Umgang mit problematischen Skripten und fehlendem Feedback

[Nadja_studiert_Informatik]

vor 22 Minuten schrieb Markus Jung:

Wenn ich mit Studienheften nicht klargekommen bin, dann habe ich auf Zusatzliteratur gesetzt. Sei es über das Internet, sei es über die örtlichen Bibliotheken (ich hatte seinerzeit einen Ausweis sowohl für die Stadtbibliothek, als auch die FH- und die Uni-Bib) und ja, einiges an Literatur habe ich mir auch zusätzlich angeschafft.

Das mache ich genauso. Bisher für mich die beste Strategie.

 

vor 12 Minuten schrieb Alex T:

Das kann dich an der iu aber böse Punkte kosten, denn dort wird immer auf Basis des Skriptes “blind” korrigiert und es geht nicht um die faktische Richtigkeit. Tutor:innen haben explizit gesagt es müssen die bekannterweise falschen Inhalte der Skripte hingeschrieben werden und nicht die faktisch richtigen. Meiner Erfahrung nach führt das lesen von externer Literatur in den Klausuren dazu, dass du dir nicht mehr sicher bist, wo du den Fakt her hast und in der Klausur zählt nur das Skript. (Für mich einer der ganz großen Schwachstellen der iu, durch die randomisierten Online Klausuren, die zu einem blinden Auswendiglernen führt.)

Ich würde das mal gerne konkret hören von Leuten, die es wirklich so erlebt haben. Ich kann mir das gut vorstellen. Aber meine Erfahrung war bisher nicht so. Und ich frage mich was passiert, wenn man die Bewertung anfechtet. Wenn da jemand wirklich Fälle kennt, das würde mich sehr interessieren.

 

vor 3 Minuten schrieb DerLenny:

Was hast du gemacht, wenn die in den Lehrbriefen zum Ausdruck gebrachten Meinungen sich nicht mit der wissenschaftlichen Literatur gedeckt haben, diese im kompletten Gegensatz dazu gestanden sind oder gar direkt widerlegt wurden?

Ich finde das auch ganz schwierig. Weil ich mich am Ende wirklich oft massiv über die Unverschämtheit ärgere und mich wie oben beschrieben frage was passiert, wenn ich in den Prüfungen falsche Entscheidungen treffe.

[Nadja_studiert_Informatik]

vor 6 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

Ich würde es sehr begrüßen, wenn die @IU Internation. Hochschuledazu etwas schreiben könnte. Denn es kann ja nicht Sinn eines Studiums sein, die Studenten quasi zu zwingen, falsche Inhalte zu lernen und widerzugeben.

Ja, @IU Internation. Hochschule, das interessiert mich auch sehr. Denn sowohl von Seiten der Studierenden als auch der Lehrkräfte bekommt man immer wieder gesagt, dass der Inhalt der Skripte in den Klausuren vor der Korrektheit der Inhalte steht. Ich kann das schwer glauben, aber es ist möglich und wie gesagt sind meine Erfahrungen auch anders. Ich weiß nicht, ob ich Glück bisher hatte oder ob die Aussagen über diese Form der Korrektur nicht richtig sind.

Bearbeitet 5. April 2022 von Nadja_studiert_Informatik

[Markus Jung]

vor 7 Minuten schrieb DerLenny:

Was hast du gemacht, wenn die in den Lehrbriefen zum Ausdruck gebrachten Meinungen sich nicht mit der wissenschaftlichen Literatur gedeckt haben, diese im kompletten Gegensatz dazu gestanden sind oder gar direkt widerlegt wurden?

 

Das habe ich in der Form nicht festgestellt. 

[DerLenny]

vor 3 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

Denn es kann ja nicht Sinn eines Studiums sein, die Studenten quasi zu zwingen, falsche Inhalte zu lernen und widerzugeben.

Werden Fehler in prüfungsrelevanten Stellen gefunden (also: Es gibt Fragen zu genau diesem Punkt), dann werden die Skripte auch nicht korrigiert, da dies ja erhebliche Folgen nach sich ziehen würde.

Was macht man mit den Studierenden, die mit der bisherigen Version gelernt haben, und nicht wissen, dass es falsch ist? Auch ist das Updaten der Prüfungsfragen wohl mit mehr Aufwand behaftet, als das Anpassen der Skripte. Ein solcher Fehler hat vor kurzem zweijähriges Meldedatum gefeiert.

Und die Studierenden falsches Zeug zu lehren, ist einfacher. 

Das geht so weit, dass Professoren mich doch bitten mal nen Blick auf ein Skript zu werfen . Weil ihre Hinweise nicht beachtet werden. Die iu scheint dann Dinge zu tun, wenn das Problem öffentlich diskutiert wird.

Ich hatte ja bereits den Verdacht geäußert, dass Marketing einen höheren Stellenwert als Lehrqualität haben könnte. Die mangelnde Prüfung der Skripte und das zögerliche Verbessern der Skripte sowie die Tatsache dass es die Aufgabe der Studierenden ist, auf solche Fehler hinzuweisen, scheinen diesen Verdacht zu erhärten.

[Gast]

vor 10 Minuten schrieb Nadja_studiert_Informatik:

Ja, @IU Internation. Hochschule, das interessiert mich auch sehr. Denn sowohl von Seiten der Studierenden als auch der Lehrkräfte bekommt man immer wieder gesagt, dass der Inhalt der Skripte in den Klausuren vor der Korrektheit der Inhalte steht. Ich kann das schwer glauben, aber es ist möglich und wie gesagt sind meine Erfahrungen auch anders. Ich weiß nicht, ob ich Glück bisher hatte oder ob die Aussagen über diese Form der Korrektur nicht richtig sind.

 

Vorstellen kann ich mir auch vieles, aber erlebt habe ich es selbst auch nicht – bzw. habe ich den Eindruck, dass es Von den Prüfer:innen abhängt (was natürlich auch unglücklich ist, aber das ist überall das gleiche).

 

Wenn ich der Meinung bin, dass mehr als eine gegebene Antwort zu einer MC-Frage gültig wäre, dann weise ich darauf hin und begründe es auch. Das passiert nicht oft, ist mir aber schon 2, 3 Mal untergekommen. Ich habe schon ewig keine Einsicht mehr beantragt, meine mich aber zu erinnern, dass es in einem krassen Fall, wo es um 3 Fragen (10% aller möglichen Punkte) von der Note her nur so ausgegangen sein konnte, dass man mit meinem Einwand übereinstimmte und mir die Punkte dann gegeben hat. Belegen kann ich es aber nicht.

 

In einem anderen Fall von vor ein paar Monaten müssten mir genau die Punkte aus so einer inkorrekten Fragestellung gefehlt haben, da hat die Professorin meinen Einwand also ignoriert (oder ich lag falsch).

 

Und in einem dritten Fall, der mir gut in Erinnerung ist, traf ich auf eine offene Frage mit vielen Punkten, bei der man Beschriftungen zu irgendeinem Prozess-Schema haben wollte. Das hatte ich nicht auswendig gelernt und dann notgedrungen einen Anwendungsfall für den Prozess konstruiert und beschrieben. Der Note nach wurde das akzeptiert.

[DerLenny]

vor 11 Minuten schrieb Nadja_studiert_Informatik:

Ich würde das mal gerne konkret hören von Leuten, die es wirklich so erlebt haben. Ich kann mir das gut vorstellen. Aber meine Erfahrung war bisher nicht so. Und ich frage mich was passiert, wenn man die Bewertung anfechtet. Wenn da jemand wirklich Fälle kennt, das würde mich sehr interessieren.

 

Da könnte ich Dir eine große Menge an Kursen nennen.

Hier gibt es drei Varianten:

a) der Fehler wird notiert, und das Skript geändert. Dies ist der fall, wenn es keine Frage in der Klausur zu gibt

b) Der Fehler wird notiert, das Skript nicht geändert. Dies ist ein starker Hinweis darauf, dass dies abgefragt wird. Hier wird in der Regel die Formulierung benutzt "bis das Skript angepasst wird, bitte die Antwort aus dem Skript nehmen"

c) Der Fehler wird abgestritten. Dies kann durchaus auch nach eindeutigen Beleg der Fall sein.  Ich zitiere hier wörtlich aus einer E-Mail: "Danke für die Rückmeldung, dann sollten wir, wenn das Skript mal überarbeitet wird, in der Tat überlegen, das zu verändern." - Diese Aussage kam, nachdem die zitierte Sekundärliteratur den Fehler korrigiert hat. Die Belege anhand der Primärliteratur waren hier nicht ausreichend.

 

Ich hatte auch den Fall, dass 2 Fragen aus meiner Klausur nach einem Hinweis von mir entfernt wurden. Waren Multiple Choice, die aufgrund der Fragestellung mehrere richtige Antworten hatten, allerdings nur eine als korrekt gewertet wurde.

Dies hatte allerdings keinen Einfluss auf meine Benotung, da Gründe.

 

[PVoss]

Der Tutor aus Datenschutz und IT-Sicherheit meinte, dass er Fragen recht schnell aus dem Fragenkatalog entfernen kann. Wenn man z.B. auf eine Frage stößt, deren Inhalt nicht im Script behandelt wurde, soll man in der Antwort eine Anmerkung schreiben (bzw. in der Antwort zur ersten offenen Frage, falls es um eine MC Frage geht).

Er würde die Frage dann prüfen, das mit dem Script abgleichen und die Frage dann aus dem Katalog entfernen. Ebenso würde die Frage dann nicht in die Bewertung einfließen.

 

Er meinte auch, dass die MC-Fragen zwar automatisch bewertet werden, er sich diese aber trotzdem noch ansieht, um eventuelle Fehler in der Bewertung korrigieren zu können.

[DerLenny]

vor 11 Minuten schrieb PVoss:

Der Tutor aus Datenschutz und IT-Sicherheit meinte, dass er Fragen recht schnell aus dem Fragenkatalog entfernen kann. Wenn man z.B. auf eine Frage stößt, deren Inhalt nicht im Script behandelt wurde

Es gibt irgendwo den Hinweis, dass das Skript die Grundlage der Klausur ist. Fragen, die nicht durch das Skript beantwortet werden können, sind daher wohl leichter zu entfernen, da angreifbarer.

Wenn die Frage durch das Skript beantwortet werden kann allerdings inhaltlich falsch ist scheint der Prozess anders zu sein. 

 

Reine Vermutung, scheint allerdings die unterschiedlichen Vorgehensweisen erklären zu können.

[Gast]

vor 29 Minuten schrieb DerLenny:

Dies hatte allerdings keinen Einfluss auf meine Benotung, da Gründe.

 

Wie wurde das begründet?

 

vor 5 Minuten schrieb DerLenny:

Es gibt irgendwo den Hinweis, dass das Skript die Grundlage der Klausur ist.

 

Die Aussage habe ich auch so in Erinnerung, sie betrifft aber übrigens nur die Bachelor-Studiengänge. Im Master kannst du mit etwas Pech 100% offene Fragen zur Pflichtliteratur abseits des Skripts erwischen.

[TomSon]

Wenn ich @Nadja_studiert_Informatik richtig verstehe, geht es ihr darum herauszufinden, wie Studierende - hochschulübergreifend - damit umgehen, wenn man mit Studienbriefe/-material der Hochschule nicht klar kommt. Die letzten Antworten waren IU-spezifisch, weshalb ich mir unsicher bin, ob ich als SRH-Studentin überhaupt gefragt wurde. 🤔

 

Aber um kurz auf das Thema einzugehen: Ich selbst habe bei meiner jetzigen Hochschule, auch aufgrund der Prüfungsform, relativ selten das Problem, dass Studienbriefe für die Prüfung alleine relevant wären.

 

Ich musste zum großen Teil Hausarbeiten schreiben, aber auch mündliche Prüfungen in Form von Online-Präsentationen ablegen. In beiden Fällen waren die Studienbriefe einfach nicht das ausschlaggebende Kriterium: Für Hausarbeiten muss man zwischen 15 und 25 Quellen haben. Sobald man sich mit der für die Fragestellung relevanten Literatur beschäftigt, tritt der Studienbrief vollständig in den Hintergrund. Ich kann mich nur an eine einzige Hausarbeit erinnern, bei der ich während des Schreibens nochmal in den Studienbrief geschaut habe. Und das war mein erstes Modul bei der SRH, damals war ich mir noch unsicher, wie man bewertet, wie nahe ich am Studienbrief sein soll usw.

 

In einem anderen Modul wurde eine Klausur geschrieben. Damals gab es für dieses Modul keinen Studienbrief, sondern ein Fachbuch (als E-Book) vom Springer Verlag zusammen mit einem Leitfaden, der die prüfungsrelevanten Kapitel angab usw. Ich blieb relativ eng an den Inhalten des Fachbuchs dran, kam mit dem Buch selbst aber nicht zurecht, obwohl es sicherlich auch für die praktische Therapieausbildung genutzt wird (vielleicht ist es sogar sowas wie ein Standardwerk). Ich habe mich dann kapitelweise nach Alternativen umgeschaut: teilweise in der Onlinebibliothek der SRH, teilweise bei Google Books usw. Letztlich sehe ich die Tatsache, dass ich mit dem Fachbuch nicht klar kam, nicht als Fehler der Hochschule. Was mich am Fachbuch störte, hat andere vielleicht kein bisschen gestört. Ich habe in der Modulevaluation aber angegeben, dass ich mit dem Fachbuch nicht zurecht kam. Mittlerweile gibt es für dieses Modul einen Studienbrief, und ich glaube auch, dass keine Klausur mehr geschrieben wird, sondern eine Hausarbeit (oder Einsendeaufgabe).