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Euro-FH bietet Master-Abschlüsse ohne Erststudium


Markus Jung

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Zumindest rudert man schon zurück. Jetzt schränken wir es zumindest schon auf PhD ein und dort noch weiter auf ein "oft unmöglich" - aber auch so würde ich es nicht stehen lassen.

Der normale PhD im Ausland verlangt in vielen Fällen nicht einmal einen Master sondern lediglich den Bachelor. In vielen Fällen ist der Master (z.B. Research-Master) im PhD-Progamm eingefügt, in anderen kommst du nur mit wissenschaftlich ergänzten Mastern herein. Etwas, was bei Mastern nicht standard ist (bspw. hat nicht jeder Master in England zwangsläufig eine Thesis oder Vorlesungen zum wissenschaftlichen Arbeiten). Gewöhnlicherweise kannst Du aber dieses Manko in den Promotionsstudiengängen ausbügeln - sollte man es haben.

Ganz nebenbei ist der MBA immer noch ein MASTER und der DBA dem PhD gleichgestellt. Über PhD oder DBA entscheidet nicht der evtl. vorhandene Master sondern die Zielsetzung der Promotion. Bei der einen ist es eine eher wissenschaftliche, die andere eine eher anwendungsorientierte. DBAler zieht es sehr viel weniger an die Hochschulen für Lehre und Forschung und ist zudem nicht annähernd so verbreitet.

Von daher weiß ich immer noch nicht, wie Du auf den Trichter kommst, dass eine Promotion für MBAler unmöglich sein soll - zumal du es ja jetzt schon einschränkst. Er ist es nicht in Deutschland und in der Welt schon gar nicht.

Natürlich ist der MBA in D nachwievor nicht der Standardweg in die Promotion und wird es wahrscheinlich auch nicht werden. Übrigens auch nicht in der Welt - denn wer erst für zig-tausend Dollar ein Studium macht um danach gewollt in den PhD einzusteigen ist schlicht nicht in der Lage wirtschaftlich zu denken.

Meist liegt es schon daran, dass die meisten, die einen MBA machen gerade nicht promovieren wollen - so gilt der MBA im Ausland in der Praxis mehr als eine wissenschaftliche Promotion (je nach Fachgebiet natürlich). Aber wer will und die Formalkriterien schafft (und in D auch noch einen Prof findet) kann natürlich promovieren. Und da wir keinen DBA haben ist es weiterhin eine wissenschaftlich orientierte Promotion (zumindest nach dem universitärem Selbstverständnis hierzulande). Formalrechtlich langt der MBA - da gibt es schlicht nichts dran zu rütteln. Ich denke man kann eine Abneigung gegen den MBA haben aber man sollte die Realität nicht leugnen, auch wenn man mit ihr nicht konform geht.

Dabei bleibt natürlich, hier wiederhole ich mich gerne, der Schluß: Wer promovieren möchte ist mit einem MBA als einzige promotionsbrechtigendes Masterstudium nur unter ganz bestimmten Bedingungen gut beraten, in den meisten Fällen ist ein normaler konsekutiver Master sicherlich vorzuziehen. Ein MBA macht eine Promotion aber nicht unmöglich, nur es senkt, je nachdem welches Programm man gewählt hat (gilt übrigens für viele normale Master in D auch - Stichwort FH) die Chancen. "...oft unmöglich" unterschreibe ich deswegen weiterhin nicht, nicht im Inland, aber auch gerade nicht im Ausland, weil es dort im Zweifel nicht selten einmal auf den erreichten Masterabschluß gar nicht ankommt, da das Promotionsstudium nicht selten die u.U. wesentliche Teile enthält oder zumindest nachholbar macht.

btw:

Wobei man natürlich vorsichtig sein muss, dass ein PhD im Ausland nicht mit dem deutschen Dr. zu vergleichen ist. Das wird leider nur zugern vergessen.

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  • 1 Monat später...

Das ist mal eine spannende Frage in der forsa-Umfrage der Euro-FH gewesen. Diejenigen, die über die Absolventen entscheiden, sind gefragt worden, was sie von einem Master ohne Erststudium halten. Und die Ergebnisse sind durchaus differenziert. Insbesondere zeigt sich, dass die Mehrheit durchaus Bedenken hat, dass durch solche Abschlüsse der Wert des Masters verwässert wird. Und dies, obwohl grundsätzlich das Konzept als positiv und geeignet empfunden wird. Seht selbst:

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Wenn ich so eine Frage schon lese...

Ein solches Masterstudium würdigt den Wert umfangreicher beruflicher Erfahrung und schafft für Personen, die sich durch ihr Berufsleben qualifiziert haben, eine ihnen entsprechende Karrieremöglichkeit

bekomme ich spontan Bluthochdruck.

Auf die Art der Auswertung trägt dazu bei, denn keine dieser Fragen zielt darauf ab, ob einer der Entscheider einen entsprechenden Absolventen einem Absolventen mit akademischer Vorkarriere gleichsetzt.

Von allen Fragen um die es hier geht, ist das meiner Meinung nach DIE entscheidende.

Wie so oft bei ILS/Euro-FH und Co. Befragungen hat hier die extrem professionelle Marketingabteilung die "richtigen" Fragen gestellt um die entscheidenden nicht beantworten zu müssen.

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Wie so oft bei ILS/Euro-FH und Co. Befragungen hat hier die extrem professionelle Marketingabteilung die "richtigen" Fragen gestellt um die entscheidenden nicht beantworten zu müssen.

Insbesondere deshalb finde ich es schon beachtlich, dass es die vierte Frage in die Veröffentlichung geschafft hat. Denn daraus kann man ja schon Schlussfolgerungen ableiten.

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Wobei natürlich die bedingte Zustimmung immer noch blau ist, die bedingte und absolute Ablehnung orange. Da gab es auch schon andere farbliche Gestaltungen ;)

Nutzt man die Farben von damals sieht es so aus ...

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und schon überwiegen optisch die Bedenken bei letzter Frage

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Echt, macht die Farbe da einen Unterschied? In dem Bereich bin ich wohl nicht so sensibel, ich schaue gleich auf die Zahlen und daher war mir auch bei der Originalversion gleich offensichtlich, dass die Bedenken überwiegen. Kann aber gut sein, dass sich viele Menschen dadurch beeinflussen lassen.

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Ich gehe einfach mal davon aus, dass hier sicher die Leser detailliert auf die Ergebnisse sehen.

Nachdem ich etwas gegrübelt habe ob hier nicht doch etwas anders ist als sonst, ist mir die o.g. Befragung untergekommen wo eben die Farbgestaltung genau anders herum war.

Liest man nur die ersten 1-2 Fragen und dann die Legende kann man annehmen, dass insbesondere die letzte Frage viel positiver bewertet wird.

Ob es nun wirklich so ist oder nicht, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass die Daten der sowieso nicht unbedingt unabhängigen Fragestellung hierdurch noch marketingmässig verändert wurden. Das mag für den Auftraggeber, die Euro-FH, erlaubt und gewünscht sein ... aber ich habe mir selbst angewöhnt mit Rückschlüssen aus Befragungen etwas kritischer umzugehen.

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  • 2 Wochen später...

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