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Entzug der Akkreditierung des Doktoratsstudiums der Gesundheitswissenschaften


Warzenegger

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Die Verjährung gilt wohl für alle, die zum Zeitpunkt der Bekanntgabe des Akkreditierungsentzugs im Doktoratsstudium Gesundheitswissenschaften an der UMIT eingeschrieben waren. Mit den restlichen Kleinigkeiten, wie mit welchen nicht eingehaltenen Versprechungen einzelne an der Nase herumgeführt wurden, sollten sich eher die Juristen beschäftigen. Die Entscheidung zu handeln ist vor der Verjährung nötig, denn danach ist es zu spät.

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Als "echter" Doktorand" einer staatlichen Universität der BRD kann ich die ganze Geschichte des Doktorstudiums an der DIPLOMA nur mit einem sanften Schmunzeln auf den Lippen betrachten und gleichzeitig mit einem weinenden Auge...

Ein Bekannter von mir hat auf der FH Nordhessen seinen Abschluss gemacht (damals noch Diplom), es scheint eine ordentliche FH zu sein für den Rahmen normaler Fachhochschulabschlüsse. Er erzählte dann von der Möglichkeit eines Doktorfernstudiums an dieser Fachhochschule, dies wohl in Kooperation mit der österreichischen Privatuni UMIT. Der Doktortitel wird aber in Österreich vergeben und somit kann dieser in Deutschland ohnehin nur als Dr. ohne weitere Bezeichnung geführt werden. Ein deutscher Doktortitel hat ja immer eine nähere Kenntlichmachung des Fachbereiches (z.B. Dr. med, Dr. phil. usw.). Die Lehrseminare und Kolloquien zum Doktorfernstudium passieren zwar auf deutschem Boden, aber der Titel wird in Österreich verliehen: Ein geniales Geschäftsmodell der DIPLOMA. Obwohl dies ursprünglich ein Doktor in den Gesundheitswissenschaften ist, wissen wir, dass die DIPLOMA auch FH Studenten aus den Bereichen BWL und Wirtschaftsrecht in dem Doktoratsstudium unterbringt (das sagt mein Bekannter). Die Kosten belaufen sich auf einige 10.000 Euro und was bekommt man dann? Meiner Meinung nach eine Milchmädchenrechnung. Was die Reputation des Dr. Titels angeht, werden Personalabteiltungen immer sorgfältig im Lebenslauf prüfen, WO der Dr. gemacht wurde. Ein Doktor aus dem Ausland (in dem Fall Österreich) der in Deutschland nur als Dr. ohne weitere Kenntlichmachung geführt werden darf, wird sich auf dem deutschen (und wohl auch auf dem internationalen) Arbeitsmarkt IMMER HINTER Doktoranden von deutschen Universitäten einreihen müssen. Das Szenario, dass derartige "FH-Doktoren" gar an Universitäten angestellt werden ist sowieso abwägig, außerdem bezweifle ich, dass in diesem Doktoratsstudium wirklich nennenswerte Forschung passiert.

Mein Bekannter erzählte mir dann von einer Sekretärin am DIPLOMA Standort Bad Sooden-Allendorf (wo mein Bekannter studierte). Diese Frau, mit gerade mal kaufmännischer Ausbildung, hatte dann im Fernstudium das Diplom gemacht und dann noch im Fernstudium diesen "Schummeldoktor" absolviert, ohne jemals eine Universität von innen gesehen zu haben. Diese Frau, die außer ihrer Berufserfahrung aus der FH-Schreibstube keine nennenswerten beruflichen Kenntnisse aus Wirtschaft, Technik oder Recht besitzt und NIE eine Universität von innen gesehen hat, unterrichtet jetzt wohl in Wirtschaftsfächern in Bad Sooden-Allendorf. Ich bin mir nicht sicher, ob sich solche Leute und andere "Absolventen" dieses Doktoratsstudiums wirklich als vollwertige Doktoranden und Forscher verstehen, im Vergleich zu Universitätsdoktoranden ?

Jeder der keine absolut selektive Wahrnehmung hat und sich mit Gütekriterien akademischer Abschlüsse und Grade auskennt, wird leider nur über solche Studienangebote lachen können. Schlimm ist, dass Leute wirklich das viele Geld ausgeben für diesen kastrierten Doktor und dann aber schlussendlich keinen Titel bekommen, der vom Renommee, der Güte oder der akademischen Qualität auf der Stufe eines normalen deutschen Universitätsdoktorgrades ist.

Liebe Fernstudenten, macht euch nichts vor und besinnt euch auf eure Schlüsselqualifikationen, die sich nun mal im Bereich der Fachhochschulen und nicht der Universitäten befinden.

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sorry, Gargamel - aber aus deinem Beitrag höre ich ein bissel "Standesdünkel" eines Uni-Doktoranden

wenn ich mir allerdings die Schlagzeilen, die Doktoranden und Doktor-Väter in der letzen Zeit gemacht haben, sprechen nicht unbedingt für die Qualität der Dissertationen - das fängt an mit solchen Affären wie die um den Ex-Dr. Guttenberg und geht weiter zu der aktuellen Affäre bei den Medizinhistorikern in Würzburg. Bei dieser Gelegenheit wurde bekannt, dass an der Medizinischen Fakultät in Würzburg 40 Seiten für eine Doktorarbeit ausreichen (steht so sogar in der Promotionsordnung).

Ist das wirklich besser?

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Hallo Gargamel,

was willst du uns mit deinem Beitrag sagen? Zum einen berufst du dich nur auf Gerüchte bzw. Bekannte, bist also gar nicht betroffen. Außerdem wird nach meinem Kenntnissstand das Doktoratsstudium der Diploma über die UMIT auch gar nicht mehr angeboten.

Außer dass du die Diploma schlecht machst, kann ich daher deinem Erstbeitrag hier nicht viel entnehmen.

Und dass jemand nach einer kaufmännischen Ausbildung ein Diplomstudium per Fernstudium macht halte ich für einen angemessenen Weg. Und wenn dann passende Kenntnisse erworben werden, warum soll jemand dann dieses Wissen nicht auch weitergeben können - den ggf. problematischen Doktor mal ganz außen vor gelassen.

Viele Grüße

Markus

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@ Dadi & Markus Jung: Klar ist auch bei universitären Doktorarbeiten und Doktortiteln nicht immer alles astrein. Natürlich gibt es dort immer schwarze Schafe (siehe Zu Guttenberg usw.). Auch weiß ich wohl, dass sich hinter manch Dr.med und Dr.jur eine Abhandlung von nur 40 -100 Seiten versteckt mit eher dürftigem wissenschaftlichen Anspruch. Das gleiche mag es (wenn auch nicht so häufig) bei anderen Fakultäten geben. Mein Kommentar zielte eher auf die (in meinen Augen) unverschämte Augenwischerei der Fachhochschule ab, die so etwas deutschen FH-Studenten angeboten hatte. Jetzt eben auf der Homepage der FH kann man ja den kleinen Eintrag lesen, dass das Doktoratsstudium nicht mehr angeboten wird. Ich wollte auf keinen Fall die DIPLOMA Fachhochschule schlecht machen, da mein Bekannter soweit mit seinem Diplomstudium sehr zufrieden war ! Es ging mir nur um diesen Doktorstudiengang.

P.S. Zu dieser ominösen Frau muss ich sagen, ich weiß selbst nicht mal, wer das ist. Es ist nur eine Geschichte von meinem Bekannten. Ich selbst bin sehr froh, dass Deutschland ein offenes Bildungssystem hat und Menschen sich jederzeit weiter- und fortbilden können bzw. Studien- und Schulabschlüsse nachholen können. Von daher war es eventuell falsch von mir von dieser Sekretärin zu schreiben, wollte keinem zu nahe treten.

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was ist mit den Leuten, die diesen Studiengang absolviert haben. Wird denen jetzt der Dr. Titel aberkannt?

Ich denke nicht, da die UMIT bis zum Entzug der Akkreditierung ja zur Promotion berechtigt war und somit, soweit mir bekannt, der Dr. rechtmäßig vergeben wurde. Problematisch ist es wohl vor allem für diejenigen, die zum Zeitpunkt des Entzugs der Akkreditierung mitten im Promotionsverfahren waren und schon viel Zeit und Geld investiert hatten.

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Es ist eine unglaubliche Verantwortungslosigkeit, die jahrelange Forschung von angeblich mehr als dreihundert Studierenden im Doktoratsstudium der Gesundheitswissenschaften ohne Vorwarnung von einem Tag auf den anderen in den Wind zu setzen anstatt für eine angemessene Betreuungsleistung und für Qualität in der Lehre und Forschung zu sorgen. Wenn man den Fachkräftemangel in der Medizin bedenkt wiegt dies umso schwerer. Die Arbeit der wegen des Akkreditierungsentzugs einberufenen Untersuchungskommission am Tiroler Landtag - die Universität UMIT befindet sich im Eigentum des Landes Tirol - wurde nach kurzer Zeit eingestellt.

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Der Doktortitel wird aber in Österreich vergeben und somit kann dieser in Deutschland ohnehin nur als Dr. ohne weitere Bezeichnung geführt werden. Ein deutscher Doktortitel hat ja immer eine nähere Kenntlichmachung des Fachbereiches (z.B. Dr. med, Dr. phil. usw.). (...) Was die Reputation des Dr. Titels angeht, werden Personalabteiltungen immer sorgfältig im Lebenslauf prüfen, WO der Dr. gemacht wurde. Ein Doktor aus dem Ausland (in dem Fall Österreich) der in Deutschland nur als Dr. ohne weitere Kenntlichmachung geführt werden darf, wird sich auf dem deutschen (und wohl auch auf dem internationalen) Arbeitsmarkt IMMER HINTER Doktoranden von deutschen Universitäten einreihen müssen.

Ja, so einen Blödsinn wird man sich wohl einreden, wenn man durch die harte Doktorandenzeit in Deutschland geht und auf einmal merkt, dass dies dem Rest der Welt relativ egal ist. Die Kenntlichmachung ist 99% der Doktoren in Deutschland völlig schnuppe. Die findet man noch in wissenschaftlichen Arbeiten, aber wo steht die denn bitte an der Bürotür, auf Visitenkarten oder in Ausweispapieren? Eben, gar nicht. Tatsächlich würde man eher sagen, dass jemand, der auf seinem "Dr. sc. hum." oder "Dr. rer. merc." besteht, keinen richtigen Doktor hat, denn dann wären ja diese "Einschränkungen" nicht nötig, wird wohl irgendwas mit ehrenhalber sein. So und nicht anders ist die Wahrnehmung.

Und auch noch mal aus der beruflichen Praxis: Deine Bewertung ist totaler B***sh*t. Die Trennlinie verläuft in keiner Weise zwischen den staatlichen deutschen Hochschulen und den ausländischen, sondern zwischen einer Tätigkeit in der Forschung und einer außerhalb. Wenn es um Stellen in Forschung und Wissenschaft geht (wofür der Doktorgrad (nicht Titel, wie Du fälschlicherweise schreibst) ja eigentlich überhaupt nur einen Wert hat), dann wird geschaut, wo der Doktor herkommt, ansonsten ist so gut wie völlig egal. Tatsächlich kann ein durchgeplanter, verschulter und teurer Doktorgrad ebenso viel positives über einen Bewerber aussagen. Wenn der Bewerber mit dieser Belastung klar gekommen ist und er diese Investition gewagt hat, kann das ein Pluspunkt sein.

Und auf die Präsenzuniversitäten würde ich da gar nichts geben. Man muss gar nicht zu den Plagiateuren schauen. Welchen akademischen Wert haben denn die ganzen externen Promotionen, die nebenberuflich gemacht werden, ohne dass der Promovierende je wieder in der Wissenschaft auftaucht? Und was nützt uns die 35ste Metastudie über Schleimhautschwellung bei Nasenspraynutzung, die als Abfallprodukt einer Facharztausbildung abfällt?

Jeder der keine absolut selektive Wahrnehmung hat und sich mit Gütekriterien akademischer Abschlüsse und Grade auskennt, wird leider nur über solche Studienangebote lachen können.

Ich lache über jeden, der einen Doktor des Doktors wegen macht, ohne an Forschung oder einer akademischen Laufbahn interessiert zu sein, denn nur dafür braucht man den. Da habe ich an den Universitäten insgesamt deutlich mehr zu lachen.

Liebe Fernstudenten, macht euch nichts vor und besinnt euch auf eure Schlüsselqualifikationen, die sich nun mal im Bereich der Fachhochschulen und nicht der Universitäten befinden.

Gähn, die größte Versammlung von Fernstudenten findet man meines Wissens immer noch an der Fernuni in Hagen, also unbestritten an einer staatlichen Universität. Daneben ist die Aufteilung in Universitäten und Fachhochschulen seit Jahren passe. Der Begriff Universität sagt nur noch etwas über die Vielfalt der Fakultäten und hat nichts mit der Qualität der Ausbildung oder der Stufe des erreichbaren Abschlusses zu tun.

Als Replik fällt mir dann nur ein: "Liebe "echte" Doktoranden einer staatlichen Universität der BRD, macht euch nichts vor und besinnt euch auf eure Schlüsselqualifikationen, die sich nun mal im Bereich der akademischen Elfenbeintürme und nicht der Wirtschaft oder des echten Lebens befinden."

Gruß

Stonie (der seinen Master an einer staatlichen Universität als Fernstudent gemacht hat und keine Promotion anstrebt)

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Hallo, zusammen

ich bin zwar auch leicht angesäuert in Bezug auf die Abläufe und früheren Verhaltensweisen an der UMIT. Ich kann allerdings nicht bestätigen, dass dort (zumindest seit der Neuakkreditierung) nur eingeschränkte oder nur dürftige wissenschaftliche Arbeit geleistet wird. Einige Absolventen haben nicht nur nationale, sondern auch internationale Forschungspreise und Rufe auf Professorenstellen erhalten.

Und für was der erhaltene Dr. letztendlich verwendet wird, ist jedermanns eigene Sache. Geschenkt wird einem an der UMIT rein gar nichts. Das weiss ich von mir selbst, aber auch von vielen Kollegen.Seit der Neuakkreditierung wird alles intensiv und lange von mehreren Seiten überprüft und "härter" bewertet, als vorher. Auch werden nun zusätzliche Seminare absolviert mit anschließenden Ausarbeitungen und einiges mehr.

Zur Universität im Allgemeinen:

Ein Staat für sich.

Ich für meinen Fall habe zwischenzeitlich von einer angestrebten Anstellung an einer UNI Abstand genommen. Dort geht es auch nur um Hierarchien, Titel, Geltungsbedürfnis, Narzissmus, Neid, persönlichen Aufstieg und die Anzahl der Publikationen. Da stehen dann oft auf den papers solche "Autoren" mit drauf, die die Arbeit nur vom Hörensagen kennen, aber eben Lehrstuhlinhaber oder Chefärzte sind und deswegen per se mit daran "beteiligt" waren.

Ich bin nun über 5 Jahre im Doktoratsstudium dabei und werde dabei seit der Neuakkreditierung von anerkannten "statistischen" Koryphäen und Fachleuten auf ihren speziellen Gebieten betreut. Wissenschaftlicher gehts hier nicht. In Deutschland ist mir dazu persönlich ein Fall bekannt, da hat ein Nichtakademiker und Gastronomieangestellter seiner Frau die Diss. mit Magna Cum Laude geschrieben. Das zur Werthaltigkeit in der Wissenschaft.

Auch kenne ich einige Dissertationsgutachten deutscher UNI`s, wo von über 25 Einzelkriterien der Diss.- Gutachten zwei Gutachter (Also Habilitierte) nicht in einem einzigen Punkt in der Beurteilung übereinstimmten. Wo der eine ein "Sehr Gut" vergab, gab der andere ein "Ausreichend" und umgekehrt. Zusammengefasst: Überall kommt es auf einen selbst, auf die Umgebung an und auf die Beziehungen zum Gutachter.

Auch bei Veröffentlichungen der papers gibt es derlei viele Verflechtungen. Da kennt man den Herausgeber der Zeitschrift von früher aus dem Studium und hat keine Probleme, dort eine mittelmässige Studie unterzubringen. Oder man ist selbst Reviewer und hat deswegen Vorteile, weil man sich untereinander kennt. Oder man kann jemanden, oder die UNI, von der er kommt, nicht leiden und lehnt das eingereichte paper dann aus rein fachlichen Gründen ab. Oder man ist blond und weiblich und der Prof. drückt das eine oder andere Auge zu. Kenne ich auch einen Fall, der nach 11 Monaten mit der Diss. abgeschlossen war, wo andere vorher sechs Jahre dafür brauchten. Usw. usw....

Es ist überall und auf allen Gebieten des Lebens das Gleiche.

Warum sollte es in der Wissenschaft anders laufen, als in Wirtschaft und Politik?

Und das gibt es nicht nur in Deutschland, oder Österreich oder sonstwo.Überall, wo Menschen sind.

Bei der Tour De France hat doch auch nur Lance Armstrong gedopt. Alle anderen waren sauber oder wussten von nichts.

Noch ein abschließendes Bsp.:

Bei den zwei bekannten Berufsboxern mit Dr.-Titeln traut sich bisher keiner näher nachzufragen.

Sonst stehen sie dann vielleicht abends vor deiner Tür....Und dann weisst du wahrscheinlich endgültig Bescheid, wenn du danach blaue Äuglein hast und Sternchen siehst.

Danke, Warze

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