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Ist ein Fernstudium leichter als Präsenzstudium? Ist ein Fernstudium geschenkt?


Sumelis

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Verallgemeinern lässt sich die Aussage "Fernstudium leichter als Präsenzstudium" wohl nicht, da wohl sehr viele Faktoren eine Rolle spielen werden. Aus dem MINT-Bereich habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass es gerade an Präsenzuniversitäten (ala Uni Stuttgart, KIT & RWTH Aachen) nunmal deutlich theoretischer und abstrakter zugeht als an privaten Fernstudienanbieter. 

 

Es gibt Personaler, die sehr gut differenzieren können und einordnen, wo jemand studiert hat und wie das Niveau dort war. Aber wenn man nicht vor hat, in eine renommierte Unternehmensberatung oder in einer der begehrten TOP DAX Konzern Trainees zu landen, dann ist es relativ egal, wo und wie man studiert hat. Oft hat man mit einem solchen Abschluss auch evtl. einen besseren Weg eingeschlagen (leichteres Studium, praxisnähe, man muss nicht umziehen...).

 

Ich für meinen Teil war bereits als Gastdozent an FHs (sowohl präsenz, hybrid als auch fern) und entscheide auch eher pro Präsenzuni. Meine Wahrnehmung bei anderen Kollegen ist ähnlich: Je höher in der Hierarchie, desto häufiger trifft man auf Personen von den Klischees: KIT, RWTH Aachen, LMU, Uni Mannheim... 

 

Ob nun aber ein Präsenzstudium schwerer ist als ein Fernstudium, lässt sich wohl nicht sagen. Könnte mir aber gut vorstellen, dass das Fernstudium in Hagen in Mathematik doch für die allermeisten schwerer ist als ein Präsenzstudium in Pflege an der FH Buxtehude.

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Dieses Thema "Ist ein Fernstudium leichter als Präsenzstudium?" dient meistens nur als folkloristischer Gesprächsanker, so meine These, mehr ist nicht dahinter. Das ist in der Allgemeinheit der Fragestellung begründet. Als Bestandteil des Rekrutings in Unternehmen kann das geschäftsschädigend sein, am Kaffeetisch weniger.

 

Ich studierte zwischen 2009 und 2016 in Hagen, kenne die Fragestellung aus anderen Foren, in denen ich damals unterwegs war und entwickelte diese These bereits seinerzeit aus meinen Beobachtungen dort. Beliebtes Thema, kommt aber nichts dabei heraus. Erfahrungsberichte aus erster Hand, die sich als solche zu erkennen geben, haben hingegen einen Mehrwert.

 

Ähnlich ist es mit Unterhaltungen zu Unirankings zur Lehre und Qualität des Absolventenoutputs,  die schon in meinem Erststudium in den 1990er Jahren geführt wurden. Schreckliche Folklore für jene, die sich nicht wissenschaftlich damit beschäftigen und dazu gehört ein Großteil der Bevölkerung inklusive Medien. Letztere als große Multiplikatoren eigener Unfähigkeit Wissenschaft nicht "adequat übersetzen" zu können mit besonders zerstörerischem Potential.

Bearbeitet von Ellipse
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Ich habe beide Studienmöglichkeiten kennenlernen können und bisher habe ich keine großen Unterschiede im Anspruch an die Qualität feststellen können. Lediglich der Anspruch an die Selbstorganisation war deutlich höher.

Von Recruitern, potenziellen Arbeitgebern, Ausbildungsinstituten und auch diversen Kliniken habe ich bisher zum Glück durchwegs nur positive Rückmeldungen erhalten - vor allem im Hinblick auf die Kompetenzen welche man im Fernstudium unter Beweis stellt

Aber das kann man sicherlich nicht verallgemeinern

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Es wurde glaube ich schon nahezu alles zu dem Thema gesagt, aber ich teile trotzdem gerne mal meine Erfahrungen dazu.

 

Über mich:

  • 3 Semester Präsenz-Mathematikstudium an einer Universität (abgebrochen)
  • 3 Semester Fern-Informatikstudium an der FH AKAD University (laufend)
  • 3 Jahre Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration + Elektrofachkraft ZQ (abgeschlossen)

Ich empfand/empfinde beide Studien rein inhaltlich relativ zum Studiengang gleichschwer, aber Mathematik and der Präsenz-Uni künstlich schwerer (und die Ausbildung am einfachsten). Das hat mehr Gründe als Präsenz Vs Online, aber fangen wir damit mal an:

 

Präsenz ist 'schwieriger' als Online, weil:

  • Fahrtwege (Zeit-/Energieverlust)
  • Fragmentierte und unflexible Unterrichtseinheiten (Zeit-/Energieverlust)

Uni ist 'schwieriger' als FH, weil:

  • Theoretischer (Praxis hilft beim Verständnis);
  • Forschungsorientiert (anstatt auf die Industrie, worauf die meisten Studis abzielen)

Mathe ist 'schwieriger' als Info, weil:

  • Mehr formale Beweise Vs Anwendung + mehr Auswendiglernen
  • Keine Vorkenntnisse bei Mathe Vs Mathestudium + FiSi Ausbildung vor Info

Ja, auch wenn ich versuche den Bias und die Vorkenntnisse gedanklich rauszurechnen waren die Mathemodule im Mathestudium eine ganze Stufe schwerer als Mathe im Infostudium. Aber dafür gibt es im Infostudium auch das ein oder andere Modul, das schwieriger war als alles, was ich ich im Mathestudium belegt habe (->FMI23). Man fragt sich jetzt, wie das sein kann, da ich das Mathestudium ja abgebrochen habe, aber durch das schwierigste Modul durchgekommen bin. Simpel: Zeitinvestment. Für Mathe hatte ich damals 2 Stunden pro Woche gelernt, für Info jetzt ganze 20(!) Stunden. Es gibt sogar noch weitere Punkte, die dafür sprechen würden, dass das Fernstudium schwieriger sein könnte. Beispielsweise ist es unglaublich schwer, richtige Lerngruppen zu finden, da alle ja komplett andere Lebensumstände und damit Zeitslots haben (v.a. natürlich bei Vollzeitarbeit und/oder Kindern) und man meist auf sich alleine gestellt ist.

Ein Punkt, der mir sonst noch einfällt, sind Klausuren. In der Theorie sollten die im Online-studium ja einfacher sein aus 2 Gründen: Multiple Choice und Schummeln. Das dachte ich anfangs auch bis ich erfuhr, dass ein BWL-Kollege von mir auch an einer Präsenz-Uni sehr viel Multiple Choice ausfüllen darf und wenn ich mich an mein damaliges Nebenfach Psychologie zurückerinnere - hier waren die Klausuren auch voll damit. Und ich denke ich spreche vielen Fernstudis aus der Seele, wenn ich mal behaupte, dass Schummeln online sehr viel schwieriger ist als vor Ort. Permanente Kamera, Audioaufnahme und extra-strenge Regeln (z.B. Hundebellen gilt als Täuschungsversuch) machen Schummlern das Leben nicht leicht.

 

Insgesamt schließe ich mich den meisten an und behaupte mal, den Schwierigkeitsgrad kann man pauschal nicht beurteilen. Es gibt einfach zu viele Faktoren wie konkrete Institution, Studiengang, Modulauswahl, Dozenten, aktueller Inhalt der Module, Ortschaft, Unvorhersehbares (corona), etc.. Alles was ich sagen kann, ist dass das Studium als Ganzes an meiner damaligen Präsenz-Uni schwieriger war als das Studium an der AKAD University - aber nicht wirklich vom Inhalt her. 

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vor 1 Stunde schrieb DerLenny:

Und ich würde hier einfach mal fragen wollen, ob eurer Meinung nach, so rein vom Bauchgefühl her, "schwerer" auch "besser" ist.

Besser für was oder wen?
 

Ich schreibe morgen eine Klausur und muss mir eine Menge banaler, oberflächlicher Dinge merken. Ich fühle mich sehr dumm, da das einfach nicht klappt. Das kann es ja aber nicht sein. Ich habe erst kürzlich einen IQ-Test mit über 130 abgeschlossen. Ganz ehrlich, diese Themen hier sind nicht schwer, aber ich bewundere alle Menschen, die sich den Kram merken, ohne verrückt zu werden. Es ist definitiv sehr gut, wenn man über solche Fähigkeiten verfügt. Ich würde mich so gerne jetzt an den PC setzen und mein Virus weiter programmieren. Und dann könnte ich Leuten davon erzählen und die loben mich dann wie schlau ich sei. Leider besteht das IT-Sicherheit-Modul aber daraus ISO-Nummern und so für eine Klausur auswendigzulernen. Vielleicht wäre es an dieser Stelle für mich besser, die Inhalte wären „schwer“, falls man unter „schwer“ komplexe technische Sachverhalte versteht. Gut ist es, den Abschluss mit guten Noten zu machen, oder? Dann muss das Studium nicht schwer sein.

 

Sorry, ich bin genervt gerade. Vielleicht liest man das. 
 

Prinzipiell jedenfalls zielt die Frage eigentlich auf die gleichen Themen wie oben ab. Wer beurteilt so etwas anhand welcher Kriterien? Und was hat man von der jeweiligen Meinung der Anderen?

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Zitat

Und ich würde hier einfach mal fragen wollen, ob eurer Meinung nach, so rein vom Bauchgefühl her, "schwerer" auch "besser" ist.

 

Wenn davon geredet oder geschrieben wird, dass ein Fernstudium (oder eine andere Weiterbildungsform) leichter sei, steckt wohl oft die Meinung dahinter, dass dort weniger und oberflächlicher gelernt würde. 

 

Gut ist ein Lernergebnis für mich dann, wenn es mir hilft, angestrebte Aufgaben (besser) zu bewältigen. Einen Job, ein Projekt, ein Hobby, oder vielleicht auch erstmal eine Bewerbung. 

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