Freude über einen Mord?

[Henrieta]

Ich finde die ganze Sache moralisch höchst bedenklich.

Er ist außerdem ja nicht der Einzige, der dabei gestorben ist bzw. etwas verloren hat.

Was ist zB mit der Frau, die als menschliches Schutzschild herhalten musste?

Und was ist mit dem Soldaten, der diese Frau erschossen hat?

Dann werden die Soldaten unter einem Befehl zu Mördern gemacht.

Obama hingegen steht bildlich quasi hinter dem Befehl, dabei wird er kaum die ausführende Gewalt gewesen sein. Doch wer denkt soweit? Wenn es um den nächsten Wahlkampf geht, wird es heißen "er war es" - ob nun im positivem oder negativem Sinne.

Letztendlich trägt hier keiner die Verantwortung für die geschehenen Morde, sondern ernten nur die Lorbeeren.

Doch letztendlich war es Mord. Wie gesagt, das bezieht sich nicht ausschließlich auf Osama.

Mich würde hierzu mal eine geistliche Stellungnahme interessieren.. (von Gott "oder so")

[Markus Jung]

Mich würde hierzu mal eine geistliche Stellungnahme interessieren.. (von Gott "oder so")

Ich bin mir nicht sicher, ob Gott hier mitliest

[Speedy12]

Wenn ich an die Frauen und Kinder denke die durch seine Verbrechen ums Leben gekommen sind...an die Menschen die aus den Hoch häusern gesprungen sind weil sie keinen anderen Wegt mehr gesehen haben...bin ich froh das er nicht in Deutschland gefangen genommen wurde, hier wäre er erstmal auf freien Fuss gekommen weil seine Familie aus gut bürgerlichen verhältnissen kommt (Sarkasmus)...Stellt euch vor die Terrorbomber von letzter Woche hätten Erfolg gehabt...und euer kind wäre ums Leben gekommen...Neeeee weg mit dem Dreck!!!!

Ich finde es gut das er getötet wurde...(auch wenn ich damit hier alleine stehe!!!!)

[Gast idle-]

Sicherlich, Der-Postillion schreibt ""Du sollst nicht töten": Millionen Christen feiern Verstoß gegen fünftes Gebot" - das hat mich nachdenklich gemacht. Als ich gestern noch den ARD-Brennpunkt zum Thema gesehen habe fühlte ich mich durch die Äußerungen der US-Amerikaner in das tiefste Mittelalter versetzt.

Später stand auch die Frage im Raum in wie weit die Bestrafung eines einzelnen Menschen für den Verlust eines Familienmitgliedes oder Freundes entschädigen könnte? Ich kann mir persönlich die Situation nur schwer vorstellen und dachte dabei auch an die Diskussion der Todesstrafe. Auch hier gibt es Irrtümer und geholfen ist keinem. Sicherlich kann man auch argumentieren das die Todesstrafe bei nicht vorhandener Reue der einzige Weg wäre - mir ist aber nicht bekannt das es möglich ist so etwas wissenschaftlich und differenziert zu belegen.

So lange wie der Hass und Fundamentalismus vorhanden sind in den Köpfen der Menschen ist auch die Terrorgefahr weder höher noch geringer - ergo hat die Tötung Bin Ladens keine Erfolgswahrscheinlichkeit zum Beitrag der Senkung jener Gefahr. Ganz im Gegenteil - ich halte das Ergebnis für nichtig.

Ich kann schon das Geschrei nach der nächsten Hexenverbrennung hören, falls wieder etwas passiert. Hätte man besser die Zeit zum Dialog und zu einer globalen Zusammenführung der Menschheit gesucht? Achja ist ja unrealistisch...schade.

[Meike B]

Ich finde es gut das er getötet wurde...(auch wenn ich damit hier alleine stehe!!!!)

Ich glaube so alleine bist Du mit der Meinung gar nicht.

Nur daß es die meisten nicht so direkt aussprechen würden.

Was mich an der ganzen Sache am meisten stört:

Jetzt gibt es einen Märtyrer mehr auf der Welt...

Auch wenn ich ebenfalls mit meiner Meinung zu einer Minderheit zähle: Bei gewissen Straftaten bin ich für die Todesstrafe.

Und was ich jetzt sage wird sicherlich einen Aufschrei erzeugen, aber der Grund für meine Meinung ist nicht, daß ich meine man müsse gleiches mit gleichem vergelten, sondern:

Warum sollen wir alle den lebenslangen Unterhalt für jemanden bezahlen, der ein Kind geschändet und getötet hat. Aussicht auf "Heilung" gibt es nicht....

Und damit zurück zu Osama: Was bringt sein Tod den Menschen? Außer natürlich die Genugtuung mancher...

Dieses "Todesurteil" wird warscheinlich nur noch mehr Leid und Tode bringen.

[HannoverKathrin]

Am Montagmorgen habe ich im Internet gelesen dass ganz Washington wild jubelte, die Straßen voller Autots und Leute waren und die komplette USA "eine große Party feiert". Das hat mich wahnsinnig angeekelt. Ich erinnere mich sehr gut an die Videoaufnahmen die 2001 aus den USA-feindlichen Ländern gezeigt wurden. Da waren brennende USA-Flaggen zu sehen, Hass-Schilder und die Leute tanzten auf den Straßen. Mein Gedanke war "wie die Wilden". Nach den Beschreibungen über die USA-Zustände habe ich die Leute mir ebenso "wild" vorgestellt und angeekelt gefühlt.

Ich kann verstehen dass sich ein großer Hass auf den Anführer projeziert hat und er oberste Priorität hatte. Ich finde es auch nicht schlimm dass ein Bösewicht bei einer Schiesserei stirbt. Ich finde es aber doch sehr befremdlich, so einen Zustand auf diese Art und Weise zu feiern. Denn letztendlich ist die Terrororganisation nun nur geschwächt und nicht ausgelöscht. Von daher ist eigentlich nur "Rache" ausgeübt worden und kein Frieden gestiftet.

[Markus Jung]

Ein ganz sachlicher Beitrag der ZEIT bzw. aus dem Tagesspiegel zu diesem Thema, der völkerrechtliche Überlegungen anstellt:

http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-05/bin-laden-attacke-voelkerrecht

[Zippy]

Auch wenn ich ebenfalls mit meiner Meinung zu einer Minderheit zähle: Bei gewissen Straftaten bin ich für die Todesstrafe.

Nach meiner Meinung ist die Todesstrafe mit nichts zu rechtfertigen. Dadurch wird kein Leben wieder hergestellt, sondern ein weiteres ausgelöscht. Wer will hier die Grenze ziehen, wann diese nun angebracht ist und wann nicht?

[proggie68]

Warum sollen wir alle den lebenslangen Unterhalt für jemanden bezahlen, der ein Kind geschändet und getötet hat. Aussicht auf "Heilung" gibt es nicht....

Hierzu ist jedoch anzumerken, dass festgestellt wurde, dass die Todesstrafe in USA höhere Kosten verursacht als eine lebenslange Haftstrafe - Quelle: SPIEGEL Artikel "Todesstrafe in den USA"

Ich bin der gleichen Meinung wie zippy.

[Markus Jung]

Noch mal die ZEIT, dieses Mal ein Kommentar, der mir ebenfalls sehr gut gefällt:

Bin Laden hätte vor Gericht gehört