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Bachelor und Meister gleichwertig?


Konfu

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@hurtig: Dein Beispiel empfinde ich als typisch für diejenigen, die sich ärgern. Du argumentierst differenziert und deinen persönlichen Ärger kann ich nachvollziehen. Aber ist es nicht so, dass es gerade in deiner Situation korrekt gewesen wäre, wenn es diese "Gleichstellung" schon länger gegeben hätte? Dann wäre es in deinem Betrieb z.B. wohl kaum ein Problem gewesen, dich deiner Tätigkeit entsprechend zu entlohnen (Mich wundert übrigens, dass das so wie du beschrieben hast, gehandhabt wird. In der Schweiz wird man -zumindest als Lehrer - sogar vom Staat grob gesagt für das entlohnt, was man tut, und nicht für den Ausbildungsstatus, den man hat).

Es ist immer so, dass es bei solchen Veränderungen Leute gibt, die Pech haben: Sie haben viel Aufwand in eine Ausbildung gesteckt, die sich im Nachhinein formal als überflüssig erweist. Würde man aber jegliche Entwicklung, die jemanden zum Nachteil gereicht und für einige unfair ist, verhindern, wäre vermutlich gar keine Veränderung mehr möglich.

Wenn deine Einschätzung bezügl. Niveau der Meisterkurse bei euch stimmt - wovon ich ausgehe - dann kann man Masterstudiengänge problemlos für eure Absolventen öffnen. Es würde ja dann nur ein ganz geringer Teil in der Lage sein, auch nur die ersten Aufgaben einigermassen erfolgreich zu absolvieren.

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@Rumpelstilz: Da hast Du vollkommen Recht. Ich habe auch nichts dagegen, die Studiengänge zu öffnen. Das siebt sich von alleine aus. Und der, der es schafft, hat es ja auch verdient.

Ich möchte auch keinen Standesunterschied herausarbeiten. Für mich ist KEIN Unterschied, ob jemand das Diplom nach dem Abitur, nach der Fachhochschulreife, nach dem Fachwirt/Meister oder wie auch immer bestanden hat. Mit seinem Bestehen zeigt er ja, dass er das Niveau offensichtlich erreicht hat. Und ich glaube auch, dass es ohne weiteres für Viele auch erreichbar ist. Je nach Anstrengung und Interesse leichter oder schwerer. So sehe ich es auch mit dem Zugang zum Master.

Wogegen ich mich wehre, ist, Meister und Diplom und Bachelor einfach gleich zu stellen. Das ist einfach nicht so.

Das könnte man bei der Schulbildung fortsetzen. Es wird hier in 2 oder 3 - 3,5-jährige Ausbildungen unterschieden. Ich habe meine Ausbildung vor 25 Jahren absolviert. Heute kennt kein Personaler mehr die exakten früheren Berufsbezeichnungen. Aus meinem Lebenslauf würde hervorgehen, dass ich NUR 2 Jahre gelernt habe. Dies lag aber an der Lehrzeitverkürzung aufgrund eines besonderesn Notendurchschnitts und der Chance, die Prüfung verfrüht zu absolvieren. Nachdem es nun offensichtlich jemand für nötig hält, hier Unterschiede herauszuarbeiten, müßte man (sofern die Berufsausbildung in der Bewerbung noch wichtig wäre) im Lebenslauf erklären, dass diese geringe Zeit nur an besonderen Leistungen, nicht aber an einer minderwertigeren Ausbildung lag. Irgendwie alles ein Witz.

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Ich sage ja auch nicht, dass nicht alles irgendwie lösbar wäre.

Ich frage mich nur, warum immer alles, was gut und verständlich war, geändert werden muss. Natürlich muss man standardisieren, natürlich fordert eine EU bestimmte Zugeständnisse. Aber warum gibt man denn die guten Dinge auf? Ich möchte mir nicht anmaßen, festzulegen, was gut und was schlecht ist. Mir kochen nur immer die Erfahrungen hoch, die man im täglichen Leben macht. Bei fast allen internationalen Kundenkontakten kommt das Thema bei irgendeinem Mittagessen darauf zu sprechen: "Was habt Ihr nur gemacht? ... Euren Dipl.-Ing. aufgegeben. ... Da hat man wenigstens gewusst, was man kriegt. ... Heute kennt sich keiner mehr aus. ... Der Bachelor ist doch ein anderer als der z. B. von England, oder? ..." Die EU-Ausländern sagen sogar: "Hätten wir bloß euren Dipl.-Ing. übernommen und nicht ihr unseren Bachelor. ... Wie konnte man sich nur so entscheiden."

Auch unsere Personaler und die Personaler der anderen großen Firmen im Umkreis (da gibt es übergreifenden Erfahrungsaustausch) haben jetzt folgende Vorgehensweise: Suchen wir in etwa eine Qualifikation für eine bislang ausgeschriebene Technikerstelle - dann wird ein Bachelor ausgeschrieben. Soll eine Ingenieursstelle, eine Führungskraft neu besetzt werden, wird ein Dipl.-Ing, Master oder jemand mit Promotion ausgeschrieben. Seit mindestens 3 Jahren arbeite ich hier dagegen und versuche "aufzuklären". Ich hatte in den letzten Monaten sogar geglaubt, zu erkennen, dass sich eine gewisse Meinungsänderung einstellt. Seit dieser erneuten Diskussion hat sich aber alles wieder erledigt. Dies ist der definitive Beweis für die besagten Personaler, dass sie immer schon Recht hatten.

Ich spreche hier von der Meinung der Personalabteilungen von ca. 25.000 Arbeitsplätzen (die auch alle wieder zu großen Konzernen gehören und auch dort ihre Erfahrungen beziehen und kundtun) - also kein Pappenstil.

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Über kurz oder lang werden die dann keine Dipl. mehr bekommen und ob sich dann das alles mit Master oder mit Dr. abdecken läßt bezweifle ich sehr stark, d.h. das Umdenken wird so oder so kommen.

Meine Erfahrung hier in Bayern/Franken ist bei sehr großen Konzernen, Bachelor = Dipl. , Techniker = Techniker und Meister = Meister. Am besten stehen aber noch die Ingenieure da, durch das alleinstellungs Merkmal Ingenieure da ist es noch mehr wurscht ob Bachelor = Dipl , es wird in Ing. gesucht, erst bei höheren Aufgaben kämen hier Master oder Dr. in Frage.

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Ich finde auch, dass es für Schulabgänger egal ist. Probleme haben häufig diejenigen, die das Studium über den 2. Bildungsweg asolvieren. Wir haben schon viel Berufserfahrung gesammelt, haben uns schon eine Position in der Firma erarbeitet, verdienen meist ganz gut und wollen mit zusätzlicher Ausbildung nicht weniger verdienen. Bleibt man nach dem Studium in der jetzigen Firma, erfährt man gehaltsmäßig natürlich keine Rückstufung. Bewirbt man sich in einer anderen Firma als Bachlor, wird man eben auch als Bachelor eingestellt. Außerdem hat man nach vielen Jahren Berufserfahrung und einem späten Studium eben auch keine Einstiegsposition im Visir, sondern eine Stelle mit höheren Aufgaben.

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Bleibt man nach dem Studium in der jetzigen Firma, erfährt man gehaltsmäßig natürlich keine Rückstufung. Bewirbt man sich in einer anderen Firma als Bachlor, wird man eben auch als Bachelor eingestellt.

Das sind seltsame Erfahrungen die ich so nicht bestättigen kann, gerade die Kollegen die wie ich auf den zweiten Bildungsweg ihren Bachelor gemacht haben und seit jetzt knapp 6-12 Monaten mit dem Bachelor fertig sind, haben entweder intern oder extern beruflich wie auch (stark) monitär verbessert.

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Geht es bei dieser Einstufung des Meistertitels nicht auch darum, dass dieser Titel/Ausbildungsgrad in dem meisten anderen Ländern unbekannt ist und es deshalb notwendig ist, ihn näher zu definieren?

Das Thema, ob das Bachelor/Master-System besser ist als das Diplom ist aber m.E. ein anderes.

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Das Thema, ob das Bachelor/Master-System besser ist als das Diplom ist aber m.E. ein anderes.

ich denke, der Vorteil des Diploms ist, dass es eine etablierte Marke ist, die bekannt ist und mit der eine bestimmte Qualifikation verbunden ist.

Vor allem der Bachelor - aber auch der Master - muss diese Bekanntheit noch aufbauen - das System muss sich erst noch etablieren.

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