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Teilweise schlechtere Noten, weil nicht gegendert wurde


polli_on_the_go

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vor 11 Minuten hat polli_on_the_go geschrieben:

 

Zitat: "Die Annahme, dass das Generische Maskulinum in der deutschen Sprache, d.h. die alleinige Verwendung männlicher Bezeichnungen, alle Geschlechter 'mitmeine', hat sich in zahlreichen wissenschaftlichen Studien als falsch herausgestellt. Wo ausschließlich Männer angesprochen werden, wird letztlich auch ausschließlich an Männer gedacht. Als eine Form geschlechtergerechter Sprache eignet sich das generische Maskulinum daher nicht."

 

Leider wird keine der "zahlreichen wissenschaftlichen Studien" genannt.

Dass bei Verwendung des generischen Maskulinums auch ausschließlich an Männer gedacht wird halte ich für extrem weit hergeholt. Oder aber ich denk einfach anders als andere Menschen.

Bearbeitet von LaVie
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vor 41 Minuten hat LaVie geschrieben:

Die Annahme, dass das Generische Maskulinum in der deutschen Sprache, d.h. die alleinige Verwendung männlicher Bezeichnungen, alle Geschlechter 'mitmeine', hat sich in zahlreichen wissenschaftlichen Studien als falsch herausgestellt.

 

Wenn jemand über Ärzte schreibt, dann habe ich nicht nur eine Gruppe von Männern im Kopf. Wenn jemand über Bauarbeiter schreibt dagegen schon 🤪 Das hat in dem Fall mit eigenen Stereotypen zu tun 🙈

 

Edit: Ich glaube, wenn ich Fachtexte lese und dort wird von Patienten geredet, dann verbinde ich das Wort tatsächlich nicht mit einem Geschlecht. Es sind einfach Menschen, die in Behandlung sind. 

Wenn man aber die Frage stellt, an welches Geschlecht man denkt, dann unterstellt man doch irgendwie bereits mit dieser Frage, dass die grammatische Kategorie mit dem natürlichen Geschlecht gleichgestellt ist. Und dann denkt man natürlich eher an Männer, da die Endung identisch ist.

Bearbeitet von psycCGN
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In meiner Bachelorarbeit habe ich gegendert wie ein Weltmeister😉, obwohl ich ja selbst mal darüber geschimpft habe. Ich habe aber nicht Schüler:Innen oder Lehrer:Innen genutzt, sondern den Plural: Lernende, Lehrende, Zu-Pflegende... ab dem Punkt wurde es Denksport (weil man ja auch mal andere Wörter nutzen möchte), ließ sich m.M.n. besser lesen als alles mit Doppelpunkt oder Sternchen und klingt auch in meinen Ohren besser als die "alte" Schreibweise.

 

In der Bewertung ist das auch positiv angemerkt worden. Ob ich Punktabzug erhalten hätte, wenn ich generisches Maskulinum genutzt hätte, kann ich nicht sagen.

In einer Hausarbeit über (tadaaa) Mitarbeitergespräche ist mir das deutlich schwerer gefallen, und dort ist es auch negativ angemerkt worden in der Bewertung. Wobei es da hauptsächlich darum ging, dass ich es nicht einheitlich geschafft habe.

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Da lobe ich mir das Englische: If the user is unhappy with what we built, they can go to hell :-).

 

Ich bin bei dem Thema, Aprilscherz oder nicht, unentschieden. Als Vater einer Tochter ist mir vieles recht, was ihr das Leben einmal leichter machen wird.  Auch ertappe ich mich inzwischen selbst dabei, das generische Maskulinum beim Lesen als befremdlich zu empfinden (das ist mir bspw. im Vertrag der IU aufgefallen, die übrigens dafür auch bei der Reakkreditierung gerügt wurde). Andererseits bekomme ich aber auch Pickel bei mit dem Gender-Sternchen durchzogenen Texten etwa in der taz.

 

Ich würde mir dazu eine "offizielle" Debatte wünschen, wie damals bei der Rechtschreibrefom. Denn momentan scheint mir das ein ziemlicher Wildwuchs zu sein.

 

Was mich aber noch mehr stört bzw. verstört, ist die Politisierung des Ganzen. Wer mal einen richtigen Shitstorm von links erlebt oder in die Nähe von Social Justice Warriors geraten ist, weiß, was ich meine. Insbesondere in den USA nimmt das Thema mit all seinen Verzweigungen inzwischen ein Ausmaß an, das in meinen Augen an den Grundfesten der Aufklärung kratzt. Klar, die sind als Gesellschaft noch viel kaputter als wir in Deutschland und haben noch viel mehr Gräben zu überbrücken als wir hier, aber die Tendenzen sehen mir hier recht ähnlich aus.

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vor einer Stunde hat psycCGN geschrieben:

Ich tue mich mit dem Gendern auch schwer.

 

Grundsätzlich finde ich, dass es in Ordnung ist für diejenigen, die es machen wollen.

Einen Zwang herzustellen, indem eine Arbeit schlechter bewertet wird, nur weil keine vermeintlich gendergerechte Sprache benutzt wird, empfinde ich als falsch. 

 

Anscheinend kann man sich nicht auf einen einheitlichen Schreibstil gendergerechter Sprache einigen, weshalb mehrere Variationen nebeneinander laufen. Das soll mir auch recht sein. Aber dann kann man meines Erachtens nicht anfangen, einen Stil für sich herauszupicken und bei dessen Nichteinhaltung Punkte bei der Bewertung abzuziehen.

Was ist außerdem mit all den Leuten, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen? Indem mit der Diskussion um gendergerechte Sprache die grammatische Kategorie des generischen Maskulinums mit dem natürlichen Geschlecht gleichgesetzt wird, gaukelt man vor, es gäbe tatsächlich nur eine Einteilung zu eines dieser beiden Geschlechter. Wäre das nicht erst recht diskriminierend?

In meinem Umfeld befinden sich zudem auch Frauen, die die Verwendung des generischen Maskulinums bevorzugen. Wieso soll eine gendergerechte Sprache mit Zwang durchgesetzt werden, wenn selbst die vermeintlich betroffene Zielgruppe nicht geschlossen dahinter steht?

 

Wäre es nicht sinnvoll, generell ein stärkeres Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es sich bei der vermeintlich männlichen Form lediglich um eine historisch gewachsene grammatische Kategorie handelt, die das natürliche Geschlecht der Person nicht wiedergibt? Dass unsere Gesellschaft divers ist und sich Individuen nicht immer strikt in männlich oder weiblich einteilen lassen (wollen oder können)? 


wie gesagt, das ganze kommt aus dem Feminismus und es geht um Gleichstellung und nicht um Gleichberechtigung. Diese Art von Menschen sind gehäuft im Bereich Medien und öffentliche Verwaltung anzutreffen. Begründet wird es mit dem überlegenen moralischen Standpunkt:

 

deshalb, wenn du dagegen bist, bist du automatisch wein schlechter Mensch. Wenn du als Frau hetero bist und auch noch weiß, dann darfst du dich dazu eigentlich schon mal gar nicht äußern, weil du zu den Unterdrückern gehörst. Ich als als weißer hetero Mann bin die Wurzel allen Übels und trage die Schuld meiner Vorfahren.

 

Eine Minderheit hat in diesem Fall viel Macht aggregiert, weil es einen ....Achtung, die Deutschen haben ein Wort dafür erfunden: Shitstorm gibt und dann sofort in die rechte Ecke kommt, wenn man dagegen etwas sagt. 
 

.....Problem schweigende Mehrheit.

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vor 3 Minuten hat Silberpfeil geschrieben:

Die von mir o.g. Form im Plural schließt alle Menschen ein, und das ganz ohne eine Doppelpunkt-Sternchen-Brechstange zu benutzen.

 

Solche Pluralformen oder neutrale Formen empfinde ich auch als guten Mittelweg. Für mich persönlich viel besser als männliche und weibliche Form auszuschreiben, Sternchen oder Doppelpunkte zu setzen.

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vor einer Stunde hat LaVie geschrieben:

Leider wird keine der "zahlreichen wissenschaftlichen Studien" genannt.

Dass bei Verwendung des generischen Maskulinums auch ausschließlich an Männer gedacht wird halte ich für extrem weit hergeholt. Oder aber ich denk einfach anders als andere Menschen.

 

Naja, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, findet man in der Tat sehr schnell sehr viele Studien. Z.B. werden bei Befragungen, welches die größten Wissenschaftler der Geschichte waren, fast nur Männer genannt. Fragt man nach Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, ist das Antwortverhalten ein völlig anderes (und, wen davon kennt ihr?).

 

Wenn jemand einen schnellen Einblick in dieses Thema gewinnen möchte, kann ich ein aktuelles Buch empfehlen:

 

https://www.amazon.de/Unsichtbare-Frauen-gemachte-Bevölkerung-ignoriert/dp/3442718872/  (gibt es - noch viel besser - auch im lokalen Buchhandel um die Ecke) ;-).


Das geht weit über das Gendern in Texten hinaus, beleuchtet aber ein massives Problem, das in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen wird (gerade wenn wir über Predictive Technologies reden und berücksichtigen, dass fast alle Technologieunternehmen von Männern geleitet werden und es viel mehr Programmierer als Programmierinnen gibt).

 

Nichtsdestotrotz müssen Sprachregeln, die zu einer Bewertung herangezogen werden, explizit genannt werden. Wenn dem so war, ist der Vorgang zumindest formal korrekt (und ich versuche eh konsequent zu gendern, wenngleich nicht immer erfolgreich).

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