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Das vierte Türchen vom Adventskalender...


KanzlerCoaching

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Hallo!

Gleich, ob Ihre Bewerbungen nun erfolgreich waren oder nicht - ich denke, die Mitglieder dieser Community eint, dass sie sich Gedanken machen: um die Qualität ihres Wissens, um Inhalte ihres Arbeitsplatzes, um ihre Employability im Laufe ihres gesamten Berufslebens.

Die "hingerotzten" Bewerbungen (auch die "ordentlichen" Bewerbungen, die man ohne einen Gedanken an den Empfänger verschwendet zu haben) einfach losschickt, sind ja nur die Spitze des Eisberges. Schon vorher trifft man ja eine Menge an Entscheidungen:

Ob man zur Ausbildung von daheim weg geht...

Ob man sich besonders plagen will dabei...

Ob man einen Job durchhält, auch wenn es schwierig wird, um ggf. aus dieser Position sich etwas Neues zu suchen...

Oder ob man hinschmeißt, ALG bezieht und erst mal 4 Wochen "Urlaub" macht...

Ob das Geld, das man verdienen wird in Zukunft, reicht für das Leben, das man sich so vorstellt...

Ob man die Schuld, wenn etwas im Job nicht klappt, immer bei den anderen (Chef, Kollegen) sucht oder sich mal an die eigene Nase packt...

Es gäbe noch vieles mehr, was man aufzählen könnte. All das sind Gelegenheiten und Anlässe, sich zu kümmern. Zu recherchieren, sich schlau zu machen.

Aber ganz viele tun das nicht. Warum?

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Aber ganz viele tun das nicht. Warum?

Weil man auch anders durchs Leben kommt. In Deutschland muss man - glaube ich zumindest - nicht verhungern. Wenn man den Lebensstil aufs Minimum reduziert kommt man (nochmal: glaube ich!) auch mit dem ALG und Hartz4 über die Runden.

Ohne den Willen, etwas aus sich zu machen, einen Lebensstandard zu erreichen (für mich als Arbeiterkind: einen besseren als meine Eltern ihn jahrelang hatten), etwas zu erreichen oder eben auch im Berufsleben stolz auf sich sein zu können, geht es eben nicht.

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Ob man zur Ausbildung von daheim weg geht...

Ob man sich besonders plagen will dabei...

Ob man einen Job durchhält, auch wenn es schwierig wird, um ggf. aus dieser Position sich etwas Neues zu suchen...

Oder ob man hinschmeißt, ALG bezieht und erst mal 4 Wochen "Urlaub" macht...

Ob das Geld, das man verdienen wird in Zukunft, reicht für das Leben, das man sich so vorstellt...

Ob man die Schuld, wenn etwas im Job nicht klappt, immer bei den anderen (Chef, Kollegen) sucht oder sich mal an die eigene Nase packt...

Es gäbe noch vieles mehr, was man aufzählen könnte. All das sind Gelegenheiten und Anlässe, sich zu kümmern. Zu recherchieren, sich schlau zu machen.

Aber ganz viele tun das nicht. Warum?

Jetzt werden Sie aber fies. Erst keine Frage stellen, dann eine schwierige nachschieben und jetzt nochmals mit Grundsatzfragen nachtreten ;)

Vor kurzem habe ich bei einem Führungsseminar gelernt, dass es nicht sinnvoll ist einen Mitarbeiter nach dem Warum zu fragen um ein Problem zu lösen ;)

Hier sehe ich es ähnlich. Ich denke die Antwort auf diese Frage findet hier einfach niemand, denn in so einem Forum wird sich keiner finden, der nicht eine oder o.g. Fragen kritisch beleuchtet. Selbst wenn jemand "früher" mal so gedacht hat und jetzt anders denkt wird er es wohl damit begründen, dass in der damaligen Situation die Bewerbung oder die Vorgehensweise eben so ok ist.

Meta-Gründe hat Engel sicher schon genannt, individuelle Gründe gibt es bestimmt hunderte.

Es gibt viele Dinge die ich gerne verstehen würde, vor allem wenn sie in meiner unmittelbaren Nähe geschehen. Aber irgendwann und irgendwo kommt der Punkt an dem man so eine Fragestellung nur noch als Ausgangspunkt für die Zukunft sehen kann. Ansonsten läuft man Gefahr einfach irre zu werden :)

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Na, wir waren uns doch einig, dass man sowieso schon irre ist, wenn man sich aufs Fernstudium einlässt. Da kommt es doch auf ein bisschen mehr nicht mehr an. Finde ich!!

:rolleyes:

Meine Frage ist letztendlich die: Was bringt Menschen in die Gänge? Wo ist der Schalter, den man selber, den irgendwer umlegen kann?

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...

Meine Frage ist letztendlich die: Was bringt Menschen in die Gänge? Wo ist der Schalter, den man selber, den irgendwer umlegen kann?

Ich glaube es gibt 3 Dinge: Leid, Arroganz, Gelassenheit.

Menschen denen es gut geht, die aus ihrer Sicht alles haben was sie brauchen sehen keinen Sinn darin sich um den besseren Job oder das Studium zu kümmern. Dabei ist es völlig egal ob es hierbei um den Sozialhilfeempfänger oder den anständig bezahlten Mittelstandsmanager geht.

Warum komme ich zu dieser Ansicht?

Arroganz:

Ich muss dazu gar nicht weit ausholen. Ich nehme mich selbst als Beispiel. Ich falle wohl in die Kategorie: Arroganz.

Dies fing bei mir schon sehr früh an. Zu Schulzeiten. Irgendwann kommt ein Kind in die Situation, in der sich die Schulform entscheidet. Gymnasium, Realschule oder Hauptschule. Unsere Lehrer sollten damals eine Empfehlung abgeben.

Die Entscheidung lag aber beim Elternhaus.

Als ich meinen Brief geöffnet und die Zeilen gelesen hatte, war ich stocksauer. Ich empfand die Einschätzung für eine Realschule als bodenlose Unverschämtheit. (Und das mit 12.) Ich war kein Einserschüler, ich war eher jemand der lieber draußen war und viel Sport machte. In dem Alter sieht man die Notwendigkeit zum Lernen nicht so ganz. Ich war zudem kein Kind, dass sich von Lehrern unberechtigt "bestrafen" ließ. Dies wurde dann als Disziplinproblem ausgelegt. Mein Schnitt lag so zwischen 2 und 2,5.

Ich empfand es damals als Sauerei mir nicht die Möglichkeit zu geben zu den Besten zu gehören. Ich fühlte mich um meine Zukunft betrogen. Ich glaube diesen Grundgedanken hat man oder hat man nicht. Wenn es um ein Studium geht gehört sicherlich auch ein bißchen Prestigegerangel mit dazu und ist auch ganz natürlich.

Leid:

Was den Schalter auch in Gang bringt ist finazielle Schwäche. Jemand der auf Dauer immer wieder in Geldproblemen ist und sich teilweise mit 3 Jobs kaum über Wasser halten kann, wird versuchen dies zu ändern. Das geht heute nur mit Lotto spielen und einem vernünftigen Abschluß/Weiterbildung etc. Da dies aber alles Kraft und Aufwand kostet, muss man erst genug gelitten haben um den Hintern hochzubekommen.

Gelassenheit:

Man muss nicht. Man kann. Es ist völlig egal was am Ende dabei herauskommt. Man hat eine vernünftige Ausbildung, einen gut bezahlten Job, kann sein Leben frei gestalten. Wäre da nicht dieser kleine Wunsch beruflich mal etwas anderes auszuprobieren.

Wenn es klappt ist die Zufriedenheit groß. Wenn es nicht klappt, lebt man genauso zufrieden weiter.

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Meine Frage ist letztendlich die: Was bringt Menschen in die Gänge? Wo ist der Schalter, den man selber, den irgendwer umlegen kann?

Der eigene Schalter ist gut zu beantworten, der Schalter der anderen ist sehr individuell.

Mein eigener Schalter war der, dass jüngere auf dem besten Weg waren, mich pfeilgerade zu überholen - vereinfacht ausgedrückt.

Meine zweite Ausbildung war Krankenschwester, in diesem Bereich bin ich heute noch tätig, habe inzwischen eine Fachausbildung gemacht und habe Leitungsaufgaben.

Nun kommen die frischen Kücken von der Schule und fangen sofort mit dem Studium an. (Die fehlende Berufserfahrung diskutiere ich jetzt mal nicht)

Mein persönliches Szenario in 20 Jahren: Ich bin trotz 5 jähriger Ausbildung und weiterlaufenden Fortbildungen, die Hilfskraft, eine 23 - 25jährige Vorgesetzte teilt mir die Aufgaben zu, die ich unkritisch durchführen soll. Kein Raum für eigene Kreativität, Ideen und Entwicklungen. Das ist etwas, was ich nicht will. Und das habe ich mir auch schon wärend der Ausbildung gesagt, ich möchte mich weiterentwickeln und nicht zum "alten Eisen" gehören.

Der zweite Grund für mich war, dass ich mich in 20 Jahren nicht mehr am Bett stehen sehe. Und wenn ich nichts dagegen tue, gehöre ich vielleicht zu den Dauerkranken mit Rentenbegehren. Und das ist auch eine große Motivation für mich: Ich möchte keinem Amt auf der Tasche liegen, auch nicht dem Partner, den Kindern oder sonstwem. Und ich möchte, wenn möglich, meinen jetzigen Standard halten. Und das schaffe ich nur, wenn ich jetzt einen entsprechenden Verdienst habe.

Und deswegen muss ich mir genau überlegen, die Karriereplanung die ich in jungen Jahren versäumt habe (und damals auch so nicht wollte - Arbeiterkind, wie es Chilli gut beschrieben hat) nachholen.

Der Schalter bei anderen - schwere Frage.

Bei manchen ist es vielleicht Bequemlichkeit - ich denke an die Jugendlichen, die aus einer Sozialhilfeempfänger-Familie kommen. Die kennen es nicht anders, warum sollten sie sich herauskämpfen? Viele nehmen den Kampf nicht auf, übernehmen die Verhaltensweisen der Eltern, fühlen sich durch die Anforderungen gleich überfordert und geben bei jeder kleinen Frustrations sofort auf. Hört sich böse an, ist aber meiner Meinung nach nicht selten.

Manche sind sicherlich auch nach der 30. Absage einfach frustriert und geben auf. Sie suchen aber die Gründe oftmals nicht bei sich, sondern es ist halt der schlechte Arbeitsmarkt usw.

Kinder von Migranten sehen sich oft abgelehnt und nicht akzeptiert. Damit will ich niemand angreifen, aber ich sehe es täglich in der Nachbarschaft. Die fangen etwas an und brechen es nach Tagen ab. Schon das morgentliche Aufstehen ist ein Problem - kein Wunder, wenn man die halbe Nacht durchfeiert.

Dann gibt es sicher Menschen, die die Familienplanung traditionell gestallten - Mann hat eine Arbeit mit möglichst hohem Verdienst, Frau macht irgendwas für 20 Stunden im Monat, um das Haushaltsgeld aufzubessern. Möglichst wenig Verantwortung - möglichst flexible Arbeitszeiten. Da muss man sich aber trotzdem im Vorfeld Gedanken machen, um so etwas passendes zu finden.

Manche brechen diese Tradition auf - und sind dann hier zu finden :)

Und dann gibt es sicherlich diejenigen, die einfach Hilfestellung brauchen, um sich gezielt verkaufen und darstellen zu können. In meiner Generation war man noch nicht soo sehr darauf angewiesen, wie heute.

Dafür gibt es ja heutzutage Coaches. Ich persönlich würde mich nicht scheuen, mich an einen zu wenden, wenn ich mit meiner Bewerbungsstrategie nicht weiter komme.

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Das ist eigentlicht nichts anderes, als die umschriebene Form der Motivationskriterien, die die Forschung auf einen Nenner gebracht hat.

Machtmotivation

Leistungsmotivation

und Anschlussmotivation (soziale Motivation)

Allerdings gibt es ja nicht den Menschen der 100% von dem einen und 0% von dem anderen hat. Und in der Mathematik ist ja bekannt, 3 Unbekannte ergibt keine eindeutige Lösung ;)

Menschen denen es gut geht, die aus ihrer Sicht alles haben was sie brauchen sehen keinen Sinn darin sich um den besseren Job oder das Studium zu kümmern.

Das halte ich für zu pauschal, weil es kein Kriterium gibt was "gut gehen" ausmacht. Subjektiv betrachtet geht es einem Menschen vielleicht gut, aber innerlich ist er froh, wenn er endlich den Bürojob an den Nagel hängen kann. Genau die Frage wann es einem nicht mehr gut genug geht, ist ja der Ausgangspunkt für Motivation im allgemeinen.

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Gelassenheit:

Man muss nicht. Man kann. Es ist völlig egal was am Ende dabei herauskommt. Man hat eine vernünftige Ausbildung, einen gut bezahlten Job, kann sein Leben frei gestalten. Wäre da nicht dieser kleine Wunsch beruflich mal etwas anderes auszuprobieren.

Wenn es klappt ist die Zufriedenheit groß. Wenn es nicht klappt, lebt man genauso zufrieden weiter.

Darum noch der letzte Punkte. Denn nur weil es einem gut geht, muss man ja nicht glücklich sein.

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Auch ich will in die Schüssel.

Mein Hebel... Nun ich musste erstmal innerlich zusammenbrechen (nach Druck und Absagen) um zu verstehen, dass ich nicht mehr zuhause vor dem Rechner hocken und irgendwelche sauteuren Onlinenrollenspiele a la World of Warcraftspielen kann. So nach dem Motto Mama bezahlt das schon. Ich lebe zwar immer noch vom Staat aber irgendwie sehe ich nicht mehr düster. Ich musste erst auf die Schnauze fallen mit allem um ein vernümpftiges Ziel vor Augen zu bekommen. Ich bin zwar immer noch nicht zufrieden aber ich befinde mich auf einem guten Weg. Und ehrlich gesagt es ist klasse das ich hier hergefunden haben, so werde ich häufiger mal in den Hintern getretten gefälligst weiter zu machen. Finde ich einfach nur klasse.

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