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Naturheilkunde und komplementäre Heilverfahren


Azurit

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Mittlerweile gibt es auch einen Master, der den Schwerpunkt auf die komplementäre Schmerztherapie legt. Zu dem habe ich heute ein Interview mit den Verantwortlichen geführt, welche die gleichen wie im Bachelor sind.  Und auch die Kritikpunkte und Diskussionen sind vergleichbar. 

 

 

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Gerade nochmal reingehört. Das macht mich fuchsig und ist auch echt inkonsistent.

Laut Herrn Lamersdorf ist TCM wohl äquivalent zur Akupunktur (jedenfals spricht er nach einer Frage zu TCM über Akupunktur) und bezeichnet diese dann als "Naturheilverfahren" - ich nehme an, weil Nadeln natürlich sind?

 

Akupunktur nach TCM Prinzipien funktioniert nicht besser oder schlechter als Akupunktur ohne jedes TCM Wissen(*) (sham acupuncture). Was evtl. daher kommt, dass bisher keine Evidenz für die Annahmen der TCM gefunden werden konnten.

 

Ich hab mir jetzt mal ein paar Studien angesehen, und komme wirklich nicht umhin, Vergleiche zu Glaubenssystemen zu ziehen.

 

Der Artikel

Anheyer, M., Höfel, L. Komplementäre Verfahren bei chronischen Schmerzerkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Schmerz 37, 324–329 (2023). https://doi.org/10.1007/s00482-023-00699-5

stellt zum Beispiel fest, dass es keine gute Evidenz gibt ("Insgesamt ist die Evidenzlage zu komplementären Verfahren bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen bestenfalls als überschaubar zu bewerten. Aussagekräftige Studien zu komplementären Verfahren speziell bei muskuloskeletalen Schmerzen sind nach aktuellem Wissensstand kaum vorhanden und bei CRPS nicht existent."). Um dann lang und breit Behandlungsmethoden zu nennen und am Ende zu fordern, "qualitativ hochwertige Studien durchzuführen, um die Erfahrungen mit Evidenz zu unterlegen" - also die Erwartungen zu belegen. Confirmation Bias FTW und die wissenschaftliche Methode sitzt weinend in der Ecke.

 

Bei den paar Artikeln, die ich angesehen habe, war die tatsächliche Datenlage gering und der Enthusiasmus hoch. Mit steigender Datenlage sinkt dann meist der Enthusiasmus.

 

So wird von

Keyßer, G., Michalsen, A., Reuß-Borst, M., Frohne, I., Gläß, M., Pfeil, A., Schultz, O., Seifert, O., & Sander, O. (2023). Empfehlungen der Kommission Komplementäre Heilverfahren und Ernährung zu ayurvedischer Medizin, Homöopathie, Ernährung und mediterraner Kost. Zeitschrift für Rheumatologie, 82(6), 517–531. https://doi.org/10.1007/s00393-023-01356-z

genau eine Empfehlung vergeben: Mediterrane Ernährung ist ne gut Sache.

 

Bei Punkten wie Phytotherapie wirds für mich noch problematischer. Hier können Wirkungen vorhanden sein. Und damit auch Nebenwirkungen. Was wieder das Kernproblem der ganzen Sache aufzeigt: Funktioniert es, dann ist es Medizin, und eine Approbation sollte vorhanden sein. Funktioniert es nicht über den Plazeboeffekt hinaus, sollte es nicht durch einen Studiengang geadelt werden.

Gibt es wissenschaftlich belegbare Wirkmechanismen, dann sollten diese gelehrt werden, anstatt so Zeug wie nicht belegbare Meridiane durch die nicht belegbare Chi Energien fließen.

 

--

(*) bei chronischen Schmerzen im unteren Rücken wurde ein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt, der allerdings laut Einschätzung der Wissenschaftler in der klinischen Praxisi keinen Unterschied macht.

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