Zum Inhalt springen

Informatik als Fernstudium, doch welche Spezialisierung?


Kyori

Empfohlene Beiträge

Guten Tag liebe Leser*innen.

 

Erstmal zu meiner Wenigkeit:

Ich bin mittlerweile 31 Jahre alt und männlich, habe eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme abgeschlossen und bin ebenfalls gerade dabei den staatlich geprüften Techniker - Elektrotechnik (bzw. Bachelor Professional in Technik) zu absolvieren. Meine Prüfungsergebnisse liegen seit heute vor und ich habe (wie auch schon vorher bereits geahnt) bestanden. Im Juni gibt es dann in der Abschlussfeier das Zeugnis in die Hand gedrückt. Zusätzlich habe ich die Fachhochschulreife mit eingesackt.

 

Den Techniker habe ich neben der Arbeit in Teilzeit (4 Jahre) gemacht. Schon bereits vor dem Techniker hatte ich eigentlich vor, zu studieren, da ich aber zu der Zeit weder FHR noch HR hatte, blieb mir nur ein paar Möglichkeiten über: 3 Jahre arbeiten, dann mit Berufsausbildung + Berufserfahrung studieren (ich wohne in NRW btw...), FHR oder HR nachholen, oder eben Techniker machen (inkl. FHR).
 

Nun bin ich langsam bereit und möchte frühestens Ende des Jahres und spätestens Mitte nächsten Jahres anfangen zu studieren, aber KEIN Elektrotechnik (Bitte verschont mich damit, habe die Schnauze voll).

 

Vollzeitstudium wollte ich vorerst ausgrenzen aus bestimmten Gründen, die jetzt vllt. nicht relevant sind, es sei denn, ihr wollt sie unbedingt wissen.

Ich hatte dann also Fernstudium im Blick und da fühle ich mich mehr zu WBH gezogen.

Was möchte ich gerne privat/hobbymäßig machen? Ich programmiere gerne, hatte angefangen zu lernen, wie man Games entwickelt, kam jedoch wegen Techniker nicht dazu, das weiter zu führen und bin noch relativ am Anfang, kann also wieder "neu anfangen".

 

Ich möchte meinen Fokus auf Spieleentwicklung für Mobile Games setzen, habe sogar schon ein Spiel im Kopf, was ich umsetzen möchte.

 

Nun bin ich am schwanken, was ich studieren sollte, und was mich auch beruflich weiter bringen könnte.

 

Denn:

In einer Game Industrie zu arbeiten und das nach meinem Studium (da bin ich dann bestimmt schon mind. 35 Jahre alt) wird wohl schwierig zu finden sein. Übrigens habe ich gelesen, dass die Konditionen miserabel sind, schlechte Bezahlung, Überstunden ohne Ende usw...

 

Und Spieleentwicklung hätte ich eher hobbymäßig gemacht, und Solo (Indie) erfolgreich zu sein und sich damit finanzieren zu können (nur allein davon zu leben) wird wohl eher unrealistisch, also müsste ich neben dem Hobby wohl auch normal arbeiten. Und da hätte ich App-Entwicklung gedacht, was mich ebenfalls sehr interessiert.

 

Jetzt kommt das Problem:

Studiere ich jetzt Informatik - Game Development oder doch Informatik - App-Entwicklung in der WBH.

Selbstbeantwortet würde ich in Richtung App-Entwicklung einschlagen, wegen Beruf usw.

 

Die Tools und das Wissen etc. für Game Development kann ich ja auch selber durch Netz, Literaturen oder Kurse aneignen. Denke im Kern sind App-Entwicklung und Game Development sehr ähnlich, es sind tatsächlich nur die Spezialisierung unterschiedlich. Bei der App-Entwicklung ist das Programmieren der iOS und Android etc. und bei Game Development natürlich Theorie, Praxis, Werkzeuge usw. für Spiele.

 

Fraglich wäre allerdings, wie hoch die Chancen stehen, falls überhaupt möglich, in einem Betrieb schon arbeiten zu können als App-Entwickler oder in ähnlichen Bereichen, während des Studiums, wenn man noch wirklich keine richtige praktische Erfahrung hat. Denn beim praxisorientierten oder berufsbegleitenden Studium arbeitet man ja auch quasi schon in dem Bereich, obwohl man evtl. noch keine Erfahrung hatte, aber ich denke beim Fernstudium kann man das so nicht vergleichen, oder?

 

Ich würde gerne eure Vorschläge und Meinungen dazu Wissen, vielleicht habt ihr sogar noch bessere Ideen oder andere Studienorte etc. zu empfehlen. 😀

 

Hat jemand schon Erfahrung in App-Entwicklung oder Game Development in WBH?

Würde jemand ein anderes Studiumplatform anbieten?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

Hallo Steffen,

das ist ja mal ein super Zufall. Du bist bisher der Erste und Einzige, bei dem ich alles schweigend seit 'nem Jahr mitverfolgt habe. Als ich deine Blogs gelesen habe, habe ich dich als Vorbild genommen und du hast mich immer motiviert 😃.

 

Genau, das mit den Modulen habe ich auch mitbekommen, da soll wohl bei WBH viel veraltet sein, aber WBH gibt sich anscheinend Mühe diese immer zu aktualisieren und sind auf Feedback der Studierenden angewiesen.

 

Der Grund, warum ich spezialisiert studieren möchte ist, weil nämlich App-Entwicklung (ohne angewandte Informatik) oder Game Development anscheinend nicht so mathelastig sind wie Angewandte Informatik oder Informatik (allgemein). Aber vielleicht täuscht das auch nur.

So doof das klingt, aber ich möchte tatsächlich Mathe so wenig wie möglich eingrenzen und nur auf das Nötigste beschränken. Es kann aber auch möglich sein, dass mir Mathe beim Studium anfängt Spaß zu machen, das kann man vorher natürlich nicht wissen.

 

Die beste Option wäre es natürlich Informatik (allgemein) zu studieren. Noch schließe ich nicht alles komplett aus.

 

Danke für deinen Beitrag 🙂

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich kenne einige Physiker und Leute, die z.B. auch Elektrotechnik auf Diplom studiert haben (und sogar einen Techniker!) und dann in der Software-Entwicklung gelandet sind. Formal sehe ich da kaum eine Hürde für dich. Eher im Gegenteil – wenn du nahe am Thema bleibst, dich aber auf die Software-Entwicklung dafür spezialisierst, sollte dir dein bisheriger Weg sogar Vorteile bieten.

 

Da du dich schon "früh" im Studium spezialisieren willst, würde ich dir diesen Zahn auch ziehen wollen: So ein Studium ist eine recht theoretische Beschäftigung mit allen möglichen Themen. Aber selten wirst du – allein schon wegen der schieren Menge des Stoffs und der tickenden biologischen Uhr – die Zeit haben, richtig tief in die Themen einzusteigen. Dazu kommen etliche Sachen, die dich auch da nicht interessieren werden und wahrscheinlich auch die ein oder andere Enttäuschung zu Themen, bei denen Vorfreude da war und dann das langweilige Skript oder die Pflichtliteratur oder auch nur die Prüfungsform stören.

 

Es kann also gut sein, dass du dann mit Mitte 30 zwar einen weiteren Abschluss in der Hand hast, aber keine relevante Erfahrung, mit der du in der Praxis mitschwimmen könntest.

 

Insofern würde ich auch sagen: Wenn du wirklich Bock auf eine Studium hast, dann such dir ein breit angelegtes, das dir die wesentlichen Aspekte des Software Engineering mit allem, was dazu gehört, vermittelt. Und reservier dir ausreichend Zeit, um dann an Themen praktisch zu arbeiten, die dir Spaß machen. Sei es, eine App zu entwickeln oder ein Spiel.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn du dir mit deinem Weg schon so sicher bist, finde ich eine Spezialisierung im Bachelor gar nicht so problematisch, die Basis wird doch eben auch dort genügend gelehrt und notfalls kann man Lücken, falls die irgendwann auffallen sollten, auch dann noch mit Zertifikaten, Akademiestudium o. ä. stopfen. 
 

Vergleiche mal alle Module, wo gibt’s Überschneidungen, welche sind speziell für diesen Studiengang oder welche sind inhaltlich ähnlich und gucke, welche dir besser gefallen. Die zusätzlichen Game Development-Skills kann man dann ggf. auch für Serious Games/Lehrmaterialien oder so gebrauchen und ist auch dort nicht komplett auf Unterhaltungsspiele festgelegt.

 

Allerdings ist sowas visuelles eben auch sehr mathelastig und ggf. in anderen Modulen versteckt und heißt halt nicht zwingend Mathe2/3/4…

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielen Dank für die ganzen Beiträgen.

 

Am 24.5.2023 um 21:46 schrieb Steffen85:

Ich denke das ist definitiv ein guter Motivationsfaktor. Somit hast Du ja schon fast die moralische Verpflichtung loszulegen, selbst zu bloggen und die nächste Generation zu motivieren ;-).

 

Das hatte ich auf jeden Fall vor. Vor allem zu bloggen trägt bei der Selbstmotivation bei.

 

 

 

Am 24.5.2023 um 21:46 schrieb Steffen85:

Mit über 30 verschiebt sich dann doch der Fokus und Du wirst staunen was alles in Dir steckt! Mathe ist gar nicht so schlimm :-).

 

Da kann ich dir jetzt schon zustimmen. Ich war in Mathe auch bisher immer ganz schlecht. Aber in der Technikerweiterbildung habe ich sie mit FHR gut ablegen können :).

 

 

@Explorer 

Da hast du recht, auch ich mit dem baldigen Abschluss des Technikers möchte mich dann im Bereich Softwareentwicklung oder etc. umschauen. Wenn ich Glück habe sogar eine Stelle mit App-Entwicklung. Bei Toyota ist ja schließlich auch nichts unmöglich ;).

 

 

@Angelus

Exakt den gleichen Gedankengang hatte und habe ich auch. Und ich habe tatsächlich vor paar Wochen eine Tabelle mit allen inhaltlichen Themen zwischen den Informatik-Bereichen zur Vergleich grob erstellt.

Ich habe jetzt nochmal genauer gegenübergestellt und analysiert.

 

Mir ist aufgefallen, dass zwischen den Modulen eher so nicht-gravierende Unterschiede gibt. Zu grob geschätzt 70% sind die Module bei allen gleich bzw. sehr ähnlich.

 

Ein kurzer Vergleich zwischen App-Entwicklung (AE) und Informatik (allgemein):

 

Bei App-Entwicklung beispielsweise entfällt im Vergleich zu Informatik (allgemein):

- Weiterführende Mathematik (also Mathe schonmal hoffentlich weniger :P)

- Verteilte Informationsverarbeitung

- Recht und Betriebswirtschaftslehre

- IT-Management und Recht

- Informationssysteme und BI

- Gestaltung der digitalen Transformation

- Betriebssysteme + Rechnerarchitektur

 

Stattdessen besitzt die AE:

- Medienwirtschaft, -management und -recht

- Medienkommunikation und -psychologie

- Gestaltung und Kreativität

- Gestaltung interaktiver Systeme

- Verteilte Systeme

- IT-Sicherheit mobiler Systeme

 

 

Was beide gemeinsam haben:

- Grundlagen Informatik, Mathematik und objektorientierte Programmierung

- Software Engineering

- Weiterführende Programmierung (Bei AE Auswahl durch Wahlpflichtmodul)

- Projektmanagement und wissenschaftliches Arbeiten

- Multimediale Anwendungen (Multimedia)

- Kommunikation und Führung

- Informationstechnologie

- Datenbanken

 

Bei Game Development hätte man z.B. Angewandte Mathematik für Informatiker und Betriebssysteme.

 

Die Spezialisierung in den Bereichen kommen dann noch zusätzlich hinzu.

 

Ich denke also, die wichtigsten Sachen für einen Informatiker finde ich in allen Bereichen.

 

Was mich nur gerade noch Frage ist, was ich in Informatik - App-Entwicklung für einen Abschluss bekomme. Bleibt es bei "B. Sc Informatik" oder heißt es dann "B. Sc. App-Entwicklung" oder eine Mischung?

 

Denn so einen großen unterschied zwischen den beiden gibt es kaum, nur dass bei App-Entwicklung etwa paar Sachen entfallen und sich ein bisschen mehr auf mobile konzentriert, doch der Kern inkl Software Engineering bleibt ja anscheinend gleich.

 

Könnte mir vorstellen dass unternehmen, da einen Unterschied anhand vom erworbenen Titel machen, wenn bei einem "App-Entwicklung" steht denken die evtl. dass er vllt. nix anderen kann, obwohl auch er "Informatik" studiert hat.

 

Schlussendlich gibt es noch die Angewandte Informatik mit Spezialisierung auf App-Entwicklung, Das hat den gleichen Umfang und Inhalte wie Informatik allgemein plus 30 cp mehr für die Spezialisierung auf AE. Hat deshalb auch 7 Semester anstatt 6. Das wäre eine Überlegung Wert, nur bin ich da dann bei Wahlpflicht einbegrenzt und es fallen paar Module aus, die ich sonst gerne hätte (Gestaltung und Krativität, Computergrafik usw...).

 

Nun gut, ich werde mir wohl noch gründlich Gedanken machen müssen und mal bei WBH nachfragen, welchen Abschlusstitel man mit den jeweiligen Spezialisierungen eig. bekommt.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja gut... da könnte man jetzt genauso gut Medizin empfehlen. Ist vom genannten Ziel der Anwendungsentwicklung genauso weit entfernt.

vor einer Stunde schrieb Kyori:

Bleibt es bei "B. Sc Informatik" oder heißt es dann "B. Sc. App-Entwicklung" oder eine Mischung?

Frag das am besten bei der Hochschule, um auf Nummer sicher zu gehen. Aber eigentlich ist es dann schon wirklich B. Sc. App-Entwicklung - hat ja eben einen anderen Inhalt als Informatik.

vor einer Stunde schrieb Kyori:

Könnte mir vorstellen dass unternehmen, da einen Unterschied anhand vom erworbenen Titel machen, wenn bei einem "App-Entwicklung" steht denken die evtl. dass er vllt. nix anderen kann, obwohl auch er "Informatik" studiert hat.

Ich überlege gerade, ob das tatsächlich ein Problem darstellen würde. Zu Beginn möchtest du ja auch als Entwickler arbeiten. Wenn du nach ein paar Jahren in einen anderen Bereich wechseln möchtest, hättest du aufgrund der bisherigen Erfahrung sowieso den Entwickler-Stempel drauf. Du müsstest dir also eh überlegen wie du für die neuen Aufgaben überzeugen kannst.

Ansonsten gibt es ja immer noch An- bzw Motivationsschreiben in denen man frühere Erfahrungen aufgreifen kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden



×
  • Neu erstellen...