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Hat Guttenberg seine Doktorarbeit geklaut?


MuS

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Witzig wie unterschiedlich man den Schwerpunkt der Erkentniss setzen kann. Für mich war die Erkenntnis, das er den gar nicht angibt und nur dort, wo dieser Gewicht hat und auch einen Unterschied macht (z.B. Behördengängen) angibt. Das war meine Erkenntnis und das wo ich sagte, das finde ich cool :-) Eure war dann das "für sie Herr Dr.". Ich hab den Post nochmal gelesen und das komkt wirklich dumm ;-) Da gehört noch etwas mehr an Story dahinter, die ich nicht erzählt habe, u. a. das die besagte Erzieherin ihm richtig dumm kam und er dass dann auf die ebenso dumme Weise abgeblockt hat. Die Geschichte ist auch wiederrum 10 Jahre alt und man wächst auch weiter. Wenn man drüber nachdenkt sollte man das nie tun :-)

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Was mir an diesem Strang auffällt und was mich auch stört: Er ist eine Anklagebank ausschließlich für Politiker.

 

Um von vorn herein klarzustellen: Ich halte es für inakzeptabel, sich Abschlüsse und Prüfungsleistungen zu erschleichen, sei es durch Plagiatieren oder das Nutzen unerlaubter Hilfsmittel oder durch Ghortwriting. Die so erschlichene Leistung sollte aberkannt werden. Ohne Wenn und Aber.

 

Im Strang fällt allerdings auf, dass das Interesse einer Verfolgung solcher erschlichenen Leistungen ausschließlich bei Politikern sichtbar wird. Jedi liefert dazu Informationen, sobald sie im Netz an irgendeiner Stelle auftauchen. So weit, so gut.

 

Dadurch entsteht allerdings im Austausch darüber der Eindruck, als ob das Erschleichen von Abschlüssen ausschließlich ein Phänomen unter Politikern sei. Und daran glaubt hier doch niemand ernsthaft, oder?

 

Politiker bilden unsere Gesellschaft ab und ich behaupte mal, sie sind im Durchschnitt nicht besser oder schlechter als der Rest der deutschen Menschheit. Es werden nur höhere Ansprüche an sie gestellt und man ist schneller bereit, sie in Grund und Boden zu verdammen, von mangelndem Vertrauen in die Politik zu reden und daraus den Schluss zu ziehen, man ziehe sich am besten aus diesem Feld zurück.

 

Das halte ich für keine besonders gelungene Reaktion. 

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vor 2 Minuten hat Markus Jung geschrieben:

Spitz gesagt könnte ich spekulieren, dass er ihn dort angibt, wo er damit angeben kann, aber nicht dort, wo er möglicherweise an seiner damit verbundenen erwarteten Expertise gemessen werden könnte.

 

Der Gedanke kam mir auch!

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Ich wollte eine andere Diskussion anregen. Ich bin bei Ihnen Frau @KanzlerCoaching, Abschlüsse auf nicht rechtmäßigem Wege zu erwerben bin ich auch dagegen, nicht nur bei Politiker. Meine Frage war (an alle), wenn der Politiker seinen Dr. zurecht aberkannt bekommt, aber der nicht Grundlage der Karriere ist, weil er ihn nicht angibt, ob er dann trotzdem zurücktreten muss/sollte. Also Max Mustermann macht einen Dr., gibt ihn aber nicht an und geht in die Politik als Max Mustermann und landet im Bundestag. Der Dr. wird zurecht aberkannt. Für mich war der eine Punkt immer, das einer der Gründe ist, das er ohne den Dr. nicht dort hin gekommen wäre (wenn er angegeben wird). Der andere Grund, der hier aufkam war, dass Betrug mit Politiker nicht zusammenpasst und er unabhängig davon zurücktreten müsste. Das mit dem Bekannten war ja nur eine Beantwortung der Frage "wer macht seinen Dr. und gibt ihn nicht an, bzw. gibt es solche Personen". Wir sind dann etwas abgedriftet in "ist es politisch korrekt auf dem Dr. im Namen zu bestehen und/oder den in der beschriebenen Art und weise anzuwenden?". Theoretisch ist der Dr. ein Titel und ein Namensbestandteil in Deutschland. Theoretisch darf man darauf bestehen, auch damit angeredet zu werden. Ob das jetzt ein guter Stil ist und ob das ok ist, können wir sicherlich alle mit NEIN beantworten. Fakt ist aber auch, der Dr. hat bei Behörden etc. Gewicht. Meist hilft das Wort "Dienstaufsichtsbeschwerde" schon wunder, um den unfreundlichen Beamten freundlicher und kooperativer zu bekommen. Ich habe mich mit einigen aus meiner Forschungsgruppe, die schon fertig geworden sind darüber unterhalten, ob sie den Dr. in dem Perso eintragen und grundsätlich überall "tragen". Die meisten tun es und erleben in vielen Situationen deutliche Unterschiede. Da sind die einfachen Behördengänge einer der krassesten Änderungen, weil die netter zu einem sind. Find ich das gut? Nein, ich finde grundsätzlich sollte jeder Mensch nett zu anderen sein und vorallem höflich.

 

Ein anderer Freund von mir war in der Apotheke (Arzt) und wollte sich etwas verschreibungspflichtiges holen. Das können die Ärzte mit vorlage der Aprobation tun. Er legt das Ding auf den Tisch und von hinten kommt eine "andere", als die ihn gerade bedient und drückt die Kollegin weg "ich mach das, geh Du x machen". Bedient ihn und fragt ihn anschließend "Wollen wir mal einen Kaffee zusammen trinken gehen?". Ihr könnt euch vorstellen was die antwort darauf war?! Ähm... nö.

 

Ich ringe noch damit, ob ich ihn, bis beruflich, privat überhaupt angebe. Jetzt bin ich aber wieder etwas abgedriftet.

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Am 19.5.2021 um 22:42 hat SebastianL geschrieben:

Wisst ihr was mich immer bei diesen Politikern rumtreibt? Nehmen wir mal an der/die PolitikerIn hat einen Dr., gibt diesen aber nicht an und der Person wird der Dr. durch Plagiate entzogen. Muss diese Person dann immer noch zurück treten? Die Grundlage ist ja immer, das man mit dem Dr. ggf. diese politische Karriere nicht gemacht hätte, aber wenn man ihn gar nicht erst angibt? Was meint ihr dazu?


Moin,

 

also mal zur Ausgangsfrage zurück, die ich durchaus spannend finde :smile:

zunächst mal ist es ja so: man muss gar nicht wegen des entzogenen Doktortitels zurücktreten. Es gibt genug solcher Politgestalten, die sich grobe justiziable Fehltritte geleistet haben und trotzdem weiter am Stuhl klebten. Solche Dinge waren etwa: Trotz aller Warnungen Sicherheitskonzepte für Techno-Parties genehmigen, bei denen Leute zu Tode kamen. Völlig frei erfundene Noten für seine Studenten eintragen, da man die Klausuren aufs Autodach gelegt, sie da vergessen habe und losgefahren sei. Einen in Osteuropa so genannten "Kleine Doktor" machen, sich hier Dr. nennen und dann doch lieber schnell drauf verzichten. Das Indensandsetzen von 560 Millionen Euro Steuergeldern, die der Steuerzahler nun tragen kann. Maskendeals, die man sich auch selbst in die Tasche wirtschaften konnte.

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt von Leuten, die trotz massiver Kritik und Schaden, den sie damit auf ihre Partei ziehen, nie zurücktraten.

 

Im Grunde zielt deine Frage ja darauf ab, ob man als Politiker zurücktreten müsste/sollte, wenn man privat mit dem Gesetz in Konflikt kommt, bzw. wegen Dingen, die gar nix mit dem Amt direkt zu tun haben. Denn ein "nicht genutzter" Doktor könnte demnach ja dann auch kein Stolperstein sein?
Nun, Politiker sind auch wegen folgenden Gründen zurückgetreten:
- Von irgendwelchen Unternehmen Luxusschiff-Reise bezahlen lassen 
- auf amtlichen Briefpapier geworben für Einkaufswagen-Chips, die der angeheiratete Schwager herstellte
- Putzfrau für Zuhause vom Arbeitsamt finanzieren lassen 

- Zu wenig Miete bezahlt

- Anzüge vom PR-Berater bezahlen lassen 

- Bonusmeilen (da kann man ein ganzes Telefonbuch füllen). 

...

Diese Dinge haben eher nebenbei mit dem politischen Amt zu tun, trotzdem lösten sie Skandale aus. 
In sofern: Ja, als Politiker sollte man generell überhaupt nicht irgendwie mit dem Gesetz in Konflikt kommen, auch nicht privat. Das Problem, das sich daraus ergibt (wie auch bei Urheberrechtsverletzungen und zu Unrecht erworbenen Doktoren) ist einfach politische Unglaubwürdigkeit


Da reichen kleinste Dinge, um diese infrage zu stellen: 

Man würde wohl eher ungerne Personen wählen, die im Privatleben z.B. lügen, stets abgeschrieben haben, seine Kinder öffentlich anbrüllen, regelmäßig über Rot fahren, ihre kranke Oma im Altenheim nie besuchen etc. 

Zum Thema Giffey:
Mir erscheint der Rücktritt natürlich folgerichtig (obwohl ich finde, dass immer noch zu wenig über die Rolle der Universitäten bei der Korrektur gesprochen wird bzw. geraten die zuständigen Personen überhaupt nicht ins öffentliche Licht). 

Dennoch weiß ich nicht, wie ich bewerten soll, dass das Amt nun sozusagen als Resterampe in Teilzeit von der Justizministerin mitgetragen wird. 

LG

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vor 2 Stunden hat SebastianL geschrieben:

Ich ringe noch damit, ob ich ihn, bis beruflich, privat überhaupt angebe.

 

So ein Doktortitel ist ja normalerweise ein ziemlicher Kraftakt. Auf den Titel darf man zurecht stolz sein und ich finde es vollkommen in Ordnung, ihn auch auf dem Perso eintragen zu lassen. Hauptsache du stehst nicht irgendwann in einer Behörde und knallst den Ausweis auf den Tisch, in Erwartung einer Sonderbehandlung 😜 

Und mal ganz im Ernst: Wann muss man schonmal seinen Perso vorzeigen? Meiner liegt die meiste Zeit unbenutzt im Portemonnaie. Du hängst ihn dir ja nicht um den Hals und hälst ihn  erstmal jedem vors Gesicht ^^

 

Bearbeitet von psycCGN
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vor 53 Minuten hat psycCGN geschrieben:

So ein Doktortitel ist ja normalerweise ein ziemlicher Kraftakt. Auf den Titel darf man zurecht stolz sein und ich finde es vollkommen in Ordnung, ihn auch auf dem Perso eintragen zu lassen.

 

Zwei meiner Bekannten sind gerade am promovieren (physik und bio) und der Stress (sowohl wissenschaftlich als auch politisch innerhalb des Instituts) ist schon enorm.

Wer da (regulär) durch kommt, kann den Titel auch mit Stolz tragen.

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vor 4 Stunden hat KanzlerCoaching geschrieben:

Was mir an diesem Strang auffällt und was mich auch stört: Er ist eine Anklagebank ausschließlich für Politiker.

 

Ich denke, es gibt Personengruppen, bei denen es mehr Gewicht hat, wenn sie unrechtmäßig einen akademischen Abschluss erworben haben und andere, bei denen das weniger Gewicht hat.

 

Sehr viel Gewicht hat es für mich bei Wissenschaftlern, bei denen der Abschluss direkt einen Teil ihrer Legitimation und Glaubwürdigkeit ausmacht. 

 

Bei Politikern geht es auch viel um die Glaubwürdigkeit, die durch Skandale aller Art, auch was unrechtmäßig erworbene Abschlüsse oder Doktorgrade angeht, leidet.

 

Würde jetzt einem Musiker oder einem B-Promi der Doktor aberkannt, dann wäre die Reaktion vermutlich eher ein "Ach, der/die hatte einen Doktor?" und es würde die Karriere vermutlich nicht groß beeinflussen.

 

Und ja, ich denke auch, dass es Plagiatsfälle unabhängig vom Beruf gibt. Nur bei Menschen, die weniger in der Öffentlichkeit stehen, werden Abschlüsse meist auch weniger hinterfragt. Und es wird auch weniger publik, wenn ihnen diese aberkannt werden.

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