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Promotion und Co.


stefhk3

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Ja, dem ist wohl so. Das kann ich wiederum nachvollziehen. Das höre ich auch immer wieder, Studium klingt eben besser als Lehre. Und bei der Promotion spielt das sicher eine Rolle. Ganz ohne Eitelkeit ist wohl niemand, aber wenn nur noch das die Motivation ist, ist es eben schlecht.

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vor einer Stunde schrieb lilienthal:

 

Ich würde an dieser Stelle gerne wissen, wer dieses "wir" ist und in welchem Bereich du eigentlich promoviert hast - ich frag mich nämlich, warum es so wichtig ist, festzustellen, wer das Recht zu promovieren hat und wer es besser lassen sollte, weil er kein "echter" Wissenschaftler ist.

"Wir" heisst, in diesem Forum. Und wichtig, ja mein, Gott, was ist schon wichtig. Ich finde halt, es ist ein diskussionswürdiger Missstand, und mir ist der psychologische Mechanismus nicht so ganz klar. Also warum nicht drüber diskutieren? Wird ja im Forum auch sonst über alles mögliche diskutiert.

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vor 57 Minuten schrieb Explorer:

Mir ist nicht richtig klar, was dein Problem ist.

Überhaupt keines. Ich finde es nur eine Situation, da genauso sehr oder wenig wie anderes eine Diskussion im Forum rechtfertigt. Deswegen habe ich auch einen neuen Thread aufgemacht.

Der Mechanismus oder wie ein Psychologe das nennen würde, findet sich in anderen Bereichen auch. Wir hatten in einem Unternehmen, in dem ich gearbeitet habe, einen Coach (nicht-Akademiker), der sich bevorzugt über Akademiker, vor allem Psychologen mokiert hat. Psychologen hätten alle keine Ahnung von Unternehmensführung (was eine unsinnige Kritik ist, schon weil es ja auch in dem Gebiet eine Spezialisierung gibt, warum soll ein Professor für, sagen wir, klinische Psychologie was von Unternehmensführung verstehen?). Dann hat er eines Tages einen Vortrag bei einem Maschinenbaulehrstuhl gehalten, seit dem Tag hat er bei jeder Gelegenheit erzählt, dass er ja auch "an der Uni arbeitet". Das ist da gleiche. Einesteils hält man nichts davon, schmückt sich aber selbst damit. Nicht sehr logisch, oder? So ähnlich ist es manchmal bei den potentiellen Doktoranden auch (damit meine ich niemanden bestimmten), fragt man nach wissenschaftlicher Arbeit, heisst es, alles akademischer Blödsinn, aber Doktor sein will man trotzdem.

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vor 9 Stunden schrieb stefhk3:

Wir" heisst, in diesem Forum.

 

Hm. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass "wir" hier Promotionen beurteilen.

 

Wenn man im Wissenschaftsbetrieb arbeitet, dann weiß man, dass man sich mit seinem eigenen Thema auskennt und in diesem Bereich (in gewissen Grenzen!) die Güte von Arbeiten anderer Fachleute beurteilen kann - aber ich muss zugeben, dass es in meinem eigenen Fachbereich Papers gibt, wo ich noch nicht einmal den Titel verstehe. Das liegt nicht daran, dass ich keine Ahnung habe, sondern dass die Dinge einfach sehr speziell geworden sind.

 

Es wäre mir daher etwas peinlich, wenn ich in einem öffentlichen, weitestgehend anonymen Forum auch noch fachfremde Promotionen zerreißen würde. ;-)

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Also, letzte Wortmeldung (verprochen): Wenn ausser mir keiner dabei ein komisches Gefühl hat, ist das auch eine Antwort und ich werde mir das hinter die Ohren stecken.

Wegen der Dissertation: Wir haben sie nicht bewertet, aber sie wurde in der Diskussion erwähnt und es war für mich eigentlich klar, dass sie bescheiden war. Ich glaube, bis zu einem gewissen Grad kann man das auch fachfremd beurteilen. Klar, die Theorien einer Pädagogik-Dissertation sind mir fremd, und ob das der Stand der Forschung ist, weiss ich nicht. Gleiches gilt bei einem Paper, ob z. B. die Gleichungen in einem Mikroökonomie-Paper korrekt sind, weiss ich nicht. Aber ich kann doch eine bestimmte, von mir aus oberflächliche, Ebene beurteilen. Wir sind uns doch z. B. wahrscheinlich einig, dass ein Abstract grob gesprochen das behandelte Problem, die Methodik und das Ergebnis zusammenfassen sollte. Die Gewichtungen ändern sich, klar, aber im wesentlichen braucht es das. Wenn nun in einem Abstract überhaupt keine Ergebnis genannt wird, sondern ausschliesslich eine Art Motivation gegeben wird und das ganze Abstract mehr eine Einleitung ist, dann ist was faul. Das kann ich in der Tat auch fachfremd beurteilen. Und wenn es schon an solchen Sachen scheitert, dann kann ich auch was über das Paper sagen.

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Ich finds eigentlich ganz erfrischend, wenn ein Thema nicht im Minutentakt beackert wird, sondern wie hier bisher ziemlich reflektiert beantwortet wird 😉

 

Du hast deine Sichtweise nachvollziehbar dargestellt, aber in die Position versetzen kann sich vllt. wirklich nur jemand, der ein klassisches Promotionsprogramm an einer Uni mit allem drum und dran absolviert hat und hier, verständlicherweise, die Leistung nicht durch irgendwelche Bescheisser verwässert sehen möchte.

 

Ansonsten sehe ich es wie @Vica und gehe erstmal im Positiven davon aus, dass jemand, der den Dr. hat, ihn mit einem gewissen Aufwand auch erarbeitet hat.

 

Ich begrüße auch prinzipiell Weiterbildungsangebote, die nicht geradlinigen Lebensläufen und -weisen, eine Alternative bieten. Das klingt jetzt furchtbar vereinfachend, ist aber nicht so gemeint.

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Die Diskussion erinnert mich etwas an den Blog von Hrn. Danisch, welches vor Jahren mal heiß diskutiert wurde. Die wurde letztendlich aufgrund wissenschaftlicher Mängel am KIT abgewiesen. Den ganzen Prozess mit Klagen etc hat er aber dokumentiert und es liest sich wie ein Krimi (siehe Link).

Wenn ich seine Doktorarbeit mit denen der heutigen Absolventen vergleiche, dann merke ich, wie das heutige Niveau abgenommen hat. Eine solche Arbeit würde heutzutage womöglich mit summa cumlaude abgenommen werden.

 

Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass es mit Geld deutlich leichter ist (aufgrund niedriger Anforderungen) einen akademischen Abschluss zu erreichen. Das fängt mit privater FH an und hört irgendwo beim Doktortitel in Bulgarien auf. Geld ist und bleibt Macht und ich denke, das ist auch jedem hier klar. Nur wird offensichtlich die Wahrheit verzerrt, indem man den Begriff "leichte Anforderung an Studierende" mit "besserer Flexibilität" und "bessere Durchlässigkeit" tituliert um offensichtlich seine Dissonanz zu verringern.

 

Wer kennt denn die Personen nicht, die es an der Uni verkacken und plötzlich an der FH mit einem 1er Schnitt rumlaufen. Vom anderen Fall habe ich noch nie gehört. 

 

Evtl. sieht man das in der Fernstudium-Bubble nicht so, aber ich habe beide Seiten gesehen (sowohl Universität als auch private FH) und weiß, wie groß der Unterschied ist. 

Bearbeitet von Juggler95
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Ich kenne ebenfalls Beides: an der WWU in Münster studiert, an privaten FHs unterrichten. Es ist keine Frage, welcher Abschluss der Schwierigere war, was die inhaltlichen Anforderungen betrifft. Nun sind die Bedingungen an Privatschulen oft ja noch anders als als Vollzeitstudent.

Das Ganze läuft nebenberuflich, ist explizit auf die Praxis ausgerichtet (so müssen FH-Professoren nicht habilitieren, aber eben mindestens den 5-jährigen hochschulexternen Praxisnachweis erbringen, was an der Uni nicht vonnöten ist) und daher vielleicht sogar zielführender als die oftmals im Konstrukt des akademischen Elfenbeinturms schwachsinnig überfrachteten universitären Curricular, vor allem zu Beginn des Bologna-Prozesses.

Mich erinnert der letzte Blogeintrag an meine eigene Studienzeit - da haben wir die ganzen Rankings und Reputationen und Schwierigkeitslevel verglichen. Nach etlichen Jahren Berufspraxis kam dann aber auch die natürliche Evolution dazu und die Erkenntnis, dass dies nicht zwingend wichtig ist. Zudem: an der Uni laufen genauso Profs rum die entweder brillant, oder eben nur mittelmäßig sind wie in jedem anderen Betrieb auch.  

 

Zur Monetarisierung der Bildung: Ein Doktorat an der Heriot Watt University kostet 30.000 Euro. Nun davon auszugehen, dass dies zu Lasten der Qualität ginge nur weil es sich um ein bezahltes Studium handelt, gilt natürlich nicht :-) Das Gegenteil dürfte der Fall sein.

Also gilt es wohl die Diskrepanz zwischen den von den Promotionsberatern verlangten Preisen und den Ist-Kosten eines Studiums an den entsprechenden Universitäten zu untersuchen, um evtl. eine ernsthafte Aussage zur Qualität machen zu können, wenn Geld und Anspruch korrelieren.

Meiner Meinung nach sieht es so aus: Es gibt sicherlich viele Fälle, wo Menschen die Doktorwürde vergeben wurde und das nicht astrein war. Vor allem in der Slowakei war das der Fall. Eine pauschale Aburteilung ist dennoch falsch. 

 

Bearbeitet von Unibit Doktorand
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vor 53 Minuten schrieb Juggler95:

Evtl. sieht man das in der Fernstudium-Bubble nicht so, aber ich habe beide Seiten gesehen (sowohl Universität als auch private FH) und weiß, wie groß der Unterschied ist. 

 

Wie ist es denn mit deiner eigenen Dissertations-Sammlung? Ist die der deutschen Uni inhaltlich mehr wert als die deiner osteuropäischen Hochschule (vermutlich auch privat)? Und wie ordnet sich hier das Ziel deiner dritten Highspeed-Promotion ein – was kann denn eine Dissertation wert sein, die in weniger als 12 Monaten entstehen soll? Mal vorausgesetzt, dass du dir das nicht alles ausgedacht hast.

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