Akademiker = gesucht? Vergesst es! Werdet lieber Techniker und Handwerker

[Markus Jung]

Ich finde die Idee durchaus interessant, wobei es bisher ja nur Planungen bzw. Vorschläge sind.

[wasserfall]

Was überhaupt nicht aufgeführt ist, ist die Informatik- und Telekommunikationsbranche. Da ist großer Mangel.

Es ist besser als in den meisten Branchen. Aber solange die Gehälter nicht explodieren ist es sicher kein "großer Mangel"! Zusätzlich zum Off/Nearshoring drängen haufenweise nicht EU-Lohndumper in die Stellen.

[jedi]

Wieder steht in den Medien etwas zur Möglichkeit als Studienabbrecher eine schnellere Ausbildung zu machen.

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/ausbildung-fuer-studienabbrecher-13452630.html

Nur hat es auch einen Grund. Ausbildungsberufe und die Weiterbildungen haben einen schlechten Ruf und das völlig unbegründet. Darum wird jeder zum Studium gebracht.

http://www.fernstudium-infos.de/weiterbildung-studium-allgemein/35008-akademisierungswahn-in-der-ard.html

[Britta89]

Gerade wieder ein trauriges Beispiel erlebt: eine Freundin von mir hat den Master in bwl gemacht mit Schwerpunkt wirtschaftspsychologie. Hat auslandserfahrung, diverse Praktika und studiennahe nebenjobs gemacht. Sie hat sich deutschlandweit (!) beworben und niemand will sie haben. Und nein: sie hat sich nicht auf Stellenangebote in unerreichbaren Höhen beworben (bspw Geschäftsführung - überspitzt formuliert) jetzt ist sie exmatrikuliert und arbeitslos... Jetzt hat sie die Wahl zwischen arbeitslos oder nen Job an der Supermarktkasse - da steht dann im Lebenslauf - masterabschluss und x Monate/Jahre Kassiererin...

Das ist doch echt bes.......

Das es auch anders geht sieht man an mir. Ich hab mehrere Jobangebote bekommen ohne selbst suchen zu müssen.

Klar habe ich einen anderen Schwerpunkt. Aber dennoch glaube ich, dass gehörig Glück/ Pech dazu gehört

[OldSchool1966]

Gerade wieder ein trauriges Beispiel erlebt: eine Freundin von mir hat den Master in bwl gemacht mit Schwerpunkt wirtschaftspsychologie. Hat auslandserfahrung, diverse Praktika und studiennahe nebenjobs gemacht. Sie hat sich deutschlandweit (!) beworben und niemand will sie haben. Und nein: sie hat sich nicht auf Stellenangebote in unerreichbaren Höhen beworben (bspw Geschäftsführung - überspitzt formuliert) jetzt ist sie exmatrikuliert und arbeitslos...

Das ist interessant (wenn auch traurig für die Betroffene). Ich hatte diesen Master auch einige Zeit im Auge, habe mich aber zusehends davo weg bewegt (liegt bei mir aber eher an den Inhalten, die meist angeboten werden).

Erst neulich bin ich im Netz auf einen interessanten Artikel in der Welt zu dieser Studienrichtung gestossen. Da wird der Hype um diese Ausrichtung ziemlich kritisch bewertet.

[Britta89]

Sie hat an einer Uni (!!) bwl mit diesem Fach als Schwerpunkt studiert.. Das ist echt so traurig ... Zumal sie wirklich hochwertige Praktika gemacht hat und eben auch auslandserfahrungen etc...

[Markus Jung]

Ich finde es schwer, das einzuschätzen, ohne mehr über deine Freundin zu wissen. Für Absagen kann es ja viele Gründe geben wie zum Beispiel Bewerbungen auf die "falschen" Jobs, ungünstige Bewerbungsunterlagen und auch Pech. Es ist auf jeden Falls schade und schlimm, wenn jemand mit diesem Bildungsweg trotz Mobilitätsbereitschaft keinen Job bekommt. Dennoch würde ich statt jetzt zu resignieren doch eher überlegen, was sie selbst tun kann, um ihre Chancen zu verbessern.

[KanzlerCoaching]

... und in vielen Fällen muss man leider auch ganz klar (und hart) feststellen, dass jemand am Arbeitsmarkt vorbei studiert hat und sich nicht durch einschlägige Praktika etc. qualifiziert hat.

[Markus Jung]

Wie geht es dann weiter, wenn dies festgestellt wurde?

Wobei, im Beispiel von Britta89s Freundin heißt es ja:

bwl gemacht mit Schwerpunkt wirtschaftspsychologie. Hat auslandserfahrung, diverse Praktika und studiennahe nebenjobs gemacht.

Das klingt für mich jetzt erstmal nicht wie am Arbeitsmarkt vorbei studiert, mal unterstellt, dass die Praktika und auch die Auslandserfahrung einschlägig waren. Selbst die Nebenjobs waren ja demnach studiennah.

Liegt es da nicht näher, dass sich auf die falschen Jobs beworben wurde oder es Mängel in den Bewerbungen gibt bzw. im weiteren Bewerbungsverfahren?

[paulaken]

Wirtschaftspsychologie an sich als Schwerpunkt war nicht unbedingt die beste Wahl.

Die Stellenlage für diesen Bereich ist nicht sonderlich rosig, dazu diverse Konkurenten, einmal aus dem Bereich BWL, aus der reinen Wirtschaftspychologie und auch aus den Reihen der Psychologen.

Das war abzusehen, dass es damit schwer wird.

Was heißt eigentlich einschlägige Praktika? Waren es verschiedene Bereiche oder ein Bereich und wie lange dauerten diese?