Ist Fernstudium Bulimielernen ohne Kompetenzentwicklung?

[kurban]

Ich schließe mich mal rumpelstilz an bzgl. der Open University - hier gibt es kein Auswendiglernen und damit auch kein Bulimie-Lernen und es bringt mir sehr viel mehr als das Lernen im Bachelorstudium. Da waren die Klausuren eine Mischung aus Fakten- und Anwendungsfragen und das war auf jeden Fall Bulimie-Lernen, wenn auch nur zum Teil.

Dazu kommt bei der Open University, dass der Austausch zwischen den Studenten sehr viel mehr gefördert wird, durch aktive Foren und online tutorials. Das habe ich im Fernstudium für den Bachelor vermisst bzw. merke ich jetzt erst, wie viel es doch bringt.

[Fernstudi_Psy]

Im Psychologiestudium an der Fernuni Hagen. ist sehr viel auswendig lernen gefragt. Ob es zu einem Bulimie-Lernen wird, liegt wohl an jedem Einzelnen. Was den Austausch der Studierenden angeht, denke ich dass dort jeder selbst aktiv werden muss. Denn mehr als eine Plattform und ggf. Tutoren zur Verfügung stellen, kann die Uni ja nun auch nicht machen.

Was ich bisher über die OU gelesen habe klingt wirklich klasse. Dort können "wir" uns bestimmt einiges abschauen. Leider ist die OU keine Studienalternative für meine Fachrichtung, sonst hätte es mich bestimmt schon in den Fingern gejuckt es dort zu versuchen

[Count Goldbeast]

Zwar schon etwas älter und nicht auf "fern" bezogen. Aber vielleicht doch interessant, grad zufällig gefunden.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/brief-an-den-ex-lehrer-sie-haben-uns-voellig-falsch-vorbereitet-a-737957.html

[Markus Jung]

Der Beitrag von Prof. Sauter wurde auch noch an anderer Stelle veröffentlicht und dort auch kommentiert. Ich habe dort ebenfalls einen Kommentar ergänzt und auf unsere Diskussion hier hingewiesen:

https://blendedsolutions.wordpress.com/2015/06/18/fernstudium-in-der-kompetenzgesellschaft/

[ReniReboot]

Von der Seite des Anbieters her kann ich das Statement schon teilweise bestätigen. Denn es gibt immer Studierende, die vor den Klausuren so verfahren. Da wird die ersten Monate im Semester nichts gemacht und dann für die Klausur gepaukt, damit man sie schafft. Das Ergebnis ist dann entsprechend.

Wer regelmäßig am Ball bleibt, auch außerhalb der Studienbriefe und Lehrbücher mal paper liest oder recherchiert, der schneidet in der Regel besser ab.

Das liegt in der Persönlichkeit und der Lernbereitschaft der Studierenden. Manche kommen damit gut klar. Für mich als Studientin wäre es nichts. Man sollte aber nicht, wie Prof. Sauter es getan hat, pauschalisieren.

[jedi]

BWL tendiert nicht nur im Vergleich mit Geisteswissenschaften, sondern auch mit den Ingenieurwissenschaften zur Bulimie

Bei MINT ist mit Bulimie-lernen nicht viel zu holen. Da hast du schon Recht.

[Esme]

Da wird die ersten Monate im Semester nichts gemacht und dann für die Klausur gepaukt, damit man sie schafft. Das Ergebnis ist dann entsprechend.

Was aber an jeder Uni so ist - das hat nichts damit zu tun, ob ich ein Fernstudium mache oder mich täglich in eine Hochschule sitze(n könnte).

[obreien]

Ich denke auch das es im (Fern)Studium sehr Modul- bzw. Interessenabhängig ist.

Ein Modul was mich inhaltlich nicht all zu sehr interessiert bzw. etwas was ich in der nahen zukünfigen Praxis nicht wirklich brauche, wird nur auf Zielerreichung bearbeitet.

Bei Themen, die einen Interessieren, bzw. in der inhaltlichen Aufarbeitung sehr gut gemacht sind, sieht dies sicher anders aus.

[Fernabi2013]

Also, an einer Präsenzuni ist es auch so. Leider. Man geht zwar zu den Vorlesungen, die fleissigen schreiben direkt danach karteikarten (dazu gehöre ich bisher noch nicht), und das wars. Nach ein paar Monaten wird dann alles gelernt, für die Klausur und fertig aus. Ich würde zwar gerne in manchen Fächern zusätzlich was lesen, aber mir fehlt die Zeit.

Was aber hilft: Die Seminare. FAst jede VL hat auch ein Seminar dazu. Wenn es langweilig ist, dann ist es Pech, und man sitzt die Zeit ab und dann lernt man eben vor der Prüfung für die Prüfung....oder aber es ist interessant, dann macht man mit und hat den Stoff schon während des Semester relativ gut drauf.

Aber im Prinzip...da man ja nie zwischendrin abgefragt wird, lernt man einfach nicht wirklich, sondern echt erst wenn die Prüfungen nahen. Ich finde das System nicht so toll irgendwie. Aber irgendwas bleibt schon hängen. Aber längst nicht alles.

Was ich aber merke, von der Fernuni blieb sogar mehrere Jahre was hängen, ich erinnere mich an manche Dinge noch jetzt, da sie in der Uni teilweise auftauchen :-)

[Stipendler]

Also bei den Ingenieurwissenschaften gibt es fast nur Fächer wo Du mit Bulimielernen nicht weit kommst.

Im Grundstudium hast Du schon Fächer, die man nur auswendig lernen kann.

Aber später musst die Materie schon verstehen, sonst ist Feierabend.

Ich denke das sieht man auch an den Abbrecherquoten bzw. an der Nicht-Bestanden-Zahl.

Wenn 200-300 Bauingenieure anfangen und nur 40-60 übrig bleiben, hat das seine Gründe.

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Wer im Fernstudium Bulimielernen bevorzugt hat irgendwas bei der Studienwahl falsch gemacht...meine Meinung !

Grüße