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gekündigt in der Probezeit - wie verkaufen?


paulaken

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Hallo,

ich hatte heute ein recht unerfreuliches Gespräch mit meinem Arbeitgeber...

er meint, ich surfe eh nur im Netz und wenn ich mal was mache, dann mache ich es falsch. Gut, mein Eindruck ist ein anderer, aber wenn er so über mich denkt, sollten wir vielleicht wirklich getrennte Wege gehen. Noch ist keine Entscheidung gefallen, aber Ende Oktober will er mir deshalb bescheid geben.

Meine Probezeit endet am 23.11., er geht vom 31.12. aus. Da ist die erste Frage, ob ich fair bleibe und ihn darauf hinweise, oder ob ich lieber auf Risiko spiele und eine Abfindung einstecke.

Das zweite ist, dass ich mich nun natürlich bewerben muss, aber da sehr zwiegespalten bin. Mein Lebenslauf ist alles andere als perfekt und das muss ich durch ein entsprechendes Anschreiben ausgleichen.

Abi 2000

Studium 1 200-2003 (inklusive 1Jahr Ausland, als Kellner und Verkäufer, also nicht verwertbar)

2003 sechs Monate Praktikum (gleiche Bereich wie jetzt)

2003-2008 Studium 2 (als Elternzeitergänzung), beide nicht abgeschlossen

2008 11 Monate Praktikum

2008-Febr. 2011 Ausbildung, Abschluß (Bereich wie Praktikum 1 und 2), dann dort übernommen und auf eigenen Wunsch im Mai 2011 gewechselt

Seit Juni 2011 beim jetzigen AG.

Bis zum letzten Wechsel kann ich alles gut begründen, auch wenn es nicht sooo gut aussieht. Aber wie baue ich den Wechsel nun ein?

Hat vielleicht jemand eine zündende Idee? Wie ehrlich kann ich sein, dass die Chemie zwischen AG und mir nicht stimmte?

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Wenn ein Arbeitsverhältnis in der Probezeit aufgelöst wird, dann ist das nicht Dramatisches und auch nichts Katastrophales. Probezeit heißt Probezeit, weil sie zur Probe da ist - für alle Beteiligten.

Mit einer Abfindung können Sie bei einer Kündigung innerhalb der Probezeit nicht rechnen. Wieso auch?

Zum Anschreiben, mit dem Sie mit einer zündenden Idee den etwas chaotischen Lebenslauf ausgleichen wollen: man ist sich darüber einig, dass der Lebenslauf das zentrale Dokument in einer Bewerbung ist. Aus ihm muss die Eignung für den zukünftigen Job hervorgehen. Anschreiben werden in der Regel erst dann gründlich gelesen, wenn aus dem Lebenslauf hervorgeht, dass die Person für den Job überhaupt in Frage kommt.

Deswegen: Schauen Sie ab sofort in den einschlägigen Jobbörsen nach einer geeigneten Stelle und fangen Sie an, sich zu bewerben. Und schauen Sie auch, wie Ihr Chef zu der negativen Einschätzung Ihrer Leistungen kommen konnte. Dann können Sie im nächsten Job gegensteuern.

Viel Glück

Sabine Kanzler

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Hallo,

danke schon einmal. Wenn er mir fristgerecht in der Probezeit kündigt, ist es selbstverständlich, dass ich keine Abfindung bekommen werde. Wenn er mir aber nach Ablauf der Probezeit (Ende November) kündigt, sieht es schon wieder anders aus. Aber eigentlich macht es keinen Sinn darüber nachzudenken. Fair bleiben ist immer noch das beste, auch wenn er sich nicht fair verhält.

Der Lebenslauf ist so strukturiert, dass Ausbildung und Berufserfahrung der erste Punkt nach den persönlichen Daten ist. Die mehr oder weniger gescheiterten Studienversuche sind ein zweiter Punkt darunter. Optisch ist also der Fokus auf meine beruflichen Qualifikationen gelegt, die genau für die Stellenausschreibungen wichtig sind. Da lege ich jedesmal den Schwerpunkt ein wenig anders. In der Ausbildung war zB Entwicklung mit PHP, AS3 (also Flash in allen Varianten) und verschiedene Testverfahren inklusive second level Support Schwerpunkte. Wenn nun gerade Testverfahren in der Stellenausschreibung gefragt sind, betone ich das mehr, als die Kenntnisse im CS5 Paket. Ich hoffe, es ist verständlich, wie ich das meine.

Im Anschreiben muss ich trotzdem erklären, warum mein Lebenslauf aussieht, wie er aussieht und warum ich gerade diese Position will und denke, warum ich dafür genau die richtige bin.

Wie mein derzeitiger AG zu der Einschätzung kommt, weiß ich nicht. Ich surfe vielleicht 10min am Tag privat im Büro. Gleichzeitig mache ich sehr selten eine Mittagspause, sondern nutze die Zeit um zu arbeiten. Das Problem ist vermutlich, dass die Ergebnisse bisher nicht wirklich sichtbar sind. Meine Aufgaben waren bisher einfach nur kleinere Erweiterungen in sehr komplexen Systemen (das dauert seine Zeit, vor allem, wenn niemand da ist, den man Fragen kann) oder verschiedene Testszenarien. Die Protokolle sind zwar da, aber was da für Arbeit hinter steckt, sieht natürlich niemand. Die 15-Seitige Kundendokumentation, die ich in der Nacht vor der Abgabe geschrieben habe, zählt natürlich auch nicht.

Da ein Kollege von mir aus den gleichen Gründen, auch kurz vor Ende der Probezeit gekündigt wurde, vermute ich etwas anderes dahinter. Aber trotzdem werde ich genauer nachfragen und kritisch mich selbst in Frage stellen, wie es zu dem Eindruck kommen konnte.

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Wie fühlst Du Dich denn in Deinem jetzigen Job bzw. wie hast Du Dich bis zu dem unerfreulichen Gespräch mit Deinem Chef gefühlt?

Ich habe gerade mal in Dein Blog geschaut und dort hieß es Ende Juli noch:

Der Jobwechsel war ein echter Glücksgriff, ich fühle mich wohl, arbeite gern und bin dort mit allem sehr zufrieden.

Hat sich seitdem alles so verändert, oder war die Welt für Dich bis gestern noch in Ordnung?

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Bis gestern war ich sehr zufrieden. Klar, es gibt immer etwas, was stört, aber es gab, aus meiner Sicht, nichts gravierendes.

Das Gespräch war ein großer Schock, damit hätte ich nie gerechnet. Jetzt bin ich menschlich sehr enttäuscht. Ein wenig Ehrlichkeit hätte ich schon erwartet. Entweder vor dem Schock mit Kritik, oder aber mit Ehrlichkeit im Gespräch heute. Das passt irgendwie nicht zusammen. Irgendwo muss es Unwahrheiten geben.

Morgen mag ich eigentlich gar nicht hingehen, aber die Kollegen verlassen sich auf mich, außerdem müssen Miete und co bezahlt werden. Tochter braucht auch wieder Kleidung. Das ist wichtiger, als jede Enttäuschung.

Eine Bewerbung habe ich gerade rausgeschickt und langsam fange ich an die Vorteile zu sehen. Die Stelle wären ca 15min Weg pro Strecke, jetzt sind es 75min.

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Hallo,

ich glaube auch, dass trotz Schock und Enttäuschung die faire und offene Methode die beste ist.

Mir ist es auch einmal so ergangen mit einer Kündigung am Ende der Probezeit, mir wurde kein Grund genannt, und auf meine Frage hin ob die mangelnde Qualität meiner Arbeit der Grund war wurde explizit verneint.

Bei einem späteren Vorstellungsgespräch wurde ich nach den Gründen gefragt, und ich habe ehrlich zugegeben dass ich es nicht weiß. Das wurde ohne weiteres Nachfragen akzeptiert und ich erhielt ein 2. Gespräch.

Ich glaube dass Dein Gesprächspartner merkt wenn Du offen und ehrlich bist, und dies positiv werten wird.

Viele Grüße,

Silke

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Wenn er mir fristgerecht in der Probezeit kündigt, ist es selbstverständlich, dass ich keine Abfindung bekommen werde. Wenn er mir aber nach Ablauf der Probezeit (Ende November) kündigt, sieht es schon wieder anders aus.

Wenn du, wie du in deinem Lebenslauf schreibst, seit Juni 11 bei dem Arbeitgeber beschäftigt bist, dann genießt du erst ab Januar 12 Kündigungsschutz. Mit einer Abfindung kannst du also auch nach Ablauf der Probezeit im November nicht rechnen, sofern dir der Arbeitgeber noch in diesem Jahr kündigt. Lediglich die Kündigungsfrist würde sich verlängern.

Vielleicht verwechselt dein Arbeitgeber einfach nur Probezeit mit Kündigungsschutz. Letzteren genießt man erst nach 6 Monaten Betriebszugehörigkeit.

Differenzen mit dem letzten Arbeitgeber, oder gar Unzufriedenheit des Arbeitgebers, würde ich auf keinen Fall in eine Bewerbung reinschreiben.

Jedenfalls viel Erfolg bei der Jobsuche. Das wird schon klappen!

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Meine Probezeit endet am 23.11., er geht vom 31.12. aus. Da ist die erste Frage, ob ich fair bleibe und ihn darauf hinweise, oder ob ich lieber auf Risiko spiele und eine Abfindung einstecke.

Wie kommst du denn auf eine Abfindung? IMHO könntest du nur fristgerecht gekündigt werden, damit in der Regel mit einem Monatsfrist.

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Wenn die Chemie nicht stimmt, würde ich auch fair spielen. Ich musste vor kurzem eine MA während der Probezeit freisetzen ... das ganze haben wir sauber und fair geregelt, den passenden Tag ausgewählt und ohne Drama beendet.

Das hat auch ohne Krankmeldung, Vorwürfen usw. funktioniert... die Gründe haben wir übrigens ausgiebig im Abschlussgespräch diskutiert, ob sie ernst genommen wurden kann ich allerdings nicht sagen.

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Vielleicht solltest du es deshalb in Betracht ziehen selbst zu kündigen, das kann man im späteren Leben noch immer besser verkaufen.

Eine eigene Kündigung würde ich auf keinen Fall empfehlen. Zum einen würde Dir dann solltest Du nicht sofort einen neuen Job finden das Arbeitslosengeld gekürzt werden. Und zum anderen würde ich jetzt alles dran setzen ein gutes Zeugnis zu bekommen, das ist allemal mehr wert, wie selber kündigen/ gekündigt zu werden. Man wird Dich eh fragen warum so kurz und darauf brauchst Du eine schlüssige Antwort, da ist es egal wer in der Probezeit gekündigt hat.

Wichtig ist ein zur Story passendes Zeugnis, das zeigt man bei Bewerbungen und nicht das Kündigungsschreiben!

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