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Naturheilkunde und komplementäre Heilverfahren


Azurit

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vor 7 Stunden, Azurit schrieb:

Ich weiß nicht, ob du dir den Studiengang genauer angesehen hast,

 

Ja, habe ich, und unabhängig davon, was genau zum Pflicht- und Wahlbereich gehört und wie viele Credits das gibt, wirkt es auf mich unseriös, wenn der Studiengang damit beworben wird, dass man darin die Anwendung von Homöopathie und Bachblüten lernt. Wenn da stehen würde, man lernt die Konzepte kennen und kritisch betrachten, ok, aber es klingt auf der Seite so, als würde man Homöopathie ernsthaft für eine sinnvolle Heilmethode halten, deren Anwendung "erlernt" werden muss. Das widerspricht aber dem Stand der Wissenschaft.

 

vor 7 Stunden, Azurit schrieb:

Die Übersicht über die naturmedizinischen Heilverfahren muss sein, da man schließlich alles mal gehört haben muss, um einer ordentlichen Tätigkeit in dem Bereich nachzugehen. Das ist auch Teil der Heilpraktiker-Prüfung nach den neuen Richtlinien.

 

Homöopathie ist aber keine "Naturmedizin", sondern eine überholte Theorie von Krankheiten und ihrer Entstehung, in der die "Wirkstoffe" so verdünnt werden, dass sie nicht mehr vorhanden sind. Zu den "Wirkstoffen" gehören im Übrigen auch so nette Dinge wie Quecksilber, die nur deswegen keine Schäden anrichten, weil sie eigentlich gar nicht vorhanden sind...

Und nach allem, was die Wissenschaft weiß, ist es völlig egal, ob ein Homöopath Ahnung von Globuli hat oder ob er sie einfach nach Lust und Laune verschreibt - das Ergebnis dürfte dasselbe sein.

 

vor einer Stunde, polli_on_the_go schrieb:

Dann kann auch ich mich nur in die Reihe "äußerst bedenklich" einreihen.

 

Das liegt meiner Meinung nach nicht an dem Studiengang, sondern an der Zulassungsordnung für Heilpraktiker, die erlaubt, dass Leute ohne medizinische Ausbildung sehr weitreichende Behandlungen durchführen. Der Studiengang reagiert ja nur auf diese rechtliche Situation.

 

vor 7 Stunden, Azurit schrieb:

 

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vor 9 Minuten, ClarissaD schrieb:

Das liegt meiner Meinung nach nicht an dem Studiengang, sondern an der Zulassungsordnung für Heilpraktiker, die erlaubt, dass Leute ohne medizinische Ausbildung sehr weitreichende Behandlungen durchführen. Der Studiengang reagiert ja nur auf diese rechtliche Situation.

 

Hier sind wir wieder beim Thema "Selbststudium ohne FH und Uni", nur in einem anderen Zusammenhang.

Wenn man als Heilpraktiker tätig werden möchte, benötigt man natürlich (schul)medizinische Kenntnisse. Ob diese Kenntnisse nun im Rahmen einer Ausbildung oder im Selbststudium erworben wurden, ist in diesem Fall nicht relevant. Eine "Ausbildung" hat man aber in jedem Falle, man wird nicht ohne Wissen auf Patienten gehetzt. Da ich gerade für die Prüfung lerne, kann ich auch sagen, dass die Inhalte recht anspruchsvoll sind. Die Diagnostik funktioniert nicht anders wie bei einem Arzt auch.

Dann ist natürlich die Frage, ob man sich an rechtliche Vorgaben und ein gewisses Berufsethos hält. Wenn man Krankheiten nicht behandeln kann oder darf, dann muss man das natürlich offen und ehrlich zugeben und den Patienten zum Arzt schicken.

Zudem gibt es auch immer noch eine Menge Ärzte, die Homöopathie nutzen. Ich will damit nicht in Frage stellen, dass Homöopathie längst überholt ist, denn das ist sie - aber die Damen und Herren haben das Fach studiert. Sollten die dann auch Berufsverbot erhalten?

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vor 33 Minuten, ClarissaD schrieb:

Das liegt meiner Meinung nach nicht an dem Studiengang, sondern an der Zulassungsordnung für Heilpraktiker, die erlaubt, dass Leute ohne medizinische Ausbildung sehr weitreichende Behandlungen durchführen. Der Studiengang reagiert ja nur auf diese rechtliche Situation

Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Das Problem ist aber auch, dass eine Akademisierung dieses Bereichs einen falschen Anschein erweckt zumal noch im Fernstudium. Das empfinde ich als genau so bedenklich, wie der Heilpraktiker, der am Ende "nur" die Prüfung bestehen muss, aber keine formale Anleitung genießt.

 

 

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vor 1 Stunde, Azurit schrieb:

Wenn man als Heilpraktiker tätig werden möchte, benötigt man natürlich (schul)medizinische Kenntnisse. Ob diese Kenntnisse nun im Rahmen einer Ausbildung oder im Selbststudium erworben wurden, ist in diesem Fall nicht relevant. Eine "Ausbildung" hat man aber in jedem Falle, man wird nicht ohne Wissen auf Patienten gehetzt. Da ich gerade für die Prüfung lerne, kann ich auch sagen, dass die Inhalte recht anspruchsvoll sind. Die Diagnostik funktioniert nicht anders wie bei einem Arzt auch.

 

Für medizinische Laien mögen die Inhalte ja recht anspruchsvoll sein, aber im Vergleich zu einem Arzt ist es doch ein Witz (sorry), was Heilpraktiker für ihre Prüfung leisten müssen und wie wenig sie kontrolliert werden. Ärzte studieren 6 Jahre und machen danach 5 Jahre Fachartzausbildung und Heilpraktiker sollen sich das in einem Jahr nebenberuflich aneignen und dann wie ein Arzt diagnostizieren können?

In anderen Berufen geht das ja auch nicht - ich kann auch nicht mit Hauptschulabschluss und einer Prüfung "Heilpraktiker Anwalt" werden und dann in meiner eigenen Kanzlei Klienten beraten. Ich verstehe nicht, wieso es ausgerechnet im medizinischen Bereich dieses Schlupfloch geben sollte. Und ich stimme @polli_on_the_go zu, die Akademisierung gibt dem Beruf noch mal einen Anstrich, den er meiner Meinung nach einfach nicht verdient hat.

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vor 2 Stunden, Azurit schrieb:

Zudem gibt es auch immer noch eine Menge Ärzte, die Homöopathie nutzen. Ich will damit nicht in Frage stellen, dass Homöopathie längst überholt ist, denn das ist sie - aber die Damen und Herren haben das Fach studiert. Sollten die dann auch Berufsverbot erhalten?

 

Nein, aber für den Erfolg ihrer wissenschaftlichen Ausbildung spricht das auch nicht gerade... Ich persönlich kenne aber immerhin keinen Arzt, der nur Homöopathie verschreibt, sondern höchstens als "Zusatz" oder "Unterstützung".

Würden für Homöopathie keine Sonderregelungen bezüglich Wirksamkeitsnachweisen bei der Zulassung gelten, würde sich das aber auch von alleine erledigen.

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vor 2 Stunden, Azurit schrieb:

Zudem gibt es auch immer noch eine Menge Ärzte, die Homöopathie nutzen. Ich will damit nicht in Frage stellen, dass Homöopathie längst überholt ist, denn das ist sie - aber die Damen und Herren haben das Fach studiert. Sollten die dann auch Berufsverbot erhalten? 

 

naja die Ärzte haben ja auch noch was anderes gelernt neben Homöopathie.

Und bei einer veralteten Operationsmethode würde man ja auch nicht sagen, dass hat der Arzt aber damals vor 10 Jahren so gelernt/ein extra Zertifikat dafür gemacht und drum ist es heute noch OK

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vor 9 Stunden, whoever schrieb:

Uni Tübingen will demnächst das Thema Naturheilkunde erforschen.

Prof. Rief an der Uni Marburg versucht es ebenso.

 

dazu ist noch ganz wichtig zu sagen, dass die naturheilkunde und homöopathie nichts miteinander zu tun haben. homöopathie behandelt, wie oben schon geschrieben, ab einer gewissen potenz, mit nicht nachweisbaren dosierungen. die naturheilkunde auf der anderen seite dosiert generell sehr hoch, mit vitaminen z.t. weit über das 1000x des täglichen bedarfs. 

 

bei der heilpraktikerprüfung ist noch wichtig zu wissen, dass diese keine qualifikationsprüfung ist. man soll lediglich zeigen, dass man nicht die kompetenzen des heilpraktikers überschreitet und keinen schaden anrichtet (z.b. ein kind mit diabetes typ1 erkennt und dann zum arzt schickt).

 

die ausbildungsinhalte arzt und heilpraktiker sind natürlich absolut nicht zu vergleichen. was der studiengang für einen sinn hat? akademisierungswahn...?

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Hallo allerseits!

Wir bieten Euch leicht gekürzte Modulhandbücher von all unseren Studiengängen an. Bitte schreibt einfach eine Mail an kommunikation@diploma.de mit dem Wunschstudiengang und ich sende Euch entsprechendes Handbuch zu.

 

Leider können wir nur Leistungen, die an einer Hochschule erbracht wurden, anrechnen. Der Heilpraktiker ist eine außerhochschulische Leistung, darum geht dies leider nicht.

 

Wir lehren Methoden wie die Bachblütentherapie, Homöopathie usw., da sie anerkannte Verfahren aus der Naturheilkunde sind. Sie sind, wie oben bereits gesagt, nur ein (kleiner) Teil des Studiums. Studierende lernen diese Methoden kennen und sollen sich auch kritischen mit ihnen auseinander setzen. Außerdem sollte wohl jeder, der später mal in der Naturheilkunde arbeiten möchte, eine Vorstellung von einigen Verfahren haben.

 

Ansonsten nimmt ein großer Teil des Studiums humanmedizinisches Wissen ein. Die Studierenden lernen den menschlichen Organismus (Nervensystem, Organe und Funktionsweise, Herz-Kreislauf-System etc.) kennen, um Anwendungen und Wirkungen verstehen zu können, beschäftigen sich mit rechtlichen Grundlagen und lernen, wissenschaftlich zu arbeiten.

 

Natürlich kann man nach erfolgreicher Überprüfung später als Heilpraktiker/in arbeiten. Aber es gibt noch viel mehr Einsatzmöglichkeiten. Schaut einfach mal auf unsere Homepage.

 

Herzliche Grüße

i.A. Birte Sellmann

DIPLOMA Hochschule

 

 

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vor 4 Stunden, DIPLOMA schrieb:

Wir lehren Methoden wie die Bachblütentherapie, Homöopathie usw., da sie anerkannte Verfahren aus der Naturheilkunde sind.

 

Anerkannt? Von wem? Von der Wissenschaft jedenfalls nicht.

 

Und wie oben schon geschrieben, ist es unseriös, Homöopathie und Bachblütentherapie als Naturheilkunde zu bezeichnen. Naturheilkunde arbeitet mit natürlichen Stoffen, die eine nachgewiesene Wirkung haben, deren Wirkmechanismus plausibel erklärt werden kann. Homöopathie und Bachblüten haben dagegen keine nachgewiesene Wirkung und der angebliche Wirkmechanismus kann überhaupt nicht plausibel erklärt werden, sondern widerspricht den Naturgesetzen.

 

Zitat

Sie sind, wie oben bereits gesagt, nur ein (kleiner) Teil des Studiums. Studierende lernen diese Methoden kennen und sollen sich auch kritischen mit ihnen auseinander setzen.

 

Die kritische Auseinandersetzung müsste ja zu der Erkenntnis kommen, dass diese Verfahren nach aktuellem Forschungsstand unwirksam sind. Da ist es doch paradox, wenn deren Anwendung trotzdem im Studium gelehrt wird. 

 

Zitat

Ansonsten nimmt ein großer Teil des Studiums humanmedizinisches Wissen ein. Die Studierenden lernen den menschlichen Organismus (Nervensystem, Organe und Funktionsweise, Herz-Kreislauf-System etc.) kennen, um Anwendungen und Wirkungen verstehen zu können, beschäftigen sich mit rechtlichen Grundlagen und lernen, wissenschaftlich zu arbeiten.

 

Na hoffentlich wenden die Studenten dann ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten auch auf die Homöopathie an und erkennen, was es damit auf sich hat. Leider macht es ihnen die Hochschule unnötig schwer, indem sie Esoterik neben tatsächlich anerkannte Verfahren stellt und auch noch behauptet, es handele sich dabei um "anerkannte" "Naturheilkunde".

Dass diese Verfahren neben der Humanmedizin gelehrt werden, macht es aus meiner Sicht eher noch schlimmer, weil damit eine Gleichwertigkeit suggeriert wird, die meiner Meinung nach einfach nicht gegeben ist.

 

Bearbeitet von ClarissaD
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