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Hat Guttenberg seine Doktorarbeit geklaut?


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vor 7 Stunden schrieb TheHumanHunter:

Die LMU konnte aber laut Artikel keine Plagiat nachweisen (wäre ja auch seeehr peinlich...). Nur mangelhaft eingehaltene Standards. Er hat dennoch freiwillig seinen Titel zurückgegeben.

Er hat den Titel nicht "zurückgegeben", sondern trägt ihn nicht mehr. Das bedeutet jedoch nicht, dass er ihm aberkannt würde.

 

Ehrlicherweise finde ich (zumindest nach einer ersten Sichtung) diesen Fall fragwürdig. Hier geht es vor allem darum, dass der Politiker Zitate für eine Paraphrasierung nicht hinlänglich umformuliert hat, sodass diese (anteilig) als wortwörtliche Zitate hätte dargestellt werden müssen. Das ist natürlich schlechter wissenschaftlicher Stil, weil es den Anschein macht, dass sich Dr. Huber nicht eingehend mit der Literatur auseinandergesetzt, sondern sie eher halbherzig übernommen und dann mit einer Quelleangabe versehen hat.

Es lässt sich aber treffend streiten, wo die Grenze zwischen notwendigem, wortwörtlichen Zitat und der Paraphrase liegt. Bei einer Plagiatprüfsoftware wie Turnitin lassen sich wortwörtliche Zitate herausfiltern, sofern sie nicht einer Mindestzahl von deckungsgleichen Wörtern entsprechen. Denn wenn bereits z.B. fünf gleiche Worte reichen, schlägt das Tool bei wahrscheinlich jeder Arbeit an. Wann ein Zitat als Paraphrase und wann als wortwörtliches Zitat durchgeht, ist also keine exakte Wissenschaft, sondern obliegt dem Ermessensspielraum des/der Wissenschaftler*in bzw. dem Prüfuntsgremium.

Disclaimer: Ich heiße Verstöße gegen die gute wissenschaftliche Praxis natürlich keinesfalls gut, das sollte hoffentlich klar sein. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man vor diesem Thema - selbst wenn man noch so akribisch daran feilt - nie zu 100% gefeit sein kann.

Bearbeitet von MartinGS
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  • 1 Jahr später...
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Naja, das ist wieder so ein Fall, der nicht so einfach ist. Denn hier klaffen die Praxis und die Theorie auseinander. Dass sie das tun, ist schlecht, aber nur sehr begrenzt den Doktoranden anzulasten, die die letzten Glieder in der Kette sind. Theorie: Jeder forscht alleine im stillen Kämmerchen vor sich hin und veröffentlicht, wenn er was bedeutendes hat, eine Doktorarbeit oder ein Buch. Praxis, gerade in den Naturwissenschaften: Es wird in der Gruppe geforscht, es müssen, wenn man mithalten will, Ergebnisse schnell als Paper raus und X Autoren sind Standard. Die Doktorarbeit ist aber immer noch auf den theoretischen, veralteten Ablauf ausgerichtet (nämlich: Doktorand tritt nach X Jahren aus dem Studierzimmer und hat ein Buch geschrieben). Also müsste der Doktorand entweder a) nicht veröffentlichen (verdirbt ihm die Berufschancen, wer stellten einen Postdoc ohne Veröffentlichungen ein?) oder b) den ganzen Leuten erklären, sie können nicht mit aufs Paper (verdirbt ihm die Beziehungen und die Berufschancen). Also was macht der arme Doktorand, insbesondere was hat er gemacht bevor das Problem mit Plagiaten prominent wurde? Er hat das gemacht, was andere vor ihm auch gemacht haben: Er veröffentlicht, schreibt die wichtigen Leute aufs Paper und übernimmt das in seine Diss. Dass das ein Problem ist, war ihm entweder gar nicht klar, oder er hat die Skrupel unterdrückt, schliesslich macht es jeder. Jetzt fällt es ihm auf die Füsse. Ich schätze, die wichtigen Leute wissen jetzt nichts mehr davon, dass sie aufs Paper wollten. Hier stinkt der Fisch wirklich vom Kopf her, im Gegensatz zu den Plagiatfällen Guttenberg & Co., bei denen nur die Doktoranden schuld waren, auch wenn manche anderes glauben wollen.

Das gleiche Problem stellt sich in anderen Zusammenhängen: Es gab einen Fall, wo die Habilitation eines Mediziners aus drei Doktorarbeiten seiner Doktoranden bestand. Die Uni fand übrigens, das ist für einen Mediziner schon ok. Jenseits davon, was man davon hält, ist auch hier das Problem: Die Theorie der Habilitation sagt, der Forscher sitzt alleine in seinem Kämmerchen und produziert ein Buch. In der Realität ist ein Habiltand, also Nachwuchswissenschaftler, heute Wissenschaftsmanager, jedenfalls in den Naturwissenschaften. Also hat in diesem Falle der Habilitand seine Gruppe gemanagt, denn sonst kommen keine drei Dissertationen raus. De facto hat er dafür die Habilitation bekommen. Theoretisch  sollte er die aber für was anderes kriegen.

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Ohne dass ich mich allzu tief in die Thematik eingelesen habe, aber: Ich denke, dass hier wissenschaftliches Fehlverhalten und strukturelle Probleme - hier insbesondere in größeren Forschungsgruppen an deutschen Universitäten - zusammenkommen.

Es ist hinlänglich bekannt, dass bspw. in den NatWi's Doktorand*innen ins kalte Wasser geworfen werden und sich in einem Großteil der Fälle nicht nur an einen Lehrstuhl, sondern an dae Forschungsgebiet des/ der jeweiligen Professor*in hängen. Und während die Lehrstuhlinhaber oftmals nur noch der Vollständigkeit und/ oder des Anstands halber auf Papier geschrieben werden (ohne dass sie irgendeine inhaltliche Leistung erbracht haben), existiert im darunterliegenden Mittelbau häufig eine Kaskade von Abhängigkeiten: Die Habilitierenden brauchen Input von ihren Promovierenden für die eigene Arbeit, die Promovierenden den Input ihrer Masterand*innen usw. - ohne dass mitunter eine klare Trennschärfe hergestellt wird, wer jetzt eigentlich welchen Beitrag geliefert hat. Etwas ähnliches habe ich auch bei mir in der Informatik schon öfter erlebt - ein fachspezifischen Problem ist es also nicht.

Viel eher sehe ich hier das Problem in den hiesigen, zumeist unstrukturiert verlaufenden Promotionsvorhaben: Irgendwann nach dem Master fangen ehemalige Studierende beim Lehrstuhl als WiMi an, kabbern an ihren alten Masterthemen weiter, wursteln sich durch Lehrverpflichtungen, akademische Selbstverwaltung und Drittmittelprojekte - und identifizieren ihr eigentliches Promotionsthema oftmals erst "irgendwann" und dann auch eher durch stochastische Verfahren. Sicherlich will ich nicht jede Uni pauschal verurteilen, viele Institutionen bieten mittlerweile eigene Promotionskollegs für mehr Struktur an - meiner subjektiven Wahrnehmung aber ist die unstrukturierte Promotion aber bis heute noch das Maß aller Dinge.

 

Was ist die Lösung? Hier sehe ich drei Punkte, die dazu beitragen könnten:

 

1) Mehr Coaching: Statt z.B. halbjährlicher Doktorandenseminare, die für eine kontinuierliche Fortschrittsmessung nur bedingt geeignet sind, brauchen Promovierende keine Massenabfertigung, sondern gerade zu Beginn des Vorhabens eine engere Begleitung. Sicher gibt es auch genügend Leute, die absolute Selbstorganisations-Brains sind und sich alles aus den Ärmeln schütteln: Inmitten der Dreifachbelastung aus Lehre, Drittmittelforschung und der eigenen Arbeit für die Diss bei klassischen Präsenz-WiMi's braucht es mehr Guidance durch Betreuende.

 

2) Mehr Planung im Vorfeld: Eine bekannte Management-Regel besagt: Je besser die Planung ist und je mehr Arbeit dort rein fließt, desto geringer der Aufwand bei der Umsetzung. Noch viel zu selten verlangen Lehrstühle zu Beginn eines Vorhabens ein Proposal, in dem der/ die zukünftige Doktorand*in die eigene Forschungsarbeit skizziert. Jedes noch so gute Proposal schützt natürlich nicht vor unvorhersehbaren Entwicklungen - aber je ausgefeilter ein solches Proposal entwickelt und ggf. fortgeschrieben wird, desto höher ist die Erfolgschance.

 

3) Mehr programmseitige Struktur: Wissenschaftstheorie und die methodischen Grundlagen werden bis heute an einem Großteil der Hochschulen nicht oder nur unzureichend gelehrt. In dem Fall dürfen sich Promovierende alles selbst beibringen. Postgraduiertenkollegs leisten hier Abhilfe, sind aber bis heute nicht wirklich großflächig vertreten. Daher passiert es oft, dass die WiMi's konzeptionell "einfach mal so" loslaufen und am Ende möglicherweise ein Forschungsdesign entwickeln, das nicht für das Untersuchungsthema geeignet ist. Dadurch ist die Chance höher, dass sich die Leute strukturell verrennen und viel Fleißarbeit ggf. wiederholen dürfen - das kostet viel Zeit und auch Aufwand.

 

Alle drei Gründe waren auch für mich mit ausschlaggebend, warum ich meiner hiesigen Alma Mater den Rücken gekehrt hab und mir meinen Weg ins UK gebahnt habe. Natürlich ist diese Wahl jedermanns eigene Entscheidung - aber mit Blick auf den aktuellen Plagiatsfall denke ich, dass wir immer noch viel von der angelsächsischen Hochschullandschaft lernen können. Das ist natürlich kein Allheil-Mittel - könnte aber zur Lösung der o.g. Probleme beitragen.

Bearbeitet von MartinGS
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Die Lösung kenne ich auch nicht. Es wäre ja schon mal hilfreich, wenn man das Thema nicht unter den Teppich kehren würde. Wenn alle Paper konsequent mit Angaben nach dem Schema von https://www.elsevier.com/researcher/author/policies-and-guidelines/credit-author-statement versehen wären, könnte man versuchen, Richtlinien aufzustellen. Also Paper können verwurstet werden, wenn der Doktorand bestimmte Mindestanteile erfüllt. Aber das müsste man ausarbeiten.

@MartinGS Eigentlich sehe ich jetzt den Zusammenhang mit dem Problem nicht. Die von Dir geschilderten Missstände mögen existieren, aber ob sie die Regel sind, bezweifle ich, und Missstände habe ich in Grossbritannien auch erlebt. Und dieses Problem gibt es ganz genauso: Der Doktorand veröffentlicht, der Betreuer ist (natürlich) Zweitautor, das Paper landet (natürlich) in der Dissertation, der Doktorand versichert, die Arbeit selbständig angefertigt zu haben. In den mir  bekannten Fällen ist es zwar nur ein Betreuer, aber das ist auch Informatik. Bei den experimentellen NaWis ist halt das Problem, dass hier die Gruppen sehr gross sind (50 und mehr), da braucht man eine Hierarchie von Managern, also vergrössert sich das Problem evtl. Aber ich weiss nicht, ob das z. B. bei den Physikern in GB besser ist.

Ach ja, das soll nicht heissen, dass eine Dissertation in GB keine Vorteile hätte. Vor allem ist es alles viel konsistenter und planbarer. In Deutschland kann man Glück haben und es ist ideal, aber auch Pech. Das gilt auch für die Belastung, denn die angegebene Dreifachbelastung hat man in Deutschland nicht unbedingt. Hängt eben von der Finanzierung ab. Man kann auch sehr gute Bedingungen haben.

Bearbeitet von stefhk3
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vor 15 Minuten schrieb stefhk3:

@MartinGS Eigentlich sehe ich jetzt den Zusammenhang mit dem Problem nicht. Die von Dir geschilderten Missstände mögen existieren, aber ob sie die Regel sind, bezweifle ich, und Missstände habe ich in Grossbritannien auch erlebt. Und dieses Problem gibt es ganz genauso: Der Doktorand veröffentlicht, der Betreuer ist (natürlich) Zweitautor, das Paper landet (natürlich) in der Dissertation, der Doktorand versichert, die Arbeit selbständig angefertigt zu haben. In den mir  bekannten Fällen ist es zwar nur ein Betreuer, aber das ist auch Informatik. Bei den experimentellen NaWis ist halt das Problem, dass hier die Gruppen sehr gross sind (50 und mehr), da braucht man eine Hierarchie von Managern, also vergrössert sich das Problem evtl. Aber ich weiss nicht, ob das z. B. bei den Physikern in GB besser ist.

 

Ich versuche es nochmal deutlicher darzustellen:

 

Meiner Meinung nach sind (neben dem individuellen Fehlverhalten der Beteiligten, was ich ebenfalls verurteile) die hiesigen Organisationsstrukturen an den Hochschulen mit ein Grund, warum der o.g. Plagiatsfall entstanden ist.

Zum einen existieren neben den expliziten Abhängigkeiten (z.B. Arbeitsverhältnis über Drittmittelprojekt, Betreuungsvereinbarung mit dem/ der Professor*in etc.) zahlreiche implizite Abhängigkeiten, insb. in größeren Forschungsgruppen (Bachelorand hängt von der Gnade der Masterandin ab, Masterandin hängt vom Doktoranden ab, Doktorand hängt von der Habilitandin ab - you name it). Je größer die Forschungsgruppe und je größer die Institution an sich ist, desto komplexer wird das Abhängigkeitsnetz, in das sich angehende Promovierende hierzulande begeben. Und je komplexer dieses Netz, desto potentiell unklarer die nach nach außen hin eineindeutig zurechenbare Forschungsleistung. Hätten wir also im Gegenzug transparentere Strukturen mit klar abgegrenzten Aufgabenbereichen, wäre so ein Fall eventuell nicht entstanden. Demgegenüber sind - zumindest meiner subjektiven Erfahrung nach - die Hierarchien im UK aufgrund der dortigen Strukturen deutlich flacher. Auch große Forschungsbereiche sind in kleinere (Teil-)Themen aufgeteilt und deren Forschung durch die dortige Organisation (u.a. Schools statt Fakultäten und Lehrstühle, starker akademischer Mittelbau, deutlich engeres Betreuungsverhältnis statt Massenabfertigung) deutlich transparenter und eineindeutiger zurordbar.

Zum anderen bin ich der festen Überzeugung, dass fehlende oder unzureichende Ablaufstrukturen in einem solch umfänglichen Vorhaben wie einer Promotion die entstehende Verantwortungsdiffusion zusätzlich verstärken. Je unorganisierter Menschen untereinander sind und je weniger Regeln es für gemeinsames Arbeiten gibt, desto mehr (nicht beherrschbare) Gruppendynamiken entstehen erfahrungsgemäß - das gilt für die akademische, wie auch die Berufswelt.

 

Um es also stark einzudampfen: Viele implizite Hierarchien + fehlende Struktur + wenig Guidance = mehr unkontrollierbare Gruppendynamik und mehr Diffusion = Mehr Freiraum für akademisches Fehlverhalten (ob jetzt bewusst oder unbewusst).

 

vor 42 Minuten schrieb stefhk3:

Ach ja, das soll nicht heissen, dass eine Dissertation in GB keine Vorteile hätte. Vor allem ist es alles viel konsistenter und planbarer. In Deutschland kann man Glück haben und es ist ideal, aber auch Pech. Das gilt auch für die Belastung, denn die angegebene Dreifachbelastung hat man in Deutschland nicht unbedingt. Hängt eben von der Finanzierung ab. Man kann auch sehr gute Bedingungen haben.

 

Natürlich hast Du Recht, das ist kein allgemeingültiger Zustand. Leider hab ich aber das akademische Prekariat in Deutschland in meinem Umfeld oft und lange beobachten dürfen. Und wer mir weismachen möchte, dass so etwas nur "bedauerliche Einzelfälle" sind, der irrt sich meines Erachtens.

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vor 48 Minuten schrieb stefhk3:

Die Lösung kenne ich auch nicht. Es wäre ja schon mal hilfreich, wenn man das Thema nicht unter den Teppich kehren würde. Wenn alle Paper konsequent mit Angaben nach dem Schema von https://www.elsevier.com/researcher/author/policies-and-guidelines/credit-author-statement versehen wären, könnte man versuchen, Richtlinien aufzustellen. Also Paper können verwurstet werden, wenn der Doktorand bestimmte Mindestanteile erfüllt. Aber das müsste man ausarbeiten.

Den Punkt habe ich völlig vergessen: Solche Vorgaben werden mittlerweile von zahlreichen Publishern gemacht, sodass man hiermit grds. arbeiten könnte. Soweit ich das überblicke, ändert das jedoch nichts an dem Fakt, dass Promovierende aus o.g. Gründen und trotz fehlender Eigenleistung weiter zusätzliche Professor*innen oder sonstige Dritte in der Autorenschaft mit aufnehmen würden. Diesem Missstand (und darauf wollte ich mit meinem ersten Comment hinaus) kann man nur dann wirklich begegnen, wenn man das eigentliche Problem (= die zahlreichen expliziten und impliziten Abhängigkeitsverhältnisse in großen Forschungsgruppen reduzieren) angeht. Auf diese Weise würde man potentiellem wissenschaftlichen Fehlverhalten weniger Nährboden geben, weil Promovierende u.a. transparentere Arbeitsbedingungen und weniger zwischenmenschliche Befindlichkeiten hätten.

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Danke @jedi für den Link. Eine kurze Recherche hat mich auch fix zu der betroffenen Arbeit aus dem Report gebracht. 

Ich habe das Dokument grob überflogen. Tatsächlich ist es korrekt, dass erhebliche Textpassagen 1:1 aus zuvor publizierten Artikeln übernommen worden sind. Rein formal kann man dies als Eigenplagiat werden. 

ABER (und das ist ein wirklich dickes Aber!): Die Dissertation weist explizit aus, dass das Dokument auf vorangehenden Publikationen basiert - bei den meisten handelt es sich um Paper, bei denen der Promovend Erstautor ist (bei aller Verantwortungsdiffusion: Der Erstautor eines Papers leistet - soweit nicht explizit ausgewiesen - den Löwenanteil der Arbeit). Im Vorfeld erste Teilergebnisse zu publizieren und in der Dissertation darauf zu referenzieren, ist eine gute und auch gängige Praxis in der Wissenschaft. Dementsprechend schmälert das die Eigenleistung nicht, so lange klar ausgewiesen wird, wer welche Arbeiten geleistet hat.

Zur Methodik und Arbeitsweise der Professur kann ich mir natürlich kein Urteil erlauben, da stecke ich nicht tief genug drin. Aber wenn ich mir die vorliegende Arbeit anschaue, sehe ich eher formale Fehler denn striktes wissenschaftliches Fehlverhalten. Dem ehemaligen Doktoranden kann man hier noch am ehesten vorwerfen, dass er die Arbeit als Monografie und nicht kumulativ abgefasst + en detail dargestellt hat, welche Beiträge er in welchen seiner Paper alles geleistet hat. Dass er systematisch bei anderen und ohne geistige Eigenleistung abgeschrieben hat (= die Methode Guttenberg), kann ich - zumindest überblicksweise - nicht erkennen.

 

 

Bearbeitet von MartinGS
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