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Kontrovers im Kerzenschein - diskutieren und gewinnen im Advent


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

In unserer Hochschule gibt es ja zu jedem Modul sogenannte Fallaufgaben und insgesamt nur 5 Klausuren für meinen Studiengang, dafür 29 Fallaufgaben, die alle in wissenschaftlicher Form geschrieben sind.

Ich habe gerade aktuell dazu einen Blogbeitrag dazu geschrieben, ich brauch manchmal solange fürs anwenden, da hätte ich längst alles mögliche runtergeschrieben, wenn jemand Fakten abgefragt hätte.

Ich kann die Entscheidungstheorien aufsagen, ja, ich hab sie verstanden, aber als ich sie anwenden sollte, in Form einer fiktiven Geschichte, das war schon eine Leistung. Ich sehe unsere Fallaufgaben als richtige Prüfung an, da ich sehr viel Zeit und Arbeit darin investiere, ich muss viel umsetzen. Da steht selten "nennen Sie" oder zählen sie auf, da steht "wie würden Sie im Hinblick auf bla entscheiden". Es geht um Erarbeitung von Lösungen, die individuell sind. Zu begründen und zu vertreten. Ich persönlich lerne dabei sehr viel, ich kannte von früher auch nur das sog. auswendig lernen. In meinen Fallaufgaben vertiefe ich mich sehr und behalte unglaublich viel. Das war auch ein Grund warum ich die Apollon der HFH vorgezogen habe.

(Für unsere Klausuren wollte ich auch noch anmerken, dass wir keine Eingrenzung bekommen und es keine Übrungsklausuren aus den alten Semestern gibt. Es gilt von links oben bis rechts unten.)

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... Englisch hmm, man musste es drauf haben, da man ja nicht wusste welcher Text dran kam, man kann aber auch sagen, Sprache hat immer was mit Auswendiglerenen zu tun..... Ich habe im Moment aber eher BWL-, bzw Managementlastige Fächer geahbt, darum ist der Anteil relativ hoch. Beim Programmieren, war es eine reine Anwendungsklausur und die ganzen Rechendinge muss man verstehen und kann sie eher nicht auswendig lernen.

Bei Sprachen ist das Auswendiglernen von Vokabeln Grundvoraussetzung. Aber in einer Prüfung geht es doch eher ums möglichst richtige Anwenden der Sprache, oder? Und das Umsetzen in einen eigenen Kontext.

Und verstehe ich Sie richtig, dass Sie denken, bei BWL- und managementlastigen Fächern sei das Abfragen von Auswendiggelerntem eher normal????

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Fremdsprachen werden oft mit Grammatikpauken gelernt. Doch so lernt man keine Sprache fließend. Kinder wenden praktisch an und lernen so. Inzwischen haben einige Sprachlerninstitute das auch umgestellt. Viele denken bestimmt an die Schulzeit zurück. Grade bei Latein soll es früher schlimm gewesen sein.

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Obwohl ich dir grundsätzlich darin zustimme, dass man eine Sprache nicht dadurch lernt, dass man Vokabular und Grammatik memoriert, kann man das Sprachlernen von Erwachsenen in einem "künstlichen" Kontext nur sehr begrenzt mit dem Lernen von Kindern in einem Umfeld, wo die Sprache dauernd angewandt wird gleichsetzen.

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Bei Sprachen ist das Auswendiglernen von Vokabeln Grundvoraussetzung. Aber in einer Prüfung geht es doch eher ums möglichst richtige Anwenden der Sprache, oder? Und das Umsetzen in einen eigenen Kontext.

Das sehe ich auch so. Sprachenlernen ist ein Mix aus Beidem: Auswendiglernen und anwenden lernen. Manchmal kann man auch beides gar nicht voneinander trennen. Lernt ein Kind seine Muttersprache auswendig? Bestimmt nicht; wenn, dann nur Teile davon und immer in einem Zusammenhang, nie getrennt von einem Kontext. Auf der anderen Seite geht es auch nicht rationell (wie beim Lernen von Mathematik) vor.

Natürlich kann man die Vokabeln auswendig lernen und die Grammatikregeln ebenfalls. Aber wenn man bei jedem Satz, den man schreiben oder sprechen möchte, zuerst die auswendig gelernten Grammatikregeln in Gedanken herunterspulen würde (Pluralbildung mit Anhängen eines ...., etc.), dann möchte ich nicht wissen, wie lange man brauchen würde, um einen ganzen Satz korrekt auszudrücken. Deshalb wird die Grammatik anhand von Übungen eingeübt, bis sie intuitiv richtig beherrscht wird.

Und da man nicht alle Sätze, die einem je in einer Sprache begegnen werden, auswendig lernen kann, muss man ja automatisch das Gelernte in allen möglichen Kontexten sowohl selbst anwenden als auch in gegebenen Texten herauslesen können und die klein(st)en Bedeutungsnuancen die sich durch Grammatik, Satzstruktur und vielem mehr ergeben, richtig zu interpretieren. Gerade Sprachen zu lernen ist deshalb bei weitem nicht auf auswendig lernen beschränkt.

Am meisten auswendig lernen muss ich bei BWL. Aber natürlich sollte man das auswendig Gelernte auch verstehen. Solange auswendig lernen mit verstehen einhergeht, ist meiner Meinung nach auch nichts dagegen einzuwenden. Auch BWL setzt sich bei uns zusammen aus auswendig lernen, Verständnis dafür und anwenden können. Im Idealfall ist das Ergebnis, dass man etwas beherrscht.

Ein gewisser Transfer - wenn auch eher "passiver" Art - findet bei mir zum Beispiel dann statt, wenn ich in BWL das, was ich gelernt habe, mit dem, was ich wo lese, in Nachrichten höre, etc., in Verbindung bringen kann oder z. B. eine Diskussion um einen wirtschaftlichen Sachverhalt mitverfolgen kann und mir dazu eigene Gedanken machen kann. Ich habe verstanden, worum es geht, kann Argumente nachvollziehen, ggf. etwas bewerten oder mir eine Problemlösung ausdenken, etc. Transfer muss ja nicht immer bedeuten, das Gelernte gleich in Projekten umzusetzen.

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Obwohl ich dir grundsätzlich darin zustimme, dass man eine Sprache nicht dadurch lernt, dass man Vokabular und Grammatik memoriert, kann man das Sprachlernen von Erwachsenen in einem "künstlichen" Kontext nur sehr begrenzt mit dem Lernen von Kindern in einem Umfeld, wo die Sprache dauernd angewandt wird gleichsetzen.

Das stimmt auch. Aber gerade als Kind lernt man seine Muttersprache am besten (gleiches Bildungsniveau vorausgesetzt). Das zeigt, dass das pure Auswendiglernen oder rein rationelle Lernen (der Erwachsenen) nicht die ideale Art und Weise des Spracherwerbs ist. Ohne die Möglichkeit, eine Sprache im ständigen Umgang mit ihr zu praktizieren, ist es kaum möglich sie wirklich gut zu beherrschen.

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