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Fernstudium bzw. Hybridstudium Psychologie an der Präsenzuni - Erfahrungen?


Jonas 2022

Empfohlene Beiträge

vor einer Stunde schrieb KanzlerCoaching:

Was Sie beschreiben, Polli, ist zwar ein reines Fernstudium, aber es gibt verpflichtende Präsenzen. Nicht real, sondern virtuell. Keiner kann sich ausschließen, keiner kann sich nur auf Alleinarbeit, Skripten und Literatur beschränken.

 

Ich finde es spannend, dass infolge der Digitalisierung der Universitäten und Hochschulen die Trennung von Präsenz- und Fernstudium ins Wanken gerät. Hilfreich ist es sicherlich, zwischen individuellen und kollaborativen Lernmomenten zu unterscheiden (bzw. deren Anteil in verschiedenen Studienkonzepten). Und bei letzterem wiederum zwischen synchronen (Präsenzveranstaltungen, Zoom-Konferenzen, Live-Calls, Arbeiten mit Canvas etc. zur selben Zeit, zu festgelegten Zeiten) und asynchronen Lernmomenten (Foren etc.).

 

vor 53 Minuten schrieb polli_on_the_go:

Es ist nicht 100% das gleiche als wenn ich jetzt real oder virtuell in einem Raum mit Ihnen Sitzen würde, wenn es gut ausgearbeitet und gemacht ist arbeitet man (zwar langsamer) aber meiner Erfahrung nach genau so Effektiv und tief die oben von Ihnen Angeführten Aspekte heraus, eben das was Studieren ausmacht.

 

Man kann mittlerweile viele Effekte der klassischen Präsenzlehre, auch kollaboratives Arbeiten, online abbilden. [Erneut: Konzept, Ressourcen, Personal vorausgesetzt - das ist nicht billiger als die Präsenzlehre zu haben, im Gegenteil, und es nicht notwendig skalierbar].

Ich würde in der Lehrplanug immer unterscheiden wollen: Welche Inhalte und Kompetenzen können im Selbststudium individuell gelernt werden? Welche brauchen Kollaboration? Wo ist die synchrone Arbeit notwendig? Wo die leibliche CO-Präsenz? Wenn man das systematisch durchgeht, öffnen sich Wege für Hybridkonzepte mit je nach Fach unterschiedlichem Anteil notwendiger Präsenz.

Als Lehrende an der Präsenzuni würde ich gerne mehr "Quality Time" mit meinen Studis verbringen, gut vorbereitet und das Zusammensein auskostend und für das nutzend, was nur so geht, statt Präsenz als unhinterfragte Norm hinzunehmen und abzusitzen.

 

Aber: All das muss auf der Ebene der Studiengangsplanung bzw. Lehrveranstaltungskonzeption passieren. Gerade deshalb bin ich im Hinblick auf die Ausgangsfrage - kann man Präsenzstudiengänge als Fernstudium betreiben - so skeptisch, wenn es um mehr als eine Notlösung für ein Semester geht.

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Danke für alle Beiträge, dass hat meine Sicht doch nochmal um einiges erweitert! :)

 

(Auch wenn ich es mir vielleicht anders vorgestellt habe, insbesondere wenn ich sage mal ca 80% des Psychologie Fernstudium Bac mit dem approbierten Präsenz Bac inhaltlich gleich scheinen).

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vor 41 Minuten schrieb Jonas 2022:

Auch wenn ich es mir vielleicht anders vorgestellt habe, insbesondere wenn ich sage mal ca 80% des Psychologie Fernstudium Bac mit dem approbierten Präsenz Bac inhaltlich gleich scheinen).


Du kannst die inhaltlichen Kompetenzen nicht gleichsetzen mit der zu erbringenden Prüfungsleistung. Die Prüfungsleistung ist ein Ausschnitt. Und je nach Dozent wird ein anderer Ausschnitt gewählt. Im Fernstudium ohne Präsenzanteile muss der Ausschnitt näher am Lehrbuch oder am Studienheft sein. In der Präsenzlehre ist das nicht der Fall. Dort setzt der Dozent eigene Akzente und Schwerpunkte. Vielleicht bringt er beispielsweise aus der eigenen Forschung Inhalte rein oder er führt einzelne Inhalte detaillierter aus als in der Literatur beschrieben.

 

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Am 12.12.2022 um 19:53 schrieb psycCGN:


Du kannst die inhaltlichen Kompetenzen nicht gleichsetzen mit der zu erbringenden Prüfungsleistung. Die Prüfungsleistung ist ein Ausschnitt. Und je nach Dozent wird ein anderer Ausschnitt gewählt. Im Fernstudium ohne Präsenzanteile muss der Ausschnitt näher am Lehrbuch oder am Studienheft sein. In der Präsenzlehre ist das nicht der Fall. Dort setzt der Dozent eigene Akzente und Schwerpunkte. Vielleicht bringt er beispielsweise aus der eigenen Forschung Inhalte rein oder er führt einzelne Inhalte detaillierter aus als in der Literatur beschrieben.

 

 

Danke für die Erläuterung, das macht einiges klarer für mich.

 

Das klingt für mich so, als wäre ein Präsenzstudium wesentlich zeitintensiver als ein Fernstudium.

Da ich schon in einem angrenzenden Bereich arbeitserfahrung habe, steht für mich ein effizientes Studium mit dem Fokus auf dem Abschluss mehr im Mittelpunkt, als ein breiter Austausch mit den Studieninhalten.

 

Warscheinlich wird es bei der zeitlichen Taktung des Studiums so schwierig, während der Woche tagsüber einen qualifizierten Teilzeitjob nachzugehen, da bestimmt die LVAs von Mo-Fr über den Tag verteilt sind.

Das heißt, ich könnte nur am Wochenende und eventuell abends nebenbei arbeiten gehen und da fallen auch viele Jobs weg.

 

Freue mich falls jemand zu dem noch Anmerkungen oder eine Anregung hat?!

 

 

 

 

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vor 12 Minuten schrieb Jonas 2022:

Das klingt für mich so, als wäre ein Präsenzstudium wesentlich zeitintensiver als ein Fernstudium.

Da ich schon in einem angrenzenden Bereich arbeitserfahrung habe, steht für mich ein effizientes Studium mit dem Fokus auf dem Abschluss mehr im Mittelpunkt, als ein breiter Austausch mit den Studieninhalten.

 

Welches Ziel wollen Sie denn mit einem Psychologiestudium erreichen? Und welcher Art sind Ihre Arbeitserfahrungen, die Sie in die Lage versetzen, auf einen breiten Austausch mit Studieninhalten verzichten zu können?

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vor 6 Minuten schrieb Jonas 2022:

Das klingt für mich so, als wäre ein Präsenzstudium wesentlich zeitintensiver als ein Fernstudium.

Es ist nicht unbedingt zeitintensiver, aber es ist definitiv kompakter und vollkommen anders konzipiert als ein Fernstudium. Immerhin bist du an feste Zeiten und teilweise auch an Örtlichkeiten gebunden. Oftmals sind in Präsenz Studierende schneller mit ihrem Studium fertig, da sie sich häufig nicht in der "Freiheit" eines Fernstudiums verlieren. 

Aber auch weil eine gewisse Art von Druck dahinter steht, du hast feste Vorlesungszeiten, Klausurtermine werden vorgegeben, genau wie die Termine für die Abgabe von schriftlichen Arbeiten. 

Das ist eher etwas was die meisten in einem Fernstudium (gerade an privaten Hochschulen) vermeiden. Immerhin wird die Flexibilität immer betont. 

Aber ein Vollzeitstudium in Präsenz wird dich schon einige Stunden jeden Tag an die Hochschule "fesseln". Gerade durch den Austausch mit den Professoren und auch mit den Studierenden erhältst du alle nötigen Informationen für die Prüfungen.

Natürlich werden auch immer mehr Studiengänge in hybrider Form konzipiert, aber wenn es an deiner Wunschuni halt nicht so geplant war, wirst du wohl in den sauren Apfel beißen müssen.

Und wenn ich mich richtig erinnere willst du Psychotherapie studieren? Da wird keine Universität von ihrem Konzept abweichen, denn dieser Studiengang ist eine "Gelddruckmaschine". Die Studiengänge sind rappelvoll und wenn ein Studierender von vorneherein mit dem Wunsch ankommt "ich würde aber lieber Vollzeit arbeiten und nebenbei (am besten abends) mir eure Vorlesungen anschauen, damit ich irgendwann mal Prüfungen ablegen kann etc." der wird wohl eher seine Chance auf diesen begehrten Studiengang direkt verspielt haben

Du darfst nicht vergessen, dieser Studiengang befähigt dich anschließend vor der entsprechenden Landesbehörde abgenommen werden würde.

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vor 14 Minuten schrieb Kruemmelchen:

wenn ich es richtig verstanden habe, geht es um den approbationskonformen universitären Studiengang Psychotherapie und nicht um Psychologie

Da halte ich die Einschätzung, man brauche aufgrund von Vorerfahrungen nicht den breiten Austausch mit Studieninhalten schon für sportlich. Ums mal vorsichtig zu sagen.

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vor 2 Stunden schrieb KanzlerCoaching:

Da halte ich die Einschätzung, man brauche aufgrund von Vorerfahrungen nicht den breiten Austausch mit Studieninhalten schon für sportlich. Ums mal vorsichtig zu sagen.

 

Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Ich arbeite seit 20 Jahren in der Notfallmedizin und davon 10 Jahre in einer verantwortungsvollen Position. Aber erst innerhalb der letzten 2,5 Jahren habe ich die nötigen Kenntnisse erlangt mit psychisch erkrankten Personen zu arbeiten. 

Obwohl ich (hoffentlich schnellstmöglich) in den Master wechseln werde, würde ich mir noch lange nicht anmaßen, dass ich über genügend Vorerfahrungen verfüge um auf die Präsenzphasen im Master und erst recht nicht auf die Therapeutenausbildung (Vollzeit und Präsenz) zu verzichten.

Ganz viele Kompetenzen, gerade in der Arbeit mit erkrankten Personen, kann man einfach nicht vor dem PC erlernen.

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