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Neustart durch Fernstudium


fifafischi

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Bei welchem Anbieter denn und welches Ziel würdest du persönlich mit dem Studiengang verfolgen?

Bei der akad. Ich war irgendwie beim ersten einlesen der Meinung, dass alles was ich mir so vorstellen könnte, durchaus mit diesem Studiengang "zu erreichen wäre". Wie gesagt, bin erstma nur drüber gestolpert. Ich würde gern erstmal nur wissen was ihr generell von dem Studiengang haltet bzw wie so die Erfahrungen mit akad sind.

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Ich habe mir nun mal alle Kommentare hier durch gelesen, und möchte mich auch gerne äußern.

Zunächst hatte mich die Überschrift "Neustart durch Fernstudium" angelockt. Umso überraschter war ich, als ich dann quasi mich vor 15 Jahren hier wiedergefunden habe. Ich war 1999 (damals 33 Jahre alt) in exakt derselben Situation, jedoch mit dem Meister in der Tasche (auch als Friseurin). Um meine Antworten hier ein wenig besser einschätzen zu können, ein Mini- Lebenslauf.

1985 - Schuleabgang Gymnasium 12. Klasse ohne Abitur / FH- Reife

1985 - 1988: Ausbildung zur Friseurin. Damals waren für mich 295 DM Lehgreld viel, und ein kreativer Job mein Traum

1988 - 1995: Gesellenjahre, mit zunehmendem Frust (Gehalt, Arbeitszeiten, geistige Unterforderung, Gesundheit, keine Aufstiegschancen). Ich kann Dich daher sowas von gut verstehen.

1995 - 1996: berufsbegleitend Meisterschule. War stressig, für den Kopf gut, für den Rest für die Katz.

1996 - 1999: Filialleitung, Ausbilderin. Nett, aber nach 2 Jahren kam wieder die Unzufriedenheit - und zwar vehement.

Mir wurde klar: ich will, ich MUSS da raus!

2000 habe ich mich dann in einem IT- Unternehmen für eine Anlernstelle im Bereich Datensicherung /-archivierung beworben. Von IT hatte ich null Ahnung. Fakt ist aber: mein Interesse und meine Neugierde für andere Themen und mein Wissensdurst waren die Eintrittskarte für diesen Job.

2001 wurde ich dann Mama und war in Elternzeit, und habe diese genutzt, um mich mit einem Office-Zertifikat und mit Business English weiterzubilden.

Und das war bei mir der Wendepunkt in die richtige Richtung.

Und nun meine Meinung und Anregungen.

1. Meister: den würde ich mir - sorry - getrost schenken. Ich wüsste nicht, wozu der gut sein soll, wenn man nicht im Job bleiben will. Der kostet Geld, und bringt Dir bezüglich Umorientierung absolut nichts. Und in Nicht- Handwerks- Bereichen interessiert der "Lappen" echt keinen Menschen.

2. Studium Tourismus: ich persönlich würde mich auf etwas Generalistisches konzentrieren. Es wurde BWL erwähnt, und das empfinde ich persönlich als einzig sinnigen Schritt, eine Basis in eine neue berufliche Richtung zu schaffen. Was ich jedoch ins Auge fassen würde, wäre ein BWL- Studium, dass Dir mehrere Spezialisierungen bietet, die du später im Studium zur Verfügung stehen (kleiner Tipp: schau Dir die IUBH an...).

3. Berufserfahrung in einem neuen Bereich: ich persönlich würde als erstes mal einen Weiterbildung in Richtung Office- Anwendungen machen (ECDL oder so), um ggf. den Einstieg in einen Bürojob zu ermöglichen. Ich habe z.B. nach einem Werkstudentenjob (von 37 - 40), gepaart mit meinem ECDL eine Anstellung als Projektassitentin gefunden. Und, obwohl ich damals das (Fern)Studium nicht beendet hatte, war es meine Basis für meinen weiteren Weg.

4. Duales Studium (BA in Baden- Württemberg) halte ich für unrealistisch. Die Plätze sind schnell weg.

Ich bin nun seit 15 Jahren aus dem Beruf raus (zum Glück), habe ganz neue Themengebiete erschlossen, blicke auf mehr als 10 Jahre Erfahrung im Bereich Projektassistenz zurück. Heute bin ich als Dokumentationsmanagerin für internationale Großprojekte tätig, und das wird noch nicht das Ende des Weges sein. Ich habe keine einzige Erfahrung bereut, und mache heute mein Studium weiter - wenn auch in anderer Ausrichtung. Vor 8 Jahren als Wirtschaftsingenieurin begonnen, heute mit BWL am Weitermachen. Und ich bin nun 47 Jahre alt (oder jung).

Mach Dir wegen Deiner 26 keinen Kopf!

Hier also mein Rat in Kürze:

1. schaffe eine Basis im Bereich Office- Anwendungen

2. Suche einen Job im Büro (wo auch immer es Dich hinzieht), damit verdienst Du mit Sicherheit schon einmal mehr als jetzt. Arbeitnehmerüberlassungen sind für den Einstieg nicht die schlechteste Wahl.

3. Beginne Dein Fernstudium, und sammle parallel Berufserfahrung.

Viel Erfolg.

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@ OldSchool1966

Das Einkommen ist im Friseurhandwerk nach Tarif schon sehr schlecht. Im Internet hat mal jemand die Zahlen rausgesucht. In Sachsen-Anhalt 3,38 €/h und Sachsen 3,82 €/h. Da kann man alle verstehen, die da raus wollen, auch wenn der Mindestlohn bald kommt.

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Der Mindestlohn ist im Friseurhandwerk bereits da. Ich arbeite in einer Firma in der ich durchaus gut verdiene (im Moment noch ca 9€/h mit Provision, demnächst noch etwas mehr). Aber ich möchte trotzdem etwas neues. Wie old School bereits erwähnte, der Kopf wird null gefördert. Das is das was mich eigentlich am meisten annervt, es ist einfach so verdammt stumpfsinnig.

@oldschool: ich danke dir so sehr für deinen Beitrag. Du machst mir Hoffnung und Mut, dass es durchaus möglich ist etwas zu verändern wenn man es wirklich will. Und danke für deine zahlreichen Tipps.

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Das alles lernt man drei Jahre lang und irgendwann ist es nur noch dasselbe, den ganzen Tag lang. Es ist wie langsame fließbandarbeit, ohne den Kopf einzuschalten. Das was mir zur Zeit am meisten Spaß macht, ist abends die Kasse zu machen;-)

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Das Besondere am Frisörhandwerk finde ich (neben den technischen Fertigkeiten, so dass am Ende das Ergebnis raus kommt, dass der Kunde sich vorstellt), sich immer wieder und für relativ kurze Zeit auf ganz verschiedene Menschen einzustellen, Alte und Junge, welchen, denen es gerade gut geht und anderen, welchen eigentlich das Gespräch wichtiger ist als das Haare schneiden usw. Das finde ich immer faszinierend, wenn ich beim Frisör sitze und das beobachte.

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Das ist theoretisch richtig. Aber die Realität sieht auch etwas anders aus. Natürlich hat man Leute sitzen, die interessant sind und was zu sagen haben aber das ist die Minderheit. Größtenteils hat man langweilige Kunden die denken sie wären nicht langweilig oder eben small Talk geplänkel. Und das mit 4-20 Kunden pro Tag. Die Wahrheit ist dass man nach Feierabend einfach mal die schnauze voll hat von sozialen Kontakten.

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