Zum Inhalt springen

Fernabitur "für das eigene Ego" bei ILS oder sgd?


Zollstock

Empfohlene Beiträge

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

Als ich mich vor längerer Zeit bei den Fernschulen informiert habe, wurde mir gesagt, dass die SGD alle Fächer auch auf LK-Niveau anbietet. Würde mich da aber im Zweifelsfall vorher (telefonisch) informieren. Oder aber während des (unverbindlichen) Probemonats.

 

Das LK-Angebot beim ILS ist deutlich eingeschränkter. Fächer wie Latein, Erdkunde, Chemie oder Physik werden dort nur auf Grundkurs-Niveau vorbereitet.

 

Eine Alternative zum Abi könnte für Dich, der/die Du aus dem Bereich der Verwaltung kommst, eventuell noch der SGD-Fernlehrgang Fachhochschulreife Wirtschaft & Verwaltung sein. Die Fachhochschulreife ist in der Praxis quasi dem Abitur gleichgestellt. Vorteile: der Fachhochschulreife-Lehrgang ist etwas kürzer und somit günstiger. Außerdem würdest Du hier fachlich schon viel aus Deinem Beruf einbringen, was das Ganze doch ein wenig erleichtern könnte.

 

Die Schwerpunkte im Fachhochschulreife-Lehrgang sind natürlich andere (Volkswirtschaft, Kostenrechnung, Personal- u. Absatzwesen etc.) als im Abitur, dessen Inhalte wesentlich allgemeiner gehalten sind. Die beiden Leistungskurse und die zweite Fremdsprache entfallen zudem bei der Fachhochschulreife (= weniger Zeitaufwand). In der Fachhochschulreife-Prüfung wird man auch "nur" in 7 Fächern geprüft, im Abitur sind es 8. 

 

Die SGD-Fachhochschulreife-Lehrgänge bereiten übrigens auf die "Allgemeine Fachhochschulreife" vor; d.h. man kann damit jeden Studiengang an jeder Fachhochschule studieren, ist somit nicht an eine bestimmte Fachrichtung gebunden. Der KFZ-Mechatroniker kann damit also auch BWL und die Bürokauffrau damit auch Maschinenbau (an einer Fachhochschule) studieren. 

 

In Hessen kann mit der über die SGD-Vorbereitung erworbene Fachhochschulreife sogar an einer Universität studieren. Dann aber wiederum nur fachbezogen; der KFZ-Mechatroniker also z.B. Maschinenbau an der Uni, und die Bürokauffrau Wirtschaftswissenschaften an der Uni. 

 

Es besteht bei der SGD übrigens auch die Möglichkeit, erst die Fachhochschulreife abzulegen und danach in einen verkürzten Abitur-Aufbau-Fernlehrgang zu wechseln. Genauere Details musst Du bei der SGD erfragen. 

Bearbeitet von AbiFreak
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke nochmal für die Antwort.

 

Habe ich das richtig verstanden? Im hessischen Abitur muss der 1. Leistungskurs entweder Mathematik, eine Fremdsprache oder eine Naturwissenschaft sein. Der 2. Leistungskurs ist frei.

 

In NRW darf der 1. Leistungskurs aber auch Deutsch sein.

 

Schon krass wie unterschiedlich das ist..

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 21 Minuten schrieb Zollstock:

Habe ich das richtig verstanden? Im hessischen Abitur muss der 1. Leistungskurs entweder Mathematik, eine Fremdsprache oder eine Naturwissenschaft sein. Der 2. Leistungskurs ist frei.

 

Ja, das ist - bezogen aufs hessische Abitur - richtig.

 

vor 21 Minuten schrieb Zollstock:

In NRW darf der 1. Leistungskurs aber auch Deutsch sein.

 

In Hamburg (ILS) auch. Dort könnte man also z.B. die Leistungskurskombination Deutsch + Geschichte wählen. 

 

Es gibt noch einen weiteren Unterschied zwischen Hessen und Hamburg, den ich nicht unerwähnt lassen möchte:

 

In Hessen (SGD) schreibst Du das hessische Zentralabitur. Dabei handelt es sich um ein einheitliches Abitur, d.h. Du bekommst in der schriftlichen Prüfung dieselben Prüfungsaufgaben wie ein Gymnasiast/Schulabiturient vorgelegt. Dasselbe gilt mittlerweile übrigens auch für die hessische Fachhochschulreife, deren Prüfungsaufgaben für den Klausurteil ebenfalls zentral gestellt werden. Schüler und Nichtschüler/Externe (wozu auch die Fernschüler zählen) legen die Prüfungen deshalb auch zeitgleich ab.

 

In Hamburg (ILS) gibt es hingegen ein Nichtschüler-Abitur für Externe (und damit auch für Fernschüler). Dieses sieht/sah gegenüber dem Schülerabitur, das Gymnasiasten ablegen, auch gewisse Einschränkungen im Prüfungsstoff vor. Beispielsweise wurde über viele Jahre im Hamburger Nichtschüler-Abitur im Fach Mathematik grundsätzlich nicht der Themenbereich Stochastik (Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik) geprüft, selbst im Mathe-LK nicht. So gesehen war (man beachte die Zeitform) das Nichtschüler-Abitur etwas einfacher als das schulische. 

 

Aber Achtung! -: In Hamburg hat in den letzten Jahren eine Angleichung stattgefunden, z.B. wird Stochastik im Nichtschüler-Abitur nun doch wieder geprüft, auch im Grundkurs. Die Aufgaben sind im schulischen und nicht-schulischen Abitur zwar immer noch unterschiedlich, jedoch unterscheiden sie sich nicht mehr im Schwierigkeitsgrad. Vorteil in Hamburg: die Nichtschüler-Abiturprüfungen finden zweimal im Jahr (Frühjahr und Herbst) statt, man ist dahingehend also zeitlich flexibler und nicht auf einen Prüfungstermin (wie in Hessen, wo die Prüfungen nur einmal im Jahr stattfinden) fixiert. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb AbiFreak:

Die Aufgaben sind im schulischen und nicht-schulischen Abitur zwar immer noch unterschiedlich, jedoch unterscheiden sie sich nicht mehr im Schwierigkeitsgrad. 

Da würde ich gerne noch mal nachhaken ob ich das richtig verstanden habe:

Im Prinzip also ähnliche Fragen mit ähnlichem Bereich, aber halt nicht identisch?

 

Und übrigens: Herzlichen Dank für die Arbeit und Energie, die Du hier immer in Deine fundierten Antworten steckst. 👍

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb WiInfo:

Da würde ich gerne noch mal nachhaken ob ich das richtig verstanden habe:

Im Prinzip also ähnliche Fragen mit ähnlichem Bereich, aber halt nicht identisch?

 

Ja, ganz genau. So ist es jedenfalls aktuell noch. Jedoch ist zu bedenken, dass Prüfungsordnungen und Stoffpläne einem Wandel unterliegen. Theoretisch könnte sich das wieder ändern. Wer weiß schon, was Bildungspolitiker zukünftig möglicherweise wieder aushecken. 

 

Beispielsweise bekommen beide - Schulabiturienten und Fernabiturienten - im Prüfungsfach Mathematik Aufgaben zum Themenbereich Kurvendiskussion. Vom Aufgabentyp ähneln sie sich auch stark, aber es sind nicht dieselben Aufgaben (andere Zahlen usw.). 

 

Das mit dem "Nichtschülerabitur" ist eine Hamburger Besonderheit. Zwar gibt es auch in Hamburg ein Zentralabitur, aber das findet dort nur auf reguläre Gymnasien bzw. Schüler Anwendung. Abiturienten, welche die Prüfungen extern als sogenannte "Schulfremde" oder "Fremdenreifeprüflinge" (alles ziemlich bescheuerte Bezeichnungen, Beamtendeutsch halt) ablegen, bekommen eine "eigene Prüfung". Dazu gehören Fernabiturienten, aber z.B. auch Waldorf-Schüler und Teilnehmer anderer Vorbereitungsträger, die "von Außen" kommen, eben extern geprüft werden. 

 

In Hessen (SGD) gab es dieses Nichtschülerabitur ursprünglich auch. Im Jahre 2005 hat Hessen dann komplett aufs Zentralabitur umgestellt. Seither schreiben dort auch Externe das normale Schulabitur. 

 

In Bayern hingegen gab es schon immer Zentralabitur, so dass die Aufgaben im Klausurbereich dort seit und und je für Schüler und Nichtschüler identisch waren. 

 

Das sind so die Unterschiede, die dem Länderföderalismus geschuldet sind, d.h. jedes Bundesland kocht seine eigene Suppe. Hierin liegt auch der Grund, warum die Fernlehrinstitute ihren Teilnehmern dringend empfehlen, die Prüfungen in dem Bundesland abzulegen, in welchem das Institut seinen Sitz hat. So bereitet die SGD aufs hessische Zentralabitur und das ILS aufs Hamburger Nichtschüler-Abitur vor.

 

Diese "schillernde Vielfalt" findest Du natürlich auch in anderen Bundesländern. Während es z.B. in Hamburg, Hessen und NRW in der gymnasialen Oberstufe (und später in der Prüfung) noch eine Unterscheidung zwischen Grund- und Leistungskurs gibt, existiert diese in Baden-W. seit einigen Jahren nicht mehr. Dort sind auch die Fächer des schriftlichen Prüfungsteil vorgeschrieben. So werden dort grundsätzlich Deutsch, Mathematik, eine Fremdsprache und Geschichte schriftlich geprüft, wobei sich die Anforderungen in diesen Fächern dort an den (früheren) Leistungskursen orientieren. Was natürlich nachteilig ist für diejenigen, die in diesen Fächern Probleme haben bzw. seinerzeit bereits ins Schleudern gerieten, wenn sie diese Fächer auch nur als Grundkurse hatten.

 

Allgemein unterscheiden sich die Prüfungsanforderungen, zum Teil recht erheblich. So ist das Hamburger Abitur einfacher als das in Baden-W. und das Abitur in NRW oder Hessen längst nicht so schwer wie das in Bayern oder Sachsen. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Den Unterschied bezüglich des 1. Leistungskurses zwischen NRW, Hamburg und Hessen habe ich ja nun festgestellt.

Ich frage mich, gibt es beim hessischen Abitur noch weitere Einschränkungen bei der Fächerwahl? Also dürfen bestimmte Fächer nur schriftlich und nur mündlich gewählt werden?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 45 Minuten schrieb Zollstock:

Ich frage mich, gibt es beim hessischen Abitur noch weitere Einschränkungen bei der Fächerwahl? Also dürfen bestimmte Fächer nur schriftlich und nur mündlich gewählt werden?

 

Die Einschränkungen bestehen nur indirekt.

 

In Hessen müssen vier Fächer (davon zwei LK-Fächer) schriftlich geprüft werden. Drei davon sind praktisch vorgeschrieben: Deutsch, Mathematik sowie eine Fremdsprache. Das vierte (schriftliche) Prüfungsfach kann man frei wählen.

 

Die anderen vier Fächer (im externen Abitur hat man ja insgesamt 8 Prüfungsfächer) werden nur auf GK-Niveau geprüft. Für diese Fächer des nur-mündlichen Prüfungsteils gibt der Externe Schwerpunktthemen, sogenannte "Spezialgebiete" an; in der Regel sind das zwei bis drei pro Fach, in Biologie z.B. Genetik, Evolution und Ökologie. Anders als in den schriftlichen Prüfungen, wo quasi alles drankommen kann, hat man in den mündlichen Prüfungen also die Möglichkeit, das Themenspektrum einzugrenzen (= zu beschränken). 

 

Allerdings kann man die Themenschwerpunkte/Spezialgebiete nicht beliebig wählen. Bei Anmeldung zur staatlichen Prüfung erhält man einen Themenkatalog zu jedem Fach. Darin enthalten sind meist fünf bis sechs Themenvorschläge, von denen sich der Externe zwei bis drei aussuchen muss. 

 

Wichtig! -: Diese Angaben beziehen sich auf meinen letzten/aktuellen Kenntnisstand. Entscheidend ist folglich nicht, was wir Dir hier erzählen, sondern was in den offiziellen Richtlinien fürs (externe) Abitur des Landes Hessens (SGD) bzw. Hamburg (ILS) steht. Da sich Richtlinien, Stoffpläne, Prüfungsordnungen usw. aber von Zeit zu Zeit ändern, macht es Sinn, regelmäßig die entsprechenden (aktualisierten) Infos auf den offiziellen Seiten der Kultusministerien zu verfolgen. 

 

Außerdem wichtig: Verlasse Dich nicht auf die Fernlehrinstitute. Das Lehrbriefmaterial ist nicht immer aktuell (das kann es auch gar nicht sein, weil sich ein Lehrbrief nicht in der Geschwindigkeit eines Newstickers aktualisieren lässt) und die Informationspolitik der Institute nicht immer die beste. Fernunterricht erfordert sehr viel Eigeninitiative, auch was die Informationsbeschaffung betrifft. Warte nicht darauf, dass die Fernschulen auf Dich zukommen. 

 

Die offizielle Anlaufstelle (Abitur auf dem 2. Bildungsweg in Hessen), wo Du auch konkrete Einzelheiten in Erfahrung bringen kannst: 

 

Staatliches Schulamt für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis
Nichtschülerabiturprüfung
Schubertstr. 60
35392 Gießen

 

Und hier noch ein Link:

Schulämter Hessen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie wäre es mit einer Aufstiegsweiterbildung. Z.B. zum staatlich geprüften Betriebswirt? Dabei gibt es noch die Möglichkeit dein Fachabitur zu erreichen. Ebenso kann eine Weiterbildung dich beruflich weiterbringen. Ich halte Fernabitur ohne Ziel für nicht sinnvoll. Meine persönliche Meinung ist, dass Abitur überbewertet wird. Du investierst deine Zeit in Allgemeinbildung, aber bist danach nicht spezialisiert oder kannst für dein Leben nicht unbedingt mehr als vorher (natürlich lernt man Sachen). Investiere deine Zeit und Geld doch lieber in etwas um aufzusteigen bzw. deinem Arbeitgeber zu  zeigen, dass du bereit bist in deiner Freizeit noch zu lernen. Vielleicht sprechen dich auch IHK Weitbildungen an. Da kann man sich sehr auf ein Themengebiet spezialisieren. Darf man fragen aus welchen Bundesland du kommst? 

Dann könntest du auch irgendwann vlt studieren (Abitur ist für viele Studiengänge gar nicht mehr notwendig).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine einschlägige Weiterbildung wäre beim beruflichen Background des Threadstellers/der Threaderstellerin natürlich naheliegender. Mit Ablegung des "Staatl. geprüften Betriebswirtes" bekäme man die Fachhochschulreife Wirtschaft quasi obendrauf, hätte also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

 

Nur leider kennen wir die eigentlichen Interessen des Threadstellers nicht. Vielleicht möchte er/sie ja etwas lernen, was mit Wirtschaft & Verwaltung nicht zu tun hat (weil er das sowieso täglich macht und ihn solche Dinge langweilen) und sich stattdessen lieber mit schöngeistiger Literatur, Geraden, die sich in der Unendlichkeit treffen oder einer weiteren Fremdsprache beschäftigen. Dann würde Abitur vom Inhalt her natürlich besser passen.

 

PS.:

Der Threadsteller hat laut persönlichen Angaben übrigens ein Ziel: das "Ego stärken" (siehe Überschrift), d.h. er will sich etwas beweisen. Die Frage ist eher, ob das Ego bzw. die Motivation, die dahinter steckt, stark genug ist, um dieses Ziel zu erreichen. 

 

Studienabsichten hat der Threadsteller nicht geäußert (Zitat: "Ich habe nicht vor zu studieren, es geht dabei einfach nur um mein 'Ego'.")

 

Aus welchem Bundesland der Threadersteller kommt, hat er ebenfalls eingangs erwähnt: NRW.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden



×
  • Neu erstellen...