Arbeit, Fernstudium, Familie und dann... Gesund leben und Sport.. Hilfe, wann?

[Alanna]

vor 3 Stunden schrieb Kruemmelchen:

Komme zum Glück gut mit wenig Schlaf aus

 

Ich leider nicht. Bei unter acht Stunden Schlaf kann ich mich selbst nicht ertragen und bin auch für andere nicht genießbar. Nach mental anstrengenden Tagen dürfen es aber auch gerne schon mal neun oder zehn Stunden sein (oder ein ausgedehnter Mittagsschlaf am Wochenende). Selbst ohne Studium würde da neben einem Vollzeitjob nicht mehr genug Zeit für Haus & Hof, Freunde und Familie bleiben.

 

vor 2 Stunden schrieb psycCGN:

Irgendwo muss man immer Abstriche machen.

 

... und ich mache die schon seit vielen Jahren bei der Arbeitzeit und den damit verbundenen Gehaltseinnahmen. Ist nicht gut für die Rente, dafür aber für meine eigene Ausgeglichenheit und Zufriedenheit.

 

Bearbeitet 14. Dezember 2022 von Alanna

[Kruemmelchen]

vor 15 Minuten schrieb Alanna:

Bei unter acht Stunden Schlaf kann ich mich selbst nicht ertragen und bin auch für andere nicht genießbar.

 

Meine Kinder würden dir bestätigen, dass ich niemals genießbar bin und schon gar nicht ohne den ersten Kaffee 🤣. 

 

Nein, ganz im Ernst mein Beruf hat viel damit zu tun, dass ich mit wenig Schlaf auskomme und auch so ein enges getacktes Zeitmanagement brauche. Weder im Rettungsdienst/Bundeswehr noch im Klinikalltag (Dienst) darf man auf seine 6 Stunden Schlaf hoffen. Nach über 20 Jahren in dem Metier habe ich mich einfach adaptiert.

[Kruemmelchen]

vor 3 Stunden schrieb mac81:

Eigentlich ja. Ich merke aber, dass es auf Dauer nicht gut ist. Irgendwie ist das Lernen auch teilweise sehr ineffizient, aber ich traue mich irgendwie nicht daran, weiter "zurückzuschrauben", weil ich wohl Angst habe, zuwenig Zeit zu investieren.

 

Jeder braucht einfach für das Erlernen neuer Dinge eine bestimmte Zeit die vollkommen individuell ist. Aber du solltest darauf achten, dass weder Bewegung noch Ausgleich zu kurz kommen. 

Ich habe immer drauf geachtet, dass ich mir nach einem Modul einen Tag "Qualitytime" gönne. An diesem Tag konnte es auch mal um einen Wellnesstag mit Freunden oder auch einfach nur einen ausgedehnten freien Tag mit meinen Kids handeln

[psycCGN]

vor 31 Minuten schrieb Alanna:

... und ich mache die schon seit vielen Jahren bei der Arbeitzeit und den damit verbundenen Gehaltseinnahmen. Ist nicht gut für die Rente, dafür aber für meine eigene Ausgeglichenheit und Zufriedenheit.

Das geht bei mir leider nicht. Aufgrund der angespannten Personalsituation darf ich nicht reduzieren. Und das wird auch noch viele Jahre so bleiben 🙈

[Vica]

Du hast drei Jobs: Deinen Vollzeit-Hauptjob, die Kinder, das Fernstudium. 
Die Frage ist: Sind die sinkenden Blutwerte wirklich das Ergebnis von ausbleibendem Sport, oder ist es die Stressbelastung des Alltags? Es ist leicht zu sagen ärztlicherseits, das liege am fehlenden Sport und der Ernährung - aber sind letztere nicht eher Symptome oder Erschöpfungsanzeichen? Bleiben da Gesundheit und Erholung nicht zwangsläufig auf der Strecke?

Sicher: Zu sagen, dass Disziplin fehlt und man sich nur am Riemen reißen müsste, statt etwas schleifen zu lassen, drängt sich da regelrecht auf. Nur: ich habe leider oft beobachtet, dass Menschen unglaubliche Stressbelastungen aushalten und sich noch Schuldgefühle bezüglich allem machen, was sie nicht tun. 

Und wenn du jetzt die 22 Uhr noch mit Rudern vollballerst - oder halt am Wochenende - führt das auf Dauer dann echt zu einer Besserung der Lage? Ist nicht eher noch mehr Stress? Meine Beobachtung ist: Für Gesundheit und alles, was dazu gehört (Sport, Fitness, Kochen, Rücken, Essverhalten, gesunde Abgrenzung etc.) brauch man in erster Linie Zeit und Aufmerksamkeit. Ab einem gewissen Alter wird das zu einer wichtigen Aufgabe, der man sich aktiv widmen muss. Die Zeit sollte aber da sein.

Würde im Umkehrschluss bedeuten, was keiner gerne hört: Reduktion. Da schwingt natürlich die Frage mit, die sogar noch unangenehmer für viele ist: Anderes Arbeitszeitmodell. Ich verstehe dich gut - ich hatte exakt dasselbe Modell wie du, mein Tag startete um 5. Ich kann dir sagen: Da kam kein Sport. Und ich war früher sehr sportlich. Da kamen ganz andere Dinge, die nie da waren: Herzmuskel, Prädiabetes, chronische Entzündungen, Rücken, Berg- und Talfahrt-Blutwerte. Ausgestiegen, Sport und Gesundheitsverhalten kam zurück. Von allein. Gesundheit noch nicht ganz. Wofür hab ich die unter die Räder geworfen? Damit ein Laden läuft, der auch ohne einen läuft.

Will sagen: Nicht alles, was man nicht tut, ist Fehlplanung, oft steckt man aber in etwas drin, was man auf den ersten Blick nicht so sieht. 

Also: ,,gute Besserung" :-). 

LG  

Bearbeitet 15. Dezember 2022 von Vica

[DerLenny]

vor 13 Stunden schrieb mac81:

Wo soll ich da 30 min Sport unterbringen (Rudergerät wäre im Haus vorhanden)?

Eine Option wäre 3x10 min, dafür evtl. etwas höhere Intensität anstatt nach einem 30min Block zu suchen. Nen 500m Ruder Sprint mit etwas auf und abwärmen sollte in 10min passen. Allerdings auch ne Dusche erforderlich machen. 

 

Wenn der Doc aber kritisch kuckt, ist es sinnvoll, die körperliche Belastbarkeit vorher checken zu lassen. Bei wenig Zeit ist HIIT zwar recht ideal, aber es ist auch belastender.

Ansonsten: jede Stunde 5 min etwas Bewegung (Treppenhaus hoch und runter laufen, ein paar Kniebeugen / Liegestützen, etc) bringen über 8h hinweg auch 40min Bewegung / Tag.

Bei diffusen Zielen ist verteilte Bewegung evt. eh geschickter.

 

Aber da spielt soviel rein, dass es echt schwer ist, was dazu zu sagen.

[unrockbar]

Vielleicht wäre es ein erster Schritt einfach ein paar Kleinigkeiten einzubauen. Wenn es möglich ist zum Beipspiel mit dem Fahrrad zur Arbeit, absolut immer jede Treppe nehmen und Aufzug + Rolltreppe vermeiden, beim Kiddies Abholen noch ein bisschen Spazieren, am Wochenende vor dem Frühstück eine Runde Laufen, ein Schreibtisch den man hochfahren kann um im Stehen zu Arbeiten.

Einfach generell mehr Bewegung integrieren, als wirklich eine Sport Session einzutakten. Aber das hängt ja davon ab, was du erreichen magst, wie Lenny schon sagte.

[Silberpfeil]

Nach fast fünf Jahren Fernstudium plus Vollzeitjob plus Familie und Haus stimme ich @Vica uneingeschränkt zu.

Man ist schnell drin in dieser Selbstoptimierungsfalle, in der man denkt, alles wäre nur eine Frage der Organisation, und wenn irgendwo fünf Minuten Leerlauf sind, kann man die gleich für etwas vermeintlich sinnvolles nutzen. Man sollte aber kein Fernstudium in ein ohnehin volles Alltagsleben quetschen und dann noch immer neue Herausforderungen suchen.

Vielleicht hilft Arbeitszeit reduzieren? In manchen Firmen sind kleine Reduktionen von z.B. 5 Stunden pro Woche möglich... da wäre dann schon zwei mal Rudern und noch etwas Siesta drin. 🙂

[der_alex]

Das Wochenende lässt sich gut nutzen für Sport + Lernen. Die Lern-Zeit so einteilen, dass die Kinder einen nicht dabei stören. Denke an abends lernen oder ganz früh morgens.

[Davy42]

mac81, danke für das Teilen deiner Situation.

 

Mir ging es da zwei Jahre lang nicht anders.

Jeweils erst um 20:00/20:30h zum lernen gekommen. Davor war Family-time & 40h-Job.

 

Inzwischen habe ich einen Arbeitgeberwechsel + Reduzierung auf eine 30h/w vollzogen.

Diese hatte ich auf 4x7,5h aufgeteilt und das hat gut funktioniert. Bis vor knapp 2,5 Wochen. Seitdem ist meine Frau temporär Pflegebedürftig und ich habe ein Urlaubssemester beantragt, das leider erst zum 31.12 greift. Naja, es ist nun einfach wichtig erstmal den Kopf frei zu haben. Aber soll ja hierbei primär um Dich gehen :)

 

Da sich unsere Situationen sehr ähneln, kann ich mir vorstellen das Dir diese Tipps (eventuell) helfen könnten.

 

- Ein paar körperliche Übungen vor dem Lernen machen. Kung-Fu Warumup Excercices kann ich empfehlen. Für mich als (inzwischen) unsportlicher Typ mit Reflexen wie ein Kühlschrank, sind diese Warmup Sessions richtige Trainingseinheiten.

Anbei ein Link: https://www.youtube.com/watch?v=sE4mKTkUcnM

Ich habe mir damals den Kurs auf Udemy gekauft, das beste von ihm das mir hilft gibt es aber auch kostenfrei auf Youtube.

 

- Ab zu doch mal abschalten und doch "nur" eine Stunden lernen + danach etwas ablenkendes machen. Es gibt härtere Herausforderungen als Lernen ;) Schon mal "Dark Souls" oder "Bloodborne" gespielt ?

 

Was mir auch wunderbar hilft sind Videos dieser Art "4K Walk in Heavy Snow Storm". Da gibt es viele Städte zu bestaunen. Ich liebe Tokyo oder auch Hokkaido wie hier:

https://www.youtube.com/watch?v=vtW7KZGI1wM&list=RDCMUCMTv_Dg1BXFUglzWIIincpQ&index=9

 

Das ist für mich die pure Entspannung.

 

Oder installiere Dir die Kindle App für den PC und lies ein paar kostenfreie "Karl May" Bücher (Old Surehand, Old Shatterhand usw.) oder was von Hegel oder Schopenhauer falls du auf Philosophie stehst...das ist aber auch ohne großes Interesse an der Materie so verwirrend, dass es wie ein Buffer Overflow wirkt und dein Hirn einfach abschaltet ^^. Kant zum Beispiel interessiert mich nicht so sehr. Bin aber ein echter Fan von Schopenhauer. Seine Gefühlswelt und Gedankenkonstrukte sind für mich total leicht greifbar. Daher lese ich eher Kant, Hegel oder Feuerbach um mein Hirn zu grillen bis es abschaltet.

 

Auf jeden Fall wünsche ich Dir alles Gute. Halte durch. Du wirst deinen optimalen Weg um alles zu vereinen finden. Spätestens wenn Körper und Geist zum fünften mal rufen "last chance!" :) Ewig lässt sich das nicht ignorieren.

 

Bearbeitet 15. Dezember 2022 von Davy42