Zum Inhalt springen

Wie aus Meistern Master werden


jedi

Empfohlene Beiträge

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

  • Antworten 47
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Hallo zusammen,

ich mache auch das Fernstudium über den zweiten Bildungsweg. Also Realschule - Ausbildung -Meister - Studium.

Damals war ich 2 1/2 Jahre auf dem Gymnasium. Als dann Latein gekommen ist, hat mir das irgendwie alles das Genick gebrochen

und ich bin dann auf die Realschule.

Wenn ich jetzt darauf zurückblicke sagen auch meine Eltern, dass sie mich auf ein anderes Gymnasium anmelden hätten sollen.

z.B. auf ein privates bei uns in der Nähe, wo man einfach mehr Unterstützung erhält.

Sicher ist jedoch, dass der Weg Gymnasium - Studium natürlich viel Lebenszeit erspart hätte.

Und besonders wären die Kosten des Studiums dann auch fast ganz vom Staat getragen worden.

Auch wäre es damals sicherlich schneller gegangen, wenn man auf einen Ruck ein vollwertiges Studium gehabt hätte,

und nicht wie heute, auf zwei Ansätzen, den Bachelor und dann den Master machen muss. Und dadurch ja auch z.B.

zweimal eine Abschlussarbeit und Mündliche Prüfung überstehen muss.

Das ist ein Punkt, wo Deutschland finde ich noch besser werden müsste, dass jemand der neben der Arbeit studieren möchte besser

finanziell unterstützt wird und nicht einfach pauschal gesagt wird : "Du verdienst Geld, dann kannst du dein Studium selber bezahlen".

Ich meine dann dürfte es jemand nach dem Abitur auch nicht kostenlos bekommen, sondern er müsste es, wenn er dann mal arbeitet

zurückzahlen.

Eine Ausbildung im Betrieb ist ja auch nicht kostenlos, sondern man erbringt ja dem Betrieb auch damit Leistungen, wenn man dann so

ab dem zweiten Lehrjahr in der Praxis mitarbeitet.

Naja um wieder zum Thema zurückzukommen. In unserem Unternehmen gibt es viele, die jetzt nebenbei noch ein Fernstudium nach der Ausbildung/Meister machen.

Mehrfach sind eigentlich auch die Unternehmen selber daran "Schuld". Wenn ich in unseren Stellenmarkt schaue, dann sind dort Stellen für einen Bachelor ausgeschrieben, die früher mit einem Meister ausgeschrieben waren.

Mehrfach ist es dann so, dass sich der Bachelor auf dieser Stelle dann langweilt und sich wieder anderweitig umschaut.

Erstmal weil er natürlich fast nicht ausgelastet ist, weil die Tätigkeit halt nur einteilen und überwachen ist, und dann

auch wegen dem Gehalt.

Das finde ich ist der eine Punkt, wieso immer mehr studieren.

Der andere Punkt ist, dass normale Berufe immer schlechter bezahlt werden. Besonders in unserem Unternehmen ist es so, dass wir

von der Bezahlung super schlecht dastehen. Ich denke, dass es dem öffentlichen Dienst angepasst ist.

Da verdient ein junger Ingenieur fast nur soviel wie draussen ein gutbezahlter Facharbeiter.

Also wäre das der zweite Punkt. Dass viele jetzt die Chance noch nutzen und ein Studium machen, um dann später, wenn die ältere Kollegen in den

Ruhestand wechselt, auf wenigstens etwas besser bezahlte Stellen zu kommen.

Klar könnte man sagen, dass man zu den anderen Firmen wechseln kann. Haben einige bei uns auch schon gemacht.

Dann begann natürlich das große rotieren in der Führung. Aber da es irgendwie immer weitergeht, sieht natürlich keiner das

man am Gehalt was machen muss. Weil es kommen ja immer wieder welche, die für das geringere Gehalt die Arbeit ausführen.

Das Problem ist, dass man in unserem Unternehmen halt ziemlich sicher ist und es auch sehr familienhaft zugeht.

Da nehmen es viele in Kauf etwas weniger zu verdienen, als bei den Wirtschaftsunternehmen, dann ggf. öfter im Ausland zu sein,

oder bei einer kleinen Flaute dann wieder auf der Straße zu stehen.

Gruß

Andreas

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist hier nämlich noch die andere Seite, die ich in der Form bisher noch nicht beleuchtet habe. Während man an den Gymnasien eine Gleichschaltung umsetzt und dort das Niveau absenkt und Barrieren rausnimmt so werden Personen die sich eigenständig oder auf dem zweiten Bildungsweg qualifizieren wollen immernoch aus meiner Sicht benachteilligt, das fängt bei formal-rechtlichen Aspekten an, geht über organisatorisches bis hin zu finanziellen Aspekten. Wenn ein Fernschüler bei der staatlichen Externenprüfung antritt, so findet er dort deutlich schwierigere Bedingungen vor, als die regulären Abiturienten, die zeitlich verteilt ja auch von einem gewissen Support profitieren können und auch nicht gute Leistungen sich relativ leicht relativieren lassen, diese Bedingungen sind bei Externen aber nicht gegeben.

Wenn die Politik schon immer wieder die Bedeutsamkeit von Bildung und Qualifizierung unterstreicht, dann sollte man auch für die Zielgruppen, die sich anhand der alternativen Möglichkeiten oder über den zweiten Bildungsweg weiterbilden, bessere Rahmenbedingungen schaffen und hier für etwas mehr Fairness sorgen. Es geht nicht darum Anforderungen herabzusetzen sondern gewisse Vergleichbarkeiten und Kompensationsmöglichkeiten einzuräumen, denn real betrachtet haben es Externe schwerer.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Problem ist, dass man in unserem Unternehmen halt ziemlich sicher ist und es auch sehr familienhaft zugeht.

Da nehmen es viele in Kauf etwas weniger zu verdienen, als bei den Wirtschaftsunternehmen, dann ggf. öfter im Ausland zu sein,

oder bei einer kleinen Flaute dann wieder auf der Straße zu stehen.

Das zeigt doch sehr deutlich, dass eben für viele nicht nur Gehalt zählt und die eierlegende Wollmilchsau (also hohes Gehalt mit sicherem Arbeitsplatz und überschaubarem Arbeitsaufwand und super Arbeitsklima sowie interessanten Aufgaben, die einen weder überfordern noch unterfordern) gibt es halt auch in diesem Bereich nicht und jeder kann und sollte für sich entscheiden, was ihm wichtig ist - und dann danach handeln.

Meine ganz persönliche Meinung dazu ist, dass einen nicht unbedingt immer das maximal erzielbare Gehalt dauerhaft glücklich macht. Aber das ist sicherlich auch je nach Persönlichkeit unterschiedlich und manche machen es ja auch so, dass sie ein paar Jahre richtig Powern, dickes Geld verdienen und sich ein Polster anlegen (oder alles verbraten...) und sich dann einen ruhigeren Job suchen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Arbeit darf für mich ruhig anstrengend und fordernd sein, es muss auch nicht immer alles Spaß machen. Dafür ist es schließlich Arbeit und kein Hobby.

Meinen neuen Job habe ich in erster Linie anhand der Aufgaben gesucht. Dafür nehme ich jetzt auch eine weitere Anfahrt in Kauf (33 statt 5 km) und mehr Wochenstunden (40 statt 38,5). Insgesamt stimmt trotzdem das Paket: interessantere Aufgaben, besseres Weiterbildungsangebot des AG, etwas mehr Geld und bessere Aufstiegsmöglichkeiten. Zudem hoffe ich auf ein angenehmeres Klima in der neuen Abteilung und einen Chef, der verantwortungsvoll mit seinen Mitarbeitern und den anstehenden Aufgaben umgeht.

Wie Markus schreibt, kann sich die Einstellung auch mit der Zeit verändern, und das finde ich richtig so. Jetzt setze ich vielleicht ganz andere Prioritäten als in fünf Jahren.

Mein Studium (auch der geplante Master) hilft mir dabei, mehr Auswahlmöglichkeiten zu haben, wenn ich mich um entscheiden möchte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das zeigt doch sehr deutlich, dass eben für viele nicht nur Gehalt zählt und die eierlegende Wollmilchsau (also hohes Gehalt mit sicherem Arbeitsplatz und überschaubarem Arbeitsaufwand und super Arbeitsklima sowie interessanten Aufgaben, die einen weder überfordern noch unterfordern) gibt es halt auch in diesem Bereich nicht und jeder kann und sollte für sich entscheiden, was ihm wichtig ist - und dann danach handeln.

Meine ganz persönliche Meinung dazu ist, dass einen nicht unbedingt immer das maximal erzielbare Gehalt dauerhaft glücklich macht. Aber das ist sicherlich auch je nach Persönlichkeit unterschiedlich und manche machen es ja auch so, dass sie ein paar Jahre richtig Powern, dickes Geld verdienen und sich ein Polster anlegen (oder alles verbraten...) und sich dann einen ruhigeren Job suchen.

Genau so ist es! :)

Zudem ist es auch schon wissenschaftlich belegt mir fällt da auf Anhieb die zwei Faktoren Theorie Herzberg ein, die im Grunde eines sagt und zwar dass Geld, Firmenwagen etc. (Hygienefaktoren) allerhöchstens "nicht unzufrieden" macht!

Doch Anerkennung, Wertschätzung, Platz an dem man sich wohlfühlt, interessante Tätigkeit und Verantwortung sind die Dinge, die wirklich "zufrieden" machen (Motivatoren)!

Nicht unzufrieden und zufrieden, sind nämlich zwei verschiedene Dinge.

Deshalb ist es letztendlich so, dass man sich für die Motivatoren und gegen die Hygienefaktoren entscheidet :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deshalb ist es letztendlich so, dass man sich für die Motivatoren und gegen die Hygienefaktoren entscheidet :)

Hygienefaktoren sich doch Extrinisische Faktoren. Auch diese sind wichtig. Intrinsische Faktoren machen sehr viel aus, denn das ist die eigentliche Motivation.

http://de.wikipedia.org/wiki/Motivation#Quellen_der_intrinsischen_und_extrinsischen_Motivation

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hygienefaktoren sich doch Extrinisische Faktoren. Auch diese sind wichtig. Intrinsische Faktoren machen sehr viel aus, denn das ist die eigentliche Motivation.

http://de.wikipedia.org/wiki/Motivation#Quellen_der_intrinsischen_und_extrinsischen_Motivation

Naja oki so speziell wollte ich jetzt nicht werden :D

Natürlich sind Hygienfaktoren wichtig, aber und jetzt kommen wir wieder zur Bedürfnispyramides des Maslow, nur bis zu einem gewissen Punkt!

Wenn man ein entsprechendes Gehalt hat, von dem man "gut" leben kann, dann wird dies zur Nebensache und andere Bedürfnisse (Motivatoren) treten in den Vordergrund. Nicht umsonst heisst es, das Geld nicht glücklich (zufrieden) macht, allerhöchstens sorgenfrei in gewisser Weise (nicht unzufrieden)

Beispiel:

Eine Person würde bei Arbeitgeber A 4500 € verdienen und bei B 5200 € (Hygienefaktor), jedoch ist es so dass die Aufgaben, Verantwortungen und Befugnisse bei A wesentlich interessanter sind, zudem ist das Betriebsklima toll, zudem man wird mehr geschätzt und anerkannt (Motivatoren).

Ich bin sicher mit diesem Hintergrund, entscheidet sich der Großteil für A, oder bereut es früher oder später sich für B entschieden zu haben, denn wie heisst es so schön die Motivatoren (Arbeitgeber A) macht auf Dauer zufrieden! ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Astrojam

bist du grad am lernen für die Klausur "Unternehmen als soziale Systeme" im 4. Semester? :)

Hahaha wie "kommsten" da drauf, kann ich überhaupt nicht verstehen :D;)

Aber nene bin ich nicht, lerne für Bilanzen ist wichtiger, weil es mir schwerer fällt.

Das hab ich im Lehrgang zum Wirtschaftsfachwirten gelernt und ganz wichtig behalten. :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.




×
  • Neu erstellen...