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Kontrovers im Kerzenschein - diskutieren und gewinnen im Advent


Markus Jung

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Und könnte der Appetit (am Thema) nicht auch beim Essen (beim Lernen) kommen?

Da fällt mir jetzt doch ein Beispiel ein:

Bei mir kann Interesse auch aus der notwendigen Beschäftigung mit einer Sache entstehen. Allerdings kann - nicht - muss und wahrscheinlich nicht immer.

Da ich den Großteils meines Lebens selbständig tätig war, musste ich mir überlegen, was ich für die Altersvorsorge machen könnte. Im Lauf der Zeit merkt man dann, dass es nicht reicht, nur private Lebens-/Rentenversicherungen einzuplanen. Spätestens seit Beginn der Finanzkrise habe ich mich mit dem Thema Investment für die Altersvorsorge privat ziemlich konstant und immer wieder intensiv beschäftigt. Inzwischen habe ich richtiges Interesse daran entwickelt und kenne mich relativ gut mit allen möglichen Standardinvestments aus (offene Investmentfonds, Aktien, Anleihen, etc.). Aus etwas, das ich als notwendig erachtet habe, ist bei mir Interesse während der intensiven Beschäftigung damit entstanden.

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Genau so etwas meine ich, Frau Pielmeier.

Ich halte dieses so sehr favorisierte Prinzip, man solle sich mit dem beschäftigen, was einen "wirklich" interessiert, für fatal. So lange sich das im Freizeitbereich abspielt - ok, kein Problem. Aber wenn es den Beruf, die Existenzsicherung oder Vergleichbares betrifft, da ist es leichtsinnig und auch kurzsichtig.

Sich durch ungeliebte Themen durchzubeißen, das zeigt ja auch Engagement, Disziplin und oft auch die Fähigkeit, einen beruflichen Bereich in Gänze wahrzunehmen und sich drauf einzustellen.

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Sich durch ungeliebte Themen durchzubeißen, das zeigt ja auch Engagement, Disziplin und oft auch die Fähigkeit, einen beruflichen Bereich in Gänze wahrzunehmen und sich drauf einzustellen.

Hier stimme ich zum Teil zu.

Vielleicht mal an einem Beispiel.

Wenn Mathe für jemanden ein ungeliebtes Thema ist, er sich aber für Informatik oder Psychologie interessiert, sollte er sich durch die mathematischen Anteile durchbeißen - auch wenn diese in den beiden genannten Studiengängen nicht unwesentlich sind.

Mathematik zu studieren, wenn Mathe ein ungebliebtes Thema ist und dafür kein Interesse besteht, halte ich für wenig erfolgversprechend, selbst wenn es sich vielleicht beruflich für jemanden auszahlen würde.

Also allgemein gesagt würde ich empfehlen, ungeliebte Anteile in Kauf zu nehmen, um diese entweder durchzuziehen oder vielleicht sogar mit der Zeit Interesse dafür zu entwickeln, aber sich nur auf etwas zu konzentrieren, für das zwar ein Nutzen erwartet wird, aber kein Interesse vorhanden ist, würde ich nicht empfehlen.

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Nachdem ich sagen wir mal über 15 Jahre das Gefühl hatte etwas verpasst zu haben , ergaben sich in diesem Zeitraum eine Menge offene Fragen. Der Techniker war ganz nett allerdings wurden die Fragen leider nicht in der für mich interessanten Tiefe behandelt .

So war das Studium, die Erfüllung eines Traumes und ich bekomme seit dem meine Fragen im Bereich Mathe, Physik, Programieren etc beantwortet. Natürlich kommen auch Themen auf die ich schon seit der Lehre hasse(technisches Zeichnen etc) .

Im Prinzip denke ich man muss am Anfang schon ein Thema haben was man machen will, gerade bei Fernstudium sollte auch die intrensische Motivation stimmen und der , ich will das Faktor, am größten sein.

Frau Kanzler hat natürlich recht, durchbeissen durch unschöne Themen gehört dazu. Aber ich denke dies sollte /muss eine grundsätzliche Eigenschaft eines Fernstudenten sein.

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Guten Morgen

Danke schon mal für die spannenden Postings!

Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass Weiterbildungen inzwischen überlegter ausgewählt werden, als dies vielleicht noch vor 5 oder 10 Jahren der Fall war. "Damals" war z.B. das Buch "Durchstarten zum Traumjob" der absolute Verkaufsknüller. Das Buch ist natürlich immer noch ein viel verkaufter Titel in der Bewerbungsliteratur... ;)

Ich hatte aber (nicht zuletzt durch dieses wirklich weit verbreitete Buch) den Eindruck, dass "damals" praktisch jeder Jobsuchende das Gefühl hatte, es muss schon unbedingt der "Traumjob" sein; eine Nummer kleiner ging da gar nicht. In dieser Zeit wurden dann - so mein Eindruck - auch nur solche Weiterbildungen angefangen, die am Ende zu diesem "Traumjob" führen sollten. Und wenn das mit dem Traumjob nicht wirklich gelingen sollte, dann gab es oft ein unsanftes Erwachen.

Inzwischen habe ich das Gefühl, dass dieses "Jiepen" nach dem einzig wahren Traumjob etwas weniger geworden ist und die Weiterbildungen sich mehr an den Erfordernissen des Arbeitsmarkt und den persönlichen Voraussetzungen des Lerners ausrichten, als dies vielleicht früher der Fall war.

Stimmt da mein Eindruck? Werden Weiterbildungen heute reflektierter ausgewählt als noch zu den Zeiten, in denen manche ohne Wenn und Aber den einzig wahren Traumjob anpeilten?

Viele Grüße

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Stimmt da mein Eindruck? Werden Weiterbildungen heute reflektierter ausgewählt als noch zu den Zeiten, in denen manche ohne Wenn und Aber den einzig wahren Traumjob anpeilten?

Wie es damals war, habe ich nicht mitbekommen. Aber was die Gegenwart betrifft habe ich ganz denselben Eindruck. Sowohl was man hier in den Beiträgen liest als auch wenn man mit Leuten direkt Kontakt hat. Sich zu informieren ist ja heute viel einfacher geworden und das wird auch genutzt.

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Bei mir spielen immer einige Faktoren eine Rolle. Einerseits die zwingende Notwendigkeit für den Beruf. Auch eine Weiterbildung zur Spezialisierung in eine bestimmte Fachrichtung ist wichtig.

Spannend sind kleinere zweitrangigere Weiterbildungen, die primär als Hobby bzw. für den privaten Zweck gemacht werden, sich aber dann im Job um so besser machen (Programmierung z.B.)

Zuletzt kommen halt die persönlichen Herausforderungen bei mir, die zwar auch im Job dann tragend sind, aber mehr als Vorzeigeurkunde herhalten. Hier ist bei mir immer noch in dieser Warteschlange das Fernstudium zum Wirtschaftsing. Energietechnik. Z.Z. ist aber aus privaten und Arbeitstechnischen Gründen dies nicht wirklich realisierbar, aber wird auch nicht aus den Augen verloren. Bei diesem Studium wirds für mich primär um die persönliche Herausforderung gehen sich intensiv nach der Arbeit selbst zu überwinden noch was zu tun und nicht um den Titel Bachelor zu bekommen.

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Wow! Gewonnen :D Super Danke! Und für mich gilt dasselbe, da ich jetzt bereits in den Genuss kam, sollte als nächstes defintiv jemand anders ein Gefühl des Glückes erleben dürfen, deshalb mich bitte nicht mehr in den Lostopf stecken Danke :)

Jetzt zur Frage:

Für mich sind die wichtigsten Kriterien:

1. Bringt es mich beruflich weiter?

2. Bringt es mich persönlich weiter? (Soft skills, persönliche/ Methodenkompetenzen etc.)

3. Interesse? und kann es mich motivieren? Spaßfaktor?

4. Zeitaspekt und Machbarkeit.

5. Ansehen des Anbieters.

Im Optimalfall treffen alle Punkte zu, jedoch ist es häufig nicht ganz einfach und man muss für sich sehen und entscheiden, wo die Prioritäten liegen sollen.

In meinem Fall ist es so, da ich noch relativ jung bin (24) und noch nicht 100% weiß wohin es gehen soll sprich eine generalistische Bildung aktuell bevorzuge ( BWL B.A mit mehreren Schwerpunkten) um mir einiges offen zu halten, lege ich Primär Wert auf die Machbarkeit und den Zeitaspekt.

Wie schaffe ich den Abschluss in der kürzeren Zeit und auf unkomplizierteste Art.

Jedoch glaube ich würde ich wesentlich andere Prioritäten setzen, wenn ich wüsste was genau ich in 10 Jahren machen möchte bzw. wo ich sein will!

Der inhaltliche Aspekt und die Machbarkeit, welche ja auch in bestimmten Fällen nur schwerlich zu meistern ist, wären mir wesentlich wichtiger, als beispielsweise der Faktor Zeit/Kosten.

Denn wenn ich etwas wirklich erreichen möchte, ist mir kein Weg zu weit und keine Kosten zu hoch!

Trotzdem glaube ich legt man in Jung Jahren Wert auf den beruflichen Erfolg/Bildung, denn Ziel eines Jedermanns ist es einen gewissen "Gehaltsstandard" zu erreichen, wenn dieser geschafft ist glaube ich spielen in der Entscheidung womit man sich weiterbilden möchte andere Dinge eine gewichtigere Rolle (Bedürfnispyramide). Die Persönlichkeit steht im Vordergrund, Ansehen, Selbstverwirklichung etc. und ich denke das man dies dann auch in seiner Weiterbildung sehen möchte.

Eventuell legt man auch mehr Wert auf Privates, wenn beruflich schon einiges erreicht wurde, gibt es wie in der netten Werbung "immer was zu tun" auch im Privaten und ich könnte mir dann sehr gut vorstellen mich in Weiterbildungen damit zu beschäftigen, was mich im Privaten, in der Beziehung oder Hobbys etc. besser dastehen lässt.

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Inzwischen habe ich das Gefühl, dass dieses "Jiepen" nach dem einzig wahren Traumjob etwas weniger geworden ist und die Weiterbildungen sich mehr an den Erfordernissen des Arbeitsmarkt und den persönlichen Voraussetzungen des Lerners ausrichten, als dies vielleicht früher der Fall war.

Stimmt da mein Eindruck? Werden Weiterbildungen heute reflektierter ausgewählt als noch zu den Zeiten, in denen manche ohne Wenn und Aber den einzig wahren Traumjob anpeilten?

Über damals kann ich leider auch nichts sagen, aber ich habe auch (wie Elke Pielmeier) den Eindruck, dass heute reflektierter ausgewählt wird. Gerade mit solchen Seiten wie fi.de ist die Informationssuche und auch Entscheidungsfindung doch unkomplizierter als "damals".

Allerdings frage ich mich manchmal, ob nicht stellenweise zu sehr darauf geachtet wird, was eine Weiterbildung für den Arbeitsmarkt bringt, egal ob es einen wirklich interessiert. Ich habe oft genug das Gefühl, dass es einige Leute gibt, die am Ende einfach Weiterbildungen im BWL-Bereich machen, da es da genug Stellen gibt - macht dann zwar keinen Spaß, aber hey, es bringt Geld.

Das schließt für mich ein bisschen den Kreis zu dem, was Frau Kanzler gestern schrieb:

Ich halte dieses so sehr favorisierte Prinzip, man solle sich mit dem beschäftigen, was einen "wirklich" interessiert, für fatal. So lange sich das im Freizeitbereich abspielt - ok, kein Problem. Aber wenn es den Beruf, die Existenzsicherung oder Vergleichbares betrifft, da ist es leichtsinnig und auch kurzsichtig.

Ich würde also sagen: Einzig wahrer Traumjob und nur nach eigenem Interesse weiterbilden kann wirklich schief gehen. Aber wie Markus auch schon sagt, halte ich es für ebenso gefährlich, sich auf einen Bereich zu konzentrieren, der einem sicheren Nutzen (z.B. einen Job) bringt, einen aber gar nicht interessiert.

Also sind wir wieder bei dem schon öfters diskutieren Mittelweg zwischen Nutzen (beruflich, persönlich) und Interesse...:confused:

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