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Warum erfährt man die Höhe des Gehalts immer erst zum Schluss?


brotzeit

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Am 14.9.2022 um 11:17 schrieb Explorer:

Meine Erfahrung im Software-Bereich ist eine andere, hier wird in der Regel sehr offen der Gehalts-Range bereits direkt in der Kontaktaufnahme der Recruiter kommuniziert. So dass ich das alles sofort aussortieren kann ;-).

Kann ich bestätigen, der Markt für uns ist so gut, da kommt sonst niemand...

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  • 3 Wochen später...
Am 13.9.2022 um 23:20 schrieb SirAdrianFish:

 

Und wenn du den entscheidenden Schritt machst und zu Anfang eines solchen Gesprächs deine Gehaltsuntergrenze benennst?

Das würde ich tatsächlich auch so machen. 

 

Allerdings ist auch da natürlich nicht gesagt, dass das dann was wird. Ich bin mittlerweile ganz gut im Beruf angekommen, zumindest für meine Erfahrungsstufe (noch kein senior, aber auch kein Berufseinsteiger mehr) und, so wage ich zu behaupten, weiß ich was ich so in meinem Bereich kann, kenne die neuem Strömungen und neue Methoden. 

 

Jedenfalls habe ich vor etwa einem halben Jahr einfach mal meinen Marktwert getestet. Ich hatte insgesamt 6 Gespräche, am Anfang habe ich gefragt, wie es denn so finanziell aussieht... Es wurde keine konkrete Ansage gemacht, sondern mein aktuelles Gehalt abgefragt, genickt und gemeint, da werde man sich einig.

 

Am Ende kamen deren Angebot und es war fast 10.000 Euro weniger im Jahr und schon das Maximum ausgereizt. Da zu glauben, dass man da zusammenkäme... Weiß ich nicht, Digga. Sicher Geld ist nicht alles, aber ja... das regt mich auch tierisch auf. 

 

Es läuft ja nicht immer so und es geht auch fair... ich für mich habe gelernt, dass ich bei wenig konkreten Ansagen die Gespräche abbrechen werde. Ich habe meine Zeit auch nicht auf der Kirmes gewonnen. 

 

Bereich ist übrigens IT nah :). 

Bearbeitet von Hangmans Lullaby
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vor 10 Stunden schrieb Hangmans Lullaby:

Es läuft ja nicht immer so und es geht auch fair... ich für mich habe gelernt, dass ich bei wenig konkreten Ansagen die Gespräche abbrechen werde. Ich habe meine Zeit auch nicht auf der Kirmes gewonnen. 

 

Sie sparen nicht nur Ihre Zeit, sondern auch die Ihres Gesprächspartners. Ich weiß übrigens von einer ganzen Reihe von Personalberatern, dass sie aus diesem Grund schon in der Anzeige nach den Gehaltsvorstellungen des Bewerbers fragen. Weil es sich nämlich nicht lohnt, viel Zeit zu investieren, wenn die Vorstellungen und das, was das Unternehmen zahlen will, zu weit auseinander liegen.

 

Dieses Vorgehen funktioniert allerdings nur, wenn man sich aus einer gesicherten  (ungekündigten) Position heraus bewirbt. Wer schon eine Kündigung auf dem Tisch hat bzw. schon arbeitslos ist, ist immer noch gut beraten, sorgfältig zu recherchieren, wie das Gehaltsgefüge im angestrebten Unternehmen ist.

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vor 40 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

 

Sie sparen nicht nur Ihre Zeit, sondern auch die Ihres Gesprächspartners. Ich weiß übrigens von einer ganzen Reihe von Personalberatern, dass sie aus diesem Grund schon in der Anzeige nach den Gehaltsvorstellungen des Bewerbers fragen. Weil es sich nämlich nicht lohnt, viel Zeit zu investieren, wenn die Vorstellungen und das, was das Unternehmen zahlen will, zu weit auseinander liegen.

 

Dieses Vorgehen funktioniert allerdings nur, wenn man sich aus einer gesicherten  (ungekündigten) Position heraus bewirbt. Wer schon eine Kündigung auf dem Tisch hat bzw. schon arbeitslos ist, ist immer noch gut beraten, sorgfältig zu recherchieren, wie das Gehaltsgefüge im angestrebten Unternehmen ist.

 

Das genannte Vorgehen hilft auch leider nur, wenn beide Seiten ehrlich sind und nicht versuchen zu zocken. 

 

Was meine ich damit? 

 

Unternehmen und Personaler, sowie Bewerber sind sich sympathisch, man merkt das auf beiden Seiten, würde gern zusammenkommen. Dann wird oft versucht von Seiten des Unternehmens sehr stark auf die beziehungsebene zu gehen. In meinem Fall würde ich tatsächlich vermuten, dass die Hoffnung war, dass ich eben wegen der sich stark entwickelten Beziehung doch ja sage. 

6 Gespräche für eine Stelle sind sehr viel. Das habe ich in gleichen Positionen bisher so nicht erlebt.

 

Da müssen einfach beide Seiten offen sein. Da hilft mir auch nicht, wenn ich meinen Gehaltswunsch vorher wie von mir getan, offen kommuniziere und dann gesagt wird, wir kommen zusammen. Und am Ende kommt das Angebot mit 10.000 Euro weniger als mein aktuelles Gehalt. Da war das Unternehmen auch leider zu sich selbst und mir nicht ganz ehrlich. UND das sehe ich tatsächlich in der Verantwortung des Unternehmens und der Personaler Da einigermaßen selbstreflektiert und ehrlich zu sein. 

 

Es ist einfach ein Witz, dass man sich durch mehrere Gespräche arbeitet, es passt alles und dann wird das Gehalt am Ende gesagt, weil vorher nur wischiwaschi auf Seiten des Unternehmens kam, obwohl von mir als Bewerber totale Transparenz verlangt wird. Daher ... bei solchen Aktionen die Gespräche abbrechen und Schluss.

 

 

Bearbeitet von Hangmans Lullaby
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vor 2 Stunden schrieb Hangmans Lullaby:

Das genannte Vorgehen hilft auch leider nur, wenn beide Seiten ehrlich sind und nicht versuchen zu zocken. 

 

Stimmt.

 

Aber es stimmt auch, dass gerne mal alle Beteiligten zocken. Das Unternehmen, das einen Bewerber gerne haben möchte, das geforderte Gehalt aber nicht zahlen kann oder will, weil es beispielsweise nicht in die Gehaltslandschaft des Unternehmens passt.

 

Und so mancher Bewerber, der sich ohne ernsthafte Wechselabsicht bewirbt, weil er seinen Marktwert checken will.

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Wir als "Fachbereich" erhalten von HR immer auch den Gehaltswunsch der Bewerber. Entweder weil der/die das selbst angegeben hat, oder weil das vom Recruiter kommt. Liegt das Wunschgehalt deutlich über der Range der Abteilung wird direkt abgesagt. Liegt es nur moderat darüber kann es sein, dass wir HR nochmal losschicken und direkt anfragen lassen ob da noch etwas geht - vor dem ersten Vorstellungsgespräch. 

Keine Spielchen an dieser Stelle, das gibt später sonst nur Mehrarbeit. Aber gut möglich, dass das im Mittelstand anders läuft. 

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vor 6 Stunden schrieb KanzlerCoaching:

 

Stimmt.

 

Aber es stimmt auch, dass gerne mal alle Beteiligten zocken. Das Unternehmen, das einen Bewerber gerne haben möchte, das geforderte Gehalt aber nicht zahlen kann oder will, weil es beispielsweise nicht in die Gehaltslandschaft des Unternehmens passt.

 

Und so mancher Bewerber, der sich ohne ernsthafte Wechselabsicht bewirbt, weil er seinen Marktwert checken will.

 

Natürlich zocken alle Beteiligten. Es gibt dennoch Situationen, in denen eben eine Seite transparenter ist. 

 

Der letzte Satz ist interessant. Hätte ich zu dem Zeitpunkt ein vernünftiges Angebot bis zu - 5.000 p.a. bekommen, wäre aus dem "Marktwert abchecken" ganz schnell eine Unterschrift geworden ;). 

 

Tatsächlich waren das in meinem Fall auch KMU. Ich verstehe auch die Not dieser Unternehmen. Aber es wird nicht besser, wenn man Zeit verdöddelt weil man einfach nicht das zahlen kann. Was ich bei dem Gehalt momentan aber nicht glaube. Da sind wir auf Grundlage der aktuellen Erfahrungsstufe eher im sehr unteren Durchschnitt des Fachgebiet. In meinem Fall war es einfach eine ungünstige Konstellation aus verschiedenen Faktoren.

Bearbeitet von Hangmans Lullaby
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Am 13.9.2022 um 21:32 schrieb brotzeit:

Warum erfährt man die Höhe des Gehalts immer erst zum Schluss?

Habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Bei eher kleinen bis mittelständischen Unternehmen habe ich genau dieses Problem extrem beobachtet. Und ja ich finde es ein Problem wenn man so das Gehalt verschweigt. Gerade in der heutigen Zeit ist der finanzielle Aspekt eines Jobs umso wichtiger. Damit möchte ich jetzt nicht sagen, dass man sich darüber früher hätte keine Gedanken machen brauchen, sondern die finanziellen Gegebenheiten haben sich sehr stark verändert (Inflation, Kreditpolitik usw.)

 

Monetäre Anreize sei es Gehalt oder sonstige Sonderzahlungen gehören für viele Personen zu den höchst gewichteten Kriterien. 

 

Bei den letzten zwei Gesprächen die ich geführt habe war das Thema Gehalt immer beim ersten Gespräch bereits Thema und man konnte sich immer einigen. In beiden Fällen musste nicht ich das Thema ansprechen, sondern wurde von Seiten der HR angesprochen. Ich denke man muss hier auch proaktiv vorgehen und die initiative ergreifen, danach fragen oder eben den Gehaltswunsch äußern. 

 

Es macht einfach Sinn so früh wie möglich über das Gehalt zu sprechen, da man sich ggf. viel Zeit und Mühe sparen kann, vor allem wenn man nicht auf einen grünen Zweig kommt. 

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