Direkteinstieg in den Master - ohne Bachelor | Interview zur Durchlässigkeit im zfh-Verbund

[DerLenny]

vor 19 Minuten schrieb jedi:

Was du meinst ist Erfahrung und damit etwas anderes als Theoriewissen.

Könntest Du den Begriff "Theoriewissen" definieren.

Man unterscheidet i.d.R. zwischen deklarativen und prozedualen Gedächtnis. Je nach Alter der Literatur findest Du ggf. auch noch episodisches Gedächtnis.

 

Was meinst du mit "Theoriewissen" und warum kann solches nicht im Beruf erlernt werden?

[Juggler95]

vor 2 Stunden schrieb DerLenny:

Jo. Die Aussage war aber, dass man sich "Theoriewissen" (was ich mal als deklaratives Wissen interpretiere) nicht im Rahmen des Berufs aneignen kann. Das ist so nicht haltbar.

 

Dein Beispiel geht in eine andere Richtung.

Deinen Gedankengang kann ich gut nachvollziehen, auch wenn ich nicht zum gleichen Ergebnis komme wie Du. 

 

 

Kann dir ganz einfach ein Beispiel nennen: Schau dir die Grundlagenmodule am KIT für Elektrotechnik B.Sc. an. Dort fängt es ja schon mit höherer Mathematik an, also Elementare Methoden, Bernoulli- und Riccati- Differentialgleichung, Potenzreihenansätze, Systeme von Differentialgleichungen, Differentialgleichungen höherer Ordnung, Existenz- und Eindeutigkeitssätze, Partielle Differentialgleichungen: Transportgleichung und Charakteristiken, Potentialgleichung, Diffusionsgleichung, Wellengleichung.

 

Sowas lernt man weder in der Technikerschule, noch irgendwann irgendwo im Beruf eines Technikers. Die Inhalte sind z.T. so abstrakt, dass man auch als Entwicklungsingenieur nur Schnittmengen davon im Beruf nutzt.

[DerLenny]

vor 24 Minuten schrieb Juggler95:

Sowas lernt man weder in der Technikerschule, noch irgendwann irgendwo im Beruf eines Technikers. Die Inhalte sind z.T. so abstrakt, dass man auch als Entwicklungsingenieur nur Schnittmengen davon im Beruf nutzt.

 

Wen diese Kenntnisse im Master gebraucht werden, dann ist das doch ein selbstregulierendes Problem. Entweder die Leute können es, oder es wird nichts. 

Der Zugang zu einem Masterstudium garantiert ja nicht das Bestehen. Wird es bestanden, dann sehe ich aber keinen Grund anhand der Zugangsberechtigung zu unterscheiden. Wie oben bereits geschrieben.

[Juggler95]

vor 5 Minuten schrieb DerLenny:

 

Wen diese Kenntnisse im Master gebraucht werden, dann ist das doch ein selbstregulierendes Problem. Entweder die Leute können es, oder es wird nichts. 

Der Zugang zu einem Masterstudium garantiert ja nicht das Bestehen. Wird es bestanden, dann sehe ich aber keinen Grund anhand der Zugangsberechtigung zu unterscheiden. Wie oben bereits geschrieben.

 

Genau das wird hier doch bemängelt. Ein Masterstudium, welches man ohne Wissen des Grundlagenstudiums absolvieren kann, weil die Inhalte 1) nicht auf akademischen Grundlagenwissen eines Bachelors beruhen und 2) deutlich einfacher sind. Ein solches Angebot ist unfair gegenüber Studierenden, die sich 3 Jahre mit einem Bachelor vorher auseinandersetzen mussten (gerade für B.Sc (Uni), an FHs sind die Anforderungen nicht ansatzweise hoch). Aber so wandelt sich Deutschland eben. Gibt ja bereits private FHs, die 120 Credits durch "Berufserfahrung" gutschreiben lassen. Da kann braucht auch der Maler nur noch 1 Semester studieren und kann direkt mit der Bachelorarbeit beginnen.

 

 

[DerLenny]

vor 7 Minuten schrieb Juggler95:

Genau das wird hier doch bemängelt. Ein Masterstudium, welches man ohne Wissen des Grundlagenstudiums absolvieren kann, weil die Inhalte 1) nicht auf akademischen Grundlagenwissen eines Bachelors beruhen und 2) deutlich einfacher sind.

Ist dem denn so?

[brotzeit]

In dem Video hieß es, dass das ein ganz normaler Master ist dem normalerweise die Bachelors studieren. Für die motivierten Techniker gäbe es einen Vorkurs mit einem Semester Länge. Also in diesem Master sitzen Bachelors und Techniker nebeneinander.

Bearbeitet 1. Oktober 2022 von brotzeit

[DerLenny]

Wird Mathe in dem Master benötigt?

[Gast]

Das erinnert mich ein wenig an die Debatte aus dem Medizinerforum vor einem Jahrzehnt, in der Wartesemestler gewütet / prophezeit hatten, dass nun alle Bäckermeister ihnen die Medizinstudienplätze wegnehmen werden 🙃.

 

Witzigerweise wirbt die zfh mit einem Zweitstudenten für den Studiengang. Na wer hätte Gedacht, dass ein ET-Master ein weiteres fachnahes Masterstudium schaffen würde 🙃.

[TheHumanHunter]

vor 10 Stunden schrieb Juggler95:

Gibt ja bereits private FHs, die 120 Credits durch "Berufserfahrung" gutschreiben lassen. Da kann braucht auch der Maler nur noch 1 Semester studieren und kann direkt mit der Bachelorarbeit beginnen.

Und das lässt eine private FH zu, deren Studiengang normalerweise im Schnitt 10k bis 14k kostet? Ist ja interessant.

 

Solche Anerkennungen von Modulen basieren im Übrigen nicht auf "reiner" Beurfserfahrung, sprich der alltäglichen Praxis. Diese ist meistens dann wichtig wenn es um die Zulassung zu einem Studium geht. Ähnlich dem Meistertitel. Anerkennungen basieren vielmehr darauf, was in der Theorie gelernt wurde, meist in der Berufsschule oder im Meisterlehrgang. Eben so wie man sich Module aus anderen Studiengängen sich dem aktuellen neu angefangenen Studiengang anerkennen lassen kann, z. B. bei einem Wechsel. So sollte das sein wenn mich nicht alles täuscht.

[brotzeit]

vor 35 Minuten schrieb TheHumanHunter:

So sollte das sein wenn mich nicht alles täuscht.

Es täuscht dich aber. Bei Ing. Studiengängen werden bis zu 70 Ects angerechnet. Pauschal, da prüft keiner irgendwas. Die Anrechnungen hängen nur vom Bundesland ab, allerdings unterrichten die Fachschulen unterschiedliche Inhalte für die gleichen Abschlüsse. Es gibt nämlich keinen einheitlichen Lehrplan.

Du glaubst tatsächlich, wenn pauschal angerechnet wird und jede Fachschule etwas anderes unterrichtet, dass hier irgendwas geprüft wird.

Wie soll das gehen?

https://www.akad-fernstudium.at/anrechnung-anerkennung/techniker-innen-anrechnung/

Bearbeitet 2. Oktober 2022 von brotzeit