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Vica

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Blogbeiträge von Vica

  1. Vica
    Bei schönstem Frühlingswetter (wie war das nochmal mit dem angeblichen Wintereinbruch?) fand er statt: Der zweite klinische Ausbildungsblock in Göttingen. Ok, eigentlich ist es ja der dritte, aber ich bin ja erst seit letztem Mal dabei  

    Dieses Mal hat es sich voll und ganz lohnt, sich morgens um 4 aus dem Bett zu quälen, um pro Tag zwei Fernreisen zu unternehmen. Warum, werdet ihr gleich erfahren. Der Einfachheit halber gliedere ich meinen Bericht ein wenig. 

    Zeitpunkt:
    Mittwoch bis Sonntag, jeweils 9.30 bis 17.00 Uhr, wobei sonntags natürlich minimal früher geschlossen wird, wegen der ganzen Abreisen.

    Kursteilnehmer:
    Ich glaube, wir waren insgesamt 26 oder 27 - eine hatte sich abgemeldet, daher weiß ich es nicht mehr ganz genau. Aber auf jeden Fall eine Zahl in diesem Bereich, also schon so groß oder klein wie ein Schul-Klassenzimmer  

    Themen:
    Es handelte sich ja um einen 5-Tage Block.
    Thema Tag 1-3: Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie bzw. Diagnostik. Hier ging es hauptsächlich um Leitlinien zur Diagnostik psychischer Störungen bei Kindern aber auch um typische Störungsbilder (z.B. Essstörungen). Hier konnten wir auch unsere Referate vortragen, die wir vorbereiten mussten. 
    Thema Tag 4-5: Psychotherapeutische Intervention bei Erwachsenen

    Dozenten:
    Es gab diesmal zwei Dozentinnen. Die Dozentin vom verkorksten Block davor ist nicht mehr tätig für die Hochschule. Die beiden, die das jetzt gemacht haben, waren zwei ziemlich interessante Persönlichkeiten. Die erste ist gerade erst von der Uni weg, hat den Master jetzt in der Tasche und hat ihr erstes Seminar gehalten. Ich fand es faszinierend, wie gut man das machen kann. Sie hat von Anfang an sehr klar kommuniziert, wie sie das Seminar gliedert, was uns erwartet und auch was sie erwartet. Auch hat sie uns aktiv mit eingebunden, so dass eine richtige Interaktion zustande kam. Sie hat sich auch ziemlich gut strukturiert und sich mittels Sticky Notes weitergeholfen, die sie am Morgen schon angebracht hatte.
    Die zweite ist Diplompsychologin und - obwohl sehr jung - schon routiniert im Vortragen, da sie an ihrer Uni wohl auch doziert. Sie hat auch die PP-Ausbildung hinter sich und konnte da wertvolle Tipps mit an die Hand geben. Auch bei Fragen zur Ausbildung bot sie sich an. Überhaupt eine tolle Persönlichkeit, aber dazu komme ich gleich.

    Ablauf:
    Seminar KiJu: Hier haben wir natürlich hauptsächlich Diagnostik-Leitlinien besprochen, konnten uns dazu auch Original-Fragebögen anschauen oder Testinventare ausprobieren und eben auch die Referate vortragen. Es gab Referate zu den Leitlinien und zu Störungsbildern. Ich war recht fasziniert, wie unterschiedlich kreativ die Leute diese gestaltet haben: Einige haben Items verteilt, die man z.B. bei selbstverletzendem Verhalten als Substitution nutzen kann (etwa Ammoniak-Ampullen zum dran schnüffeln, Vitaminbrausetabletten fürs Wasser, die man stattdessen auf der Zunge zergehen lässt usw.). Andere haben kleine Einspiel-Videos mit ihren von Autismus betroffenen Geschwistern verwendet oder waren per se eben Vortragetalente. 

    Seminar Psychotherapeutische Intervention bei Erwachsenen:  Hier hat die Dozentin viel zu ihren (wirklich außerordentlich guten) Folien erzählt und blieb dabei immer wieder ganz nah an der Praxis. Wir wurden stets um Meinungen gebeten und damit ständig eingebunden. Zwischendrin hat sie aber auch immer wieder Spiele zur Auflockerung gemacht, z.B. wie man eine Depressions-Gruppe erheitern kann - mit einem Spiel wie Obstsalat  etwa. Das machte Lust und Laune  Beim Thema Phobien und Intervention ging es ganz besonders zur Sache (damit könnt ihr euch wahrscheinlich den Beitragstitel erklären). Es ging um Patienten mit Angst vor Schaben - was würde man hier tun? Zunächst wurden uns Bilder von Schaben gezeigt, was ja noch ok ist. Videos von Schaben waren schon eine andere Nummer, aber auch noch erträglich für die meisten. Dann packte die Dozentin ohne Witz kleine Packungen mit je 2 echten Schaben aus dem Zoohandel aus. Jeder Gruppentisch bekam zwei Schaben. Wer mutig war, konnte sie selbst auspacken und die Konfrontationstherapie gleich bei sich selber testen  Fazit: Leichter als gedacht. Das fanden alle so genial - sicher noch ein Anekdötchen für die Enkel  

    Anreise, Unterkunft?
    Die meisten waren natürlich in Hotels untergebracht, nur wenige hatten die Möglichkeit, mit Auto oder Bahn anzureisen. Wir haben Leute aus Italien, Abu Dhabi oder - huiii - Australien! Beliebt in Göttingen ist das Box Hotel direkt unter der PFH ab 25€ die Nacht. Die anderen waren überwiegend im Hotel Rennschuh untergebracht, welches so ca. 2 km von der PFH entfernt liegt. 

    Bahn-Chaos?
    Ich hatte ja täglich meine 2 Fernreisen, 250 km hin und zurück. Das geht insgesamt mit 5-6 Zügen, je nach Verbindung. Ich hab gar nicht mehr geschaut, wie genau ich fahren muss. Meistens bin ich einfach nur bis Hannover gefahren und hab mir da den nächsten Zug gesucht, der in meine Richtung fuhr. Irgendwas geht da immer - hat ganz wunderbar funktioniert. Die Bahn-APP ist da euer Freund. War aber auch nur möglich, weil ich ein ICE-Wochenticket hatte und dadurch freie Zugbindung. Für die 2.Klasse kostet es 230 €. 
    Das hat an allen Tagen wie gesagt vorbildlich funktioniert. Nur am Samstag stellte sich ein Totalchaos ein: Hier hieß es nämlich um 5:52 am Bahnhof mal eben, dass mein Zug heute entfalle. Rechne sich meistens nicht, weil zu wenige mitfahren meinte ein Mitarbeiter dort (hallo, geht's noch??). Leider gab es auch keinen Ersatz oder irgendwas, was mich zu meinem Bahnhof für den zweiten Zug hätte bringen können. So gammelte ich über 1 Stunde bei McCafé herum und wartete auf einen Zug nach Osnabrück, von wo aus ich es wenigstens nach Hannover schaffen kann (= 30 Minuten nach Göttingen). 
    In Osnabrück erwischte ich auch rechtzeitig den Anschlusszug. Aber während ich drin saß, kam die Meldung, dass ein so genannter "Notarzteinsatz am Gleis" (der Bahn-Code für Suizid) sich ereignet hatte. Ganze 38 Minuten Verspätung waren durch das tragische Ereignis angesetzt, aber es führte dazu, dass der Bahnverkehr in der Region zunächst komplett implodierte. Fast 2 Stunden zu spät saß ich im Seminar. War aber kein Problem. 

    Blödeste Idee ever:
    Diesmal hab ich kein Meal Prep gemacht, weil ich mich in Göttingen selbst versorgen wollte. Mit dem Eregebnis, dass ich nun arm und 2,5 kg dicker geworden bis. Nächstes Mal also wieder vorbereiten  

    Auch noch gut zu wissen:
    - 2 mutige Studis haben ihren Weg bis zum Präsidenten der Hochschule gemacht, um mit ihm in unserem NAmen über die verkorkste Seminarsituation von dem Block davor zu reden. 
    - Der war wohl menschlich total toll und hatte Einsicht
    - Es wird nun finanzielle Entschädigung geben, weil die Leistung in dem Sinne nicht erbracht worden war. Sieht so aus, dass das nächste Seminar also nichts extra kostet. Finde ich super so. 
    - Der Prüfungsstoff wird sich nur auf die Fernlehrbriefe beziehen, die uns zum Thema Klinische noch bereit gestellt wurden, denn die Folien der Dozentin sind fehlerhaft, lückenhaft und zum Teil auch einfach nur Copy+Paste gewesen.  
    - Es sind nicht nur eine Hand voll zur PP-Ausbildung zugelassen, sondern sogar zur Doppel-Approbation (Als KJP und PP -> Bundesländer: Niedersachsen + Baden Württemberg)


    So, nun ist es doch eine Wall of Text geworden. 
    Ich vergebe eine 1,00 in der Zufriedensheitsskala und freue mich auf das nächste Seminar im Juli.  

    Feature Foto: pexels.com 
     
     
  2. Vica
    Stand die Woche während der Arbeit tatsächlich jemand spontan aus der Familie vor meiner Türe, mit dem ich wirklich nicht gerechnet habe. Der auch weiß, dass ich zu der Zeit nicht zur Verfügung stehe. Er gehört zur Seite meines Mannes und eigentlich auch zum engsten Kreis - theoretisch zumindest. Zum Fernstudium hat er so die übliche Meinung, das ist ja Heftelesen im Bett. Auch so: wirklich auf einer Linie sind wir nicht. Ist auch ein Generationsproblem, finde ich - seine Vorstellungen von Fleiß und Leistung kommen aus der Adenauerzeit. Frauen bekommen höchstens mal Lob für gut gemachte Wäsche. Ich finde da einfach keinen gemeinsamen Zweig. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass wir in 20 Jahren jemals ein persönliches Gespräch gehabt hätten. Ist ja nicht schlimm.

    Nun bin ich allerdings gegen nichts so allergisch wie gegen Spontanbesuche. Normalerweise stelle ich mich tot, wenn es an der Tür klingelt und ich niemanden erwarte. Diesmal hingegen war ich etwas zu vorfreudig auf das Erscheinen des DHLs gewesen, der mir noch 2 spannende Bücher zum Thema Narzissmus in der Psychologie bringen sollte. Normalerweise erscheinen die Fahrer auch so etwa in diesem Zeitrahmen. Tja, einmal nicht genau hingesehen und wie heißt es da in einem bekannten Hit von EAV? Ist erst die Tür auf, dann ist's zu spät...

    Tja, wie kommt besagter Verwandter ausgerechnet auf mich? Unsere Beziehung ist, nun ja, ein wenig problematisch. Die Erklärung ist schnell gefunden.,, Bin zwischen 2 beruflichen Terminen und hab gerade Langeweile. " Da wolle er mal schauen, was die Hausfrau und Mutter so macht. (Klar, wenn's nicht mehr anders geht, schaut man mal, was die Resterampe macht 😆)
    Vielleicht nen Kaffee trinken zusammen? (Er weiß vom Studium, den aktuellen Campuspräsenzen, Kinderbetreuung + Redaktionsjob und auch dem Zeitproblem dadurch. Ihm ist ebenfalls bekannt, dass ich morgens Home Office mache. So auch jetzt. Ich bereite zur Zeit die Präsentation für das klinische Seminar vor. Bevor ich Nachwuchs Nr.1 aus dem Kindergarten abhole, wollte ich noch 1 Stunde Klausurvorbereitung machen) 
    Andere Familienmitglied, die auf der Arbeit sind, würde man ja auch nicht besuchen oder zum Kaffee abholen. 

    Ich überlege mal für mich und entdecke: Tatsächlich gab es solche Dinger in den letzten Monaten häufiger (nur gemessen am Leuten, die wissen, was ich tue). 
    Was mir so während der Arbeitszeit passiert:
    - Freunde rufen an und fragen, ob ich heute mit auf Fest Hinz oder Veranstaltung Kunz gehe
    - Andere Mütter in Elternzeit schicken WA-Nachrichten, ob ich vielleicht Lust hätte, auf den Spielplatz zu kommen?
    - Der Kindergarten ruft an, ob ich das Kind wegen Kleinigkeiten abholen könnte (zu müde/gelangweilt/Personalnotstand etc.). Darauf angesprochen, dass er sich an seinen Betreuungsvertrag halten soll, rudert er in der Regel schnell zurück, fragt dann aber, ob ich dafür heute Nachmittag vielleicht im Bastelverein mitmachen könnte, auch wenn ich ja nicht Mitglied sei, aber es werden dringend neue Fensterbilder gebraucht. Wenn nicht heute, dann auch gerne an einem anderen Tag... 
    - Alle Jubeljahre auch mal so ein Spontanbesuch. 
     
    Sicher: Zum Feierabend oder am Wochenende ist das angenehm und toll. Aber:
    Ich finde es schade, dass keiner die von mir festgelegten Bürozeiten akzeptieren kann -einige haben es sogar schriftlich. 

    Scheint so, als hätten die Leute bei mir weniger ein Problem mit dem Fernstudium per se oder dessen Akzeptranz, sondern damit, daß Home Office als echte Arbeit zu definieren, die man auch respektieren muss. Obwohl ich die Zeiten immer wieder kommuniziere. Da alle meine Tätigkeiten inklusive der Redaktionsarbeit im Home Office erledigt werden, scheint meine Wirkung nach außen verzerrt zu sein. Zu Hause = Zeit. Fataler Trugschluss. 

    Sieht so aus, als müsste ich demnächst mal an der Außenwirkung arbeiten.
    Ein erster Schritt sind automatisierte Rückmeldungen meines Smartphones, bei Anrufen und Benachrichtigungen zurück zu melden, dass der "Teilnehmer keine Zeit" hat. Nur während der Bürozeit versteht sich. 
    Leute immer wieder hinweisen tue ich schon - was diese aber nicht aufhält. 
    Vielleicht fehlt mir noch ein "Bitte nicht stören" - Schild an der Wohnungstüre.

    Und der Verwandte?
    Der hat sich korrigiert: ,,Okay, du bist also offenbar nur nebenberuflich Hausfrau und Mutter!"  (😒)
    Trotz Hinweisen, dass ich dringend arbeiten muss, hat er sich von selbst in mein Wohnzimmer eingeladen und einen Espresso abgestaubt. 
    Ob da ein schönes Café nicht spannender gewesen wäre? Ich persönlich hätte das so empfunden. Bin aber auch noch nie auf die Idee gekommen, mich bei Freunden oder Bekannten aufzudrängen. Ich wurde beim Anrufen auch schon weggedrückt und verstehe das absolut. 

    LG
     
    Edit:
    Bevor ihr euch Sorgen macht: Dem Verwandten hat es hier sehr gut gefallen. Er will sogar bald schon wieder kommen und hat bereits definiert, dass er nicht störe - und darum halte er eine Anmeldung auch für unnötig. Vielleicht schenke ich mir ein Bürozeiten-Schild zu Ostern. 

    Feature Foto: pexels.com 

     
  3. Vica
    Das war wohl nichts mit dem Frühling, schade - hätte mir definitiv schöneres Reisewetter gewünscht. Morgen ist es nämlich schon wieder so weit und die zweite (von vier) Präsenzwochen in klinischer Psychologie steht vor der Tür. Das heißt natürlich wieder: Klarmachen zur ,,Weltreise", denn es gilt wieder: Morgens hin, abends zurück Oder, wie der Bahnangestellte am Schalter meinte: ,,Wer macht denn sowas??!" 
    Ich habe wieder ein ICE-Wochenticket für 230€ genommen, damit ist die Fahrt immer flexibel, jeder Zug ist möglich. Letztes Mal hatte mir das enorm viel gebracht. 
    Die Zugverbindungen haben sich diesmal ein wenig verändert. Die recht angenehme Hinfahrt wird gleich bleiben wie letztes Mal. Mein Zug geht um 6:10 und um 9:10 soll ich dann in Göttingen stehen. Die Rückfahrt hingegen wird einfacher für mich. Diesmal gibt's sogar eine Direktverbindung (wo kommt die denn jetzt her?). Nur der Samstag wird vergleichsweise hart: Ich müsste früh abhauen und komme spät an, da anderer Zug. Mal schauen. 

    In meinem Rucksack befindet sich diesmal nichts Nennenswertes außer Laptop, ein paar Müsliriegeln gegen Unterzuckerung und der übliche Grüntee, abgefüllt in eine Mineralwasserflasche. Hatte keine Muße, groß vorzukochen - das letzte Mal hat gezeigt, dass man mit den anderen dann doch irgendwie im Vapiano oder Burgerrestaurant landet

    Der Wecker klingelt um 4 Uhr. Möge der frühe Vogel mit mir sein. Und Kachelmann - diese Woche soll noch hässlich werden. Das kann mir natürlich egal sein, weil wir die Veranstaltung ja nicht draußen auf der Wiese halten und ich ja auch nicht gerade auf dem Zugdach reise, aber ich habe Bedenken, dass die Bahn eventuell empfindlich sein könnte, wenn es Frost gibt. Ansonsten freue ich mich wieder auf neue Eindrücke, Erlebnisse und die Kollegen. Hoffe auch, dass ich die Energie habe, das durchzuziehen. Momentan würde ich glatt sagen: Eher nicht, denn ich fühle mich wie ein Siebenschläfer. Starke Affinität zur Couch und Schokoladenpackungen. Letztes Mal hatte ich dann aber noch ungeahnte Kraftreserven. 

    Die Planung sieht so aus:

    Mittwoch + Donnerstag: Kinder- und Jugendlichenpsychologie, Referate in Diagnostik und Störungsfeldern mit Thementischen. Tja, das heißt natürlich, erstmal Vortrag halten. Fachfragen sollen wir auch beantworten - dabei sind wir gar keine Profis Hoffentlich ist das machbar. Power Point Präsi ist am Start. 

    Freitag, Samstag, Sonntag: Erwachsenenpsychotherapie mit Interventionsmethoden, andere Dozentin als Mittwoch und Donnerstag.

    Inklusive ist auch noch eine Klärung, wie wir bezüglich das verkorksten ersten Seminars entlastet werden sollen. 

    So recht vorstellen kann ich mir das noch nicht Aber wenn die Woche geschafft ist, ist die Hälfte der Präsenzzeit schon rum. Hammer!

    LG


    Feature Foto: pexels.com 
  4. Vica
    Power Point Präsentation sind so Wölfe im Schafspelz, was den Aufwand angeht, finde ich - das sieht alles so einfach aus, aber gerade wenn man Probleme hat, sich kurz zu fassen, eine echte Herausforderung, was man wirklich unterbringen will.  

    Nach tagelanger Kleinarbeit habe ich es geschafft, meinen Teil der Präsentation für das klinische Seminar fertigzustellen  Es geht um ein diagnostisches Thema aus dem Kinder- und Jugendbereich. Ich hätte ein Störungsbild interessanter gefunden als ein Testverfahren, aber es gab nur eine sehr begrenzte Themenauswahl. Man durfte zwar selbst etwas vorschlagen, aber meine Idee (über PTBS bei Kindern und Jugendlichen) wurde abgelehnt, da nicht prüfungsrelevant. 

    Die PP-Präsentation sollte in Gruppenarbeit gemacht werden, was natürlich heißt: Absprechen über What's App  Hat erstaunlich gut funktioniert. Ich fand es aber im Endeffekt schwerer als gedacht, ganz wenige Punkte auf die Folien zu bringen. 

    Irritiert bin ich immer noch davon, dass die zwei KJP-Tage im Seminar nur daraus bestehen werden, dass alle ihre Präsentationen vortragen sollen. Die dann wiederum als Prüfungsvorbereitung dienen sollen. Bisher kann sich das keiner so richtig vorstellen. Selbst wenn keine groben Schnitzer in den Folien drin sein sollten, frage ich mich doch, ob man auch wirklich prüfungsrelevante Dinge abgebildet hat. In der Regel kann man sowas ja nur, wenn man die Klausur vorher kennt bzw. weiß, welche Fragen man so rein nimmt  Das Ding ist ja auch: Niemand ist bisher Experte auf diesem Gebiet, und da wir nicht nur vortragen, sondern auch Fachfragen klären sollen, bin ich mal gespannt, ob das wirklich so hinhaut. 
    Vielleicht bin ich auch misstrauisch nach dem verkorksten Seminar davor, aber bisher kann sich keiner, mit dem ich gesprochen habe, wirklich genau vorstellen, wie das aussehen soll. Ein bisschen kommt es schon so rüber, als sollen wir uns um uns selbst kümmern und den Dozenten-Job selbst machen - hätte man da ja nicht mal in Präsenz machen können. Ich hoffe nur, dass wir etwas produzieren, was uns dann im Endeffekt wirklich weiterhilft.  

    Welche Art Seminar wäre mir lieber gewesen?
    Ich mag es ganz klassisch: Einen charismatischen Dozenten, der/die das Thema anschaulich rüberbringt, die Folien höchstens als Unterstützung einblendet, Anekdötchen hat und auch mal zwischendrin kleine Aktivphasen einbaut. Man hat die Zeit, sich Notizen zu machen und kann selbst lebhafte Diskussionsbeiträge mitbringen. So in etwa wie bei den wirklich tollen Kommunikationsseminar im letzten Jahr. Wäre das Seminar so aufgebaut, würde ich jetzt entspannter hinfahren  

    Aber mal sehen.
    Bei mir ist es häufig so: Hab ich Zweifel, macht es mir meistens unerwartet viel Spaß. Vielleicht übe ich den Ablauf auch mal ein, bin ja auch kein Vortragsweltmeister. Immerhin haben meine bessere Hälfte, die Schwiegereltern, Eltern und meine beste Freundin ein ungewöhnliches Interesse an dem Thema bekundet. Das ist ja eigentlich auch ein gutes Zeichen. 

    LG

     
  5. Vica
    Mittlerweile ist wieder viel Bewegung in den klinischen Schwerpunkt gekommen. Ich halte fest:
     
    Zur Sache mit dem verkorksten Seminar gab es von der Hochschule recht schnell Rückmeldung, dass man bezüglich einer Entschädigung an einer zufriedenstellenden Lösung für alle arbeite. Kann ich persönlich mit leben, zumal erschwerend hinzu kommt, dass der betreuende Prof des Fachgebiets noch bis Mitte des Monats im Ausland ist. Trotzdem hat er sich schon gemeldet und ist da ebenfalls auf unserer Seite. Wie schon berichtet, hatten wir überraschenderweise ja eine sehr unvorbereitete und auch vom Stoff her unkundige Dozentin - das ist natürlich auch für die Hochschule ein Novum, zumal sie an einem der führenden Lehrstühle für KJP promoviert hat. Nun ist das Problem, dass sich die Prüfung auf die von ihr erstellten Folien (und natürlich das Seminar, welches sie aber nicht halten konnte) beziehen. Auch die Folien selbst taugen nicht so viel, darum hat der Prof noch zwei FLBs und Exkurse zu KJP verteilt, die die Folien ergänzen sollen. 
      Die Klausur zum verkorksten Seminar kann man ab Ende April schreiben. Ich habe mich auch angemeldet. 
      Der nächste Präsenz-Block steht vor der Tür, Ende März geht's los. 
      Der wird interessant: Zwei Tage KJP, drei Tage Erwachsenen-Störungen. Zwei (andere) Dozenten. Die 2 Tage KJP bestehen aus Referaten, die wir zu Hause in Gruppenarbeit schon einmal vorbereiten und dann an den 2 Tagen selbst vortragen sollen. Die Dozentin hat sich schon lange im Voraus gemeldet und Themenlisten sowie einiges an Literatur verteilt. Ich fand (wie einige andere auch) alle Themen nicht sooo spannend (überwiegend Leitlinien, verschiedene Tests und nur die Standard-Störungen), aber es ist okay (ich hab ein diagnostisches Thema, was mir nicht so gefällt, ich bin eher ein Störungs-Typ, doch Diagnostik hat mir bisher auch immer irgendwie Glück gebracht). Die Inhalte der Referate sind prüfungsrelevant und dienen als Prüfungsvorbereitung einen selbst und auch die anderen im Kurs. Hier habe ich, wie einige andere auch, noch ein paar Fragezeichen... welche Rolle hat dann wohl die Dozentin, wenn 2 Tage lang lediglich von Gruppenteilnehmern vorgetragen wird? Was ist, wenn man sich mit den Referaten so verhaut, dass man Punkte auflistet, die am Ende in der Prüfung nicht abgedeckt sind? (Wir kennen die Klausur ja nicht). Ganz schön viel Verantwortung und ich weiß nicht, ob man dieser gerecht werden kann. Ungeachtet dessen mache ich ganz gerne solche PP-Präsentationen. Auch wenn ich es schade finde, dass es nur 10 bis 15 Folien für 45 Minuten Vortrag sein sollen. 
      In der Mail zur Seminar-Anmeldung stand so salopp drin, dass man einen Laptop mitbringen möge. Leicht gesagt, wenn man keinen hat und schon wegen der Seminar (300€) und Zugkosten (+250€) sowie der Kosten vom Seminar + Anreise, welche lediglich ein paar Wochen vorher waren (=ca 600€) so abgebrannt ist, dass man es jetzt sicherlich nicht so locker sitzen hat. Sicher, als mobiler Psychologe braucht man eigentlich einen und bei uns ist schon lange einer überfällig. Fazit: Ein paar liebe Familienmitglieder haben zusammen gelegt zwecks Anschaffung eines neuen Notebooks, sogar solche, zu denen ich fast gar keinen Kontakt habe. Die wollen zwar nichts zurück haben, aber ich habe allen versichert, dass sie das wieder bekommen. Solche Aktionen rühren mich, aber gleichzeitig fühlt sich das so doof an, Verwandte anzupumpen 
      Nun ja, dazwischen freue ich mich jetzt einfach auf das nächste Seminar. :-)   
     
    LG

    Feature Foto: pexels.com
  6. Vica
    Dass wir Fernstudenten sind, hat ja in der Regel seine Gründe. Die meisten können nur so den Spagat zwischen Alltag und Wissenschaft schlagen. An der PFH hatte ich mich ursprünglich wegen des klinischen Schwerpunktes im Fernstudium angemeldet, der dann aber überraschend zurückgesetzt wurde. Früh wurde dann bekannt, dass es den klinischen Schwerpunkt als Campusvariante geben wird und wir, zu gewissen Bedingungen (da zulassungsbeschränkt) an diesem teilnehmen können. So eine wirkliche Wahl hatte ich nicht direkt: Kein klinischer Schwerpunkt = keine Möglichkeit, Psychotherapeut in Ausbildung (PiA) zu werden, wozu ja auch der KJP zählt (die Kinder-/Jugend-Variante). Darum war mir schon klar, dass ich auf jeden Fall bei den klinischen Blöcken für den Master-Schwerpunkt dabei sein will. Das Problemchen an der Sache ist natürlich, dass 1 ganze Woche vor Ort (in Göttingen) sein muss. 

    Wie aber macht man das in Elternzeit, 2 kleinen Kindern und einem kleinen Job (der natürlich genau dann Anwesenheit erfordert, wenn das Blockseminar losgeht?) Vielleicht für alle, die sich eine ähnliche Frage stellen. 

    Ich hatte mich schon relativ früh ganz bewusst für das tägliche Pendeln entschieden, bin also nicht vor Ort geblieben. Der Gedanke war, rechtzeitig zu Hause zu sein um noch ein bisschen Familienzeit einzurichten. Göttingen ist 250 km weit weg und bedarf auf dem Hin- und Rückweg leider genau 6 Zügen - klingt erstmal abturnend und sehr unsicher, war es aber im Endeffekt gar nicht. 

    Zunächst mal musste folgendes abgeklärt werden:
    - Mein Mann musste Urlaub nehmen. Zum Glück waren das nur 3 Tage, weil 2 Tage ja über das Wochenende gingen. Damit war die Kinderbetreuung geregelt. Wenn er keinen Urlaub bekommen hätte? Das wäre schon kniffeliger geworden, weil wir auf kein Großelternpaar zurückgreifen können. Es gibt aber bei meinem Mann an der Arbeitsstelle eine Betriebskita, die auch externe Kinder betreut, wenn es sich um solche Notfälle handelt. 
    - Für die Redaktionssitzung am Arbeitsplatz, zu der ich hätte erscheinen müssen, konnte ich jemand anderes schicken, der dann für mich entsprechende Artikel-Ideen aufschrieb/an Land fischte. Das war abgeklärt und gar kein Problem. 
    - Wie will man die Reise antreten? Für mich ist Zug immer noch das effizienteste Mittel. 

    Der Reiseweg sah so aus:
    - Der Wecker klingelt um 4:30 - das heißt: Schlafen gehen um spätestens 9. 
    - Mit dem Bus um 5:40 zum Bahnhof fahren (am letzten Tag, dem Sonntag, musste ich da allerdings hinlaufen) 
    - Um 6:10 fährt der erste Zug nach Hamm
    - Um 6:40 der zweite Zug nach Hannover
    - Um 8:35 der dritte nach Göttingen, wo er um 9:10 eintrifft
    - Um 9:30 startete das Seminar 
    - Um 16:40 musste ich wieder den Zug nach Hannover nehmen 
    - Dort um 17:16 in den zweiten Zug umsteigen. Um 18:50 traf dieser in Hamm ein. An dieser Stelle wurde es stets kniffelig, weil da nur 4 Minuten Umstiegszeit waren. 
    - Um 18:54 fuhr der letzte Zug nach Münster und kam dort um 19:22 an. Mit dem Bus ging es wieder nach Hause. 

    Das klingt stressiger, als es ist. Eigentlich war ich nur 1-2 mal in einer Situation, bei der es echt knapp zu werden schien, aber es reichte immer. Ich fand es interessanterweise gar nicht schlimm, so viel Zug zu fahren und dauernd zu wechseln - eher mal ganz interessant. Es ist echt mal eine andere Erfahrung, zu reisen und verschiedene Leute dabei zu beobachten. 

    Ausrüstung:
    - Bahn-App, sehr wichtig. So konnte ich mir immer die Züge so zusammenstellen, wie es mir passte. Nützlich, wenn das Seminar früher fertig war. Ich brauchte sie nur für die Rückfahrt. 
    - Ein ICE-Wochenticket trug wesentlich zu meiner Entspannung bei, denn damit hatte ich komplett freie Zugwahl. Für die 2.Klasse kostet es 220€. Sitze waren mehr als ausreichend vorhanden, ich glaube, der vollste Tag war der Freitag, wo ich 1x eine Weile stehen musste. Einmal durfte ich auch in die erste Klasse, weil die zweite vollbesetzt war und in der ersten nichts mehr reserviert. 

    Energielevel:
    Ich hätte eher erwartet, dass ich vielleicht gerädert und total kaputt sein würde, gar nicht mehr aufnahmefähig. Zumal ich in meinem Eltern-Alltag eigentlich konstant Schlafmangel vor mir herschiebe und oft das Gefühl habe, dass der Schlaf nicht ausreicht. Wo sollte da die Energie für so eine Reise herkommen?
    Komischerweise war ich an diesen Tagen sehr viel wacher und energiegeladener als sonst. Als wäre man quasi in eine Art Superhelden-Modus geschaltet. Die Energie blieb beständig. Hätte ich nie erwartet. 
    Auch meine Gruppenkollegen merkten das und sahen sich inspiriert, die Reise nächstes Mal auch so durchzuziehen. 
    Ich empfand es als großes Geschenk, zu Hause noch ein bisschen Familienzeit zu haben. 

    Sänk ju vor trävälling wiz Deutsche Bahn 
    Also ich muss sagen: So ein höfliches Team von der DB habe ich lange nicht mehr erlebt. Freundliche Zugbegleiter, Zugführer, die Witzchen machten. Verspätungen gab es, teilweise auch +70 Minuten. Aber ich war zum Glück nie betroffen, was natürlich Glück sein kann. Zumindest nehme ich 5-10 Minuten nicht so ernst. Mit der freien Zugwahl kann man aber auch schnell umplanen und einfach einen anderen Zug nehmen, wenn es hart auf hart kommt.

     Kaputt/falsch war trotzdem jeden Tag etwas anderes :-) Ich habe mir mal die Mühe gemacht, für alle meine 30 Züge zu notieren, was so schief lag:

    Tag 1:
    Zug 1: Alle Toiletten im Zug ausgefallen 
    Zug 2: Reservierungsanzeigen ausgefallen. Alle Passagiere ohne Reservierung müssen in Wagen 2. Na toll, ich bin in der 10.
    Zug 3: Zug kann nicht losfahren, weil hinteres Wagenteil noch nicht da ist. 
    Zug 4: "Notarzteinsatz am Gleis" :-( Nr.1
    Zug 5: ICE fährt fast 1 Stunde mit ca. 88 km/h, Oberleitung kaputt. Ob ich mal frage, ob ich mit dem Fahrrad vorausfahre und ziehe? Wollte ja eh auch Sportpsychologie dazu wählen, und vielleicht klappt's dann ja noch mit der Bikinifigur??
    Zug 6: Fährt fast Schritttempo, denn der Zug davor kommt nicht in die Pötte. 

    Tag 2:
    Zug 1: Anderes Gleis, Zug hält auf der 10 statt der 1, 1 Minute vorher mitgeteilt.  
    Zug 2: Notbremse wird vom Zugbegleiter auf Gleis gezogen, denn in Wagen 5 steht die Tür sperrangelweit auf und das Kommunikationssystem ist ausgefallen, er kann nicht mit dem Zugführer kommunizieren, ans Handy geht er wohl auch nicht.  
    Zug 3: "Notarzteinsatz am Gleis" in Hannover, Nr.2 :-(
    Zug 4: +16 Minuten Verspätung - holt er aber mit krassem Affenzahn innerhalb von 30 Minuten auf
    Zug 5: Der Zug schleicht 1 Stunde lang, Oberleitung angeblich beschädigt. 
    Zug 6: 24 Sekunden Umstiegszeit. Sportlich!   

    Tag 3:
    Zug 1: Alle Anzeigetafeln am Bahnhof fallen aus, inklusive Lautsprecher. Mal hoffen, dass man richtig steht und der Zug nicht wieder woanders abfährt. 
    Zug 2: Reservierungsanzeigen ausgefallen. Sitz mal wieder unsicher! 
    Zug 3: Notarzteinsatz am Gleis in Hannover :-( Nr.3  Ganz schlimme Sache in Hannover, totales Chaos. Folgezug wartet.
    Zug 4: Reservierungsanzeige kaputt, Lautsprecher im Zug funktionieren nicht, WLAN haut nicht hin. 
    Zug 5: Die App jagt mir riesen Angst ein mit "Strecke gesperrt" +70 Minuten...nehme lieber mal was anderes. 
    Zug 6: Anderes Gleis. Glück gehabt, es ist gegenüber!  

    Tag 4: 
    Zug 1: Zug hat von außen falsche Anzeige, Anzeigetafel am Bahnhof auch falsch. Sehr irritierend. Da muss man sich also wohl auf seine Intuition verlassen...
    Zug 2: Die Frau mit dem Kaffeewagen kommt einfach nicht. Hatte mich auf meinen überteuerten, aber guten Bordkaffee gefreut. Pah. 
    Zug 3: Klar, wenn ich mal so dringend muss, dass ich die Bahntoilette benutzen muss, sind alle "defekt". 
    Zug 4: Zug kann nicht geteilt werden. Super ärgerlich für andere Reisende. Ich bin zum Glück nicht betroffen. 
    Zug 5: Reservierungsanzeige kaputt - wird aber alles erstaunlich diplomatisch gelöst.
    Zug 6: Wegen unerwarteten Krankheitsfällen Personalmangel und damit kein Service. Na ja!

    Tag 5:
    Zug 1: Ist früher als gedacht bei den einzelnen Haltestellen, schafft es aber in der Summe trotzdem, zu spät zu sein!
    Zug 2: Kommt mit 15 Minuten Verspätung, schiebt aber im Anschluss so einen Affenzahn, dass ich fast im Sitz klebe und am Ende nur noch 2 Minuten Verspätung draus geworden sind. 
    Zug 3: Lautsprecher im Zug kaputt, Servicemitarbeiter gehen von Wagen zu Wagen, um alles durchzurufen. 
    Zug 4: Ich bin früher fertig und nehme einen Zug, der 70!!Minuten Verspätung hat - für mich ist er trotzdem früher da, als mein regulärer.
    Zug 5: Oberleitungsschaden, langsame Fahrt. Kann nicht in Wuppertal halten wegen eines Erdrutsches(!!) und will nun eine komplett andere Strecke fahren. Zum Glück erst nach meiner Haltestelle.
    Zug 6: Abgesehen davon, dass hier nur genervte Leute unterwegs zu sein scheinen, ist hier tatsächlich kein Vorfall zu verzeichnen :-) 

    LG

    Feature Foto: Pexel.com

     
  7. Vica
    Gute Zeiten, schlechte Zeiten – das dürfte das Motto des (für mich) ersten Ausbildungsblocks in klinischer Psychologie am besten beschreiben, der am Mittwoch losging und am Sonntag zu Ende war :-) Es gab für mich einige erfreuliche und auch einige eher nicht so tolle Dinge.

    Fangen wir mit den guten Dingen an.
    Die Leute im Kurs sind wirklich super. Jeder, wirklich jeder, hat interessante Geschichten aus seinem psychologischen Alltag und es ist sehr inspirierend zu hören, wie die Leute sich bisher so durchgeschlagen haben. Eine hatte zeitgleich sogar Kolloquium ihrer Master-Arbeit und musste für die Prüfung mal 30 Minuten raus aus dem Kurs. Sie ging als Studi und kam als Psychologin wieder und hatte sogar den Schampus zum Anstoßen dabei. Total toll, solche Erfolgsgeschichten mitzuerleben. Es zieht wirklich mit!
     Da auch fast jeder PP/KJP werden will, war ebenfalls interessant zu wissen, was sie auf diesem Wege schon erreicht haben und wie in ihren Bundesländern die PiA-Situation so aussieht oder was sie mit ihren Prüfungsämtern für sich erreicht haben. Dazu gibt es ein paar sehr mutmachende News, auf die ich am Ende mehr eingehe. Es machte Spaß, sich mit den Leutchen zu unterhalten und festzustellen, dass sie sehr ähnlich ticken und das auf unsere Hingabe zum gemeinsamen Studienfach zurückzuführen ist. In meinem Alltag habe ich ja fast nur mit Eltern zu tun, und obwohl im Kurs auch viele Eltern sind, haben ich ganz wundervolle Gespräche führen können, in denen man sich mal wieder gegenseitig zuhört (die Gespräche mit meinen Eltern-Freunden hier vor Ort sind schwierig, weil man seine Kids dauernd mitbringen muss, darum sieht der Gesprächsstil sonst immer so aus: „Ja, ich bin mit meinem Job OLE HÖR AUF!! nicht mehr so zufrieden weil OLE, LETZTE WARNUNG!! er mir die Gehaltserhöhung jetzt doch nicht OLE!!DU SOLLST NICHT IMMER DIE GRETA HAUEN!! garantieren kann OLE!NEIN!!!)
    Ich hatte zudem bestes Reisewetter – die ersten warmen Frühlingssonnenstrahlen, ehrlich, das machte die Reise sehr angenehm :-) Überall waren dadurch gut gelaunte Leutchen unterwegs.
    Göttingen als Stadt habe ich nun auch mit dem ein oder anderen oder in einer Gruppe erkundet und sie gefällt mir wirklich sehr gut. Ein gemütliches kleines Städtchen, das alles hat, was man braucht. Kleine Fachwerkhäuschen überall, historischer Kirchplatz. Allerdings krass teuer, mein lieber Mann! Wir gelten in Münster schon als übertrieben teure Studentenstadt, aber die Preise in Göttingen sind der Hammer.
    Nun hatte ich ja im großen Stil Essen vorgekocht. Aber wie das dann doch so ist…Gruppendynamik! Man will irgendwie doch nicht mit seiner Tupperdose da sitzen und seine Möhrchen knabbern, sondern findet sich plötzlich mit anderen im Vapiano am Pizzastand. Aber das ging vielen so, hehe!

    Die nicht so erfreulichen Dinge (na, wer von euch hat zuerst hierher gescrollt?)
    Mit der Dozentin hatte unsere Hochschule kein glückliches Händchen gehabt – umgekehrt auch nicht. Die Ärmste hat zwar im Fach klinische Psychologie promoviert, doch es wurde schon innerhalb des Anfangs der Veranstaltung sichtbar, dass sie keine wissenschaftliche Veranstaltung für Master-Studis halten konnte. Das betraf sowohl die Didaktik als auch die Darbietung der Themen. Sie wirkte sehr scheu, konnte Beiträge aus dem Plenum gar nicht aufgreifen (die interessanten und wertvollen Beiträge der anderen brachten sie nur aus dem Konzept). Fachfragen oder Fragen zu den Folien konnte sie nie klären vor lauter Nervosität. Die Folien war sehr schlecht bis gar nicht vorbereitet, mehr als Vorlesen kam da nicht und schon das war ihr teilweise nicht möglich. Studien, die meiner Meinung nach ganz klar bekannt sind (sogar mein Mann kennt einige davon und der ist Jurist), sagten ihr so nichts. Sie war da aber recht transparent, gab zu, sich verzettelt zu haben. Zudem sei das ihre erstes Mal. Zunächst hatte sich eine Art kollektive Wut durch uns alle gezogen, die von Tag zu Tag mehr in Mitleid umschlug. Die aufkommende Langeweile wurde von der Gruppe für andere Dinge genutzt – einige lernten für eine andere Klausur, andere buchten nebenher ihren Urlaub, spielten Kreuzworträtsel oder versorgten die Gruppe selbst mit Infos, die sie zuvor ergooglet hatten (über eine WA-GRuppe). Schon am zweiten Tag gab es - initiiert durch zwei mutige Kommilitonen, die nach vorne gingen - eine Diskussion, dass es so nicht weitergehen könne. Die Dozentin war auch wirklich kritikfähig und versuchte, alles so umzusetzen, wie wir es vorschlugen - was aber nicht gut funktionierte. Merkwürdig: Wenn die Stimmung in der Gruppe gerade super war und wir dann was in Gruppenarbeit erarbeiteten, wurde sie immer nervöser.  Einmal gab es sogar Tränen und es stand im Raum, dass sie abbricht. Das war aber keine gute Idee, weil das zur Folge haben würde, dass uns der Block nicht anerkannt wird. Im Falle des Falles hatte keiner von uns Zeit, mal eben so eine Woche an die anderen Blöcke, die noch kommen, dran zu hängen bzw nachzuholen. Und so überredeten wir sie, zu bleiben und sicherten ihr zu, halt eben das Beste draus machen. Es war auch kein Ansprechpartner im Hause, der der Hilfestellung hätte leisten können – der leitende Prof war im Urlaub, der Rest hatte am Freitag schon Feierabend und war am Wochenende nicht erreichbar.
    Letztlich war für mich sehr schön zu sehen, wie wir doch tröstend auf die Dozentin eingewirkt haben. Einige kochten ihr einen Kaffee, andere (die Älteren) „coachten“ sie richtiggehend in den Pausen, immer wieder wurde ihr versichert, dass alles gut sei und luden sie in die Mensa ein. Die Gruppe übernahm es, Fachliches beizusteuern – wir googleten und tauschten Definitionen aus, ließen Studien durch eine erstellte WhatsApp Gruppe wandern und versuchten somit, die Situation zum Besten zu drehen. 
    Und irgendwie schafften wir es damit, bis Sonntag durchzukommen – ohne, dass die Dozentin deswegen das Gesicht verloren hätte. Dennoch will ich nicht wissen, wie man sich selbst innerlich fühlt, nachdem einem so ein Desaster unterläuft. Man selbst ist ja oft sein größter Kritiker.

    Eine Stellungnahme der Hochschule steht noch aus. Seitens des Profs gab es da schon wohlwollende Rückmeldung, dass er uns da auf jeden Fall helfen will und ich denke mal, bei unserer liebem Hochschule wird das so in der Form auch nicht mehr vorkommen. Schließlich lebt sie ja von der hohen Qualität, und bei vorherigen Seminaren vor Ort war es quasi immer obligatorisch, die „1“ als Note auf dem Bewertungsbogen anzukreuzen (was ich nach diesem Seminar nicht gemacht habe ;-) ). Schließlich müssen wir da bei aller Fürsorge auch uns denken - wir brauchen diese fundierte Ausbildung, wir brauchen das Briefing für die Klausur, wir haben viel Geld bezahlt und durch Verdienstausfälle, Kinderbetreuung, Hotel- und Anreisekosten ja auch noch erhebliche Mehrkosten. 

    Fazit:
    - Sehr angenehme Anreise/Abreise gehabt
    - Göttingen als Stadt sehr genossen
    - Supertolle Leute im Kurs gehabt
    - Fühle mich durch die Geschichten und Strategien anderer sowas von motiviert
    - Fachlich nichts Neues gelernt
    - Schönes Beispiel für Entgegenkommen und Zuwendung erlebt (sich veräppelt fühlende Studis trösten den Dozenten und bauen ihn trotzdem auf)
    - Ich freue mich auf’s nächste Mal! (Mit anderer Dozentin)


    Gimmick am Schluss: Erfreuliches zur PiA-Ausbildung
    Es befanden sich Leute im Kurs, die bereits eine Zulassung für die PP-Ausbildung hatten. Das betraf zwei, die sich bereits ganz am Ende des Masters befanden und daher die Ausbildungsstelle am Institut unter der Voraussetzung hatten, dass das Masterzeugnis dann bald nachgereicht wird. Einmal in Baden-Württemberg, einmal in Nierdersachsen. In beiden Fällen handelt es sich dabei um den psychologischen Psychotherapeuten.
    Bei Baden-Württemberg war es so, dass die Anfrage beim Institut, ob der klinische Master ausreiche, zunächst eher negativ aufgefasst worden war, da die PFH nicht bekannt war und auch das Prinzip der Gleichstellung mit einem universitären Studiengang ebenfalls eine Unbekannte darstellte. Ausschlaggebend zur Zulassung war das Dokument des Landes Niedersachsen, dass der PFH Studiengang dort zu 100% einem universitären Studiengang gleichstellt ist. Damit war die Zulassung dann auch in BW sofort unter Dach und Fach. Also Leute: Im Zweifelsfalls direkt mitschicken!
    Der Bachelor der beiden Leute war ebenfalls von der PFH (der natürlich nicht mehr zur Bewertung mit rangezogen werden darf). Eine aus NRW hatte angeblich auch eine 90% Zusage (war aber noch nicht nah genug am Master dran). Da muss man aber sehen, was draus wird.

    LG

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  8. Vica
    Die Seminarwoche! Lange drauf hingearbeitet, lange war es ungewiss - und BÄMM, plötzlich ist sie da! Morgen geht's los. Lange habe ich überlegt: Welche Must-Haves müssen mit, was ist optional, was ist nur unnötiger Ballast? Ein Blick in meinen Rucksack. 
     
    Essen:
    Ich habe jede Menge Meal Prep organisiert, da ich mich am Campus natürlich nicht hinter den Herd stellen kann. Wichtig war mir gesundes Essen - komplexe KHs, viel Protein, gute Fette - all das hält mich fit. Dazu habe ich mir gute Boxen gekauft. Da gibt's auf dem Markt eine Menge, von angesagten Bentos bishin zu Tupper. Aber ich nehme immer wieder welche von Mepal - günstig, praktisch und in jeder erdenklichen Form erhältlich, optimal also für das Rucksack Tetris. 
     
    Rote Linsen, Reis, Hähnchenbrust mit Erdnusssauce Brokkoli, Reis, Hähnchenbrust Zucchini, Paprika, Kichererbsen  Gnocchi, Tomaten, Rinderhack   Snacks: Hart gekochte Eier, Müsliriegel  Trinken: 2 Liter Grüntee mit Zitrone. Ich nehme immer guten Morimoto Sencha von Pure Tea, weil dieser einfach die beste Wirkung hat. Werde fit wie ein Turnschuh. Leider treibt er auch sehr - man sollte sich also nicht in toilettenfreien Zonen befinden.  Cappuccino, wobei ich hoffe, den da irgendwo zu finden, denn den kann ich natürlich nicht mitnehmen (bin aber eigentlich ganz optimistisch ;-) ).   
    Technik:
    Bahn-App, bei 2x umsteigen hin- und zurück ist das gold wert.  Handy-Ticket-NRW-App, um Fahrkarten für den Weg zum Bahnhof und zurück herunterzuladen  FitBit, wobei sie diesmal eigentlich mehr meine Schlafzeit tracken und als Uhr dienen soll. Im Seminar aufstehen, um 250 Schritte die Stunde zu laufen, kommt eher doof.  WhatsApp ist klar, die halbe Famlam will wissen, wie es ist.   
    Schreibwaren:
    Federmäppchen mit allerlei Sammelsurium an Schreibwerkzeug, seit Jahren eine Art Glücksbringer Collegeblock mit Linien Mappe für Handouts Ordner für Handouts Notizheft Mappe, Ordner + Notizheft in abgestimmter Farbe und eher unnötig teuer. Aber ich liiiiebe Schreibwaren, obwohl ich sie dann im Endeffekt nie so nutze, wie ich mir das vorstelle.  Textmarker, optisch zu Mappe, Ordner und Notizheft abgestimmt (ja, ich weiß...)  
    Klamotten:
    Tja, ich finde, es sollte sportlich zugehen. Leggings und Sneakers sind super, um zum Zug zu rennen (was sicher passieren wird), aber meine Nike Pegasus sind momentan nicht vorzeigbar und meine neuen Pumas noch nicht eingelaufen. So'n Mist.   
    Wohlfühlen:
    Ein gutes Deo, wegen der Rennerei  Zum Einschlafen hab ich mir einen Beutel "Sleep & Well" Kakao aus dem dm gekauft. Mit Hopfen, Lavendel usw. Ich wollte eigentlich gerne "Smart Sleep" haben, was mal bei der "Höhle der Löwen" vorgestellt wurde und bewirkt, dass man mit sehr wenig Schlaf auskommt. Die Kritiken dazu sind ganz gut. Aber es gibt im Moment praktisch keine Chance, an das Zeug ranzukommen. In allen Drogerien hier ist es restlos ausverkauft. Auf Amazon auch oder eben zu Mondpreisen. Der Schlafkakao soll helfen, besser einzuschlafen, was ich meistens nicht gut kann in der ersten Nacht. Ob's das bringt? KA, letztlich schmeckt er hoffentlich gut.  Ich kann mich nicht dazu durchringen, etwas zu lesen, vielleicht weil ich mich auf Zugfahrten eh nie gut konzentrieren kann. Mal sehen, ob ich eine Zeitung einkaufe. 

    Nicht realisierte Ideen:
     
    Neuer Rucksack - Ich konnte mich da schlichtweg nicht entscheiden zwischen den vielen Modellen auf dem Markt. Meine Vorgabe war, dass recht viel Platz ist für das mitgebrachte Essen und die Getränke UND zusätzlich auch noch für den ganzen Papierkram. Weiterhin sollten Zugfahrkarten, Geldbörse, Handy usw. gut und schnell greifbar sein. Leider war das innerhalb meines gesetzten Budgets nicht auffindbar. So einigermaßen in die Richtung ging der Herschel-Rucksack, der gerade auch sehr angesagt ist, aber der war mir dann einfach zu teuer. Gefallen tut mir persönlich auch der ebenfalls angesagt Kanken von Fjällräven, aber der ist für solche Zwecke viel zu klein und auch zu teuer. Alle anderen, günstigeren Modelle sind platzmäßig nicht größer als mein Uralt-Eastpak. Darum bleibt's dabei. 
      Thermoskanne - Ich brauche meinen Grüntee und habe eine lange Historie an peinvollen Thermoskannen-Fehlkäufen. Mir sind alle günstigen Modelle stets hops gegangen, entweder waren sie undicht, platzten unten auf oder der Tee schmeckte nach Metall. Sogar Explosionen im Rucksack ohne irgendein Zutun habe ich schon erlebt. Da muss man wohl investieren, um was Gescheites zu finden. NAtürlich sollte die neue alle diese Störungsbilder nicht mehr aufweisen und dazu auch noch ein riesiges Fassungsvermögen aufweisen, denn ich kann ja im Seminar nicht mal eben neuen Tee kochen. Schließlich fand ich im Outdoorladen das Modell Stanley 1,9 Liter und war sofort schockverliebt. Damit kommt man wohl auch auf den Mount Everest. Angesichts der 53€ fiel mir aber dann doch auf, dass ich meinen Tee eigentlich nicht heiß brauche und somit doch eigentlich 2 meiner handlichen Vilsa-Wasserflaschen füllen kann. So viel zu dieser Idee.   
     
    Letztlich wäre ich froh, wenn man irgendwo noch gute Nerven kaufen könnte - ich bin schon ganz hibbelig :-) Weniger vor Göttingen oder Bahnausfällen, aber ob ich es energiemäßig schaffe. Das Beste, was mir momentan passieren könnte, wäre festzustellen, dass das alles gut machbar ist am ersten Tag.  Letztlich geht es ja aber auch nur um 5 Tage und nicht um eine Reise zum Mars. 

    Ich berichte dann mal. 

    LG

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  9. Vica
    Ich sage euch, ich mag keinen Januar. Zu kalt, zu nass, zu viel Schnee, zu viel Glatteis, zu wenig Sonne, zu viele Abbuchungen, kein Frühling in Aussicht und das Schlimmste: Auch nächsten Monat nicht! Im Januar würde ich am liebsten 4 Wochen Winterschlaf machen. Im Februar geht es in der zweiten Hälfte dann ja wenigstens dezent bergauf.

    Ein Stimmungshoch flatterte heute aber dennoch rein, denn ich habe auch zweite von zwei Klausuren der Klinischen bestanden. Ich bin sogar recht zufrieden mit dem Ergebnis (2,7), aber die Noten sind hier total egal. Das wäre dann die Eintrittkarte in die klinischen Seminare, die im Februar stattfinden :-) Je nachdem, ob die Anmeldung jetzt noch möglich ist (eigentlich muss sie ja zwei Monate im Voraus erfolgen, aber da waren die Prüfungen nicht abgeschlossen), heißt es entweder im Februar oder im April: Kurs auf Göttingen zu den klinischen Blockseminaren. Denn damit ist das Modul abgehakt und es war ja die Voraussetzung für die Seminarwochen. 

    Obwohl ich die Anfrage wegen der Anmeldung gerade erst verschickt habe, kann man sich da schon die Frage stellen, wie man optimal nach Göttingen kommt. Ich reise ja am selben Tag an und wieder zurück. Göttingen ist verhältnismäßig nah (200 km), aber doch gibt's keine Direktverbindung. 3x umsteigen ist möglich. Ich brauche also 5 Tage lang 2 Zugtickets, macht in der Summe 10 Tickets. Das geht in's Geld und weitere Seminare werden kommen. Optimal wäre ja eine einzige Karte, mittels derer man in einfach jeden Zug springen könnte - man wäre so wunderbar flexibel. Ich habe mal etwas geschaut und gesehen, dass das tatsächlich mit der Bahncard 100 geht. Die kostet aber - kreiiiisch - 4.395€ in der billigsten Kategorie. In der 3-Monats-Variante sieht es schon besser aus, 999€ wären das, aber ich brauche sie natürlich länger. Darum wird's wohl die 50er-Bahncard und die liegt ja auch schon bei 255€, was natürlich insgesamt erschwinglicher wäre :-) 

    Nun darf man gespannt sein, wie es weitergeht :-) Ich habe aber das Gefühl, hier kommt gerade Bewegung rein. 

    LG
  10. Vica
    Ich habe die Tage erfreulicherweise beim Einloggen festgestellt, dass mein Master jetzt offiziell den klinischen Schwerpunkt hat. Das heißt, ich kann nun alle Seminare einsehen, Dateien runterladen, mich anmelden für Projekte und auch schon die Folien sehen, die in den Seminaren besprochen werden. So kann man schon mal auf Tuchfühlung mit den Inhalten gehen. Ich kann dazu sagen: Es wird ganz schön kompakt werden. :) Ich hoffe, meine Konzentration verabschiedet sich nicht zwischendrin. 
     
    Auch möglich ist es, die Klausur für das erste Seminar zu buchen. Der Termin wäre im Februar und gerade mal eine Woche im Anschluss an das Seminar. Weitere Termine werden noch nicht angezeigt. Es ist momentan unklar, was genau Inhalt der Klausuren ist. Studienbriefe oder Lehrbücher für die Klinische haben wir nicht. Demnach wird vermutlich der Inhalt des Seminars abgefragt. Tja, aber eben auch nur vermutlich. Macht es wirklich Sinn, über etwas zu schreiben, was man eine Woche vorher erst kennengelernt hat? Das reicht finde ich nicht zum Vertiefen. Andererseits wäre es ja frisch im Gedächtnis. 

    Wie gesagt fehlt uns einfach momentan Literatur. Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, ob die Kommilitonen, die schon beim Vorgängerseminar waren, Handouts oder Literaturempfehlungen bekommen haben (da hat mir keiner geantwortet). Ich habe mich auf eigene Faust mal auf die Suche gemacht nach einem Standardwerk für Sekundärliteratur in Klinischer Psychologie. Ich war dabei sowohl hier in 2 Fachbuchhandelketten vor Ort, in der Uni-Bib als auch bei Amazon. Fazit: Es ist echt schwer, ein Kompaktlehrbuch zu bekommen. Es gibt gerade mal eine Hand voll. Keines davon hat mir in irgendeiner Weise zugesagt. Klinische Psychologie hat viel mehr Bücher zu losgelösten Themen, von denen viele sehr populär sind. Etwas zu Störungslehre, etwas zu Intervention, zur psychotherapeutischen Praxis, Neurologie, Biopsychologie, kognitive Verfahren usw. Da platzten fast die Regale aus allen Nähten. Die Literaturliste der Folien gibt auch nur Fachbücher in solchen Bereichen her. Ich wollte aber lieber einen generellen Überblick. 
    Na ja, da tun es auch die Lehrhefte aus dem Bachelor, mit denen ich die 15 ECTS nachgeholt habe. 

    Für den Rest warte ich mal ab, was dann in den Seminaren empfohlen wird. 

    LG
  11. Vica
    Heute morgen schneiten neben einer Glückwunschmail zum bestandenen klinischen Modul auch die Zusage für die Anmeldung zum (für mich) ersten klinischen Blockseminar vor Ort herein. Es wird in Göttingen stattfinden und läuft vom 13.2. bis 17.2. Das Thema: Klinische Psychologie im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter. Überraschenderweise ist da das ganze Wochenende mit abgedeckt. Der Starttermin von 9.30 ist ganz gut, so dass ich nicht mehr um 4 aufstehen muss für meinen Zug. Allerdings könnte es sein, dass ich mit 17 Uhr meinen Zug nach Hause nicht mehr gut erwische und muss wohl eher gehen.
    Ja, es wird vermutlich hart - und ich bin tatsächlich aufgeregt. 

    Es kam auch die Bestätigung, dass ich die Tage den Nachweis von 15 ECTS in klinischer in Form eines Zertifikats per Post bekomme. Ich bin mal gespannt, wie der externe Schein aussehen wird. 

    Ein schönes Gefühl, sich die Tür selbst geöffnet zu haben!

    Allerdings gibt's ein Problem mit der Arbeit. Ich arbeite gerade (nebenher) für eine Zeitung und kann das gut im Home Office erledigen. Redaktionssitzungen sind eher selten. Für die Teilnahme daran werde ich auch nicht bezahlt (nur für Artikel), aber sie sind von enormer Wichtigkeit, da die Aufgaben verteilt werden. Fehlen ist da nicht. Wann ist die nächste Redaktionssitzung? Na klar, am: 13.02 :-( *murphyslaw*.  Das ist der erste Tag der Seminare. Verschieben geht nicht, denn an Redaktionstagen ist nicht zu rütteln. Es gibt nur die Möglichkeiten, aus dem Protokoll heraus nochmal mit der Chefin zu besprechen, was ich übernehmen könnte, aber sowas ist sehr suboptimal und ungern gesehen, außerdem könnten alle Artikelthemen weg sein. Eine eventuelle Lösung meinerseits gefällt ihr aber doch, ich könnte einen Ersatzmann schicken, der in meinem Sinne Artikelthemen vorschlägt und auch Schreibaufträge an Land zieht. 
    Das ist zwar höhere Philosophie, wenn man noch gar nicht weiß, um welche Themen es grob gehen wird, aber besser als nichts. Ich hätte immerhin jemanden, der für mich hingeht. Mal schauen. 

    LG
     
  12. Vica
    Tja, das war's schon wieder mit 2018 - Wahnsinn, wie ist das denn so schnell passiert? Dieses Jahr war so voll, dass mir kaum noch einfällt, was ich überhaupt letzte Woche gemacht habe. Ein paar wichtige Erkenntnisse habe ich trotzdem mitgenommen :-) Unten habe ich sie mal für euch aufgelistet. 
     
    Last-Minute-Lernen hat mir zum Teil sehr viel gebracht - hätte ich auf die Tipps meines Umfeldes gehört, am Tag vorher nichts mehr zu machen, hätte ich einen Nachteil gehabt.  Auch mit sorgfältiger Planung und sehr frühem Beginn habe ich meine Hausarbeit an dem Tag abgegeben, als es auf den Poststempel ankam. :-(  Zu Hause in den eigenen vier Wänden lernen, am selben Ort, wo auch gespielt und gegessen wird, ist und bleibt der letzte Mist  Ich drucke definitiv nichts mehr zu Hause aus. Egal, welchen Drucker ich mir besorge, das Ergebnis ist nur zum Heulen. Schlechte Druckqualität wird beim Bewerter sicherlich kein Stimmungshoch hervorzaubern. Für mich nur noch Copyshop - ist ja fast nebenan und unschlagbar günstig (Studentenstadt). In diesem Jahr hatte ich viele Zugfahrten wegen Klausuren und Seminaren :-) Mal eine Gelegenheit, woanders hinzukommen. Mit Kids & Job ist man ja doch sehr ortsfest.  Göttingen ist gar nicht so weit weg. Eigentlich gar nicht.  Osnabrück ist sogar in 20 Minuten mit dem Zug erreichbar. Die Grenze zu Niedersachsen also nur ein Steinwurf - das ist gut wegen der KJP-Ausbildung, die zumindest dort möglich ist.  Mein Umfeld ist beim Fernstudium nach wie vor geteilter Meinung. Der Freundeskreis befindet es als eine Art teures Lifestyle-Produkt, die Familie (außer meinem Mann) sieht darin eher sowas wie...Rätselspaß, Kreuzworträtsel lösen, Sudokuhefte durcharbeiten.  [dazu demnächst mal ein eigener Blog-Eintrag]. Ich habe mal wieder tolle Kommilitonen kennengelernt! Immer wieder eine klasse Sache - es zieht einfach mit.  Die Wirkung von Grüntee war definitiv Gold wert - sei es beim frühen Aufstehen, um zum Seminar zu fahren, um beim Seminar konzentriert zu bleiben oder während der Klausur. Ich habe guten Sencha oder Gyokuro verwendet und hatte mindestens zwei 0.7 L Flaschen dabei.  Meal Prep an Seminar oder Klausurtagen war ebenfalls eine sehr gute Entscheidung.  Die Fernstudienausweise haben es mal mehr, mal weniger gebracht. In Museen und Zoo kam man günstiger rein, in den Schwimmbädern hat es im Sommer nicht immer funktioniert (,,Das geht nur bis zum 27.Lebensjahr!"). Überwiegend schienen das neuere Arbeitskräfte zu sein.  Ich kann Diagnostik! Hätte nie gedacht, dass mich noch mal der Testtheorie-Gott erhört.  Nach Plan zu lernen habe ich schnell wieder eingestampft, nachdem ich ständig hinterher hinkte und sich dadurch Schuldgefühle und so auch Prokrastination einstellte. Ich lerne einfach so, wie es passt zeitlich und komme damit viel besser hin.  Für den Sport haben sich bei mir Modelle bewährt, die für Menschen mit wenig Zeit ausgelegt sind: 30 Minuten HIIT, Les Mills, Tabata, Krafttraining mit Apps -> alles von zu Hause. Bei YouTube findet man schnell Kanäle, die einem da sehr entgegen kommen. Sport bringt eine Menge für's Fernstudium, er macht mental fit und stärkt die Muskeln. Auch erstaunlich gut war Yoga. Hätte nie gedacht, dass es so eine tolle Wirkung auf die Figur hat :-D.   
    Wünsche für 2019:
    Dass ich an den klinischen Seminaren teilnehmen kann/darf, und es mir vor allem gut gelingt. Eine Woche lang jeden Morgen um halb 4 aufstehen und mit 3x umsteigen dort hinzukommen wird kein Zuckerschlecken, andererseits gibt es viel Schlimmeres! Ein Praktikum zu finden, das in meinen minimalen Zeitplan passt. (3 Monate wird es dauern) Eine größere Wohnung bzw. Haus. Das ist nun das dritte Jahr mit vergeblicher Suche.  Die Regelstudienzeit noch zu reißen ;-)   
    Euch ein frohes Neues!
  13. Vica
    Gestern gab es dann doch die eigentlich erlösende Nachricht, dass das Prüfungsergebnis von Klinische 1 vorliegt und ich mich nur bei meiner myPFH Seite einloggen muss, um es einzusehen. In derselben Minute wird bei Facebook rausposaunt: "Klinische Basis ist online!!!!"
     Puuuh, ich bekomme bei sowas ja schnell zittrige Finger und die Zeit zwischen Einloggen und Note-Nachschauen kommt mir immer vor wie eine Ewigkeit. Die Note ist hier zweitrangig, ich brauche nur zwingend den Schein! Dazu muss man natürlich bestanden haben. Glaubt man den Beiträgen vorangegangener Klausurrunden, scheint das in Klinische manchmal nicht so einfach zu sein. Egal, jetzt will es natürlich wissen.
     Ich logge mich also ein und entdecke.... das....



    Oh nein, was ist denn das? Warum glotzt mich da nur ein "-,--" an?? Was heißt hier "-,--"?? Hat das etwas mit dem mysteriösen Button "Prüfungsleistung entschlüsseln" zu tun? Ja, eine Entschlüsselung wäre nicht schlecht. Erscheint damit auf magische Weise meine Note?? Dazu muss ich mein Passwort eingeben. Es erscheint allerdings nur der Hinweis: Fehler. Prüfungsleistung kann nicht entschlüsselt werden. Es ist Abend, das Prüfungsamt ist schon längst nicht mehr besetzt. Macht also keinen Sinn, jemanden anzurufen. Es folgt eine verzweifelte Odyssee quer durch die Seite - hat sich meine Note vielleicht woanders versteckt? 
    Wie soll man das ganze überhaupt verstehen? Haben nur die anderen eine Note bekommen, ich aber noch nicht? (Gab es bei der Open University auch, dass man verspätete Noten bekommen konnte - bekannt als "Pending" und konnte sich um Wochen verschieben). Heißt der Strich vielleicht was Anderes, aka "Klausur nicht auffindbar/abgegeben/ohne Bewertung"? Irgendein IT-Fehler?
    Nichts zu machen. Während alle anderen bei Facebook feiern oder heulen (die überwiegende Mehrheit scheint Letzteres zu tun und manche unterhalten sich sogar schon über Widerspruch, was ja auch nicht sehr beruhigend ist), sitze ich da und habe wohl keine Wahl: ich werde bis zum nächsten Tag leer auszugehen. 

    Aber Moment mal, war da nicht gerade generell was komisch?? Ich studiere ja zwei Sachen an der PFH. Die Klinische als Einzelmodul und den Master natürlich. Was stand da gerade nochmal am Auswahlbildschirm??


    Hilfe! Statt M.Sc. steht da nun plötzlich B.Sc. Und tatsächlich: Ausdruckbare Studienbescheinigung, Imma, Scheine etc.: Überall steht nun "B.Sc." statt "M.Sc"   Es kann nur eine Erklärung geben: Offenbar spukt es in meinem Onlinezugang! Im ersten Moment frage ich mich sogar immer, ob ich irgendwas falsch gedrückt habe. Gibt es ihn irgendwo, den mysteriösen einen Button, den man versehentlich klickt und schon steht alles Kopf?! In solche Fettnäpfchen trete ich nämlich eigentlich garantiert.
    Ich frage mich aber im Ernst, ob diese seltsame Verwandlung in Verbindung mit dem nicht erscheinenden Prüfungsergebnis steht.
    Ich will doch nur den Schein...

    Die Aufklärung kommt am nächsten Tag  Und zum Glück bedarf es keiner Geisterjäger. Was die Prüfung angeht: Die fehlende Note liegt tatsächlich an mir. Tatsächlich handelt es sich um eine Verschlüsselung, und irgendwann bei der Anmeldung habe ich dafür mal einen Verifizierungs-Code bekommen, den ich natürlich längst verschlört habe! Zum Glück teilt man ihn mir direkt mit und Simsalabim, da poppt die Note auf: BESTANDEN!!!!!! 
    Mit 3,00 zwar keine Glanzleistung wie die 1,7 in Diagnostik (die letzte Aufgabe habe ich zeitlich nicht mehr hinbekommen. Nur 2 Sätze geschrieben und sie gab direkt 20 Punkte). Aber die Note zählt hier ja nicht mit  Ich habe 7 von 7 ECTS  und freue mich einen Keks! 
    Die anderen sind weniger begeistert - aber die machen regulär den Bachelor und da zählt die Note natürlich mit rein. Der Schnitt scheint offenbar irgendwo hinter 3,00 zu liegen (angeblich). Was mir ehrlich gesagt zu krass vorkäme. Aber wenn ich ehrlich bin juckt mich das nicht 

    Im zweiten Fall (B.Sc.) handelt es sich um einen Bug. Er wird gerade umgestellt und es gibt keinen Grund zur Beunruhigung. Alles ist richtig vermerkt. 

    Jetzt bin ich gespannt, ob die 2.Klausur vom Sonntag auch so ausgehen wird. Ich habe eigentlich ähnlich geantwortet/geschrieben und so könnte es vermutlich im selben Notenbereich liegen. Womit es denn 8 weitere ECTS und somit 15 gibt, die die Eintrittskarte für die klinischen Blockseminare werden  Jetzt nur noch hoffen, dass Korrekturdauer und Anmeldung für die Blockseminare nicht kollidieren.

    LG 
  14. Vica
    Liebe Leser, nach einer doch recht anstrengenden Klausurenphase ist seit gestern nun endlich auch die zweite (von 2) Klausuren in "klinische Psychologie" geschafft. Damit könnte ich jetzt eigentlich einen Haken an das Fach setzen und mich schon mal fröhlich für die Blockseminare "Klinische" im Februar anmelden, die ich dann im Falle des Bestehens auch besuchen dürfte - das wäre der erste Schritt zum Masterschwerpunkt "Klinische Psychologie" und eine Sprosse höher auf der KJP-Leiter.

    Eigentlich, denn: Klausuren muss man ja erstmal bestehen. Ob das der Fall sein wird, kann ich schwer einschätzen, denn leider habe ich, als ich gestern Klausur 2 schrieb, Klausur 1 noch nicht zurückbekommen. Die Korrektur an der PFH dauert brutal lange, nämlich ca. 8 Wochen. Seit Klausur 1 sind aber gerade mal 6 Wochen rum. 
    Es hätte mir schon geholfen, da man so besser hätte einschätzen können, welcher Lernaufwand denn nun reicht - oder ob ich nochmal eine ganze Schippe drauflegen muss. 
    So ist nun der Ausgang beider Klausuren ungewiss. 

    Anstrengend war die Lernzeit nun deswegen, weil ich eine Klausur, für die man 5 Monate Zeit hat, in 6 Wochen durchgezogen habe. Anders hätte es aber vom Anmeldezeitraum nicht mehr gepasst, wenn Februar die Seminare schon anlaufen.

    Die Klausur war recht kompliziert, weil sie gefühlt wirklich ALLES behandelte. Zum Glück kam der Stoff, bei dem ich auf Lücke gesetzt hatte, auch nicht dran. Für 90 Minuten war es dann einfach zu viel. Ich wünschte, ich hätte einen Assistenten gehabt, dem ich die Klausur hätte diktieren können 😁

    Es fühlte sich recht surreal an, am Sonntag eine Klausur zu schreiben: Morgens großes Adventsfrühstück, dann mit den Kindern Plätzchen backen, zwischendurch in den Zug nach Dortmund steigen, zum Klausurstandort düsen, Klausur schreiben, zurück zum Bahnhof hechten, gerade noch den richtigen Zug erwischt. In 35 Minuten wieder zu Hause, am Bahnhof von der Family abgeholt, auf zum Weihnachtsmarkt, abends noch ein paar Brettspiele. Kein typischer Klausur-Feeling-Tag :-) Ehrlich gesagt fand ich das so auch ganz angenehm. 

    So geht's jetzt weiter:
    - Um im Februar zu den klinischen Blockseminaren zugelassen zu werden, brauche ich die 15 ECTS aus beiden Klausuren. SInd sie bis dahin nicht korrigiert, kann ich natürlich auch nicht rein. Dann wäre April mein Starttermin. 
    - Falle ich durch, müsste ich nachschreiben, so wäre es ebenfalls erst April oder August. 
    - Starttermin April fände ich jetzt auch nicht so schlimm. 
    - Bis dahin mache ich meinen zweiten Schwerpunkt, den ich dazugewählt habe: Sportpsychologie. Und freue mich darauf.
    - Außerdem werde ich noch ein paar offene EAs einschicken
    - Ich muss mich zudem um ein Praktikum für das nächste Semester bemühen :-) (Blöd, weil Kigaplatz für Nachwuchs Nr.2 erst Ende August vorhanden ist). 

    Gut zu tun also. 

    LG

     
  15. Vica
    Liebe Leser, mittlerweile gab es auch die Projektarbeit im Fach Diagnostik zurück  Vielleicht erinnern sich noch einige daran, dass ich auf den letzten Drücker abgegeben hatte und mich diese Arbeit irgendwie gar nicht verlassen wollte.

    Als Note habe ich eine 1,7 bekommen und bin damit ziemlich glücklich. Obwohl ich sogar auf besser abgezielt habe, habe ich gestern ein kleines Freudentänzchen aufgeführt. Denn zwischendrin hatte sich mit viel schlechter gerechnet. Der Grund ist, dass ich ein paar dicke Schnitzer reingehauen habe, die mir erst im Nachhinein aufgefallen sind. Trotz dreimaligem Probelesen war mir das nicht in's Auge gesprungen. Ein Fall für die kognitive Psychologie. 

    Der dickste Fehler überhaupt war, dass ich ein ganzes Kapitel über Tabellenergebnisse geschwafelt habe, die sich im Anhang befanden - dabei aber völlig vergessen habe, auf den Anhang zu verweisen. Die arme Prof, die das korrigiert hat, musste sich den Zusammenhang selbst zusammen suchen. 
     
    In sofern: Echt Glück gehabt . Erfahrungsgemäß ist man aber auch viel strenger mit sich, als Profs es jemals sind.  Der Bewertungsbogen kommt noch, das war erstmal die Vorab-Info vom Prüfungsamt (was ich ja schon als sehr erlösend empfinde). Jetzt muss ich weiter für die Klausur 2 in Klinische lernen, die leider am Sonntag ansteht. Dabei habe ich das Ergebnis der 1. noch gar nicht 

    LG
  16. Vica
    Ja, Leute, nach der Klausur ist bekanntlich vor der Klausur. Aktuell stehen drei an, sowohl im klinischen Aufbaufach, als auch in Gesundheit und in Diagnostik. Ich möchte gerne die klinischen Seminare im Februar starten und möchte bis dahin die 15 ECTS, die ich als „Eintritt“ brauche, sicher haben. Am 9.Dezember steht die letzte Klausur dort an.

    Aktuell ist das gar nicht so leicht, da wirklich sehr viel los ist: Jahreszeitentypisch ist ständig jemand erkältet, es stehen viele Feste mit langer Vorbereitungszeit an (auch für den Kindergarten) und ich habe einen kleinen Job in einer Zeitungsredaktion. Ich lerne gerade, wie es passt. Ein Projektmanagament oder sonstigen Plan habe ich nicht aufgestellt, weil ich bei zu viel Struktur dazu neige, hinterher zu hinken, und dann entstehen Scham- und Schuldgefühle und dadurch letztlich Prokrastination, die man ja gar nicht gebrauchen kann.

    Ich bin ja der Meinung, dass gute Notizen alles sind. Am besten funktionieren bei mir Mindmaps und Karteikarten.
    Mindmaps gestalte ich gerne etwas aufwändiger. Erstens studieren Mädels ja nicht wirklich, sie malen alles bunt aus und unterstreichen nur bleibt so viel mehr hängen, und ich bin nun mal ein enorm visueller Typ (aka: „Ach, das war doch das Blatt wo…“). Zweitens empfinde ich so ein bisschen Kreativität nebenher als ganz entspannend und so fängt man zwei Fliegen mit einer Klappe. 


     
    In meine Karteikarten musste ich etwas Ordnung bringen. Auch die großen (DIN A5) kommen mir dauernd abhanden oder ich kriege sie nur ganz schwer untergebracht. Garantiert NIE habe ich sie am Start, wenn ich sie brauche. Auf YouTube habe ich ein Video gesehen, wie man sie auf ganz wunderbare Weise zu kleinen Themenheftchen zusammenkleben kann. Das finde ich wirklich ungeheuer praktisch (auch wenn es schwer ist, gute Washi-Tapes zu finden, die das Buch zusammenhalten. Günstiger als eine Bindung ist das aber schon!). So kann man sie super auch mal unterwegs mitnehmen und hat das Thema schön kompakt, je nachdem, wie ausführlich man da vorgehen will. 

     

     


    Sonstiges Equipment, ohne das nichts geht: Sämtliche Kaffeegetränke, Tee, Schokolade - über die Dosen wollen wir mal lieber nicht reden ;-)  

    LG 
  17. Vica
    Eigentlich halte ich ja nicht so viel davon, hinterher mit Leuten über die Klausur zu reden. Auch das gezielte Nachschlagen von gewissen Dingen, bei denen man sich nicht ganz sicher war, ist etwas, das ich tunlichst vermeide. Es stresst einfach zu sehr, wenn man dann über Dinge stolpert, die man so nicht geschrieben oder falsch dargestellt hat. 
    Und es nützt auch nichts, denn die Klausur ist ja schon aus der Hand gegeben und ändern kann man jetzt ohnehin nichts mehr daran. 

    Bei dieser Klausur bin ich aber von der Regel abgewichen, weil ich ein paar kleine blaue Wunderchen erlebt habe, mit denen ich nicht gerechnet hatte.
    Zeitlich bin ich kaum hingekommen und wollte mich daher auch mal vergleichen - möglicherweise bin ich einfach zu lahm? Eigentlich hatte ich den Stoff gut drauf, aber ich fürchte fast, dass es mir nicht gelungen ist, das in 90 Minuten auch zu zeigen. Selten ging leider die Schere aus "Kann ich" und "Kann ich leider nicht darstellen" so auseinander.  Was schade ist, wenn man zu allem locker hätte 3 Seiten schreiben können. Zudem fand ich, dass einige Fragen sehr seltsam formuliert waren. 1-2 Sachen kamen mir nicht mal bekannt vor. Ich schob das darauf, dass ich den letzten klausurrelevanten Studienbrief nicht so detailliert durchgearbeitet und das wohl übersehen habe.

    Überraschenderweise sehen meine Kommilitonen das aber ganz genau so: Zu wenig Zeit, ambivalent gestellte Fragen und an der ein oder anderen Stelle Transferwissen, das sich aus dem Studienbrief nicht wirklich erschloss. 
    Einige sind gar nicht fertig geworden. Das Problem habe ich zum Glück nicht. 
    Es war aber gut zu wissen, dass ich damit nicht alleine dastehe. 

    Ich bin mal gespannt, was dabei rumkommt. 
    Ich hoffe auch nicht, dass die Korrektur so brutal lange (2 Monate+) wie bei den Vorgängern dauert. 
  18. Vica
    Einen Tag nach der Abgabe der Projektarbeit war es dann so weit: Die klinische Klausur stand an für das Modul, das ich noch nachholen muss zwecks Erwerb der 15 ECTS, die mich zum Master-Schwerpunkt zulassen. 
     
    Gestern in Dortmund war es so weit. Nach Dortmund kommt man hier in ca. 25 Minuten, also recht easy per Zug zu erreichen. 
    Theoretisch...denn eine halbe Stunde, bevor mein Zug fuhr, rief meine Kinderbetreuung an: ,,Stehe kurz vor Stadteinfahrt im Stau wegen schwerem LKW-Unfall. Alles soll sich um 30 Minuten verzögern!"  
    Leider hätte kein weiterer Anschlusszug Dortmund rechtzeitig erreicht, so dass es keine Option war, später zu fahren (alle wären exakt zum Start-Zeitpunkt der Klausur angekommen). 
    Doch ich hatte Glück, dass man ICE minimal zu spät war. So erreichte ich doch alles rechtzeitig.  Es ging gut aus, war aber ein ziemlicher Schrecken. 

    Der Klausurstandort war in der Dortmunder Nordstadt und fußläufig gut zu erreichen (1,1 km). Ich habe 6 Leute gezählt, die auch noch geschrieben haben, wie so üblich in verschiedenen Disziplinen. Zeitlich war es wirklich knapp, 5 Fragen mit jeweils mindestens 3 Unterpunkten in 90 Minuten zu beantworten. Die mussten im Fließtext beantwortet werden. MCs waren auch dran, allerdings nicht so viele. Mir tut jeder leid, der meine Sauklaue am Schluss entziffern muss. 

    Mein Gefühl ist so mittel, ehrlich gesagt. Leider war kaum Zeit, neben der Arbeit für den Master allzu viel für diese Klausur zu tun. Ich hoffe mal das Beste.

    Mitgebracht hatte ich 2 Flaschen Grüntee, wovon ich allerdings nur eine geschafft habe. Für mein am Vortag vorbereiteten Gemüsesalat hatte ich keine Sekunde Zeit, ihn zu verschnabulieren, weswegen ich mit ziemlichen Loch im Magen in der Klausur saß. Aber es gab Schlimmeres - Grüner Tee verleiht da wirklich Superkräfte. Auch bezüglich der Konzentration. Kann ich nur empfehlen! (Wenn man ihn nicht mag, gibt man ordentlich Zitrone rein. Dann schmeckt er wie Zitronentee!). 

    Nach Hause ging es genau so Hals über Kopf wie auf dem Hinweg. Klausur zu Ende, zum Bahnhof gehechtet, gerade so früheren Zug erwischt. Dafür aber dann noch viel vom Tag gehabt! 

    Jetzt freue ich mich auf ein chilliges Wochenende.

    LG 
  19. Vica
    Die Hausarbeit ist fertig – wunderbar. Man muss sie schriftlich einreichen. Na, klar. Sollte kein Problem sein, oder? Jein.
    Dass sich diverse technische Geräte gegen einen verschworen haben, wenn das Ding dringend gedruckt werden muss, ist da eigentlich schon mitgebucht. Aber das war noch lange nicht alles. So sieht es aus, wenn dich offenbar höhere Mächte davon abhalten wollen, deine Hausarbeit einzureichen (*Lachen von Tales from the Crypt*)  👻
     
    Liebe Leser, es ist der 25. Heute ist Abgabe. Nun ja, gewissermaßen sollte das Ding schon in Göttingen sein. Es zählt aber zum Glück der Poststempel. Aus diversen Gründen habe ich mal wieder bis zum allerletzten Tag gebraucht, obwohl die Hausarbeit eigentlich schon 1 Woche fertig ist. Perfektionismus (der mir meistens bei der Note übrigens nicht weiterhilft!) ist wirklich nicht die dankbarste Tugend. Eher ein ziemliches Manko…:-/ Zum Glück hatte ich diesmal aber den „Luxus“, perfektionistisch sein zu können. In der Vergangenheit habe ich schon Hausarbeiten gehabt, die am letzten Tag nicht mal zu Ende geschrieben waren.
    Ich bin also fertig – und danach passierte das in exakt der Reihenfolge.
    (Anmerkung: Sämtliche technischen Geräte waren am Vortag noch in allerbester Ordnung!)
     
    1. Der PC springt nicht an. Kein Laufwerk gefunden.
    Paniklevel: 1 von 10, wir haben alle mal nen schlechten Tag. Hab’s ja zur Not auf USB-Stick.

    2. Windoof aus, gegen den Tower treten, nochmal hochfahren. Geht doch!

    3. Druck starten. Drucker brauch gar nicht mucken. Treiber erst die Woche erneuert, Farbpatrone gestern eingelegt. Da kann nichts passieren.

    4. Druck startet nicht. Drucker druckt nur Testbilder.
    Paniklevel: 3 von 10, das Problem hatte ich vor Jahren einmal, danach war der Drucker einfach nicht mehr kompatibel mit dem System. Vorsichtshalber mal Support (Ehemann auf der Arbeit) anrufen. Ich soll Geduld haben, der würde schon anfangen. Na ja, wie lange ist normal? Normalerweise drückt man „Drucken“ und log geht’s.

    5. Nachdem ich schon mich + Kleinkind eingepackt habe, um das Ding teuer im Copyshop drucken zu lassen: Druck startet. Nach 7 Minuten. Sensationell! Auf meinem schönen, teuer gekauften Spezialpapier.

    6. Klasse, sogar farbig klappt auf Anhieb!

    7. Es schmiert. Ergebnis kann ich so nicht abliefern. Düsen reinigen, bessere Druck-Qualität einstellen.

    8. Schwarzpatrone leer. Mir fehlt aber eine Seite.

    9. Eigentlich kann man mit voller Farbpatrone ja schwarz einigermaßen darstellen. Tut sie aber nicht, wenn man Farb-Druck einstellt.

    10. Höhö, ich nehme die Schwarzpatrone einfach raus.

    11. Und das klappt, pwnd!
     
    12. Im Copyshop: Also zum Binden müssen Sie nach oben, die Treppe hoch. Nee, Fahrstuhl gibt’s nicht. Kinderwagen können Sie hier stehen lassen, der kommt nicht weg. Aber der letzte, den ich auf einem „todsicheren“ Platz habe stehen lassen, wurde mit geklaut. Auf wundersame Weise klappt das.

    13. Ergebnis der Bindung super, nun 1,5 km zur Post laufen. Das wird ein netter Spaziergang. Post muss, ich brauche das Einschreiben.

    14. Die Post-Filiale hat zu. Betriebsausflug. Unglaublich. Gut, dass in 2 km die nächste kommt. Also, Beine und Kinderwagen in die Hand nehmen und auf geht’s.


    Du brauchst das Einschreiben, aber die Post hat Betriebsausflug. Oh, und die nächste Filiale ebenso! 

    15. Die zweite Post-Filiale hat: zu…Betriebsausflug. Kann das wirklich wahr sein, dass die alle am selben Tag zu machen?

    16. 20 Minuten Fußmarch zu einem Geschäft mit Poststelle marschiert. Machen wir nicht mehr, wir nehmen nur noch Pakete  Paniklevel: 7 von 10, denn jetzt fällt mir auch keiner mehr ein, der irgendwie machbar wäre. Gut, dass man heutzutage auf sein Smartphone bauen kann.
     
    17. Der nächste Laden, der das anbietet, ist….3,5 km weg. Na ja, regnet ja zum Glück nicht heute…Paniklevel: 3 von 10. Kann nicht trödeln, muss Kindergarten-Abholzeit für Nachwuchs Nr.1 im Auge behalten.
     
    18. Im Laden selbst angekommen (nicht barrierefrei!), wundert mich eigentlich nur noch, dass jetzt alles glatt läuft. Ich bekomme mein Einschreiben. Juhuu!

    19. 27.184 Schritte und 3,5 Stunden später ist es erledigt, ein Dokument per Einschreiben auf den Postweg zu bringen.
     
    Immerhin mit Workout dazu.
    Normalerweise habe ich nichts gegen solche Wandertage – allerdings kann ich jetzt auch nicht einfach nur chillen. Denn mit bleibt noch sage und schreibe ein halber Tag, um für meine Klausur morgen zu lernen.  Der letzte Mist, Leute. Na ja, besser als nichts, was?
  20. Vica
    Au man, was habe ich alles in diese Projektarbeit gesteckt. Normalerweise bin ich ja der Typ Prokrastinator: Ich habe anfangs tolle Ideen und Elan und kriege ich meistens doch erst organisiert, wenn schon Grund zur Panik besteht.

    Diesmal war alles anders!

    Vielleicht lag es auch am Thema (klinische Kinder- und Jugendlichenpsychologie), dass ich behaupten kann, mich seit Tag 1 voll reingekniet zu haben. So kann ich mir tatsächlich mal auf die Schulter klopfen, wirklich jeden Tag der insgesamt 8 Wochen Zeit genutzt zu haben. Ich habe:
    - Erhoben
    - Studien in mehreren Sprachen mühevoll gesucht
    - Einzelaspekte farblich hervorgehoben
    - Wichtigstes rausgeschrieben in ein extra dafür angeschafftes Memo
    - Gegeneinander verglichen
    - Exposées geschrieben und immer wieder leicht verändert
    - einen genauen Plan geschrieben, wann ich womit fertig sein wollte
    - Notizen aufgehängt (Deko in der Wohnung hab ich eh aufgegeben)
    - Mindmaps gezeichnet
    ...als wollte ich die Welt retten. 
    Der Plan war, alles so fein zu strukturieren und zu planen, dass ich es am Ende bloß noch runterschreiben muss. So, wie es bei der OU die 1er Kandidaten bei jeder einzelnen Hausarbeit gemacht haben. Es war auch immer ein kleiner, offener Wunsch bei mir geblieben, mich mal so extrem gut zu organisieren! 

    Trotzdem habe ich keine Ahnung gehabt, was ich im Grunde überhaupt da mache.  
     
    Ich hatte zwar immer wieder die Worte meiner OU-Tutoren im Kopf, wie genau man Hausarbeiten schreibt und empfinde diese nach wie vor als tolle Orientierungspunkte. 

    Aber so richtig wollte kein roter Faden im Aufbau zu mir durchdringen. Lange verstand ich nicht, woran das lag. Dann gab es zum Glück den Eureka-Moment: Der Appetit kommt beim Essen. In meinem Fall: Beim Schreiben. Ich habe mich einfach hingesetzt und mit dem Methoden-Teil angefangen und siehe da, schließlich fand sich der rote Faden von ganz allein. Manchmal kann es also Vorteile haben, einfach mal drauf los zu stürmen. 
    Leider geschah das insgesamt so spät, dass ich zeitlich im Grunde in dieselbe Bredouille gekommen bin wie beim Prokrastinieren. 😌 
     
    Nun habe ich noch bis zum 24. Zeit, abzugeben. Ich stricke das Ding jetzt mit heißer Nadel sozusagen. Was ein Glück, dass ich gut vorgeplant habe. Nun scheitere ich nur mal wieder an meinem Perfektionismus beim Schreiben. Tippen, löschen, tippen, löschen, tippen...🙄
  21. Vica
    Liebe Leser,
     
    mittlerweile ist die erste Runde der Auswahlgespräche mitsamt Test für den klinischen Schwerpunkt gelaufen. Zur Erinnerung: Unser klinischer Schwerpunkt ist zulassungsbeschränkt. Er wird nur im Präsenzstudium stattfinden und Fernstudenten werden nach erfolgreicher Prüfung in das Campusstudium umgeschrieben, was noch ein Novum ist. 

    Ich hatte das Glück, schon mit Kommilitonen zu reden, die beides bestanden haben (Infos sind nicht offiziell). Was die Prüfung angeht, die erscheint mir sehr machbar. Einige Punkte wüsste ich noch aus dem Bachelorstudium, ohne dass ich sie jetzt nachschauen müsste. Ein anderer Punkt waren wohl logische Aufgaben, worunter auch z.B. Rechtschreibung gefasst wurde. Auch Methodenwissen war ein Thema, wobei ich nicht so ganz verstanden habe, worum es sich dabei handeln soll - ich hoffe ja nicht (befürchte es aber!), dass das sowas wie Testtheorie ist. 

    Die Aufnahmegespräche unterscheiden sich im Groben nicht so sehr von dem, wie man sie von Firmen oder anderen Hochschulen kennt (einfach mal Protokolle googlen). Ich fand den Fragenkatalog nicht so überraschend, allerdings wüsste ich auch an manchen Stellen nicht, was ich darauf Knackiges antworten sollte. Auf Brüche in der Biographie wurde wohl zB auch eingegangen. Außer ein paar sozialromantische Antworten, mit denen man wohl kaum Punkte sammelt, wüsste ich hier nichts entgegenzusetzen. 
    Darum habe ich mich entschlossen, Amazon mal auf Literatur für solche Einstellungsgespräche bei Hochschulen zu durchforsten (da gibt's wohl einiges) und mich mal auf den neuesten Stand zu bringen. Meine Einstellungsgespräche waren immer in sozialen Einrichtungen, die unterschieden sich doch stark von diesen.

    Schließen würde ich mit dem Eindruck: Machbar - aber auch nicht geschenkt  

    LG  
  22. Vica
    Liebe Leser.

    In letzter Zeit häuften sich im Kindergarten seltsame Vorfälle. So wurde ich nicht weniger als 5 mal innerhalb kurzer Zeit angerufen, um mein gesundes Kind vorzeitig abzuholen. Die Gründe dafür reichten von: "Kind ist müde" über "Kind sagt, ihm sei heute langweilig" bis hin zu "Ich hat sich mit seinem besten Freund gestritten, ist traurig und will jetzt nichts mehr mitmachen!" Wenn ich ankam, traf immer nur auf ein lachendes und zufriedenes Kind, das von nichts weiß. Die anschließenden Klärungen ergaben, dass das Kind zum Teil verwechselt worden sei und man die falsche Mutter angerufen habe oder man die Situation einfach falsch eingeschätzt hätte. 
    Dann hatte ich einige Zeit Ruhe, bis es dann neben einer Reihe von ärgerlichen kleinen Unzulänglichkeiten wirklich noch zusätzlich probiert wurde, einen Vertragsbruch zu bewirken bezüglich der Betreuungszeit.

    Natürlich habe ich versucht, zu erörtern, woran das liegt. Nachwuchs Nr.1 ist im Kindergarten sehr beliebt und unkompliziert, wurde sogar "Pate", um kleinere Neulinge einzuführen und bringt immer Schwung in den Laden. Ich selber stehe eigentlich auch nicht schlecht dort, zumal wir bisher immer aus- und mitgeholfen sowie -organisiert haben. Dazu kommt das Mitwirken im Förderverein usw. Die Erzieherinnen sind mir alle sehr sympathisch gewesen und auch umgekehrt, denke ich.
    Dadurch konnte ich einen persönlichen Hintergrund dieser Geschichte ausschließen. 

    Fakt ist aber: Es nervt nicht nur das Kind, wenn es dauernd verfrüht abgeholt wird, sondern auch mich, weil ich die Kindergartenzeit für das Fernstudium dringend brauche. Bei uns sieht es so aus, dass ich am Morgen (schon in Anwesenheit des Kleinsten) versuche, meine Sachen abzuarbeiten, während der Mittag dann nach Abholung von Nachwuchs Nr.1 voll und ganz uns dreien gehört. Wir gehen dann wandern, turnen, in die Stadt, einkaufen oder treffen andere Kinder. 

    Da ist zwar der Fakt, dass unser Kindergarten massiven Personalmangel hat und trotzdem sogar neulich die beste Frau im ganzen Laden entlassen werden musste, um Geld zu sparen. Aber ich habe mich mit anderen Müttern beraten und denen geht es nicht so, dass sie dauernd angerufen werden. 
    Schnell stellte sich der gemeinsame Nenner heraus: Die sind arbeiten (außer Haus), ich nicht.

    Und es kam noch dicker, denn wir konnten die Ursache ausmachen:
    Ich habe, ohne es zu merken, ein Z auf der Stirn.   (stellt euch an dieser Stelle den Jingle aus "Der Weiße Hai" vor)
    Ein "Z" für Zuhause! 
    Das ist die schlimmste Brandmarkung eines Elternteils mit Kindergartenkind, denn Zuhause bedeutet ja, mal simpel übersetzt: "Die Olle sitzt doch zu Hause und hat Zeit. Sie kann doch das Kind selber betreuen. Wieder eins weniger, und wir haben hier mehr Ruhe!"
    Das immerhin schien einigen anderen Müttern auch schon mal so gegangen zu sein (denen, die entweder bei ihren Männern arbeiteten (was auch nicht gilt) oder im Home-Office sind). 
    Irgendwie muss das mit dem Fernstudium durch den Buschfunk gegangen sein. 

    Als ich vor 1 Jahr verzweifelt Kita-Plätze in der Stadt gesucht habe, sagte mir eine Leitung immerhin sehr ehrlich:
    ,,Ihr Heimstudium würde ich besser nicht erwähnen bei der Suche. Sagen Sie lieber, dass Sie arbeiten, das ist das einzige, was zählt."
     
    Ich frage mich aber ehrlich, wie das mit dem Fernstudium bis zur Leitung durchdringend konnte. Ich meine, wir reden hier von einem 35-Stunden-Platz. Das ist das Minimum, welches die Kita anbieten kann. Heiß begehrt sind natürlich die 45-Stunden Plätze, wo ich es gar nicht erst versucht habe. Das ist (mit Nachweis!) den Eltern vorbehalten, die beide Vollzeit arbeiten, und das ist auch okay so. Hier hat wohl neulich jemand der Leitung anonym gesteckt, dass sie bei einem 45-Stunden-Elternteil verdächtig oft den PKW vor der Haustür parken würden. Das könne ja nicht sein, wenn man Vollzeit arbeitet 

    Heute ist (nachdem letzte Woche schon 2 davon waren und davor 3 1/2 Wochen Ferien) mal wieder Betriebsausflug, daher keine Möglichkeit, etwas zu klären. Morgen werde ich an der Beseitigung des Vertragsbruchs arbeiten müssen. Das wird sicher eine Diskussion werden. Einfach nervig so was.

    LG



     
  23. Vica
    Liebe Leser,
     
    die erste Runde der klinischen Präsenzwochen läuft im September (ich bin nicht dabei, da mit noch klinische Inhalte aus dem Bachelor für die Anmeldung fehlen - daher erst im Februar in der zweiten Runde). Wer es bis hierhin schafft, ist seinem Ziel, klinischer Psychologe zu werden, auf jeden Fall einen Schritt weiter. 

    Mittlerweile habe ich meine Kommilitonen ganz gut kennen gelernt und stelle fest, dass es auch nicht wenige Mütter unter den Studis gibt. Ähnlich wie in Hagen auch schon - was ja per se nicht überraschend ist. Manche nutzen ihre Elternzeit sinnvoll, manche haben ihr reguläres Studium durch die Babypause unterbrochen und führen es nun per Fernstudium fort. 

    Da sich die erste Präsenzwoche nähert, stellt sich natürlich die Frage: Wohin mit den Kids? Gerade wenn man (wie ich) sehr kleine Kinder hat, will man sie nicht eine ganze Woche alleine lassen. Manche können das allerdings auch gar nicht, mangels Großeltern und alleinerziehend. 

    Die FernUni in Hagen hatte für diesen Fall eine ziemlich tolle Betriebskita. Die PFH hat diese nicht. Nun haben wir einige kreative Lösungen besprochen:
    - Die ganze Familie reist an -> Ferienwohnung -> Nach Seminarschluss noch Familienleben möglich (Idee ist nicht schlecht, bedingt aber, dass der Partner oder die Großeltern zu diesem Zeitpunkt Urlaub bekommt und dass sie sich zu 90% selbst in Göttingen beschäftigen. Mit mehreren Kindern und in einer fremden Stadt wird das vielen zu anstrengend werden)
    - Fremdbetreuung vor Ort (bedingt, dass es Stunden-Kitas gibt. Und selbst wenn (was selten ist): sehr unrealistisch, weil keine Eingewöhnung mit Kind stattfindet. Kann also nicht mit jedem Kind gemacht werden)
    - Uni-Kindergarten der Uni gegenüber: Versicherungstechnisch nicht möglich/nur für dort eingeschriebene Studenten
    - Tagesmütter/Babysitter: Eingewöhnungsproblem, siehe oben. Man kennt die Person auch nicht so wirklich. 
    - Mehrere Großeltern reisen mit an, ziehen zusammen mit den Kids in eine Ferienwohnung und wechseln sich schichtweise bei der Betreuung ab. (Finde ich die beste Idee, doch wollen nicht alle Großeltern mitkommen und man kennt sich leider nicht, was ich als Hürde empfinden würde)

    Das sind so aktuell die Lösungsstrategien, die die Runde machen. Ich finde, sie haben Vor- und auch Nachteile - gerade nach dem ersten Durchlauf wird es einiges an Erfahrungsberichten und Empfehlungen geben. Ein großer Nachteil bei der ganzen Sache ist, dass Göttingen sehr teuer ist beim Beherbergungsbetrieb und zudem auch stets gut belegt. Das reißt ein Loch in die Familienkasse, wenn alle kommen. 

    Und ich?
    Ich habe das Glück, dass mir beim letzten Präsenztag klar wurde, wie nah Niedersachsen und auch Göttingen im Allgemeinen ist. Die Fahrt ging trotz Umsteigen ratzfatz. In sofern habe ich mich dazu entschlossen, ganz normal täglich an- und abzureisen. Es war beim letzten Mal gar kein Problem und ich denke, dass ich das locker 5-6 Tage durchhalten kann. 

    LG


     
  24. Vica
    Liebe Leser, der erste Präsenztag ist abgehakt  Hier ein kleiner Bericht zum Thema. Viel Spaß damit! 
     
     
    Der Wecker klingelt um 4

    Noch bevor der Hahn kräht hieß es: Auf Zehenspitzen raus aus den Federn, Dusche, alles einpacken, Checkliste. Das am Vortag online bestellte Taxi war überpünktlich um 5:10 da, um 5:15 war ich am Bahnhof – und 10€ ärmer (11 mit Trinkgeld). Allerdings ist es für mich bei Dunkelheit in aller Herrgottsfrühe immer noch die bessere Wahl. Der Bahnhof am Morgen hat mich überrascht: Alles hatte offen, sogar der Buchhandel. Bereits gut gefüllt. Überwiegend Familien auf der Durchreise, Geschäftsleute. Meine Bedenken, dass da Pöbler aus der letzten durchzechten Partynacht unterwegs sein könnten, waren total unbegründet. Mein Zug ging um 5:30.
    Der IC war mäßig gefüllt, nicht leer, nicht verstopft, quasi freie Platzwahl. Ich war überrascht, wie schnell er in Osnabrück war (knapp 20 Minuten hat er gebraucht – das wird wichtig für die Approbationsausbildung, die ich schlimmstenfalls nur in Niedersachsen machen könnte, Osnabrück wäre dann der nächste Anlaufpunkt). Umsteigen war in Hannover angesagt. Da war ich noch nie, aber Zeit für Bahnhofsbummel war nicht. Ich wollte so schnell wie möglich in den Anschluss ICE. Der kam aus München und war voll bis unter die Decke, so dass für mich nur ein Sitz hinterm Klo blieb, aber das war voll ok. Abgesehen von einem Schwarzfahrer, der sich im Klo einschloss, aber wohl nicht mit so einer resoluten Zugbegleiterin gerechnet hatte, verlief die letzte halbe Stunde störungsfrei.
     
    Morgens, 8:05 in Göttingen

    Gar nicht so schlecht für einen Latte, den keiner abgeholt hat, oder? Und schön heiß war er auch noch.

    Wenn man den das Gleis schon anfährt, sieht man einige hübsche Gebäude, die etwas mit Bildungseinrichtungen zu tun haben – was genau es war, konnte ich nicht genau erkennen, aber in Göttingen konzentriert sich das geballte Wissen um den Bahnhof herum. Uni, FH, usw sind alle sehr leicht zu erreichen. Der Göttinger Bahnhof ist ganz nett – ich würde sagen funktional (ähnlich dem in Hagen). Es gibt Supermarkt, Imbissbuden, Kiosk, Buchhändler, Blumenladen und Balzac Coffee, den ich eigentlich nur in Hamburg kennen und lieben gelernt habe. Generell scheint man sich kulturell der Hansestadt angenähert zu haben, denn man wird von einigen Plakaten mit „Moin“ begrüßt. Wenn der Wind nun auch nur von vorne kommt und es noch irgendwo ein Schweinske gibt, dann muss man fast annehmen, man sei in HH (Kleiner Insider am Rande).
    Natürlich gehe ich sofort zu Balzac und habe das Glück, den ersten Latte Macchiato des Tages umsonst zu bekommen. Er war fälschlicherweise in Auftrag gegeben worden und jetzt über. Ein netter Empfang. Ansonsten macht die Stadt einen sehr schicken Eindruck, es gibt große Boulevards, moderne Straßen und von außen macht der Bahnhof auch was her. Tendenziell sieht es hier teuer aus, was es sicherlich auch ist, weil es eine Studentenstadt ist. Dazu kann ich aber nichts sagen, weil ich einen halben Kühlschrank dabei hatte und nichts gekauft habe.
     
    Wo bitte geht’s zur PFH?

    Wenn alles in voller Blüte steht, kann man sie schnell verfehlen: Die PFH ist im ersten Stock über der Bar Celona. 

    Ich hatte den Fußmarsch vom Bahnhof zur PFH schon im Voraus gecheckt, er ist idiotensicher. Trotzdem rede ich ja gerne mit den Leuten und habe mich mal so umgehört, wo genau es zur PFH geht. Ergebnis: Weder die Kellner bei Balzac, noch der Blumenhändler, noch vorbei gehende Studenten der Uni konnten mir das sagen. Das Ergebnis war überall dasselbe: „Die was? Sorry, das hab ich ja noch nie gehört.“
    Ich wusste, dass das Vapiano und eine Bar Celona in der Nähe sein sollen. Die kannte hingegen jeder. Die PFH scheint der breiten Bevölkerung nicht so präsent auf dem Schirm zu sein.
    Nach ca. 7 Minuten Fußmarsch finde ich sie auch direkt.
    Ehrlich gesagt: Schockverliebt war ich nicht. Ich kenne die OU in England, das ILS in Hamburg und die FernUni in Hagen. Alle drei sind ziemliche Prachtbauten, die kann kein Mensch übersehen und die hinterlassen Eindruck.
    Die PFH befindet sich ein Stockwerk über der Bar Celona (komische Mischung) und kann von einer Außentreppe erreicht werden. Das Gebäude erinnert mich mehr an die 70er. Irgendwo am Eingang rankt ein Schild, auf dem sowas steht wie „Hochschule der Karrieren“, was finde ich mir nach Litfaßsäulenruf klingt als nach akademischer Qualität, finde ich. Aber es kommt bekanntlich auf den Inhalt an, und da man hier nun mal Abschlüsse machen kann, die sogar vom BDP akkreditiert sind, kann man wirklich nicht meckern. Von innen erinnert es dann ziemlich an typische Regionalzentren von Fernhochschulen. Es ist technisch und platzmäßig alles da, was man braucht. Seminarräume, Anmeldung, Toilette usw. Nur leider kein Getränke und Kaffeeautomat 😞 Obwohl es zum Glück die Möglichkeit gab, eine Kanne zuzubereiten für alle. Wer darüber hinaus Sonderwünsche hat, Cappuccino etc. muss sich bei den umliegenden Kaffeehäusern bedienen.
    Ich habe alle diese Punkte aber auch auf dem Feedback-Bogen hinterlassen 🙂

    Das Seminar

    Das Seminar startete von 9 Uhr morgens und würde irgendwann im späten Nachmittag (zwischen 16:00 und 17:00 Uhr) vorbei sein. Das ist ja immer etwas ergebnisoffen und hängt von der Länge der Pausen etc. ab.  Das Thema war sehr interessant: Kommunikation!
    Ich fand den Raum und die technischen Möglichkeiten sehr angenehm. Wir hatten einen Wirtschaftspsychologen, der schon lange im Geschäft ist. Insbesondere betraf das Seminar „Kommunikation“ innerbetriebliche Kommunikationsvorgänge, wohingegen das dazugehörige Modul eher den zwischenmenschlich-psychologischen Bereich abdeckt. Insbesondere für angehende Wirtschaftspsychologen war das Seminar damit sehr interessant. Davon war aber nur ein Teilnehmer betroffen, der Rest – und zwar wirklich der gesamte Rest! – zielte auf den klinischen Schwerpunkt ab 🙂 In sofern war es für uns ein wenig Off-Topic. Ich muss allerdings sagen, dass ich es grundsätzlich sehr bereichernd fand und man sich innerbetriebliche Konflikte ja auch in das restliche Leben umdenken kann. Grenzen setzen, Körpersprache usw. kann man ja so im Alltag auch gebrauchen.
    Wir haben den Tag gut genutzt, den Dozenten geduzt. Die Gruppe war wirklich sehr toll, man kam mit jedem in’s Gespräch. Einige kannte ich schon aus den Facebookgruppen.
    Der Tag bestand aus Vorträgen und immer mal der Möglichkeit, sich aktiv einzubringen, z.B. im Rollenspiel. Ich liebe sowas ja, viele andere mögen es hingegen nicht 🙂
    Was ich sonst noch sehr lehrreich fand: Mir wurden viele Namen von Psychologen aus dem Bereich Persönlichkeit, Medien, Darstellung genannt, die ich selbst noch nicht so kannte, aber sehr hilfreich fand. Das eine oder andere Buch ist schon bestellt.
     
    Ab nach Hause…

    Auf dem Heimweg bin ich 2x umgestiegen, weil man beim zweiten Umtseigeort immer einen Zug nach Hause bekommt (nur 20 Minuten Restfahrt). Die anderen hatten es nicht so leicht wie ich. Viele kamen aus BW oder BY, manche nur aus SH – und mussten zum Teil 6-7 Mal umsteigen. Ein Grund, warum fast alles mit dem Auto da war!
    Komischerweise war ich von diesem Präsenztag gar nicht so geschlaucht, wie ich es sonst immer bin. Ich war fit genug, direkt im Anschluss mit der Famlam noch ein Straßenfest zu besuchen. Eigentlich war ich nach solchen Tagen immer sehr geschlaucht. Ich schiebe das auf die Mengen Grüntee und das gesunde Essen, dass ich in petto hatte. Es lohnt sich echt, sich am Vortag dafür an den Herd zu stellen

    Fazit:

    Vom Gefühl her war der Tag recht schnell herum und das Seminar sehr kurzweilig, obwohl so ein Tag, der eigentlich um 4 Uhr morgens losgeht, schon ein ziemlicher Schlauch ist. Er hat mir besser gefallen als der Diagnostik-Tag in Hagen, was aber auch einfach am Thema liegt – Kommunikation finde ich nun mal etwas knackiger als diagnostische Gutachtenerstellung. Gut finde ich auch, dass die Betreuung eben in so kleinen Gruppen ablaufen kann und man so die Möglichkeit hat, auch mal herauszustechen und beim Kontakteschließen in Erinnerung zu bleiben. So konnte andere und ich selbst auch immer mal ein Anekdötchen zum Thema Kommunikation einbringen, welches wir dann aktiv besprechen konnten in der Gruppe. 
    Seminare dieser Art gefallen mir sehr gut und ich hätte kein Problem, wieder zu einem zu fahren 🙂 Auch für die kommenden Präsenztage im klinischen Campus wäre ich dann schon mal akklimatisiert. Ich bin schon gespannt, wen ich wiedersehe. (Hoffentlich)

     
  25. Vica
    Liebe Leser, Präsenztage hat man im Fernstudium ja nicht so häufig. Für Nicht-Viel-Reisende eine spannende Sache. So mache ich es.

    Ausgangssituation: 
    9.00 - 16.15: Präsenzseminar in Göttingen (Pflicht) im Fach Kommunikation
    250 km von hier
    Anreise: Zug 

    Anreise:
    Ich fahre wie gesagt mit dem Zug. Theoretisch ist Göttingen nicht so weit von Münster, allerdings gibt es keine Direktverbindungen. Ohne Umsteigen geht es daher nicht. Das Thema Umsteigen kann schon mal lästig sein, wenn man einen Anschlusszug nicht erreicht. Das sollte man also mit einplanen. Auf der Hinfahrt muss ich nur 1x in Hannover in die Regionalbahn umsteigen. Mit 14 Minuten Zeit denke ich, dass das gut machbar ist (alles unter 10 Minuten finde ich heikel). Auf der Rückfahrt habe ich extra eine Verbindung gewählt, die 2x umsteigen beinhaltet. Einmal am Knotenpunkt Hannover und einmal in Hamm.  Von Hamm aus findet man zum Glück immer nach Münster zurück, sogar mit dem Bus. Auch eine Verbindung mit 1x Umsteigen wäre drin gewesen, allerdings in Paderborn, wo es nicht ganz so einfach wird, wenn der Anschlusszug nicht erreicht wird. 
    Ich habe den Super-Sparpreis von 83€ Hin- und Rückfahrt gezahlt (ohne Bahncard). Es gibt dann keine Möglichkeit, das Ticket zurückzugeben, eine Reiseversicherung ist auch nicht dabei. Der Normalpreis mit allem drum und dran hätte 200€ gekostet. Also am besten im Reisecenter beraten lassen  
    Die Fahrtzeit ist blöd, aber nicht anders zu machen. 5:30 geht es los und kurz nach 8:00 soll ich da sein. Die PFH steht fast direkt am Bahnhof, in sofern werde ich wohl viel Zeit haben, alles zu erkunden. 
    Übrigens kann ich auch mit dem Sparpreis auch einen späteren Zug nehmen, obwohl auf der Seite der Bahn explizit steht, dass das nicht ginge. Aber bei Verspätungen oder auf der Reise nicht rechtzeitig erwischt, ist das wohl ein Unterschied. Anders sieht es aus, wenn man den Zug verpasst hat, weil man noch 2 Stunden shoppen wollte. Da muss man dann ein neues Ticket lösen. 

    Meal Prep:
    Bei so einem langen Tag brauch man ordentlich was zu Futtern für Zwischendurch. Logischerweise mache ich das am Vortag. Ich mache mir dieses Essen, das ich auch gerne auf allen Reisen mitnehme, selbst in Vergnügungsparks etc. : 
    - Selbstgemachte Buletten, immer gut. Habe noch Senf dabei. 
    - Käsewürfel 
    - Gekochte Eier
    - Etwas grüner Salat mit Kichererbsen
    - Nudel oder Reissalat, je nachdem worauf ich Lust habe 
    - Als Getränk: 1 Liter abgekühlten Grüntee in der Thermoskanne mit Zitronensaft. Der hat den Vorteil, dass er mich sowohl geistig wie auch körperlich fitter macht als jeder Zaubertrank. Wohl wegen dem enthaltenen Koffein, welches langsamer abgebaut wird als bei Kaffee.
    Ordentliche Bauarbeiterportionen, es soll ja für Hin- und Rückreise und auch zwischendurch reichen. Obwohl neben der PFH ein Vapiano steht  Aber Essen gehen ist mir an solchen Tagen etwas zu teuer und auch zeitlich nicht immer überschaubar. Convenience Food/Burgerschmieden mache ich auch meistens eher, wenn der Unterzucker schon durchkommt - leider sind diese auch nicht mehr so günstig wie früher. 
    Ob die PFH eine Kantine hat, weiß ich nicht, hab ich nie von gehört und in der Infomail stand, dass man sich Verpflegung mitbringen soll, daher tendiere ich zu: Nein. 

    Was ich sonst noch mitnehme:
    - Einen Rucksack. Es ist leider noch der aus meiner Schulzeit. Weder mein Mann (der wegen deutschlandweiten Mandanten schon Vielreiser war) noch ich haben es in all den Jahren geschafft, uns mal einen neuen Rucksack zu besorgen. Und seitdem haben wir dieses Urmodell. Nicht schön, aber funktioniert wie am ersten Tag. Wen die Marke bezüglich Qualität überzeugt: Sie fängt mit Ea an und endet auf ck. Das Ding ist *zähl*....16 Jahre alt. 
    - Darin enthalten:
    - Das ausgedruckte Material, welches es vorab per Mail gab. Es sind 30 Seiten, die sich um das Thema Kommunikation drehen und dann besprochen werden. Es bestand keine Notwendigkeit, die Seiten auszudrucken, zumal man das ganze auch in elektronischer Form mitbringen durfte, aber ich bin da konservativ.
    - Smartphone, ist klar
    - Block und Schreibstifte
    - Für die Fahrt etwas zu Lesen, aber meistens schaue ich bei Zugfahrten doch nur raus und beobachte Reisende, Bahnhöfe und Landschaften. Hat etwas Entspannendes. 
    Ein Laptop oder Tablet ist sicher die einfachere Wahl. Jedoch besitze ich leider (noch) keinen, damit für mich irrelevant.

    Schlussendlich: Gute Laune und etwas Neugierde. Man hat ja nicht jeden Tag solche Reisen  

    LG 
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