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Übersetzer, Fremdspr.-Korr., Bürokaufmann: was ist die richtige Weiterbildung?


Msch

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Geschrieben

Hallo zusammen,

ich hoffe, ich bin hier im richtigen Forum.

Ich bin auf der Suche nach einer Weiterbildung und weiß nicht, was für mich das Sinnvollste ist. Die Angebote zum Thema Berufsfortbildung, Weiterbildung und Umschulung sind sehr vielfältig. Da ist es sehr schwierig, für sich das Richtige herauszufinden. Ich hoffe, dass ihr mir hier weiterhelfen könnt, oder mir zumindest eine Stelle sagen könnt, an die ich mich wenden kann.

Zu meiner Person: Ich habe im März 2009 mein Studium der Anglistik und Germanistik erfolgreich mit dem Magister abgeschlossen. Seit dem hatte ich verschiedene Jobs als Marketing-Assistent, Sachbearbeiter im Büro und Marketing-Aushilfe. Ein Lehr-/Forschungs-Beruf an einer Schule oder Hochschule kam und kommt für mich nicht infrage. Meine beruflichen Interessen liegen dagegen in den Bereichen Büroarbeit, Marketing und Übersetzung. Jedoch habe ich bei meinen bisherigen Jobs festgestellt, dass mir für jeden Bereich bestimmte Kenntnisse/Ausbildungen fehlen, um in einen der jeweiligen Bereiche richtig einsteigen zu können.

So habe ich beispielsweise während meines Studiums und auch in jedem Job danach immer wieder Texte ins Englische übersetzt, dazu gehörten Pressemeldungen und Texte für Kataloge, Broschüren und AGBs. Übersetzungsagenturen verlangen jedoch normalerweise ein Studium/Ausbildung als Diplom-Übersetzer.

Zudem liegt mir die Büroarbeit, hier wurde ich bei meinen Jobs bisher vielfältig eingesetzt, habe Kundenkorrespondenz erledigt, Ausgabenposten kontiert, war für das CRM-System zuständig oder habe das Messe-Backoffice koordiniert. In all diesen Bereichen hatte ich mich schnell eingearbeitet. Für eine „echte“ Festanstellung in diesem Bereich wird jedoch immer eine kaufmännische Ausbildung verlangt, die ich nicht habe.

Es gibt nun für beide Bereiche verschiedene Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die ich zur Auswahl habe:

Bürokaufmann (IHK)

Bürosachbearbeiter (SGD/ILS)

Europasekretär/Fremdsprachenkorrespondent

Staatlich geprüfter Übersetzer (AKAD)

Ich weiß nur einfach nicht, was für mich Sinn macht. Welche Zusatzausbildung gibt mir die besten Aussichten, später wirklich in einem Beruf Fuss fassen zu können? Ich muss in keiner Führungsposition sitzen, ich möchte einfach nur Chancen auf einen normalen Job auf Sachbearbeiter-Ebene haben, gerne auch in Teilzeit (nicht immer Aushilfstätigkeiten mit entsprechend niedriger Bezahlung).

Die wichtigste Frage für mich ist dabei: Welche Zusatzausbildung bietet mir dafür die besten Möglichkeiten?

Ideal sollte ich die Zusatzausbildung berufsbegleitend abschließen können oder halbtags, so dass ich nebenher noch arbeiten kann. Ich möchte aber nicht für irgendeine Ausbildung viel Geld hinlegen, die mir dann nachher nichts bringt, weil der Abschluss nicht anerkannt ist, oder die Ausbildungsinhalte schlecht.

Die Websites der verschiedenen Ausbildungseinrichtungen sind hier keine Hilfe für mich, da natürlich jede Einrichtung schreibt, dass ihre die beste ist und man damit auf jeden Fall einen Job findet.

Ich schreibe deshalb hier in der Hoffnung, dass mir hier vielleicht jemand mit seinen eigenen Erfahrungen weiterhelfen kann.

Beste Grüße

Martin

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Geschrieben

Könntest Du mit Deiner Berufserfahrung den "Wirtschaftsfachwirt (IHK)" (z.B. bei Akad) oder den "Fachwirt Werbung und Kommunikation (IHK)" machen?

Beides gibt es als Fernkurs - Ersteren bei recht vielen Anbierten, Letzteren eher selten. Vielleicht geht das auch berufsbegleitend in Deiner Nähe.

Wenn es was akademisches in betriebswirtschaftlicher Richtung sein kann / soll, dann gibt es das Master-Fernstudium "Ökonomie und Management (M.A.)" an der TU Kaiserslautern.

Geschrieben

Von Fernkursen für IHK Prüfungen halte ich wenig. Die Materialien sind für die gängigeren Sachen frei erhältlich, was externe Bildungsträger da anbieten ist oft sogar schlechter und reicht eh nicht aus.

Wenn man schon teuer Geld investieren möchte dann ist das bei einem Präsenzlehrgang besser angelegt wenn man die Zeit dazu hat, am besten man macht den auch direkt bei der IHK wo man die Prüfung ablegt, die sind eher günstiger als andere und achten drauf das ihre Dozenten qualifiziert genug sind.

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So.

Zur Fremdsprachenecke kann ich dir nix sagen, "geprüfter Fremdsprachenkorrospondent" kannste dir ja mal die Vorraussetzungen ansehen, nun zum kaufmännischen:

"Bürokaufmann ihk" wäre dann als externer Bewerber die normale Prüfung ablegen.

Aber Achtung, den Bürokaufmann, kfm Bürokommunikation und andere gibts so nicht mehr, jetzt gilt neue Ordnung, der heißt jetzt Kaufmann für Büromanagement zusammengefasst.

http://www.gesetze-im-internet.de/bbig_2005/__45.html

und hier die Prüfungsordnung wie das abläuft:

http://www.bibb.de/dokumente/pdf/bueromanagement_ao_2013.pdf wahrscheinlich gleich in die Abschlussprüfung, vermute ich.

Kontaktiere dazu deine zuständige IHK was für Zeugnisse etc. die von dir wollen, Vorbereiten kannste dich einfach mit Berufsschulbüchern, Prüfungsgebühr ca 150-200€ normal.

Mit nem abgeschlossenem Studium und wenn deine bisherigen Arbeiten nachweisen kannst werden die dir aber normal keine Steine in den Weg legen wollen. Also einfach anmelden und vorbereiten, das sollte in 5-6 Monaten im Selbststudium nebenbei locker zu schaffen sein.

Dann haste dann deinen "Kaufmannsgehilfenbrief" - also den ganz normalen Berufsabschloss, der überall anerkannt ist.

Alternative und in deinem Fall wahrscheinlich sinnvoller wäre gleich einen Fachwirt (Meisterebene) zu machen, das ist auch "aus dem Stand" schaffbar, "Basics" sollten aber da auch schon bekannt sein da hier vertieft wird. - Welcher für dich geeignet ist musste halt sehen. Der Wirtschaftsfachwirt ist der beliebteste und am generalistischsten aufgestellt.

Den Wirtschaftsfachwirt rechnen viele Fern-FH als Leistung für ein BWL Studium an, und er ist Vorraussetzung für den "geprüften Betriebswirt" bei der IHK.

Jedoch habe ich bei meinen bisherigen Jobs festgestellt, dass mir für jeden Bereich bestimmte Kenntnisse fehlen

Nun gut, in dem Fall gehts ja darum das du dir diese für die Praxis irgendwo herholst, welchen Zettel du mit der Bewerbung verschickst ist zwar relevant für den Fuß in die Tür, aber für sonst eigentlich nix.

Am besten du fängst damit an dir ein Berufsschulbuch für die kaufmännischen Basics kaufen, zumal die etwas leichter erklärt sind.

Egal was du machst, bzw. für welche Prüfung du dich entscheidest, das kommt alles sowieso immer und überall dran, also fang hier einfach mal an das dir nen Überblick verschaffst, und schonmal in Sachen die gar nicht kennst einlesen.

Winklers Verlag z.B.

http://www.winklers.de/artikel/Kaufmann-Kauffrau-fuer-Bueromanagement-Grundlagenband/WEB-8045-3557-3

Da ganz neu ist auch aktuellster Stand. - Also auch wenn nen Fachwirt oder was anderes machst nützlich - und da beginnt man auch mit den Grundlagen bzw. setzt diese Vorraus.

dazu kommt egal was du machst in der kaufmännischen Ecke auf jeden Fall Rechnungswesen. Angefangen mit der Finanzbuchhaltung.

hierzu am besten "schmoltke Deitermann" vom selben Verlag, Industrielles Rechnungswesen + Lösungsbuch + Arbeitsheft.

Geschrieben

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Antworten. Ich habe auch schon bei ein paar der Weiterbildungsanbieter direkt angefragt und warte da noch auf Antwort. Aber auch die anderen Vorschläge werde ich mir in Ruhe durch den Kopf gehen lassen und schauen, was der beste Weg für mich ist. Ich bin da auch mal gespannt, was mir die Weiterbildungsanbieter schreiben. Ob der Fachwirt was für mich ist, weiß ich nicht. Aber auch den Kaufmann für Büromanagement werde ich mir anschauen und die entsprechende Literatur dazu.

Beste Grüße

Martin

Geschrieben

Hallo Martin,

halte uns doch bitte auf dem Laufenden, wie es bei dir weiter geht. Sich möglichst breit zu informieren halte ich für sehr sinnvoll.

Viele Grüße und viel Erfolg

Markus

Geschrieben

Msh, mal was ganz anderes: Was halten Sie denn davon, eine ganz normale kaufmännische Ausbildung draufzusetzen? Entweder die Bürokommunikation oder den Industriekaufmann? Sie würden dann ja die verkürzte Variante machen können, wären, wenn Sie das bei einem einigermaßen großen Unternehmen machen, gleich in die betrieblichen Abläufe eingebunden und hätten mit ein bisschen Glück im Anschluss die Chance auf eine Übernahme.

Ich weiß ja nicht, wie viel Sie im Moment verdienen, aber wenn Sie darüber nachdenken, vielleicht einen Teilzeitjob anzunehmen, von dem Sie dann auch noch die Ausbildungsgebühren bezahlen müssten, dann dürfte der Unterschied zu einem Ausbildungsgehalt bei einer Lehre nicht allzu groß sein.

Geschrieben

Das dürfte schon aus Gründen der Psychohygiene für den TE ausscheiden wenn der bescheidene Traum ist so etwas wie nen "normalen" Job anstatt den üblichen befristeten Zeitarbeitspersonalleasingpraktikum zu bekommen.

Auch verkürzt dauert eine duale Ausbildung in dem Bereich 2 Jahre, eine übliche Ausbildungsvergütung liegt bei um die 600-700€.

Naja, wenn man mit dem Fahrrad zur Arbeit es schafft und mit Reissuppe klarkommt...

Wenn man sich mit um die 30-35 nach nem Magister in Germanistik und Anglistik mit den Teenagern in die Berufsschule dann setzt ja dann wird man zumindest im Deutschunterricht, und in Englisch keine Probleme haben... aber das wird ne ungemein langwierige und schleppende Geschichte, das ist sicher, und wie die Integration in nem Betrieb aussehen soll wo die Führungskräfte schon langsam im selben Alter sind man auf der Nahrungskette aber ganz ganz unten.

Vorbereitungskurse für einen externen Abschluss in einem kaufmännischen Ausbildungsberuf werden auch von den IHK und div. Weiterbildungsanbietern angeboten, Kaufmann Büromanagement in 300 Stunden Vollzeit. - Einzelhandel etwas weniger, Industriekaufmann vielleicht bisschen mehr. Preise um 1200-2500€.

Wie gesagt:

Die Inhalte lassen sich auch im Selbststudium erlernen, bei dem bisherigen Werdegang sollte es da wirklich nicht Praxiserfahrungen oder an mangelnder Lernkompetenz scheitern.

Außer ein paar Büchern und der Prüfungsgebühr kostet das nichts, je nach Workload und Vertiefung sind 5-9 Monate dafür realistisch bei 2-3 Stunden täglich lernen, und man kann weiter Vollzeit arbeiten.

Ein "Kaufmannsgehilfenbrief" ist auch noch keine Jobgarantie, aber zumindest hat man mehr Optionen als ganz ohne und die Kenntniserweiterung bringt hier eigentlich den größeren Gewinn. Wenn man dann noch frisch drin ist kann man auch gleich nen Fachwirt dranhängen bzw. das gleich miteinander verbinden. Die erste Teilprüfung zum Fachwirt besteht ca 30-40% aus der Wiederholung der Inhalte einer kfmn. Ausbildung.

Geschrieben

Und was hat bitte eine Asubildung mit Zeitarbeitspersonalleasingpraktikum zu tun?

Ich bin mir relativ sicher, dass eine Ausbildung im konkreten Fall in einem Unternehmen eine höhere Akzeptanz findet als die über eine Fernschule. Auch nicht ganz unwesentlich, wenn man ein Studium hinter sich hat, das zwar sicherlich hoch interessant ist, aber nun mal nicht der Renner für den Arbeitsmarkt.

Ganz nebenbei: Ich kenne einige, die diesen Weg recht erfolgreich gegangen sind.

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