Zum Inhalt springen

Kontrovers im Kerzenschein - diskutieren und gewinnen im Advent


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

  • Antworten 231
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Wie finden Sie heraus, ob es ein „Studium“ an einer Hochschule sein soll oder ob vielleicht ein Fernlehrgang der richtige Weg wäre? Welche Kriterien sind Ihnen bei der Auswahl Ihres Anbieters wichtig? Auf welche Informationen legen Sie wert?

Staatliche Anerkennung sollte schon gegeben sein. Andernfalls mache ich einen möglicherweise interessanten, aber in der Wirtschaft wertlosen Lehrgang, dessen Absolvieren mir ein teures Zertifikat einbringt, das niemand ernst nimmt. Der Anbieter soll seriös wirken und nicht durch übermäßiges Bewerben seiner Angebote bereits negativ auffallen (ich erhalte bis heute sehr hartnäckige Post eines Fernlehrinstituts, von welchem ich vor ca. 2-3 Jahren einmal Infomaterial anforderte...). Neben einer reinen Kosten-Nutzen-Abwaegung ist der Faktor Zeit für mich sehr entscheidend, da mein Umfeld mich in diesem Zeitraum ja auch mit Abstrichen ertragen muss.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Kanzlerin

Ich kenne einige im Ausland. Während es in D nur aufs Papier ankommt (Nachweise), muß man da was können. Ob nun Bachelor oder sonstwas ist egal. Wer dann nicht klarkommt, kann sich einen anderen Job suchen. Deutsche Personaler sind extrem unflexibel.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Staatliche Anerkennung sollte schon gegeben sein.

Was ist denn für dich "staatliche Anerkennung"? - Staatlich durch die ZFU zugelassen müssen alle Fernlehrgänge werden. Kurse, die mit staatlicher Prüfung enden bzw. darauf vorbereiten gibt es nur wenige, zum Beispiel die Schulabschlüsse. Dafür aber etliche, die zum Beispiel auf öffentlich-rechtliche Prüfungen (oft IHK) vorbereiten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo

Hier noch ein kleiner Nachtrag: Diese staatliche Zertifizierung (durch die ZFU) von Lehrgängen, wie sie bei Fernlehrgängen stattfindet, gibt es bei Präsenzschulungen gar nicht, also z.B. nicht bei den bekannten Sprachschulen wie Berlitz und Co. Deren Präsenz-Sprachkurse (ohne eine solche staatliche Zertifizierung) sind deshalb ja nicht gleich "für die Tonne". ;)

Noch zu dem Thema: Muss es immer ein Studium sein? Ich merke das auch bei unserem Dozentenkurs. Es gibt Fernstudiengänge zum Thema Erwachsenenbildung - die müssen es aber für Dozenten, die ihre Kurse bei der VHS oder sonstigen Trägern anbieten wollen, gar nicht immer sein. Eine Teilnehmerin, die sowohl das Studium der Erwachsenenbildung hinter sich hatte als auch unseren Lehrgang, betonte mal, dass sie erst mit dem bei uns Gelernten wirklich fit wurde für den Dozentenalltag.

Wer allerdings bei den Führungspositionen in der Bildungsbranche mitspielen will, braucht natürlich schon häufiger ein entsprechendes Studium. Allerdings sind auch schon zwei Teilnehmer unseres Kurses zu Leitern von Volkshochschulen gemacht geworden - also ohne Studium der Erwachsenenbildung, sondern aufgrund unserer subakademischen Weiterbildung. Beide waren deutlich im Bereich 40+ (eher 50+) und hätten kaum die Zeit gehabt, nach einem mehrjährigen "echten" Studium noch einmal so richtig beruflich durchzustarten.

Viele Grüße

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da steckt viel Wahres drin, in deinem Beitrag, finde ich.

Eine Teilnehmerin, die sowohl das Studium der Erwachsenenbildung hinter sich hatte als auch unseren Lehrgang, betonte mal, dass sie erst mit dem bei uns Gelernten wirklich fit wurde für den Dozentenalltag.

Das wundert mich nicht. Ein akademisches Studium vermittelt ja eher "Hintergrundwissen" und keine praktische Ausbildung.

Auch das war für mich ein Grund, warum ich ein Studium machen wollte: Ich habe zwei eher bis sehr praktisch orientierte Berufsausbildungen und diverse Weiterbildung ,alle im praktischen Bereich absolviert und Jahre in meinem Bereich gearbeitet. Ich wollte endlich mehr über den Hintergrund wissen.

Allerdings kann ich auch unterschreiben, was jedi weiter oben anmerkt: Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass in D 'das Papier' enorm viel gilt. Und wenn 'Uni' draufsteht, ist es das Beste überhaupt. Ob jemand damit 'fit für den Job' ist, ist erst mal weniger wichtig (ist jetzt natürlich verallgemeinernd, ist mir schon klar).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo

Wieder mal sehr interessant.

Also bei uns (großes Verkehrsunternehmen) ist es so, das im Normalfall ein Studium für gewisse Level esentiell ist. Wenn man natürlich von unten kommt, jung ist, Gruppenleiter werden möchte , da ist oftmals ein Meister ausreichend. Ich bin aber zu einer Zeit eingestiegen, wo zum Beispiel mein jetziger Job auch mit normaler Qualifikation erreichbar war und auch noch ist. (den Job will und kann aber nicht jeder)

Ab meinem Level gibt es so eine , sagen wir mal undurchsichtige Wand wo man schwerdurchkommt. Entweder ist man ein Performer, das man da durchkommt, oder man hat die gefragte Qualifikation aber bitte dann ready to go, heißt sofort mit 130 % Performance einsatzbereit . Generell ist der Einsteig in gewisse Führungspositionen mit einem Einstiegsalter von 40 + auch bei uns sehr schwierig , da sind die Trainees einfach geeigneter, da jung und formbar. Gott sei Dank interessiert mich dieser Weg eh nicht. Aber selbst bei der Technik ist es nicht ohne. Will man hier die akademische Qualifikation nutzen , muss man dann schon kompromissbereit sein entweder , bei der Wahl der Tätigkeit, beim Schichtdienst, bei der örtlichen Flexibilität.

Bei mir war es so das der Techniker zwar akzeptiert wurde "toll was sie geleistet haben " aber nicht karrierefördernd war. Mein Kollege wechselte zu einer Privatbahn, der ist mittlerweile Prokurist und hat sein Einkommen verdoppelt. Allerdings sind 3 Umzüge in 5 Jahren und 80h + Wochenarbeitszeit auch ein Preis den man bereit sein muss zu zahlen.

Kurz gesagt : nach der Erfahrung beim Techniker und nach dem Studium der internen Stellenbörsen gab es für mich die Frage nach dem Lehrgang nicht, wenn musste eine höherwertige Ausbildung her, und sie musste mich interessieren. Somit blieb nur das Studium übrig. Sollte ich irgendwann mal den Abschluss haben und in dem Bereich arbeiten, dann könnte ich mir sicher irgendwelche Zertifikate wie SAP etc vorstellen. aber bis dahin, fließt noch viel Wasser die Isar herunter.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hab grad festgestellt, dass mich auch der Name des Anbieters beeinflusst.

Habe hier gerade bei Fernstudium-Infos von einem Anbieter gelesen, der W3L heißt und war irgendwie sofort skeptisch. W3L? Namen wie Fernuni Hagen oder Hamburger Fernhochschule wirken bei mir seriöser.

Ich glaube, ich lasse mich bei der Auswahl des Anbieters auch vom Bekanntheitsgrad leiten.

Ich kann das schon verstehen, weil "Bildung" im Grunde ja ein Produkt ist, bei dem man schnell "die Katze im Sack kauft". Bei Fernstudiengängen hat man aber (anders als bei Präsenzschulungen) schon auch "anfassbare" Produkte (= Lehrbriefe) , die man meist auch schon testen kann, bevor man tatsächlich bucht. Die Katze kann also bei Fernstudiengängen oft schon aus dem Sack befreit werden, bevor man sich für lange Zeit festlegt.

Das mit dem Bekanntheitsgrad ist aber schon auch ne schwierige Sache: Wenn ein Unternehmen z.B. sehr, sehr viel Geld in Werbung investieren kann (also "bekannt" ist), sagt das noch nicht sofort etwas über die Qualität des Anbieters aus - die natürlich auch "trotzdem" sehr gut sein kann. (Ich sage also ausdrücklich nicht, dass Anbieter, die viel Werbung machen, schlecht sind... )

Auch an der Namensgebung eines Instituts / Anbieters kann man wohl nicht die Qualität festmachen. Aber ein Name sollte schon "für sich sprechen" können (meine Meinung...).

Viele Grüße

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das mit dem Bekanntheitsgrad ist aber schon auch ne schwierige Sache: Wenn ein Unternehmen z.B. sehr, sehr viel Geld in Werbung investieren kann (also "bekannt" ist), sagt das noch nicht sofort etwas über die Qualität des Anbieters aus - die natürlich auch "trotzdem" sehr gut sein kann. (Ich sage also ausdrücklich nicht, dass Anbieter, die viel Werbung machen, schlecht sind... )

Es sagt zumindest aus, dass das Unternehmen so viel Geld für Marketingmaßnahmen freisetzen kann, um diese Werbung zu finanzieren. Somit geht es dem Unternehmen wirtschaftlich sicher nicht so schlecht. Was dann noch eher verwundert ist, dass man von dem Unternehmen, bei dem man schon studiert, trotzdem noch Werbung mit verlängertem Probezeitraum, "Stipendien" usw. erhält. Und da frag' ich mich dann doch, ob ich diese aggressive Werbestrategie mit meinen Beiträgen finanzieren möchte.

Das Thema "viel Werbung" ist sehr interessant, denn mal ehrlich: wer denkt nicht, wenn er an den Briefkasten geht "schon wieder Werbung von der XY-Akademie (ich hoffe, die gibt's nicht) und es geht einem auf den Wecker wie der Garagentor-Vertreter, der alle 4 Wochen zum falschen Zeitpunkt klingelt, obwohl man keine Garage hat...

Damit wird die Beurteilung der Qualität ziemlich schnell subjektiv, da die "genervten Sinne" zu einem objektiven Urteil nicht mehr in der Lage sind. Uns so kann es sein, dass Qualität in der Tonne landet, während Durchschnitt aufgrund eines konservativeren Vorgehens den Vorzug erhält.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich möchte noch mal auf die Entscheidungsfindung zurückkommen, ob es denn ein Studium sein muss oder ob ein Fernlehrgang der richtige Weg wäre.

Einige von Ihnen haben ja klare Statements abgegeben:

- Die gläserne Decke ist nur mit einem Studium zu durchstoßen, wenn man im Unternehmen weiter kommen will.

- Ich will es einfach wissen, ob ich es packe.

Das sind gute Gründe. Aber was ist beispielsweise mit denjenigen, die sich mit Mitte 30 entscheiden, "etwas ganz anderes" machen zu wollen? Warum studiert man dann, vorausgesetzt, man macht es nicht in erster Linie aus Spaß an der Freude?

Auf der anderen Seite lese ich in den Foren häufig, man möchte "therapeutisch" arbeiten. Und belegt dann beispielsweise bei Laudius einen Fernlehrgang. Oder man möchte "in die IT", ist (beispielsweise) Industriekaufmann und will den Weg über einzelne Lehrgänge für Programmierung gehen.

Meine Frage also noch mal: Wie kommt man in einem Entscheidungsprozess dazu, sich für den einen oder anderen Weg zu entscheiden? Ist das (und damit sind wir bei der oben angesprochenen Werbung durch die Bildungsanbieter) das Ergebnis der Versprechen, die dort getätigt werden? Will man einfach gerne glauben, was in Hochglanzprospekten beschrieben wird? Oder treffen manche einfach Bauchentscheidungen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.




×
  • Neu erstellen...