein bin ich auch der Meinung, dass ein regulärer Master ohne Bachelor schwierig in der Anerkennung wird, weil immer der Makel der Überholspur dran haften kann, wenn du Pech hast. Zwar hast du mit deinem Lebenslauf genügend Argumente auf deiner Seite, aber „Nummer sicher“ wäre das nicht.

 

Übrigens ist der Bachelor mit sechs knackevollen Semestern und meist zum Master ähnlich hohem Anspruch auch kein Schmalspurstudium. Auch oft gemachte Vergleiche zum ehemaligen Vordiplom sind in meinen Augen Unsinn.

Bearbeitet von developer
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vor 1 Stunde hat HeinerTown geschrieben:

Dann lieber jetzt versuchen direkt den Master zu schaffen, dafür aber das private Leben zurückschrauben. Das würde sich bei mir auch finanziell richtig lohnen. In 2-3 Jahren hätten sich die Ausgaben amortisiert.

 

Wenn dann noch Luft ist, kann ich ja immer noch einen kurzen MBA machen.

 

"den Master direkt schaffen" klingt seltsam, da es "nur" eine Spezialisierung ist und eine Bachelor-"Ausbildung" nicht ersetzt.

 

Ich denke dein Plan könnte in _deinem_ Unternehmen aufgehen. Du bist dort bekannt, hast den "Stallgeruch" und deine Chefs wollen nur den Haken neben dem Master machen, um sich nicht vor irgendwem rechtfertigen zu müssen, wieso du die formalen Punkte nicht erfüllst. Das bissl Gemecker und den Neid der Konkurrenz lässt sich wegdrücken, wenn sie dich da haben wollen. 

 

Ich würde mich aber nicht dahingehend hinreissen lassen oder in Sicherheit wiegen, dass das "fremde" Unternehmen oder vllt. wechselnde Vorgesetzte das ähnlich in der Zukunft sehen. Abkürzungen werden vom Markt bewertet. Da brauch man sich keiner Illusion hingeben. Aber ich glaube, das tust du eh nicht.

 

Da du nicht bereit bist, den ganzen Weg zu gehen, will ich den Thread auch nicht weiter verwässern und überlasse das Feld bzgl. der Möglichkeiten. Viel Erfolg so oder so!

Bearbeitet von Muddlehead
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