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Lernstile und Lerntypen - wie lernt man erfolgreich?


DerLenny

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vor 10 Stunden hat Alanna geschrieben:

Ist es überhaupt möglich, sich über Jahre zu motivieren, wenn sich der Lernstil nur an der Effektivität, nicht aber auch an persönlichen Vorlieben orientiert?

Effektivität muss immer gegeben sein, ansonsten wäre es kein lernen. Ich kann z. B. so lange und gerne an der XBox daddeln wie ich möchte, mein Studienziel werde ich da nicht erreichen. Es gibt hier schlicht keine Effektivität.

 

 

 

vor 8 Stunden hat DerLenny geschrieben:

Ich wollte hier allerdings weniger eine Grundlagendiskussion über das Bildungssystem führen, als darauf hinweisen, dass der Nutzen von Lernstilen nicht empirisch belegt werden konnte, und das Hochhalten dieser Ideen dafür sorgt, dass viele Personen ein schlechtes Aufwand:Nutzen Verhältnis im Studium haben.

Hier habe ich mich schon immer gefragt, wie das bei den sogenannten "auditiven Lerntyp" funktioniert. Ich persönlich kann das überhaupt nicht nachvollziehen, aber einige Studenten hören während der Autofahrt gerne Studieninhalte ab und schwören darauf.

 

Gibt es vielleicht doch einen "auditiven Lerntyp" (der nicht bewiesen wurde) oder ist das eine große Selbsttäuschung?

 

 

 

vor 3 Stunden hat phoellermann geschrieben:

Man kann also als Hochschule noch so tolle didaktische Modelle etablieren, meist toppen relative einfache (und stupide) Formate und Tools die anspruchsvolleren Ansätze... zumindest bei der Kundenzufriedenheit (und damit, mittelbar, auch bei der Studierendengewinnung).

Kann man dazu ein paar Beispiele bekommen?

 

 

 

vor 50 Minuten hat KanzlerCoaching geschrieben:

Das ist einer der Gründe, warum ich die Kommerzialisierung im Bildungswesen - hier bei den privaten Hochschulen - für keine gute Lösung halte.

 

Denn damit sagen Sie ja indirekt, dass der Anbieter die meisten Studenten hat, bei dem der akademische Abschluss am leichtesten (weil am anspruchslosesten) zu bekommen ist.

Ich denke, dass Thema hat kaum etwas mit Aufteilung wie kommerziell oder privat zu tun.[*]

 

Viele Fern-Studenten machen sich eher oft Gedanken darüber, wie ihr Abschluss überhaupt anerkannt wird und nicht wie leicht/anspruchslos er zu bekommen ist. Zu letzterem habe ich direkt noch nie etwas gelesen. Da würde sich der Anbieter auch selbst keinen großen Gefallen tun.

 

Zuletzt war hier aber eine interessante Diskussion über die unterschiedlichen Prüfungsformen (Klausur oder Hausarbeit usw.) zu lesen. Das war interessant in Hinsicht auf unterschiedliche Lerntypen, wie reines Auswendiglernen oder eben Transferleistungen bevorzugt werden.

 

 

[*]Noch ein kleiner Nachtrag:

Ich habe bis vor kurzem an der Fernuni in Hagen studiert. Und hier habe ich schon deutlich den Eindruck gewonnen, dass in den letzten Jahren der Anspruch bei einigen Klausuren künstlich hochgeschraubt wurde. Vermutlich um die Seriosität der Institution hoch zu halten.

 

Das war teilweiser reiner Dummfug ohne Sinn und Zweck, der mich am ehesten an meine Barras-Zeit zurück erinnert hat. Einen akademischen Anspruch konnte ich da weniger erkennen.

 

Dahingehend ist leicht/schwer nicht unbedingt eine sinnvolle Kategorisierung um den wirklichen Studienerfolg sinnvoll festzumachen.

Bearbeitet von WiInfo
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vor 21 Minuten hat WiInfo geschrieben:

einige Studenten hören während der Autofahrt gerne Studieninhalte ab und schwören darauf.

 

Ich höre sehr gern Hörbücher und Podcast bei der Autofahrt.

Das heisst aber nicht, dass ich über diesen Weg besser lerne als über andere. Es heisst nur, dass ich das gerne tue - und in dem Fall, dass ich auch Autofahrten für eine Art des Lernens nutzen kann, währen ich in der Zeit eher keine Lernkarten machen könnte ... weil ich ja Auto fahre.

Hier ist der Vorteil also nicht der Lerntyp (dessen Existenz ja nicht nachgewiesen werden konnte) sondern einfach die Möglichkeit ansonsten tote Zeit nutzen zu können.

 

Meine Podcast Ap meint, ich habe seit April 2015 knapp 300 Tage mit Podcasts verbracht, mein Hörbuch App zeigt mir knapp 4 Monate mit Hörbüchern an (jeweils reine Hörzeit). Ich hab jetzt nicht nur Sachbücher, aber so 2/3 dürften das schon sein, tippe ich mal.

 

Mit der Zeit kommt da einiges an Zeug zusammen, dass dann wieder als Grundlage für das Studieren in einigen Kursen dient. 

Bearbeitet von DerLenny
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An was bemisst sich Lernerfolg bzw die Effizienz einer Strategie?

 

Dafür müsste man das Ergebnis messen können, und der Erfolg in Klausuren sind mMn abhängig von dem, der sie stellt, und dem der sie korrigiert. Und dass diese Prüfungsform kein Transferwissen voraussetzt, darüber sind wir uns denke ich einig.

Wobei ich die alternative Prüfungsform der HFH echt gelungen finde (auch als jemand, der Klausuren stellt). Studienbriefe sind als Hilfsmittel erlaubt, aber man soll beispielsweise argumentieren, Stellung beziehen oder Pro&Contra Argumente erläutern.

 

Sonst kann man eigentlich nicht den Lernerfolg messen, sondern die „Performance“: die praktische Handlungskompetenz bzw Problemlösefähigkeit, zu der das Lernen geführt hat.

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vor 3 Stunden hat WiInfo geschrieben:

Gibt es vielleicht doch einen "auditiven Lerntyp" (der nicht bewiesen wurde) oder ist das eine große Selbsttäuschung?


Hm, aber was genau ist denn Selbsttäuschung beim Lernen?
Ich wüsste zumindest nicht, wie ich fälschlich annehmen kann, gelernt zu haben. 
Das Gute am Lernen ist ja die Möglichkeit, das Erlernte schnell rückzukoppeln: Entweder es blieb was hängen oder ich bin genau so schlau wie vorher. 


Aurales Lernen ist ja nicht nur, sich auf Podcasts zu konzentrieren (wofür mir auch die Geduld und Lust fehlt). Dennoch ist das die Art und Weise, wie der Text deines Lieblingssongs hängenbleibt oder eine neue Sprache. 
Das muss nicht heißen, dass das für Algebra funktioniert - kann aber.

LG 
 

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vor 17 Stunden hat KanzlerCoaching geschrieben:

Das ist einer der Gründe, warum ich die Kommerzialisierung im Bildungswesen - hier bei den privaten Hochschulen - für keine gute Lösung halte.

 

Denn damit sagen Sie ja indirekt, dass der Anbieter die meisten Studenten hat, bei dem der akademische Abschluss am leichtesten (weil am anspruchslosesten) zu bekommen ist.

 

Frage hierzu:

Wie kommen Sie von "wenn man die Prüfungen "zu schwer" macht und zu viel Transfer fordert, fallen zu viele Studierende durch und gehen woanders hin"

auf

"... Anbieter die meisten Studenten hat, bei dem der akademische Abschluss am leichtesten (weil am anspruchslosesten) zu bekommen ist." ?

 

Erscheint ihnen ein MIttelweg nicht möglich bzw. Erstrebenswert?

  • 70K Studenten UND Anspruchsvolle Studiengänge?
  • 70K Studenten FINANZIEREN sehr gute Lehrkräfte/Dozenten die einen Abschluss wertvoller machen und mehr praxisnahe Inhalte vermitteln?

 

Ich persönlich finde mehrere Gründe weshalb ich eine Sozialisierung der Bilder doof finde und die seit Jahrhunderten bestehende Kommerzialisierung akzeptiere. Es ist sicherlich nicht mehr beste Weg für eine selbstbestimmte, chancengleiche, demokratische Gesellschaft. Aber ein für mich völlig akzeptabler.

Bearbeitet von Markus Jung
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vor 8 Minuten hat Davy42 geschrieben:

Frage hierzu:

Wie kommen Sie von "wenn man die Prüfungen "zu schwer" macht und zu viel Transfer fordert, fallen zu viele Studierende durch und gehen woanders hin"

auf

"... Anbieter die meisten Studenten hat, bei dem der akademische Abschluss am leichtesten (weil am anspruchslosesten) zu bekommen ist." ?

 

Ich habe damit auf das Posting von Herrn Hoellermann über meinem geantwortet. Und speziell auf diese Aussagen von ihm:

 

"Man kann also als Hochschule noch so tolle didaktische Modelle etablieren, meist toppen relative einfache (und stupide) Formate und Tools die anspruchsvolleren Ansätze... zumindest bei der Kundenzufriedenheit (und damit, mittelbar, auch bei der Studierendengewinnung"

 

und die hier:

 

"... und wenn man die Prüfungen "zu schwer" macht und zu viel Transfer fordert, fallen zu viele Studierende durch und gehen woanders hin. So ist das halt: ein klassischer Zielkonflikt."

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vor 4 Stunden hat Silberpfeil geschrieben:

An was bemisst sich Lernerfolg bzw die Effizienz einer Strategie?

 

Wenn man die Sache mal pragmatisch betrachtet, dann ist die Sache für mich relativ klar: Erfolg = gutes Prüfungsergebnis. Das ist immer nur eine Momentaufnahme und so wie der ganze Abschluss am Ende lediglich ein Signal mit begrenzter Aussagekraft. Aber es ist nunmal offensichtlich das beste Mittel, auf das wir uns als Gesellschaft bislang verständigen konnten, um Lern- und Studienergebnisse irgendwie vergleichbar zu machen, da wo denn ein Vergleich notwendig ist. Auch wenn das mehr schlecht als recht gelingt.

 

Zu den Methoden: Ich habe neulich festgestellt, dass ich Aussagen aus Podcasts, die ich beim Laufen höre, teilweise mit Wegpunkten verknüpfe. Wenn mich also etwas wirklich interessiert und ich da gerade bei der Sache bin, kann ich noch zwei Wochen später bestimmte Teile abrufen und sehe vor meinem inneren Auge, wo ich gerade war, als ich das gehört habe. Leider lässt sich das für mich auf das Studium nicht anwenden, da die da verfügbaren Podcasts a) schlecht gemacht sind und mich die Studiengangsinhalte b) auch nicht so interessieren, dass ich da so lange bei der Sache bleiben könnte.

 

Ich sehe hier von manchen TeilnehmerInnen oft auch ein recht romantisches Bild des Studierens: Als ob da alles die reinste Erfüllung sein müsste. Tatsache für ist doch, dass bei 20+ Kursen in einem Studium nicht alles für jeden spannend und interessant sein kann. Und selbst wenn es das ist, schwanken, wie die Prüfungen, auch die Materialien zu ihrer Vorbereitung in ihrer Qualität.

 

Was mich aber bislang durch jedes noch so dröge (aufbereitetes) Thema gebracht hat, ist Spaced Repetition. Das scheint mir hier noch nicht genannt zu sein. Ich glaube inzwischen, dass ich damit alles lernen könnte – egal wie wenig oder sehr es mich interessiert.

 

Der hier trägt ein bisschen dick auf, aber im Kern kann ich das, was er da verkauft, genau so bestätigen:

 

 

Und für die RomantikerInnen: Ob man das Wissen dann in der Prüfung auskotzt, oder sich langfristig aneignet, kann man damit auch gut steuern. Verwendet man passende Software, kann diese sprichwörtlich auch zum lebenslangen Lernen benutzt werden.

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vor 44 Minuten hat developer geschrieben:

 

Was mich aber bislang durch jedes noch so dröge (aufbereitetes) Thema gebracht hat, ist Spaced Repetition. Das scheint mir hier noch nicht genannt zu sein.

 

Nope, da es hier um Lernstile und Lerntypen geht, bzw. dass es für diese keine empirische Grundlage gibt.

Lerntechniken, -tipps und -methoden  hatten wir hier: 

 

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vor 16 Stunden hat DerLenny geschrieben:

Aktuell ist Auswendig lernen, oder generell Lernen definitiv einer der Hauptpunkte im Studium - hier zumindest eine grobe (evidenzbasierte) Übersicht zu geben kann schon sehr viel helfen.

 

Das finde ich eine interessante und prinzipiell auch gute Idee. Aufpassen muss man da halt ein bisschen, dass solche empirischen Befunde auch erklärt werden. Statistik bleibt Statistik, d. h. wir sprechen von Wahrscheinlichkeiten innerhalb einer größeren Stichprobe. Der Einzelfall kann dann trotzdem - wenn auch mit geringerer Wahrscheinlichkeit - ganz anders aussehen. So etwas weiß aber der Studienanfänger vor seinem ersten Statistikmodul noch nicht. Da gilt es dann, eine Balance zu finden zwischen gut verständlicher und dennoch differenzierter Ergebnisdarstellung. Also vielleicht doch eher ein (freiwilliges) Zusatzskript "Das Lernen lernen", das sowohl einige empirische Befunde zu Lernstilen als auch die Vorstelllung verschiedener Lernmethoden beinhalten könnte.

 

Bearbeitet von Alanna
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vor 2 Stunden hat Alanna geschrieben:

Das finde ich eine interessante und prinzipiell auch gute Idee. Aufpassen muss man da halt ein bisschen, dass solche

 

Es gab bisher in keiner Studie Anzeichen dafür, das Kerntypen oder Lernstile existieren. Und es haben sich einige versucht, die Existenz einer relevant für diese zu belegen.

 

Die den Lernmethoden zugrundeliegenden Ideen sind in der Kognitionspsychologie sehr gut belegt und oft bestätigt worden.

Gerade Gedächtnissprozesse sind ein wirklich sehr gut erforschter Bereich.

 

Die Lernmethoden wurden von diversen Lehrern und Profs auch schon in schulischen und Hochschulbetrieb getestet - auch hier sehr gut replizierbare Ergebnisse.

 

Die hinter diesen Ergebnis stehenden neurologischen Gegebenheiten sind ebenfalls erforscht, überprüft und repliziert worden.

 

Das Problem ist aber, das die Ergebnisse nicht intuitiv sind. Andere Methoden fühlen sich besser an - auch das ist gut belegt.

 

Genau hier liegt ja dass Problem: die beste Methode wird nicht als die beste wahrgenommen und es gibt eine Tendenz dazu, die Ergebnisse zu ignorieren. Dies ist sowohl bei kognitiven alles auch bei motorischen Leistungen ebenfalls sehr oft bestätigt worden.

 

Man kann auch dann überlegen, ob man eher zu den Personen gehört, die diesen beobachteten Effekt haben, und glauben die andere Methode funktioniert besser, oder ob man eine der wenigen neurologischen Sonderfälle ist, bei denen diese nicht der Fall ist, und tatsächlich eine der anderen Methoden besser funktioniert.

 

So rein von der Datenlage her würde ich letzteres als sehr unwahrscheinlich sehen. Es ist aber nachvollziehbar, warum dies eine große Anzahl an Personen glauben wird.

 

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