Zum Inhalt springen

Foren gegen Upload-Filter - Fernstudium-Infos.de ist dabei


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

vor 39 Minuten, KanzlerCoaching schrieb:

Die Probleme mit Upload-Filtern sehe ich auch, allerdings finde ich in den Texten zum Gesetz keinen Hinweis, dass Foren Upload-Filter installieren müssen. Sie müssen nur sicherstellen, dass keine lizenzpflichtigen Inhalte hochgeladen werden. Das ist in meinen Augen etwas anderes.

 

Wie denken Sie denn soll sowas denn anders sichergestellt werden? Durch Zauberhand? Irgendwann müssen alle Plattformen entsprechende Technologien von zentralen Service-Einheiten beziehen, da sonst unwirtschaftlich für kleine Betreiber bzw. besitzen diese gar nicht das Know-How. Das schränkt den Wettbewerb langfristig ein und sorgt auch für eine Monokultur im Internet. Des weiteren erzeugt das Begehrlichkeiten, mal eben auch unbequeme Inhalte darüber hinaus zu entfernen. Und kommen sie mir nicht mit irgendwelchen Gesetzen - Papier ist geduldig. Ich finde das eine sehr kurzsichtige Denkweise.

 

Und wie sie jetzt ein Amok-Video mit dieser Diskussion verknüpfen, ist typischer Politiksprech, um fragwürdige Gesetze durchzudrücken. Das Video wird auch leider ohne Youtube& Co. weiterhin zu beziehen sein. Gibt genug Plattformen dafür, auf die kein Land Zugriff hat. Aber solche Vorfälle werden gerne genutzt um Verbote jeglicher Art durchzudrücken. Am Ende wird nur der normale Bürger in seiner Freiheit eingeschränkt. Durchgeknallte Menschen wird das auch weiterhin nicht davon abhälten entsprechend medial aufzutreten.

Bearbeitet von Muddlehead
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

Am 17.3.2019 um 09:20 , Muddlehead schrieb:

Und wie sie jetzt ein Amok-Video mit dieser Diskussion verknüpfen, ist typischer Politiksprech, um fragwürdige Gesetze durchzudrücken. Nette Idee aber am Thema vorbei. Das Video wird auch ohne Youtube& Co. weiterhin zu beziehen sein. Gibt genug Plattformen dafür, auf die kein Land Zugriff hat. Aber solche Vorfälle werden gerne genutzt um Verbote jeglicher Art durchzudrücken. Die am Ende nur den normalen Bürgern einschränken in seiner Freiheit, aber irgendwelche kranke Menschen sicher nicht abhält weiter Terror zu verbreiten.

 

Meine Güte! Mehr fällt Ihnen als Argument dazu nicht ein? Am besten also alles erlauben?

Bearbeitet von Markus Jung
Zitat repariert
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nein natürlich nicht! Am besten zensieren und reglementieren wo immer möglich, hauptsache am Ziel vorbei. Auch wenn es überhaupt kein Sinn macht und schlussendlich wirkungslos ist. Feigenblätter sind toll, beruhigen die Ahnungslosen und legen ein Deckmantel drüber. 

 

Um auf den wirtschaftlichen Aspekt zu kommen, ist Apple/Netflix das beste Beispiel ohne Zensur innovativ zu sein. Statt zu jammern, haben sie ein neues Wirtschaftsmodell entwickelt, das so attraktiv war, dass die Piraterie im Musik/Filmbereich stark zurückgegangen ist.

Bearbeitet von Muddlehead
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke, dass diese berechtigte Diskussion um Artikel 13 tatsächlich exemplarisch für das steht, was aktuell in der Politik passiert. Deshalb ist beides m. E. auch nicht zu trennen, was diesen Thread - und dieses Forum schon einmal überhaupt nicht - nicht automatisch zu einem politischen macht.

 

Wir haben es z. B. bei der DSGVO erlebt, von welcher Verantwortliche in der Politik noch heute der Meinung sind, dass diese kaum Auswirkungen für Unternehmen hatte und alles lediglich Panikmache und Populismus war.

Ich kann versichern, dass das Gegenteil der Fall ist und wir uns als Unternehmen wegen des vorhandenen Interpretationsspielraums und der aktuell noch fehlenden Rechtssprechung in einer Endlospirale an Anpassungen befinden. Das alles bindet sowohl eine Menge Ressourcen als auch Kapazitäten.

 

Nachfolgend nur einige wenige Auszüge zu den Auswirkungen: 

- Ehemalige Mitarbeiter lassen uns von Rechtanwälten irgendwelche Abmahnungen schicken, weil wir angeblich mit deren Daten nicht vernünftig umgegangen wären —> sich damit zu beschäftigen kostet Zeit und Geld 

- Arbeitsverträge müssen nun angepasst werden, damit wir rechtsicher die Daten unserer Mitarbeiter verwenden dürfen, —> aber auch hier werden immer wieder Anpassungen notwendig werden

- Wir müssen ständig neue Verträge unserer Kunden zu Datenaustausch, Speicherung etc. lesen, prüfen und freigeben, nur um Wochen später dann mit weiteren überarbeiteten Versionen das gleiche zu tun.

- es müssen zusätzliche Datenschutzbeauftragte finanziert werden, welche zum Auditieren zu unseren Kunden fahren etc.

 

... mir würde viel mehr einfallen, aber das ist hier nicht das Thema. Wir haben hunderte Kunden und tausende Mitarbeiter. Wir als Dienstleister haben schon erhebliche Schwierigkeiten im Bereich ANÜ, 613a etc. und werden immer wieder mit neuen Regelungen überzogen, von denen einzelne Politiker behaupten, dass diese kaum Auswirkungen hätten.

 

Ähnlich wird es mit Artikel 13 werden. Für uns als Unternehmen nur ein Randgeschehen von welchem wir nicht direkt betroffen sind, für die betroffenen Foren und anderen Onlineformate allerdings ein echtes Problem, welches mit einem Mehraufwand an Kosten und Zeit verbunden sein wird. Zudem steht das erhebliche Haftungsrisiko im Raum, welches genau die Einschränkung mit sich bringen wird, gegen die sich die Gegner des Aritkel 13 wehren. 

 

Es geht auch nicht so sehr um die zum Teil nachvollziehbaren Zielstellungen mit dem Schutz von Daten, Urheberrechten etc. sondern vielmehr darum, wie etwas umgesetzt werden soll. Und das vor lauter Aktionismus gewisse Dinge einfach nicht bis zum Ende gedacht werden. Es muss doch gerade in der Politik Menschen geben, die sich  bereits während der Erarbeitung eines Gesetzes, neben den berechtigen Interessen und Zielen auch mit der Zumutbarkeit und den Konsequenzen beschäftigen.

 

Ich leiste mir für einige Onlineformate und auch Printmedien Bezahlabos. Weil ich der Meinung bin, dass jede Leistung ihren Preis hat und aus meiner Sicht guter Journalismus es mir einfach Wert sein sollte, entsprechend etwas beizutragen. Wenn ich allerdings subjektiv der Meinung bin, dass der Pfad der Unabhängigkeit und Objektivität zu offensichtlich verlassen wird, so kündige ich dann auch mal wieder. So habe ich bereits neben meinen beiden regionalen Zeitungen, welche ich mittlerweile ausschließlich im Onlineformat nutze, von Taz, Welt, FAZ bis Süddeutsche einiges über Jahre hinweg im Abo gelesen. Zum Beispiel Harvard Business Manager und Spektrum der Wissenschaft lese ich seit vielen Jahren als Printausgabe. Spiegel habe ich vor 4 Jahren gekündigt, weil... ach lassen wir das. 

 

Ich denke, dass wie hier einige bereits geschrieben haben, der Austausch auch außerhalb der v. g. Formate ohne größeres Haftungsrisiko für die Betreiber möglich sein sollte. Was selbstverständlich die Urheberrechtsverletzung ausschließen sollte. Artikel 13 birgt bereits das Risiko beim bloßen Zitieren von Inhalten, was eine freie Diskussion sehr einschränken und es Populisten um einiges leichter machen wird, müssen (dürfen) sie ihre Quellen ja nicht einmal mehr offen legen. Zumindest in der aktuellen Fassung. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine ähnliche Diskussion hatten wir als ab den 20igern des letzten Jahrhunderts als neue Verfielfältigungstechnologien wie Tonbänder, Kopiergeräte und Ähnliches auftauchten. In jahrelnagen gesetzgeberischen Prozessen wurden das Recht auf Privatkopie und die Copyright Collectives wie VG Wort oder GEMA entwickelt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Copyright Collectives auch hier eine Antwort für das Problem darstellen. Eine Lösung könnte so ähnlich aussehen:

 

Pro GB Datenvolumen oder pro Anschluss oder Gerät wird eine zu definierende Abgabe fällig die dann nach den Schlüsseln der Copyright Collectibles an dort organisierte Rechteinhaber verteilt werden. Damit könnte Freiheit und Einfachheit kombiniert werden mit den Interessen der Rechteinhaber.

 

Das ist natürlich nicht ideal und individuelle Gerechtigkeit ist auch damit nicht herstellbar aber es ist besser als der Status Quo und käme ohne Uploadfilter aus. Ich bin selber Mitglied der VG Wort und kann schlussendlich praktikabel nur auf diesem Weg meine Rechte durchsetzen. Als Autor eines Artikels alle zwei Jahre wären alle anderen Varianten praktisch unmöglich.

 

Andere Visionen zur Reform des Urheberrechts beinhalten sogenannte Kulturflatrates, die sind IMHO aber derzeit nicht vermittelbar und haben das Problem der Notwendikeit eines zentralen Akteurs mit entsprechenden Zensurmöglichkeiten.

Bearbeitet von Martin Macke
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Halte ich für eher tragbar, als was jetzt passiert. Wobei ich die Kulturflatrate interessant finde. Nix anderes ist die GEZ am Ende und die wird mir ja auch „vermittelt“. Könnte man dann direkt mit reformieren ;-). 

Bearbeitet von Muddlehead
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden, KanzlerCoaching schrieb:

Wie Sie schreiben, Herr Jung, bezieht fi seine Attraktivität nicht daraus, dass verbotener Weise eigentlich kostenpflichtige Inhalte hochgeladen werden. Sie achten doch auf rechtskonforme Inhalte, so lange ich diese Plattform kenne. Also betrifft Sie dieses Gesetz in der Realität doch kaum. Dass hier ein Abmahnanwalt auf der Lauer liegt und darauf wartet, dass nicht lizensierte Inhalt auftauchen, halte ich schon für unwahrscheinlich.

 

@KanzlerCoaching

Sobald das Gesetz in Kraft tritt muss der Herr Jung entweder rennen und betteln ob er vielleicht irgendwo eine Generallizenz von der Gema kriegt, dabei sind Bilder, Texte und andere geschützte Werke noch nicht mal inbegriffen. Und dabei muss der Herr Jung nicht nur mit der Gema sondern mit der ganzen Welt Lizenzvereinbarungen treffen. Wenn er es nicht macht muss er mit dem Inkraftreten des Gesetzes einen Uploadfilter einbauchen, welches übrigens die zuständige Ministerin Katarina Barlay sogar bestätigt. Und der bisherige Uploadfilter von Google, das ContetID System, schafft bei einem Investitionswert von ca. 100 Millionen Dollar gerade einen Blockwert von 0,1 % von geschützten Inhalten auf Youtube. Für so eine ach so tolle Technik doch ein ziemlich ernüchtender Wert. Und Sie dürfen sich gerne ausrechnen wie viel dann die Lizenzierung für das ContentID System kostet und die Kosten für die Beschaffung und dem Hosting für die Daten für den abgleich ist noch einiges höher. Und liebe Frau Kanzler was machen dann Sie wenn Sie dann allgemeine Fragen haben und die Foren alle verschwunden sind?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die CDU ist schon ein amüsanter Laden - noch im Karneval-Modus? - wie im zweiten Artikel von Beckedahl angesprochen - quasi allen EU Ländern Artikel 13 mit bescheren und dann auf nationaler Ebene blockieren.

Bearbeitet von Muddlehead
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden


×
  • Neu erstellen...