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Verwendbare Quelle? Buch ohne Zitathinweise


HannoverKathrin

Empfohlene Beiträge

Diese Aspekt wurde uns vom Dozenten für wissenschaftliches Arbeit ganz anders ans herz gelegt. Ein "Müller ist der Meinung, zitiert nach Meier" sei strikt verboten. Es wird immer das Ursprungswerk als Quelle genommen. Nicht eine Quelle die ihn auch nur zitiert.

Hier sind, glaubeh ich, zwei verschiedene Dinge gemeint. Ein "zitiert nach" nur um sich den Aufwand zu sparen, nochmal zur Bibliothek zu fahren, ist eher zu vermeiden. Wie streng man das sieht, ist natürlich Geschmackssache.

Das heißt aber nicht die Ablehnung aller Sekundärquellen im korrekten Sinne (wie gesagt, bei "Meier, zitiert nach Müller" haben wir es nicht mit einer Sekundärquelle zu tun, ob es dafür einen Fachausdruck gibt, weiß ich nicht). Sekundärquelle sind Werke über... Und die _muss_ man zeitieren, sonst kann man ja die Forschung nicht zur Kenntnis nehmen. Hier ist es eher umgekehrt: Wer heute über Thomas Mann schreibt, ohne die Thomas-Mann-Forschung zu kennen, muss eigentlich z. B. bei einer Abschlussarbeit durchfallen. Und ich glaube nicht, dass Euer Dozent erzählt hat, ihr dürft die Forschung nicht zur Kenntnis nehmen, glaube ich nicht.

Dein "Müller ist der Meinung, zitiert nach Meier" ist nicht ganz klar, was das eigentlich sein soll. Leider sind die Meinungen von Menschen oft schwer festzustellen. Z. B. ist nach wie vor umstritten, ob Konstantin an die christliche Botschaft geglaubt hat oder nur aus Opportunismus gehandelt hat. Selbstverständlich kann und muss man sagen "nach meinung von [bedeutender Historiker zu Spätantike] war Konstantin der Ansicht, mit Hilfe des Christentums könne er das römische Reich retten", das ist nämlich alles andere als eine trviale Aussage. Die muss man belegen, entweder durch ausarbeitung aus den Primärquellen oder durch Sekundärquelle (was davon besser ist, hängt von der Stellung des Arguments in der eigenen Argumentation ab). Oder meinst Du "Ein Gepenst geht um in Europa", dazu Fussnote "Marx/Engels, Das kommunistische Manifest, zitiert nach: Schulze, Kleine Deutsche Geschichte". Das ist nicht so toll, aber nicht eigentlich falsch. Aber das hat nichts mit Primär- und Sekundärquelle zu tun.

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Klar, die Vorgaben sind wichtig und und es mag sein, dass die Anforderungen an Literaturzitate in den "natur- und sozialwissenschaftlichen Fächern" niedriger sind, trotzdem kommt man mit einfachen Regeln a la "Gedrucktes darf zitiert werden, Internet nicht; Zeitschrifen dürfen zitiert werden, Zeitungen nicht; Bücher mit mehr als 2,45 Fußnoten pro Seite dürfen zitiert werden, mit weniger Fußnoten nicht usw" nicht weiter. Hier ist eine Beurteilung gefragt.

Und warum soll das ganze in Wirtschaft nicht relevant sein? Wenn man z. B. etwas über den Verlauf der Eurokrise schreiben will, wäre es vielleicht sinnvoll, die Reaktionen der breiten Öffentlichkeit einzubeziehen. Und die findest Du nicht in "wissenschaftlichen Werken". Da muss man dann vielleicht eine Tageszeitung zitieren.

Übriens hast Du mich offenbar missverstanden, nach Deinem Mickeymaus Beispiel zu urteilen. Denn ich habe in so einem Falle gerade dafür plädiert, auch die Sekundärliteratur heranzuziehen. Nach der hier vertretenen Meinung "es sind immer primärquellen zu zitieren" dürfte man das nicht, aber das ist natürlich nicht sinnvoll.

Edit: Habe gerade noch mal geschaut, es wurde gesagt: "Das ominöse Werk führt zwar Quellen an und arbeitet inhaltlich vermutlich mit ihnen, macht sie aber nicht kenntlich - daher wäre nicht zu unterscheiden, ob Sie das Gedankengut Dritter (Sekundärquellen) oder das des Buchautors (Primärquelle) aufgreifen würden. Und bekanntlich arbeiten wir prinzipiell nur mit Primärquellen..." Hier ist nicht von "Zitaten aus erster und zweiter Hand" die Rede, sondern davon, dass Gedanken anderer über eine Quelle nicht verwendet werden dürfen. Und das heißt also, die Forschung dar nicht verwendet weren. Auch hier ist das z. B. auch in Wirtschaft relevant, dem folgend, dürfte man nur z. B. die Monats- und Quartalsberichte der EZB (Primärquelle) verwenden, wenn man zu Währungspolitik in der Eurokrise arbeitet und keine Werke über die Poltik der EZB (Sekundärquelle). Auch hier gilt: Ich glaube nicht, dass das der Dozent gemeint hat.

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Klar, die Vorgaben sind wichtig und und es mag sein, dass die Anforderungen an Literaturzitate in den "natur- und sozialwissenschaftlichen Fächern" niedriger sind, trotzdem kommt man mit einfachen Regeln a la "Gedrucktes darf zitiert werden, Internet nicht; Zeitschrifen dürfen zitiert werden, Zeitungen nicht; Bücher mit mehr als 2,45 Fußnoten pro Seite dürfen zitiert werden, mit weniger Fußnoten nicht usw" nicht weiter.

das hat doch niemand geschrieben....gerade das Internet ist ein wunderschöner Fundplatz für ne Menge gutes Material -aber es sollten schon seriöse Quellen sein. Und da macht es schon einen Unterschied, ob due Quellen von EZb, von der deutschen Bundesregierung usw. oder die Präsentation von irgendeinem Unternehmensberater, der sicherlich auch kompetent ist, aber auf die Angaben der Quellen verzichtet.

Und genauso macht es ei, nen Unterschied, ob du aus einem Standartwerk, das auf die Angabe von Quellen verzichtet, aber eben ein anerkanntes Standartwerk ist, ob du aus einem wissenschaftlichen Buch oder eben aus einem populärwissenschaftlichen Werk zitierst. Es macht auch einen Unterschied, ob du aus dem "Harvard Business Manager", aus "Spiegel" oder "Die Zeit" oder aus der BUNTE, freundin, BILD oder vielleicht dem Playboy zitierst - da gibt es schon Unterschiede. Wie du schreibst, ist hier eine Beurteilung der Quellen gefragt - und um eben eine Einschätzung zur Beurteilung hatte HannoverKathrin hier gebeten.

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Die Diskussion bezog sich auch nicht auf den Ursprungsbeitrag, sondern auf die darauf folgenden Beiträge hier wurde gesagt "Nur wissenschaftliche Quellen dürfen verwendet werden" und "bekanntlich arbeiten wir prinzipiell nur mit Primärquellen...". Diese Aussagen scheinen mir doch recht eindeutig und so apodiktisch schlicht falsch. Wenn das eh schon jedem klar war, um so besser. Ich habe den Eindruck, dass das nicht immer so ist. Jedenfalls kommen (hier und anderswo) oft Fragen nach dem Muster "ist XYZ zitierfähig?". Diese Frage zeigt, dass derjenige nicht verstanden hat, dass er eine Einschätzung des Quellen im Kontext der Verwendung vornehmen muss.

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Jedenfalls kommen (hier und anderswo) oft Fragen nach dem Muster "ist XYZ zitierfähig?".

diese Fragen habe ich bei (wie wahrscheinlich die meisten oder sogar alle Studenten) der ersten und auch noch zweiten Hausarbeit auch gestellt. Auch bei meiner Diplomarbeit habe ich bestimmte Quellen mit meinem Betreuer abgesprochen.

Das ist auch der Grund wieso ich meine Einschätzung, dieses Buch nicht zu verwenden, begründet habe...

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Klar, sage ich ja auch nichts dagegen. Nur schien mir (aber vielleicht liege ich damit falsch) vor allem die Darstellung zu "Primär- und Sekundärquellen", die hier kam, etwas schwierig, weil da ein Begriff nicht ganz klar definiert wird und dann Aussagen getroffen werden, die sicher nicht stimmen, wenn man die übliche Bedeutung von Primär- und Sekundärquelle bzw. -literatur, die der Autor auch irgendwie zu verwenden scheint, nimmt. Nicht mehr und nicht weniger wollte ich sagen. Bei Wikipedia (huch, nicht zitierfähig ?!?) heißt es: "Sekundärliteratur ist die Literatur, die andere Texte (die dann Primärliteratur genannt wird) oder historische Quellen behandelt. Gemeint sind in der Regel wissenschaftliche Schriften zu einem Thema." Wenn man das nimmt, ist die Aussage, "Sekundärliteratur verwenden wir nicht" eben falsch. So einfach, so wenig und nicht mehr.

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Klar, die Vorgaben sind wichtig und und es mag sein, dass die Anforderungen an Literaturzitate in den "natur- und sozialwissenschaftlichen Fächern" niedriger sind, trotzdem kommt man mit einfachen Regeln a la "Gedrucktes darf zitiert werden, Internet nicht; Zeitschrifen dürfen zitiert werden, Zeitungen nicht; Bücher mit mehr als 2,45 Fußnoten pro Seite dürfen zitiert werden, mit weniger Fußnoten nicht usw" nicht weiter. Hier ist eine Beurteilung gefragt.

Bei Internetquellen ist es schwieriger mit dem aktuellen Stand. Daher soll man da auch Zeit und Datum angeben. Wikipedia ist keine sichere Quelle und deshalb nicht zitierfähig.

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